ZEIT KONFERENZ Deutsches Wirtschaftsforum mit Helmut Schmidt, Josef Ackermann un

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Begonnen von PaulPanter, 02. Dezember 2011, 18:07:35

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Belbo zwei


Wolleren

Zitat von: Belbo zwei am 05. Dezember 2011, 09:10:06
Von Böcken und Gärtnern  ;D

Ergebnis Schuldenporträt Finanzminister und Bundeskanzler Schmidt 1972-1982
Helmut Schmidts Vorgänger hinterläßt 25 Milliarden und 498 Millionen Euro Schulden. Helmut Schmidt beginnt als Finanzminister mit 27 Milliarden und 870 Millionen Euro und steigert damit die Schulden des Bundes unter Regierungschef Willy Brandt gleich zu Beginn seiner bundespolitischen Regierungslaufbahn um 9,3%. Insgesamt steigert Helmut Schmidt die Schulden bis 1982 auf 157 Milliarden und 722 Millionen Euro. In seiner ganzen Amtszeit als Finanzminister und Bundeskanzler bringt er es nach dem Zinseszinsmodell auf eine durchschnittliche und geradezu extreme stetige Schuldenwachstumsrate von 16,6%.


Die Deutsche Bank wird bescheidener: Der designierte Co-Chef des Kreditinstituts, Jürgen Fitschen, will das Renditeziel senken. 15 Prozent sollen für das größte deutsche Geldhaus genug sein. Der derzeitige Vorstandsvorsitzende Ackermann hatte lange an der Profitvorgabe von 25 Prozent festgehalten.

Warum es schlimm/böse/moralisch untragbar für einen Staat sein soll, Schulden zu haben, ist mir nicht klar. Im Gegenteil scheint es mir äußerst sinnvoll zu sein, bis zu einem %-Satz des BIP - sagen wir mal innovativ-frech 60% - , Schulden zu machen. Es fragt sich natürlich schon, ob der Staat Schulden machen sollte für skandalös hohe ÖTV-Abschlüsse (heute: Ver.di) und daraus resultierende Lasten in der Altersversorgung, und es fragt sich natürlich schon, ob ein Staat helfend eingreifen sollte, wenn die OPEC ihren Hahn erstmals zudreht. Es fragt sich, ob ein Staat helfend eingreifen sollte, wenn die Arbeitslosenzahl von unter 1 Million auf 2 Millionen wächst. Das alles ist in Helmut Schmidts Amtszeit passiert, und das zu ignorieren, während man das Schuldenmachen anprangert, ist schon stark.

Warum es schlimm/böse/moralisch untragbar für einen Unternehmen sein soll, sich Gewinnziele zu setzen, ist mir ebenso unklar. Etwas sinnvoller wäre die Kritik: an M&As im Wechsel mit Reduktionen aufs Kerngeschäft, an aktionärsschädigenden Going-Publics, am Investmentbanking, an der Vermittlung von ruinösen Rückleasinggeschäften, an Finanzprodukten, die aufgrund ihrer Hebelwirkung und ihrem mangelnden Bezug zu Realien toxisch sind. Das alles sind gültige Kritikpunkte am Bankgeschäft, und die Kritik am Bankenwesen ausschließlich an der Gewinnerzielungsabsicht festzumachen, ist auch stark.

Am stärksten ist es jedoch, die %-Angaben gegenüberzustellen: 16,6% vs. 15% ! Wahrscheinlich ist die subliminale Botschaft dieser Juxtaposition, dass der Staat den Banken direkt unser Geld überweist, damit es uns allen schlechter geht. Stark. Das zusammenfassende Bild vom zum Gärtner beförderten Bock fällt in der Güte etwas ab, weil alles Weitere so fein differenziert ausgearbeitet und damit noch viel stärker ist, aber immerhin. Chapeau.

Belbo zwei

Warum es schlimm/böse/moralisch untragbar für einen Staat sein soll, Schulden zu haben, ist mir nicht klar. Im Gegenteil scheint es mir äußerst sinnvoll zu sein, bis zu einem %-Satz des BIP - sagen wir mal innovativ-frech 60% - , Schulden zu machen. Es fragt sich natürlich schon, ob der Staat Schulden machen sollte für skandalös hohe ÖTV-Abschlüsse (heute: Ver.di) und daraus resultierende Lasten in der Altersversorgung, und es fragt sich natürlich schon, ob ein Staat helfend eingreifen sollte, wenn die OPEC ihren Hahn erstmals zudreht. Es fragt sich, ob ein Staat helfend eingreifen sollte, wenn die Arbeitslosenzahl von unter 1 Million auf 2 Millionen wächst. Das alles ist in Helmut Schmidts Amtszeit passiert, und das zu ignorieren, während man das Schuldenmachen anprangert, ist schon stark.

Das Problem sind nicht die Schulden sondern die Zinsen, werden die zu gross können mit den Einnahmen keine anderen Dinge finanziert werden. (Aber trotzdem eine ganz tolle Frage Chapeau)

Warum es schlimm/böse/moralisch untragbar für einen Unternehmen sein soll, sich Gewinnziele zu setzen, ist mir ebenso unklar. Etwas sinnvoller wäre die Kritik: an M&As im Wechsel mit Reduktionen aufs Kerngeschäft, an aktionärsschädigenden Going-Publics, am Investmentbanking, an der Vermittlung von ruinösen Rückleasinggeschäften, an Finanzprodukten, die aufgrund ihrer Hebelwirkung und ihrem mangelnden Bezug zu Realien toxisch sind. Das alles sind gültige Kritikpunkte am Bankgeschäft, und die Kritik am Bankenwesen ausschließlich an der Gewinnerzielungsabsicht festzumachen, ist auch stark.

Das Gewinnziel ist nicht das Problem, sondern die Frage der Höhe (25%) im Zusammenspiel mit den Methoden (Aktien- und Währungsspekulation).
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,757152,00.html
...wer danach dann den Rettungsfond aufgespannt hat weisst Du ja, das waren u.a. die, die sich bei VERDI organisieren

Am stärksten ist es jedoch, die %-Angaben gegenüberzustellen: 16,6% vs. 15% ! Wahrscheinlich ist die subliminale Botschaft dieser Juxtaposition, dass der Staat den Banken direkt unser Geld überweist, damit es uns allen schlechter geht. Stark. Das zusammenfassende Bild vom zum Gärtner beförderten Bock fällt in der Güte etwas ab, weil alles Weitere so fein differenziert ausgearbeitet und damit noch viel stärker ist, aber immerhin. Chapeau.

Nachdem Dir das allerdings sogar erstmal erklärt werden muss erscheint mir eine feinere Ausarbeitung unnötig. Allerdings hatte ich die 25% gemeint, und das sind nur Zahlen nur weil da bei beiden so ein lustiges Zeichendahinter ist haben sie noch nicht unbedingt etwas miteinender zu tun. Was dies allerdings unterschwellig in Dir für Botschaften erzeugt weiss ich nicht. Auf jeden Fall könntest Du mal Deinen Mundschaumspender auf Normalbetrieb zurücksetzen.



rincewind

Na, den Thread sollte mal der David sehen. Wie sich normale EW-Foristen die Argumente um die Ohren hauen und dabei noch fies sind. Trotzdem funktionierts. Vor allem besser.

Belbo zwei

Zitat von: rincewind am 05. Dezember 2011, 16:45:46
Na, den Thread sollte mal der David sehen. Wie sich normale EW-Foristen die Argumente um die Ohren hauen und dabei noch fies sind. Trotzdem funktionierts. Vor allem besser.

...ich hab die beste aller Ausreden!
:'(  Wolleren hat angefangen  :'(

Wolleren

Ach siehste, Belbo zwei, Du kannst ja DOCH differenzieren! Nichts gegen ein bißchen Polemik, aber Deine war mir einfach ZU ignorant. Bis zum nächsten Mal, dann... :haufenweiseschneebällevorbereit:

@rincewind: Belbo zwei hat mich dazu GEZWUNGEN!

Belbo zwei

Zitat von: Wolleren am 05. Dezember 2011, 20:43:06
Ach siehste, Belbo zwei, Du kannst ja DOCH differenzieren! Nichts gegen ein bißchen Polemik, aber Deine war mir einfach ZU ignorant. Bis zum nächsten Mal, dann... :haufenweiseschneebällevorbereit:

@rincewind: Belbo zwei hat mich dazu GEZWUNGEN!

...das mit den Maschinen und den Ersatzteilen kennst Du?  :laugh: