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Gerd Glaeske

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Begonnen von P.Stibbons, 21. Oktober 2011, 08:37:29

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P.Stibbons

Klingt komisch...ist aber so..!

http://alt.impfkritik.de/forum/archiv/impfforum/www.f24.parsimony.net/forum55247/messages/20547.htm

Nachdem sich so einiges an Material auf der Baustelle Hüther und Ritalinkritik angesammelt hat, welches überzufällig häufig den Namen Gerd Glaeske trägt, halte ich es für angebracht, hier ein bisschen zu sammeln.

Bei "Impfkritik" scheinen sie jedenfalls auf "Du und Du" mit ihm zu stehen...siehe oben

P.Stibbons

ZitatGeschrieben von Leo am 30. März 2005 18:01:08:

Als Antwort auf: Re: Umstrittene WDR-Sendung: Frage an Catherina geschrieben von Minerva am 30. März 2005 08:02:43:

>> Die Pharmabranche hat die finanziellen und politischen Möglichkeiten zur Manipulation und wird diese zur Gewinn- und Umsatzsteigerung auch nutzen.
Ein gesundes Misstrauen ist also angebracht. (Gerd)

>Das ist genau das, wonach Gruppen wie Scientology oder auch die Moonies streben und als Weg haben sie sich ganz offensichtlich die esoterisch alternativ aufgeklärte Mittel- bis Oberschicht ausgesucht. Egal ob Impfen oder Ritalinkritik, immer wieder landet man bei den gleichen Gruppen und man muss noch nicht mal lange suchen. (Minerva)

Kritik an den Verschreibungen von Ritalin ist für Minerva offenbar derselbe Unsinn wie in ihren Augen die Kritik am Impfen und kommt aus derselben dubiosen Ecke.

Wenn ich jedoch die Zahlen über Ritalin lese, halte ich es lieber mit Gerd: "Ein gesundes Misstrauen ist also angebracht" :

"Eine aktuelle Untersuchung des Bremer Gesundheitswissenschaftlers und Pharmakologen Professor Gerd Glaeske und seiner Kollegin Katrin Jahnsen, ergab, dass 30% aller Ritalin-Verordnungen in Deutschland von nur 66 Ärzten getätigt werden."
...
"Für den Haupthersteller von Methylphenidat, den Schweizer Pharmakonzern Novartis, ist es ein lohnendes Geschäft. Allein in Deutschland stieg die Absatzmenge Ende der neunziger Jahre um das Vierzigfache: von 0,7 Mio. Tabletten pro Jahr 1995 auf 31 Mio. 1999. Nach Angaben des Bundesinstitutes für Arzneimittel- und Medizinprodukte (BfAM) stieg der Verbrauch des Wirkstoffes von 34 kg 1993 auf 119 kg 1997. Die im ersten Halbjahr 2001 in Deutschland verschriebene Menge reicht für 16,4 Mio. einzelne Tagesdosen. Auf der Hitliste der meistverkauften Psychopharmaka steht Ritalin auf Rang elf, Tendenz steigend.
Ein Blick nach Amerika zeigt, wohin die Reise möglicherweise noch geht: Im Jahr 2000 wurden dort fast 10 Millionen mal ein Medikament mit dem Wirkstoff Methylphenidat verschrieben. Etwa 90 % der weltweit produzierten Ritalinmengen werden in den USA verbraucht. Nach Schätzung der amerikanischen Drogenbehörde, nehmen heute 15 % der amerikanischen Schulkinder Ritalin."

Quelle:
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Haeufige_Probleme/s_997.html

Dieses Familienhandbuch kann nun wahrlich nicht zum Scientology-Dunstkreis gezählt werden. Auch der restliche Text in diesem Artikel ist lesenswert.


Neben der vertraulichen Formulierung "...halte ich es lieber mit Gerd", worauf  zwei Direktzitate von Glaeske folgen, erstaunt noch manch anderes:

Glaeske ist kein Pharmakologe, sondern Pharmazeut.

Ein Pharmakologe hat zunächst Medizin studiert und dann eine "Facharzt"- Ausbildung zum Klinischen Pharmakologen an einer entsprechenden universitären Einrichtung absolviert.
Ein Pharmazeut hat Pharmazie studiert - zukünftige Apotheker tun dies.

Zitat"Eine aktuelle Untersuchung des Bremer Gesundheitswissenschaftlers und Pharmakologen Professor Gerd Glaeske und seiner Kollegin Katrin Jahnsen, ergab, dass 30% aller Ritalin-Verordnungen in Deutschland von nur 66 Ärzten getätigt werden."

Hier wird als Quelle zwar das unten erwähnte "Familienhandbuch" angegeben, aber nicht die Originalquelle, nämlich vermutlich der GEK-Arzneimittelreport von 2002  - quod erit demonstrandum.
Warum Glaeske dort auch noch als "Gesundheitswissenschaftler" tituliert wird, ist für mich aktuell nicht nachvollziehbar.

...

P.Stibbons

http://www.mabuse-verlag.de/chameleon/outbox/public/13/193_ADHS_Glaeske-pdf.pdf

Rhetorisch interessantes Cherry-Picking;  Zitieren mit deutlicher Bias in Richtung "Konferenz ADHS" und Co (Bonney)

Geht über den internationalen wissenschaftlichen Konsens mit Nonchalance hinweg und verbreitet unbelegt Vorurteile, die auf Scio-Seite zum Standardrepertoire gehören : "Plötzliche Todesfälle" etc.

pdf mal sicherheitshalber unten angehängt...

P.Stibbons

Unten als pdf mal der GEK-Arzneimittelreport 2002 / 2003

Da gibt es ein paar interessante Phänomene drin...aber wer macht sich schon die Mühe, das alles zu lesen?

Die interessanten Stellen werd ich daher der Übersichtlichkeit halber raussuchen und demnächst markiert hier einstellen.
Man wundert sich allein über manche Formulierungen in einem eigentlich doch der Sachlichkeit verpflichteten  Bericht, dem gemeinhin der Aussagewert eines Sachverständigen-Gutachten beigemessen wird....

"Wissenschaftlicher Wanderzirkus" sag ich nur...er meint damit z.B. Vortragsreisen von Russell Barclay...

Belbo zwei

.... ups, etwas vorschnell.

P.Stibbons

Wie meinen ?

Allein diese URL ist doch hübsch:

http://www. mabuse-verlag.de/chameleon/outbox/public/13/193_ADHS_Glaeske-pdf.pdf

Diese nette Kombi könnte doch glatt einen Verschwörungstheoretiker aus mir machen  ;D
Geht ja heutzutage schneller als das Brezelbacken, so eine VT...

Wenn wir mit dem allen  -  der Himmel gebe es, denn er regnet über Gläubige und Ungläubige  !  :angel:  -  mal durch sind, werde ich das als Buchtitel für meinen Thriller verwenden:

Mabuse-Verlag / Chameleon / Outbox

Diese Themen beschäftigen übrigens den Mabuse-Verlag:

http://www.mabuse-verlag.de/Mabuse-Verlag/Ueber-den-Mabuse-Verlag/
Zitat
Mabuse-Verlag. Der andere Blick aufs Gesundheitswesen

Der Mabuse-Verlag ist der einzige deutschsprachige Verlag für Medizin und Gesundheit mit einem klaren politischen Profil. Die Verlagshistorie ist eng mit der Psychiatrie-Reform der 70er Jahre, der Gesundheitsbewegung der 80er Jahre und den Emanzipationsbestrebungen der Pflege in den 90er Jahren verknüpft.

Die Bücher des Mabuse-Verlags sind einer sozialen und humanen Medizin und Pflege verpflichtet. Sie wenden sich nicht nur an Fachkräfte im Gesundheitswesen, sondern wollen allen Interessierten Zugang zum Thema ermöglichen. Der Mabuse-Verlag ist unabhängig und erhält kein Geld von Verlagskonzernen, Kirchen, politischen Institutionen oder der Pharmaindustrie.

Wir veröffentlichen unter anderem Bücher zu folgenden Themen:

    Kranken- und Altenpflege
    Menschen mit Behinderung
    Demenz
    Gesundheit und Politik
    Medizingeschichte
    Pflege
    Psychiatrie
    Schwangerschaft und Geburt

P.Stibbons

http://www.mabuse-verlag.de/Mabuse-Verlag/Unsere-AutorInnen/?StartLetter=G

Das sind die Autoren unter G

Glaeske ist gleich zweimal vertreten.

http://www.mabuse-verlag.de/Mabuse-Verlag/Unsere-AutorInnen/Autor/Gerd-Glaeske/1261
und
http://www.mabuse-verlag.de/Mabuse-Verlag/Unsere-AutorInnen/Autor/G-Glaeske/909

Unter letzterer url sind drei Autoren subsummiert:

ZitatG. Glaeske

Biografie

Gerd Glaeske, geb. 1945, Fachapotheker für Arzneimittelinformation, Leitung einer Arzneimittelbewertungsstudie (Greiser-Listen). Arbeitsgebiete: Arzneimittelversorgung, Mißbrauch und Abhängigkeit, Qualität der medizinischen Versorgung, neue Versorgungsformen in der GKV, Arzneimittelpolitik und Verbraucherschutz.

Udo Puteanus, ge. 1957, 1991 Promotion im Fach Pharmaziegeschichte über Apothekerkammern nach dem Zweiten Weltkrieg. Arbeitsschwerpunkte: Arzneimittelsicherheit, Sozialpharmazie im Öff. Gesundheitsdienst.

Ingrid Schubert, geb. 1955, Pharmaziestudium, Promotion in Soziologie in Bielefeld. Arbeitsschwerpunkte: Versorgungs- und Qualitätsforschung.

Die werden dann wohl auch abgeklappert werden müssen... ::)

Dann gibt es noch diese Gesundheitsakademie hier - auch mit unterschiedlichen Gewändern:

GesundheitsAkademie e.V.

http://www.mabuse-verlag.de/Mabuse-Verlag/Unsere-AutorInnen/Autor/Gesundheitsakademie/605
Zitat
Systemische Gesundheitsförderung
Einbandart: Kartoniert /Broschiert
320 Seiten
Reihe: Gesundheit gemeinsam gestalten
Mabuse
2008

Bestellnr.: 00107
ISBN: 9783940529077
Druckfähiges Cover
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Inhaltsbeschreibung:
Die AutorInnen skizzieren die Entwicklung einer partizipativen Gesundheitsförderung von Menschen, die sich aus kränkenden und krank machenden Alltagsverhältnissen und -gewohnheiten befreien wollen. Sie verknüpfen konzeptionelle Überlegungen zur systemischen Gesundheitsförderung mit Praxisansätzen, wie sie im Rahmen der Sommer-Akademien zur Gesundheitsförderung in Magdeburg vermittelt werden.

Das Buch dient als Einführung für die Fort- und Weiterbildung von sozialen AkteurInnen, die den Setting-Ansatz der Gesundheitsförderung zur Grundlage Ihres praktischen Engagements machen wollen.

Was n das? Sommerakademien Magdeburg?

P.Stibbons

Zurück zu Glaeske:

http://www.arztwiki.de/wiki/Gerd_Glaeske

ZitatVita

Ab 1964 Studium der Pharmazie in Aachen und Hamburg, dort auch Promotion, Prüfung in den Fächern Pharmazeutische Chemie, Pharmakologie und Wissenschaftstheorie, Weiterbildung für Arzneimittelinformation.

Hier ist eine gewaltige biographische Lücke - wer weiss mehr?

1981-1988 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Abteilungsleiter für Arzneimittelepidemiologie am Bremer Institut für Sozialmedizin und Präventionsforschung (BIPS).

1988-1992 Leiter des Pharmakologischen Beratungsdienstes bei der AOK Kreis Mettmann

1992-1993 Leiter des Pharmakologischen Beratungsdienstes der Ersatzkassenverbände (VdAK/AEV)

1993-1996 Leiter der Abteilung Verbandspolitik und Grundsatzfragen der medizinischen Versorgung, Verband der Angestellten-Krankenkassen e.V. (VdAK), Siegburg

1996-1999 Leiter der Abteilung für medizinisch-wissenschaftliche Grundsatzfragen bei der BARMER Ersatzkasse, Wuppertal

seit 1999 Professor für Arzneimittelversorgungsforschung am Institut für Sozialpolitik (ZeS) in Bremen.

Seit Juni 2003 Mitglied im geschäftsführenden Direktoriums des Zentrums für Public Health (ZPH) in Bremen.

Seit August 2003 ist Glaeske Mitglied des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (www.svr-gesundheit.de).

Belbo zwei

14   Untersuchungen zur Synthese von substituierten Tetrahydro-1,3-thiazinderivaten
Gerd Glaeske -/- Supervisor: Wolfgang Hanefeld
Dissertation, Hamburg (1979)

...vielleicht hatte er ja zwei kleine Kinder und ein politisches Mandat, ich tippe aber auf Pharmavertreter....

http://books.google.com/books/about/Untersuchungen_an_Tetrahydro_1_3_thiazin.html?id=TgTCPgAACAAJ

..sein Supervisor fand das Zeug wohl auch spannend, vielleicht was fürs vroniplag  ;D ;D ;D ;D

P.Stibbons

Glaeske zum Thema Impfungen - da kann bestimmt noch viel gesammelt werden...

http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=31262

@ Belbo:

Zitatich tippe aber auf Pharmavertreter....

Das wäre ein sensationeller Karrieresprung: vom postulierten Pharmavertreter zum Abteilungsleiter Arzneimittelepidemiologie...:

Zitat1981-1988 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Abteilungsleiter für Arzneimittelepidemiologie am Bremer Institut für Sozialmedizin und Präventionsforschung (BIPS).


Was stellt man eigentlich mit solchen Verbindungen an, die er da synthetisiert hat?

Zitat14   Untersuchungen zur Synthese von substituierten Tetrahydro-1,3-thiazinderivaten
Gerd Glaeske -/- Supervisor: Wolfgang Hanefeld
Dissertation, Hamburg (1979)








Belbo zwei

...schaut so aus als wäre er da in Hamburg nach dem Studium in der Forschung geblieben.

....mein Englisch ist nun nicht so gut, aber kann es um Haarpflegemittel gegangen sein?

http://www.patentgenius.com/inventedby/HanefeldWolfgangMarburgLahnDE.html

....und Abi in Graevenbroich


Belbo zwei

Nun gut Scherz bei Seite, es scheint sich um Antibiotikaforschung gehandelt zu haben:

Wikipedia:
Die Thiazine werden als Grundstruktur für Farbstoffe, Beruhigungsmittel und Insektizide benutzt, wobei die vom 1,4-Thiazin abstammenden Phenothiazine (z.B. Methylenblau als Vertreter der Thiazinfarbstoffe) die häufigsten Derivate darstellen. Wichtige Vertreter der 1,3-Thiazin-Derivate sind zum Beispiel die Cephalosporine, die als Antibiotika zum Einsatz kommen, und das Xylazin

P.Stibbons

Ja sicher, das wirds dann wohl gewesen sein.
Antibiotika.

Dies hier
ZitatBeruhigungsmittel und Insektizide
ist natürlich zu vernachlässigen. Damit gibt er sich bestimmt nicht ab! Is ja igitt!!

Hier gibts was:

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ardp.19823150203/abstract

http://onlinelibrary.wiley.com/advanced/search/results?searchRowCriteria
  • .queryString=%22Gerd%20Glaeske%22&searchRowCriteria[0].fieldName=author&start=1&resultsPerPage=20

P.Stibbons

Amüsant:

http://www.bittere-pillen.de/bipi/das_team.html

An der Erstausgabe des Buches Bittere Pillen 1983 waren folgende Mediziner und Wissenschaftler beteiligt:
Zitat
Der Arzt und Pharmakologe Jörg Remien von der Universität München, der Apotheker Gerd Glaeske aus Hamburg, der Pharmakologe Hans Winkler von der Universität Innsbruck und der Medizinstatistiker und Epidemiologe Eberhard Greiser aus Bremen.

Aktuell im Team:

ZitatWissenschaftliche Begutachtung der Medikamente und Beratung beim Text:
Prof. Dr. rer. nat. Gerd Glaeske, Bremen, Mitglied in der Leitung der Abteilung Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung sowie im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen

ZitatRedaktionelle Betreuung:
Dr. Krista Federspiel, Wien

Na, das is doch mal ne Aussage!  ;D

Die Dame freut sich doch bestimmt, wenn sie Glaeskes GEK-Reporte mal studieren darf.
Und Ulrich Berger guggt sich die "Statistik" an:

Glaeske liebt es ja, eine fiktive DDD festzulegen und seine Statistik in "soundsoviele Einzeldosen wurden vergeben" abzufassen - ohne jeden Bezug zur erwartbaren Prävalenz von ADHS in der Bevölkerung geschweige denn zu der individuell sehr unterschiedlichen benötigten Tagesdosis MPH...
Man kann schon froh sein, wenn er die Zunahme von MPH-Verordnungen nicht pauschal in "Tonnen" angibt ....auch das geschieht nämlich in den Boulevardmedien  ::)

P.Stibbons

Wenn jemand noch ne alte Printausgabe von 1983 hat, dann gibts dort vielleicht noch Hinweise, die die Lücke in Glaeskes Lebenslauf schließen helfen...?

Das könnte man scannen und an info ät psiram.com schicken.