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"Die kalte Sonne" - Kritik an Fritz Vahrenholts neuem Buch (ZEIT Online)

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Begonnen von Ratiomania, 08. Februar 2012, 19:27:25

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Ratiomania

Hier die 1. ZEIT Online Kritik (weitere sollen folgen)

http://www.zeit.de/2012/07/Klimawandel-Fakten

an dem Buch hier:

Die kalte Sonne: Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet

von diesem

http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Vahrenholt geschrieben

Scheint en "heißes" Thema zu sein von heute 14.14 bis jetzt 164 Kommis  :burn:

Binky

Deswegen haben die Grünen in Ba-Wü derzeit auch nichts dagegen, ein Kohlekraftwerke wieder hochzufahren. Die Netzstabilität muß gewährleistet werden, weil die Gaslieferungen aus Rußland gedrosselt werden und der hiesige Wind sich nicht danach richtet, daß er momentan gebraucht wird. Trotz blauem Himmel und der keine Rechnung schickenden Sonne.

http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=9255288/1v4ldo8/index.html

Hauptsache keine pöhsen Atome.....  ;D


PaulPanter

Der Fritz Vahrenholt wird gerade komplett im Internet demontiert und zwar von allen Seiten.
Da freuen sich die Ökos.
Fritz Vahrenholt muss die Menschen echt für total bala bala halten, wenn der mit so einem Stuss auf Meinungsmache geht. Mir solls recht sein.


unhold

die TAZ thematisiert das auch gerade: http://www.taz.de/Streit-der-Woche/!87496/


Der Typ hat die Politik aufgeschreckt, zum Beispiel Simar Gabriel:
jetzt müssen sie Stellung beziehen zu Pseudoforschern und Esoterikern. Kann uns nur recht sein;-)
Wäre an der Zeit das sich z.B. die SPD wieder um Wissenschaft und Aufklärung bemüht (wie Lauterbach), nicht um religiöse-esoterische Bigotterie (Frau Nahles).

Binky

Und man sollte in der Klimadebatte wieder Objektivität und Sachlichkeit einbringen. Vahrenholt mit Sarrazin zu vergleichen, ist unterste Schublade.

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13861989/Die-Klimaforschung-wird-zum-neuen-Religionsersatz.html

Warum ist es so ein Sakrileg, den Einfluß der Sonne auf das Klima anders zu wichten, wenn die Datenlage dies zuläßt?


Dr. Ici Wenn

Bei Zettel wird der ZEIT-Autor ziemlich zerlegt (ohne Varenholts Aussagen größer zu werten), zurecht, wie ich meine:

http://zettelsraum.blogspot.com/2012/02/kleines-klima-kaleidoskop-26-ist.html

(zwei Teile)

JustMe

Na ja, ist doch absehbar: Wenn ich - als Angestellter eines Energiekonzerns der 68% fossiles und 2% regeneratives im Energiemix hat - es nicht schaffe meine Interessen im IPCC durch zu boxen, dann muß ich wenigstens Schadensbegrenzung betreiben und sagen das was da beim IPCC raus kam alles unwissenschaftlich ist (siehe dazu: Merchants of Doubt, sehr schönes Buch).
Wenn ich das aber so unelegant mache im gleichen Atemzug zu sagen, das es keinen Klimawandel gibt und das erneuerbare Energien unzuverlässig Energie liefern weil sich das Klima ändert und weniger Wind da ist.... na ja...  :aleck:

Binky

@JusMe, eben ganau das ist der typische, unfaire Killerphrasen-Stil einer Diskussion, der bei der Klimadebatte vorherrscht. Danke für Ihr Beispiel, das Sie hier abgeliefert haben....

Dr. Ici Wenn

Ich schließe mich Binky an.
@JustMe: Für mich ist der Vorwurf an einen anderen Menschen, er würde bewusst gegen Bezahlung lügen, und das bei gesellschaftlicher großer Tragweite, mit der schlimmste, den man machen kann. Man spricht damit diesem Menschen jegliche Moral/Ethik und Anstand ab. Bevor man zu so einer Aussage gelangt, sollte man schon sehr gute Belege haben, damit da nicht einiges auf einen selber zurückschlägt.

Schon mal die Literaturliste von Varenholt gesehen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Vahrenholt

Ich kenne das Buch nicht. Aber soweit ich mitbekommen habe, bestreitet er weder den CO2 Einfluss noch einen anthropogenen Anteil. Er zweifelt bloß an der Gewichtung. Ich bin da zu wenig Fachmann, um eine wirkliche Meinung dazuzu haben, aber ich weiß, wie Wissenschaft funktioniert. Varenholt hat eine These entwickelt aus Daten, die diese These problemlos zulassen: Seit 10 Jahren keinen globalen Temp. Anstieg, seit 10 Jahren kontinuierlich weiter CO2 Anstieg. Ob V.s These nun stimmt (die Sonne bestimmt mehr das Klima, als wir "offiziell" meinen) - keine Ahnung. Ich glaube eher nicht, wenn ich zum raten gezwungen würde.

Wer so tut, als wäre das Thema "settled", also engültig geklärt, und Kritikern (solchen, die aus den gleichen Rohdaten andere Schlüsse ableiten) sofort auf der untersten Schublade begegnet (ad hominem), der betreibt alles, nur keine wissenschaftliche Auseinandersetzung mehr. Leider ist das bei dem Thema größtenteils der Fall. Mich kotzts inzwischen ziemlich an.


Ridcully

Zitat von: Binky am 12. Februar 2012, 13:13:14Und man sollte in der Klimadebatte wieder Objektivität und Sachlichkeit einbringen. Vahrenholt mit Sarrazin zu vergleichen, ist unterste Schublade.

Wieso? Passt doch. Beide sind Laien, wissen alles besser als die blöden Fachleute und vergewaltigen die Daten, um die gewünschten Ergebnisse zu bekommen.

Zitat von: Binky am 12. Februar 2012, 13:13:14Warum ist es so ein Sakrileg, den Einfluß der Sonne auf das Klima anders zu wichten, wenn die Datenlage dies zuläßt?

Weil sie es eben gerade nicht zulässt.

Ridcully

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 12. Februar 2012, 14:12:31
@JustMe: Für mich ist der Vorwurf an einen anderen Menschen, er würde bewusst gegen Bezahlung lügen, und das bei gesellschaftlicher großer Tragweite, mit der schlimmste, den man machen kann. Man spricht damit diesem Menschen jegliche Moral/Ethik und Anstand ab. Bevor man zu so einer Aussage gelangt, sollte man schon sehr gute Belege haben, damit da nicht einiges auf einen selber zurückschlägt.

Sag das bitte mal dem Vahrenholz:

ZitatAm Ende durfte der Vertreter von Greenpeace die Endfassung redigieren.  (…)  Von den 34 Mitgliedern des UN-Sekretariats stammt der überwiegende Teil aus dem Süden – etwa aus Kuba, Sudan, Madagaskar, Iran oder China. Diese Länder haben alle ein Interesse an Transferleistungen. (…) Das sogenannte Core Writing Team des IPCC, das die Daten nach politischen Zielen auswählt, besteht zu 30 Prozent aus Leuten, die Greenpeace oder dem WWF verbunden sind.

Alles ad homines, alle aus dem oben verlinkten interview. Aber bei ihm sind entsprechende Verdächtigungen natürlich völlig abwegig. Selbst vor dem Hintergrund, dass Exxon sich entsprechende "kritische" Stimmen zu Klimawandel nachweislich über viele Jahre Millionen hat kosten lassen.

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 12. Februar 2012, 14:12:31
Schon mal die Literaturliste von Varenholt gesehen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Vahrenholt

Ja, er ist offensichtlich kein Klimaforscher.

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 12. Februar 2012, 14:12:31Ich kenne das Buch nicht. Aber soweit ich mitbekommen habe, bestreitet er weder den CO2 Einfluss noch einen anthropogenen Anteil. Er zweifelt bloß an der Gewichtung.

Er bestreitet bloss ihren dominieren Einfluss sondern meint wir sollten uns nicht so anstellen. Wie überaus gnädig von ihm.

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 12. Februar 2012, 14:12:31Ich bin da zu wenig Fachmann, um eine wirkliche Meinung dazuzu haben, aber ich weiß, wie Wissenschaft funktioniert. Varenholt hat eine These entwickelt aus Daten, die diese These problemlos zulassen: Seit 10 Jahren keinen globalen Temp. Anstieg, seit 10 Jahren kontinuierlich weiter CO2 Anstieg.

Eben mit dem Ansatz zeigt er doch schon, dass er weder sauber mit Statistiken umgehen kann noch kapiert hat, was Klima überhaupt ist. Er pickt sich Extreme in den jährlichen Schwankungen raus und dann noch einen Zeitrahmen, über den man kaum was über die langfristige Entwicklung des Klimas aussagen kann. Das ist entweder strunzdumm oder aber bewusste Manipulation. Kann er sich gerne selbst aussuchen, welchen Schuh er sich anzieht.

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 12. Februar 2012, 14:12:31Ob V.s These nun stimmt (die Sonne bestimmt mehr das Klima, als wir "offiziell" meinen) - keine Ahnung. Ich glaube eher nicht, wenn ich zum raten gezwungen würde.

Es gibt für diese Hypothese schlicht keinerlei belastbare Daten. Das praktische an der Sonnenwindthese ist auch, dass es nicht mal vernünftige Daten zum Sonnenwind gibt, geschweige den zum spekulierten Einfluss aufs Klima. Es ist ja auch nicht seine eigene These, er recycelt hier nur das was andere Klimawandelskeptiker vor ihm vorgebracht haben.

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 12. Februar 2012, 14:12:31
Wer so tut, als wäre das Thema "settled", also engültig geklärt, und Kritikern (solchen, die aus den gleichen Rohdaten andere Schlüsse ableiten) sofort auf der untersten Schublade begegnet (ad hominem), der betreibt alles, nur keine wissenschaftliche Auseinandersetzung mehr. Leider ist das bei dem Thema größtenteils der Fall. Mich kotzts inzwischen ziemlich an.

Mich kotzt vor allem an wie Medien wie die Welt und seltener auch der Spiegel absolut tendenziöse Artikel veröffentlichen, in denen eine böse Verschwörung von Ökos die Klimawissenschaft gekapert hat und die ganzen kritischen Stimmen unterdrückt und völlig unter den Tisch fallen lässt, dass diese Aussenseiterpositionen unter Klimawissenschaftlern größtenteils etwa so ernst genommen werden wie unter Physikern die diversen Versuche zur Widerlegung der Relativitätstheorie.

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 12. Februar 2012, 13:18:57
Bei Zettel wird der ZEIT-Autor ziemlich zerlegt (ohne Varenholts Aussagen größer zu werten), zurecht, wie ich meine:

Fängt schon toll an:

ZitatIn der aktuellen "Zeit".. ist zum Beispiel ein Artikel von Toralf Staud zu lesen, der sich u.a. damit befaßt, daß seit den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts sich die Erde nicht mehr erwärmt hat.

Staud akzeptiert das als wissenschaftliches Faktum.

Interessant was man so lesen kann wenn man das unbedingt will. Tatsächlich steht da:

ZitatThese: »Seit 1998 erwärmt sich die Erde nicht mehr, der Klimawandel hat gestoppt.«

Ein Fehlschluss. Hier werden kurzfristige Temperaturschwankungen mit langfristigen Klimatrends vermischt.

Was ausgeführt wird - irgendwie also wohl fast das gleiche. Und statt dann mal was zur Sache zu sagen, kommt der Autor dann mit dem grossen Schwurbelwarnzeichen des Kuhnschen Paradigmenwandels. Damit kommen Spinner immer, wenn sie gegenwärtig zwar keine ziehenden Argumente haben aber meinen, dass demnächst alle ihre Weisheit und ihr Durchblickertum bewundern werden müssen.

Entschuldige, aber den zweiten Teil hab ich mir dann nicht mehr angetan.

PS: ich hab ihn mir doch noch angesehen, im Kern wiederholt er nur den statistischen Taschenspielertrick. Und er braucht ca. 3500 Wörter um 210 Wörter "auseinanderzunehmen". Auch typisch für Schwurbler.


Dr. Ici Wenn

Ok, alles klar. Das Thema ist wohl definitiv nicht sachlich zu diskutieren, ich lasse das hiermit.