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Blogeintrag "Wie Ungleichheit der Gesellschaft schadet" zu politisch?

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Begonnen von Thuringian_Lion, 27. Januar 2012, 22:41:59

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Thuringian_Lion

Zunächst einmal möchte ich sagen das die Erkentniss dieses Blogeintrages meiner Ansicht nach nicht wirklich neu ist.Soziologen ist meiner Ansicht nach seit langen bekannt das zwischen Gesellschaften die formal "gleich Reich" sind gravierende Unterschiede auftreten können.Das gilt für viele Bereiche , natürlich auch für die Medizin.Darüberhinaus spielt es auch eine Rolle wo eine Gesellschaft ihre Schwerpunkte setzt.

Worauf ich hinaus will ist das man das 300 millionen Einwohnerland USA nicht einfach mal so mir nichts dir nichts mit dem 5 mio Einwohner Land Norwegen Vergleichen kann.Es gibt dort ein anderes Politisches System , eine andere Staatsordnung , eine andere Bevölkerungszusammensetzung , eine andere Kultur und ein anderes Wirtschaftsystem.

Ein Ballungsraum wie z.B. LA mit 13 Millionen Einwohnern stellt einen Staat vor ganz andere Herausforderungen als Oslo mit 1,9 mio Einwohnern.Da können was Obdachlosigkeit , Drogenabhängigkeit ,Bandenkriminalität anbelangt ganz andere Probleme auftreten als in einen kleinen Land wie Norwegen.

Betrachtet man den riesigen Geographischen Raum der USA mit seinen Ballungszentren so ist es Naturgemäß klar das da Unterschiede in der Wohlstandverteilung und in der Ärztedichte auftreten.

Ich meine auf was wollt ihr hinaus?Das die USA morgen Sagen "Hey wir führen morgen das Norwegische System ein!"Selbst wenn man das dort wollte , das geht nicht.Jeder Wissenschaftler der sich mit Sozialgeographie und Binnenmigration auseinandergesetzt hat wird euch das bestätigen können.Genauso wie jeder der das politische System der USA und Norwegens analysiert hat.

Norwegen ist nunmal ein viel homogeneres Land.Die Amerikaner könnte ihre Bemühungen die Medizinische Versorgung zu verbessern sicherlich intensivieren.Aber wie genau soll das laufen?Soll man den Ärzte nach Compton prügeln?

Belbo zwei

Zitat von: Thuringian_Lion am 27. Januar 2012, 22:41:59
Worauf ich hinaus will ist das man das 300 millionen Einwohnerland USA nicht einfach mal so mir nichts dir nichts mit dem 5 mio Einwohner Land Norwegen Vergleichen kann.Es gibt dort ein anderes Politisches System , eine andere Staatsordnung , eine andere Bevölkerungszusammensetzung , eine andere Kultur und ein anderes Wirtschaftsystem.
Es spricht doch nichts dagegen dieses System so zu umzugestalten, dass die sozialen Unterschiede kleiner werden.
ZitatEin Ballungsraum wie z.B. LA mit 13 Millionen Einwohnern stellt einen Staat vor ganz andere Herausforderungen als Oslo mit 1,9 mio Einwohnern.Da können was Obdachlosigkeit , Drogenabhängigkeit ,Bandenkriminalität anbelangt ganz andere Probleme auftreten als in einen kleinen Land wie Norwegen.
Verwechselst Du da nicht Ursache und Wirkung?
ZitatBetrachtet man den riesigen Geographischen Raum der USA mit seinen Ballungszentren so ist es Naturgemäß klar das da Unterschiede in der Wohlstandverteilung und in der Ärztedichte auftreten.
Die könnte man allerdings kleiner machen als sie bisher sind.
ZitatIch meine auf was wollt ihr hinaus?Das die USA morgen Sagen "Hey wir führen morgen das Norwegische System ein!"Selbst wenn man das dort wollte , das geht nicht.Jeder Wissenschaftler der sich mit Sozialgeographie und Binnenmigration auseinandergesetzt hat wird euch das bestätigen können.Genauso wie jeder der das politische System der USA und Norwegens analysiert hat.
Von heute auf morgen ist unrealistisch, andersrum wird es nicht helfen wenn die doofen Republikaner von 15% Steuern für alle sprechen.
ZitatNorwegen ist nunmal ein viel homogeneres Land.Die Amerikaner könnte ihre Bemühungen die Medizinische Versorgung zu verbessern sicherlich intensivieren.Aber wie genau soll das laufen?Soll man den Ärzte nach Compton prügeln?
Ich erinnere an "Ausgerechnet Alaska", es müssen wohl in den USA Ärzte mit Stipedium, das nach Ihrer Ausbildung in entlegenen Gegenden abarbeiten, ausserdem wären finanzielle, oder Lebensarbeitszeitanreize auch möglich.

Ich denke gerade in den USA kann man sehen wie eine Gesellschaft zerfällt wenn sie sich entsolidarisiert.

HorstHuber

Zitat von: Belbo zwei am 28. Januar 2012, 08:02:50
Es spricht doch nichts dagegen dieses System so zu umzugestalten, dass die sozialen Unterschiede kleiner werden.
Bei Aussagen wie dieser habe ich immer etwas Bauchschmerzen. Nach meinen bisherigen Kenntnissen führten diese hehre Ziele zu totalistischen Staatsformen.

Deshalb stelle ich mir die Frage welche sozialen Arbeiten z.B. Du ausübst.
Aufgrund Deiner Bildung und möglicherweise guten materiellen Absicherung sollte es doch kein Problem sein z.B. einem Kind aus einer sozial nicht so priviligierten Familie kostenlose Lernunterstützung zu geben.



The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

Belbo zwei

Zitat von: HorstHuber am 28. Januar 2012, 10:45:54
Zitat von: Belbo zwei am 28. Januar 2012, 08:02:50
Es spricht doch nichts dagegen dieses System so zu umzugestalten, dass die sozialen Unterschiede kleiner werden.
Bei Aussagen wie dieser habe ich immer etwas Bauchschmerzen. Nach meinen bisherigen Kenntnissen führten diese hehre Ziele zu totalistischen Staatsformen.
Soziale Marktwirtschaft soll eine totalitäre Staatsform bedingen?
ZitatDeshalb stelle ich mir die Frage welche sozialen Arbeiten z.B. Du ausübst.
Aufgrund Deiner Bildung und möglicherweise guten materiellen Absicherung sollte es doch kein Problem sein z.B. einem Kind aus einer sozial nicht so priviligierten Familie kostenlose Lernunterstützung zu geben.
Das geht Dich weder etwas an, noch trägt es etwas zum Thema bei.
[/quote]

HorstHuber

Zitat von: Belbo zwei am 28. Januar 2012, 10:52:37
Soziale Marktwirtschaft soll eine totalitäre Staatsform bedingen?
Bin immer noch der Meinung das Deutschland eine sehr soziale Marktwirtschaft hat.
Probleme der USA müssen von deren Bürger gelöst werden.
Wobei ich mich immer wieder Frage wie die Deutschen immer genau Wissen welche Probleme in den USA vorherrschen.

ZitatDas geht Dich weder etwas an, noch trägt es etwas zum Thema bei.
Ich will gar nicht Wissen was Du genau machst.
Meine bisherige Erfahrung war häufig diese (nicht auf Dich bezogen) dass die Forderung der Staat solls richten und keine eigenes soziales Engagement von der gleichen Personengruppe getätigt wurde.

Zum Thema trägt die Überlegung mE sehr wohl bei. Denn ich finde schon das man immer zuerst vor der eigenen Haustüre kehren sollte.

Nur zur Info. Ich arbeite ehrenamtlich ca. 1-3 Stunden die Woche und stelle nunmal fest das wir immer mehr Probleme haben aus gut bis sehr gut und sehr schlecht verdienenden Schichten Helfer zu bekommen. Unterstützung bekommen wir jedoch von den sehr sehr gut verdienenden (meist Materiell) und weniger gut verdienenden Schicht.

The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

hamer_nein_danke

ich denke auch, das jegliche "Studie" in jeglichem Land zu ähnlichen Dingen kommen wird. In einigen Ländern krasser (Russland, China) als in anderen. Aber das Dilemma ist doch tatsächlich - wie will der "Staat" da eingreifen. Steuern, Abgaben? Sicher ist das ein Mittel der "Gleichmacherei" - aber solange das nicht weltweit überall passiert? Dann geht der massiv besteuerte eben nach Hinterturkistan und zahlt gar nichts. Schau doch auf die Kommunen. Da gibt es welche, die schwimmen in Geld (Atomkraftwerke, KFZ-Werke... bringen Kohle ohne Ende). Dann gibt es die deutschen Steuerparadiese... usw usw.. Länder wie Bayern oder Baden-W. zahlen, damit andere kostenloses Studium anbieten können - selbst da geht die Schere schon auseinander.
Wir haben zum Glück eben die freie Wahl des Standortes, der Berufswahl usw. daher bin ich der Meinung, solange der Staat nur mässig regulierend eingreift - ok - aber alles andere artet tatsächlich zur "Diktatur" aus

Belbo zwei

Zitat von: HorstHuber am 28. Januar 2012, 11:16:56
Zitat von: Belbo zwei am 28. Januar 2012, 10:52:37
Soziale Marktwirtschaft soll eine totalitäre Staatsform bedingen?
ZitatBin immer noch der Meinung das Deutschland eine sehr soziale Marktwirtschaft hat.
Ich auch, die USA wohl weniger (z.B. keine KV für alle)
ZitatProbleme der USA müssen von deren Bürger gelöst werden.
Die Auswirkungen betreffen aber die ganze Welt (Immobilienblase).
ZitatWobei ich mich immer wieder Frage wie die Deutschen immer genau Wissen welche Probleme in den USA vorherrschen.
Aus Zeitungen, Internet, und Funk und Fernsehen, wie über China, Südafrika und Griechenland auch.
ZitatDas geht Dich weder etwas an, noch trägt es etwas zum Thema bei.
ZitatIch will gar nicht Wissen was Du genau machst.
ZitatMeine bisherige Erfahrung war häufig diese (nicht auf Dich bezogen) dass die Forderung der Staat solls richten und keine eigenes soziales Engagement von der gleichen Personengruppe getätigt wurde.
Interessant ich habe genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Die lasst uns Geld machen auf Teufel komm raus, nach mir die Sintflutgruppe ist sozial da nie besonders hervorgetreten.
ZitatZum Thema trägt die Überlegung mE sehr wohl bei. Denn ich finde schon das man immer zuerst vor der eigenen Haustüre kehren sollte.
Warum? Werden desswegen die Argumente schlechter, mich erinnert das an diese Scheinargumente Was willst Du als Mann über Abtreibung mitreden.
ZitatNur zur Info. Ich arbeite ehrenamtlich ca. 1-3 Stunden die Woche
Find ich super.


Thuringian_Lion

Zitat von: Belbo zwei am 28. Januar 2012, 08:02:50
Zitat von: Thuringian_Lion am 27. Januar 2012, 22:41:59
Worauf ich hinaus will ist das man das 300 millionen Einwohnerland USA nicht einfach mal so mir nichts dir nichts mit dem 5 mio Einwohner Land Norwegen Vergleichen kann.Es gibt dort ein anderes Politisches System , eine andere Staatsordnung , eine andere Bevölkerungszusammensetzung , eine andere Kultur und ein anderes Wirtschaftsystem.
Es spricht doch nichts dagegen dieses System so zu umzugestalten, dass die sozialen Unterschiede kleiner werden.
ZitatEin Ballungsraum wie z.B. LA mit 13 Millionen Einwohnern stellt einen Staat vor ganz andere Herausforderungen als Oslo mit 1,9 mio Einwohnern.Da können was Obdachlosigkeit , Drogenabhängigkeit ,Bandenkriminalität anbelangt ganz andere Probleme auftreten als in einen kleinen Land wie Norwegen.
Verwechselst Du da nicht Ursache und Wirkung?
ZitatBetrachtet man den riesigen Geographischen Raum der USA mit seinen Ballungszentren so ist es Naturgemäß klar das da Unterschiede in der Wohlstandverteilung und in der Ärztedichte auftreten.
Die könnte man allerdings kleiner machen als sie bisher sind.
ZitatIch meine auf was wollt ihr hinaus?Das die USA morgen Sagen "Hey wir führen morgen das Norwegische System ein!"Selbst wenn man das dort wollte , das geht nicht.Jeder Wissenschaftler der sich mit Sozialgeographie und Binnenmigration auseinandergesetzt hat wird euch das bestätigen können.Genauso wie jeder der das politische System der USA und Norwegens analysiert hat.
Von heute auf morgen ist unrealistisch, andersrum wird es nicht helfen wenn die doofen Republikaner von 15% Steuern für alle sprechen.
ZitatNorwegen ist nunmal ein viel homogeneres Land.Die Amerikaner könnte ihre Bemühungen die Medizinische Versorgung zu verbessern sicherlich intensivieren.Aber wie genau soll das laufen?Soll man den Ärzte nach Compton prügeln?
Ich erinnere an "Ausgerechnet Alaska", es müssen wohl in den USA Ärzte mit Stipedium, das nach Ihrer Ausbildung in entlegenen Gegenden abarbeiten, ausserdem wären finanzielle, oder Lebensarbeitszeitanreize auch möglich.

Ich denke gerade in den USA kann man sehen wie eine Gesellschaft zerfällt wenn sie sich entsolidarisiert.


1:Außer halt 200-230 millionen US Bürger die das ums verrecken nicht wollen... .

2:Nein das mache ich nicht.Je größer eine Stadt ist desto mehr Ungleichheit und Soziale Probleme treten dort auf die dort auch eher zu Ghettobildung führen.

3:Ist das dein ernst?Wie soll das funktionieren?Dir ist schon klar das es noch nie wirklich einen Staat gelungen ist großartig Einfluss auf die Binnenmigration zu nehmen?Abgesehen davon ist Suburbanisierung auch nicht unproblematisch.

4:Diese Platform hier ist soweit ich es mitgeschnitten habe dafür da um sich mit Esoterik , Wunderheilern ,Verschwörungstheretikern,Radikalen Veganern und Betrügern auseinanderzusetzen.Meiner Ansicht nach jedoch nicht um sich mit Wirtschaftspolitischen und Finanzpolitischen Konzepten von etablierten Parteien auseinanderzusetzen und darüber zu richten.

5:Ja die tun schon was ... nur reicht es ebend nicht aus.Für mehr sind aber weder Mittel noch Leute da.Die Richtung in die du hier gehst wird aber selbst von eher "Linken" Demokraten strikt abgelehgnt.Staatliche Eingriffe sind ebend nicht so der ihr Ding.Das hat Staatstechnich gesehen Vorteile und es hat Nachteile nur wir haben darüber nicht zu richten.

Abgesehen brauchst du ja nicht so zu tun als würden dort die Leute wie die fliegen sterben.Skie sind halt etwas schlechter als Norwegen ein äußerst gut organisiertes stark aufgestelltes Land mit einer anderen Bevölkerung die sich anders ernährt und wesentlich wenige Alkohol konsumiert.

NuEM

Ich glaube, das Thema sprengt ein wenig den Rahmen. Sicher ist Esowatch nicht der richtige Ort, um hier solche Grabenkämpfe auszutragen. Andererseits finde ich es schon gut und richtig, über diese Fragen zu reden. Letztendlich ist es auch irgendwo unmöglich, nicht politisch zu sein.

Also unter der Voraussetzung, dass eine gewisse Neutralität gewahrt bleibt, und mit dem Bewusstsein, dass es hier auch sehr kontroverse Meinungen gibt, die alle ihre Berechtigung haben, sollte man schon mal auch über so etwas schreiben können, wenn der eigentliche Themenschwerpunkt nicht darunter leidet.

Dr. Ici Wenn

Ich stimme NuEM zu. Es gibt halt Randgebiete, bei denen auch Esowatchler völlig verschiedener Meinung sind. Man erinnere sich z.B. an den Blogeintrag mit Christian Wulff

http://blog.psiram.com/?p=1543

der hohe Wellen geschlagen hat. Weniger wegen der Sache an sich, sondern ob das Esowatch überhaupt was "angeht". Gehört Religion zur Esoterik oder nicht etc.
Das sind alles spannende Fragen, und ich halte es für sinnvoll, solche auch im Blog zu thematisieren.

Und nebenbei gesagt: Sich über etwas aufzuregen hat oft den Vorteil, erstmals über das Thema wirklich nachzudenken.

Thuringian_Lion

Ich finde es halt einfach nur absurd Norwegen und die USA miteinander zu Vergleichen.Die USA ist

1:Ein anderer größerer  geographischer Raum der schwerer zu Verwalten ist
2:Mit einer anderen Bevölkerungszusammensetzung
3:Mit anderen Ballungszentren
4:mit einen anderen politischen System (Dualer Föderalismus)
5:Mit einer anderen Einwohnerzahl


Janus

Man muss ja nicht gerade Norwegen nehmen sondern kann auch Deutschland oder Japan nehmen. Letzteres hat noch größere Ballungsräume als die USA aber nicht so ein komplett asoziales System ohne Solidarität. Man braucht auch garnicht die Kommunismuskeule auszupacken, wie die Republikaner Clowns mit ihrer Voodoo Ökonomie. Es gibt auch balancierte Systeme. Deutschland ist auch ein großer Wirtschaftsstandort mit 80 millionen Menschen aber die Ungleichheit ist viel kleiner als in den USA. Hier muss niemand langzeitobdachloser sein oder sterben weil er die medikamente nicht bezahlen kann, was einer internet bekannten von mir leider passierte.

Ladislav Pelc

Hm, das Problem ist, mir scheint das eine sehr zweischneidige Angelegenheit zu sein.

Einerseits bin ich durchaus für Sozialsysteme, auch wenn ich fürchte, zumindest so wie hierzulande funktionieren sie auf Dauer nicht. Aber ich denke, zumindest sollte jeder Mensch ein Recht darauf haben, nicht verhungern zu müssen, wenn er sich nichts zu Essen leisten kann, nicht auf der Straße leben zu müssen, wenn er sich klein Dach über dem Kopf leisten kann, und nicht leiden oder sterben zu müssen, weil er sich eine notwendige medizinische Behandlung nicht leisten kann. Und ich denke, es ist die Aufgabe des Staates, im Rahmen seiner Möglichkeiten (und in den reicheren Ländern dürften die auf jeden Fall vorhanden sein) dafür zu Sorgen, dass diese Rechte tatsächlich beachtet werden.

Aber andererseits sind die USA eine Demokratie, und zumindest in dieser Hinsicht vielleicht sogar demokratischer als die europäischen Demokratien. Wenn die Amerikaner also ein besseres Sozialsystem wollten, könnten sie es sicherlich bekommen. Wollen sie aber offensichtlich nicht. Kann man jetzt von einer (demokratisch legitimierten) Regierung verlangen (selbst wenn man einmal davon ausginge, sie habe tatsächlich in erster Linie das wie auch immer geartete Wohl der Bevölkerung im Sinn und müsse sich zudem keine Gedanken über die nächste Wahl machen), im Sinne des Allgemeinwohls eine Entscheidung zu treffen, die dem Willen der Bevölkerung widerspricht, und die Leute somit praktisch zu ihrem Glück zu zwingen?

Hierzulande wird man auf diese Frage vielleicht noch eher mit "ja" antworten, in den USA aber wohl eher mit "nein". Wer aber hat nun recht?

Aber um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Nach einigem Überlegen habe ich auch meine Zweifel daran, ob das Thema im EW-Blog so gut aufgehoben ist. Es ist sehr politisch, hat aber mit den eigentlichen Themen von EW nicht viel zu tun.

Janus

Umfragen zeigen,dass sie es zumindest in der Gesundheit wollen aber die Lobbies sind dort viel stärker als hier. Leute wie Ron Paul wollen ja sogar den Emergency Room abschaffen, sodass unversicherte Menschen einfach sterben gelassen werden. Das Problem in den USA ist, dass Sozialstaat abgebaut wurde während die Wirtschaft noch massiv wuchs. In den Letzten 20 Jahren ging das Wachstum fast ausschließlich in die Tasche der sehr-reichen.

Ich finde, dass das Deutsche System bis auf Details sehr gut ist. Z.B könnte man sehr viel Geld sparen indem man auf eine gesetzliche Krankenkasse reduziert. Studiengebühren finde ich hier schlecht. Sie sollten sich in meinen Augen nach dem Verdienst der Eltern richten, sodass jene, die es sich leisten können, bezahlen aber jene, die es nicht können, auch studieren dürfen.

HorstHuber

Zitat von: Janus am 02. Februar 2012, 18:29:08
.... wollen ja sogar den Emergency Room abschaffen, sodass unversicherte Menschen einfach sterben gelassen werden. ....
So ist die Aussage falsch.
Fakt ist, die Notaufnahme darf per Gesetz in den USA niemanden ablehnen.
Fakt ist auch das sehr viele die keine Versicherungen haben wegen eines (übertrieben formuliert) Schnupfen die Notaufnahme blockieren.
Das bedeutet für einfache Krankheiten wird einer der teueresten Medizinbereiche verwendet.
Habe gerade nicht die aktuellen Aussagen des wahrscheinlich Rep. Kanidat zur Hand, doch mir ist es nicht bekannt, dass er unversicherte Menschen mit "wirklichen" Fällen für die Notaufnahme die Aufnahme verweigern will.
Nach meinem Wissen meint er die Schnupfenpatienten.


ZitatDas Problem in den USA ist, dass Sozialstaat abgebaut wurde während die Wirtschaft noch massiv wuchs. In den Letzten 20 Jahren ging das Wachstum fast ausschließlich in die Tasche der sehr-reichen.
Und trotzdem sind die Amerikaner zufriedener. War ja immer wieder erstaunt als ich in den USA lebte wie die Artikel z.B. bei Spon so garnichts mit der realität zu tun hatten (und ich lebte in einem sehr demokratisch geprägten Bundesstaat)


ZitatIch finde, dass das Deutsche System bis auf Details sehr gut ist. Z.B könnte man sehr viel Geld sparen indem man auf eine gesetzliche Krankenkasse reduziert.
Was die Lösungen sind weis ich nicht. Was zumindest mE sinnvoll wäre das es keine Privaten und gesetzliche Versicherungen mehr gäbe.
Sondern eher wie in der Schweiz eine Grundversicherung und jeder der mehr will (z.B. Chefarztbehandlung) soll die möglichkeiten haben aufzustocken

ZitatStudiengebühren finde ich hier schlecht. Sie sollten sich in meinen Augen nach dem Verdienst der Eltern richten, sodass jene, die es sich leisten können, bezahlen aber jene, die es nicht können, auch studieren dürfen.
Na und wie schaut es aus mit Meisterausbildung etc. Diese ist in den meisten Fällen nicht Kostenlos. Ist deren Ausbildung weniger wert?
Übrigens Meister und Bachelor sind gleich eingeordnet und beide gelten theoretisch gleichbereichtig als Zulassungskriterium zum Masterstudiengang.
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)