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Energiekompetenz der Grünen

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Begonnen von rincewind, 18. März 2011, 19:05:28

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Aulak


cohen

OK, das ist wenigstens ehrlich.  ;D

Rattentod

Ich finde die Zero-Emissions-Initiativen grundsätzlich super. Langfristig wird man es sicher nicht mit einer Maßnahme alleine schaffen. Klar, "große" Projekte die viel Energie ausspucken sind kein Fehler ;-) aber wie du sagst, Kleinvieh macht auch Mist. Wenn der Durchschnittsstrom/energieverbrauch pro Haushalt nur um ein paar Prozent sinkt, ist das eine Menge

Man wird Strom/Energie sparen müssen (beim Licht mit LED, die gibt es schon im Handel, zum Teil schon sehr gut, selbst schon probiert!), bei der Heizung durch bessere Bauweise, Computer die bei Niedriglast wenig fressen u.v.m.

Politik und Verbraucher sind hier gefordert, wenn jeder im Geschäft die "Energieverbrauchsfrage" stellt, macht das gehörig Druck...
Ich bin auch schwer dafür, dass man möglichst viel Geld in die Forschung zu Alternativen (Produktion und Verbrauch!) pumpt.

Aber ich sehe ich nicht, dass wir schon soweit sind. Wenn das ein Fehlurteil ist, würde es mich freuen.

Klar, wir können Kohle verfeuern. Ich finde es aber nicht sinnvoller die "letzte Kohle in modernen Kraftwerken zu verbraten". Das Risiko eines GAUs usw. halte ich bei uns ("trotz" Japan) für vertretbar klein. Wir werden hoffentlich daraus lernen und die Sicherheit weiter verbessern.

Und ich glaube auch, dass Japan nicht abschalten wird. Sie werden vielleicht Tepco (bzw. eine Liste von Managern) wegen der Wartungsmängel kreuzigen und die Kisten umrüsten, aber wie sollten die rausgehen? Wir haben mehr Alternativen, Japan hat keinen Platz dafür. Windräder ins Meer stellen ist zwar lustig, aber kriegt man die mit vertretbarem Aufwand Tsunamisicher?
(Ächz, zuviel los hier, ihr postet zu schnell, komme mit dem Tippen ja gar nicht nach...  ;D )

Chili

Zitat von: Aulak am 22. März 2011, 11:01:26
Zitat von: cohen am 22. März 2011, 10:55:01
Zitat von: Aulak am 22. März 2011, 10:53:03
Klar, fast so gefährlich wie KKW  

Beleg?


Subjektive Risikobewertung  ;D

Ok,Radioaktivität ist auch fies,man kann sie nicht mit den Sinnesorganen wahrnehmen.Eine Biogasanlage stinkt wenigstens ordentlich.  ;D

Aulak

Zitat von: Chili am 22. März 2011, 11:08:35
.Eine Biogasanlage stinkt wenigstens ordentlich.  ;D

Deswegen protestieren ja auch ne menge BIs dagegen

PaulPanter

Zitat von: Faxmonkey am 22. März 2011, 10:19:42
Zitat von: PaulPanter am 22. März 2011, 10:11:12
@cohen und chilli
Erst heißt es die Industrie wandert aus, dann sinds die Armen.
Menschen die am Existenzminimum leben, sollten immer und egal ob Strom, Nahrung, Wohnung... von den Besserverdienern unterstützt werden.
Mir hier soziale Inkompetenz vorzuwerfen ist "reichlich abgehoben".


Der Plan klingt noch besser. Die Industrie wird unter verstärkten Wettbewerbsdruck gesetzt wegen der höheren Energiekosten, ich zahle mehr für den Strom und höhere Steuern, weil ich den teuren Strom für Ärmere subventionieren muss.
Vielleicht gibt es da eine weniger invasive Methode zu vernünftigen Zielen zu gelangen.
Mit deiner Denkweise klappt das nicht.
Wenn ich z.B. 200 Milliarden investiere werden die ja nicht sofort 1:1 auf den Verbraucher umgeschlagen.
Wäre das so, hätten wir keine AKW's. -> Laufzeiten
Es entstehen anfangs Mehrkosten für die Gesellschaft, die sich aber über die Zeit wieder ausgleichen, bzw. Strom günstiger machen.


Ich habe mal, obwohl der Vergleich nicht ganz korrekt ist, ein Geothermiekraftwerk mit einem AKW verglichen. Also nur die Baukosten.
Das Geothermiekraftwerk produziert nur Wärme, keinen Strom und ist ca. 15 mal billiger zu bauen.
Ich nehme es vorweg. Einige wenige Geothermiekraftwerke sind schon länger in Betrieb und laufen.

Auch son Ding.
Unser Haus wurde vor 5 Jahren an Fernwärme angeschlossen und Isoliert. Über meine Heizkosten kann ich mittlerweile nur noch grinsen.
Eh, aber wieso haben die keine Rohre verlegt, um meinen Durchlauferhitzer zu ersetzen?
Kommt keiner drauf. Heizen brauche ich aber nur im Winter, warm Wasser jeden Tag.

heterodyne

Gäbe es hier Fernwärme, hätten wir das auch  :-\

Faxmonkey

Zitat von: PaulPanter am 22. März 2011, 12:16:33
Mit deiner Denkweise klappt das nicht.
Wenn ich z.B. 200 Milliarden investiere werden die ja nicht sofort 1:1 auf den Verbraucher umgeschlagen.
Wäre das so, hätten wir keine AKW's. -> Laufzeiten
Es entstehen anfangs Mehrkosten für die Gesellschaft, die sich aber über die Zeit wieder ausgleichen, bzw. Strom günstiger machen.


Zeig mir einen Wirtschaftsbereich in dem Mehrkosten nicht sofort weitergegeben werden, es sei denn Wettbewerbsdruck verhindert es.
AKWs wurden meines Wissens nach in Deutschland subventioniert (= Mehrkosten werden vom Konsumenten über höhere Steuern bezahlt).
Österreich produziert 60% seines Stroms durch abgeschriebene Wasserkraftwerke, trotzdem ist der Strompreis deutlich gestiegen in den letzten Jahren. Warum ? Weil die Stromkonzerne gerne Geld verdienen.

Soll heißen, es mag ja eine nette Vorstellung sein, dass wir tollen, sauberen Strom produzieren und gleichzeitig weniger dafür bezahlen. Die Praxis zeigt aber, das eher Kosten weitergegeben werden und Ersparnisse in die Taschen der Stromkonzerne fließen.

MrBaracuda

Zitat von: rincewind am 18. März 2011, 19:05:28
http://www.youtube.com/watch?v=fhi4cvmmjBE

Dass Özdemir Gigawatt mit Gigabyte verwechselt - geschenkt. Kann in der Aufregung vorkommen.

Aber aber er sagt es zweimal!

PaulPanter

ZitatSoll heißen, es mag ja eine nette Vorstellung sein, dass wir tollen, sauberen Strom produzieren und gleichzeitig weniger dafür bezahlen. Die Praxis zeigt aber, das eher Kosten weitergegeben werden und Ersparnisse in die Taschen der Stromkonzerne fließen.
Ja, aber nicht 200 Milliarden auf einmal, sondern über 20-30 Jahre verteilt.
RWE und co werden wohl immer auf der Gewinnerseite sein.
Ändert aber nix an der Finanzierbarkeit, sondern ist eher ein gesellschaftliches Problem, das sich nicht nur bei den Stromerzeugern wiederfindet.

HorstHuber

Zitat von: PaulPanter am 22. März 2011, 14:59:33
ZitatSoll heißen, es mag ja eine nette Vorstellung sein, dass wir tollen, sauberen Strom produzieren und gleichzeitig weniger dafür bezahlen. Die Praxis zeigt aber, das eher Kosten weitergegeben werden und Ersparnisse in die Taschen der Stromkonzerne fließen.
Ja, aber nicht 200 Milliarden auf einmal, sondern über 20-30 Jahre verteilt.
RWE und co werden wohl immer auf der Gewinnerseite sein.
Ändert aber nix an der Finanzierbarkeit, sondern ist eher ein gesellschaftliches Problem, das sich nicht nur bei den Stromerzeugern wiederfindet.

Ja und die laufende Kosten? Ein doppelt so großes Netz benötigt auch min. die doppelte Wartungs und Steuerungsarbeiten.
Bei den derzeitigen hohen Kupferpreisen )und durch den Netzausbau kommt es noch zur erhöhten Nachfrage) werden die Preise nicht bei 200 Mrd. bleiben (und hierbei handelt es sich um Schätzungen das Doppelte wäre mE eher realistisch).
Abgeschrieben werden techn. Anlagen in der Regel 20 Jahre.
Bei diesen Kosten sind zudem keine Kosten durch Gerichtsverhandlungen (weil ein Grundstücksbesitzer keine Hochspannung will) und die dadurch verzögerten Bauzeiten mit einberechnet.
Von der Speicherung will ich immer noch nicht anfangen, doch die Norweger werden sicherlich dies nicht zum Selbstkostenpreis anbieten.
Auch steigt nicht nur die eigene Stromrechnung sondern auch alle andere Kosten denn die Läden, Restaurants, Fabriken etc. haben auch deutlich erhöhte Kosten und diese werden weiter gereicht.
Eine weitere mögliche Folge könnte dann sein, dass die Löhne sinken werden (um noch Wettbewerbsfähig mit dem Ausland zu sein) wodurch sich die Menschen noch weniger leisten können.
Denn nach allen bisherigen Beobachtungen gehen halt nur hohe Lohnkosten oder hohe Energiekosten. Für beides ist mir kein aktuelles Bsp. bekannt (Deshalb steigen auch in DE die Löhne nicht mehr so stark)

The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

71hAhmed

Zitat von: PaulPanter am 22. März 2011, 12:16:33
Unser Haus wurde vor 5 Jahren an Fernwärme angeschlossen und Isoliert. Über meine Heizkosten kann ich mittlerweile nur noch grinsen.
Eh, aber wieso haben die keine Rohre verlegt, um meinen Durchlauferhitzer zu ersetzen?
Kommt keiner drauf. Heizen brauche ich aber nur im Winter, warm Wasser jeden Tag.

Weil du bzw. der/die Eigentümer nicht danach gefragt haben?
Machbar ist das nämlich ohne nennenswerte Schwierigkeiten (falls das System nicht mit ungewöhnlich niedrigen Temperaturen arbeitet).

PaulPanter

@HorstHuber
Ich glaub nicht dass das Stromnetz verdoppelt werden muß um 16% Atomstrom zu ersetzen.
Ich sehe das ähnlich wie Aulak. Der Mix machts.

Zitat von: 71hAhmed am 23. März 2011, 04:34:24
Weil du bzw. der/die Eigentümer nicht danach gefragt haben?
So einfach ist das leider nicht.
Ich wohne als Mieter bei einer Genossenschaft. An die Fernwärmeleitung sind zur Zeit 50.000 Haushalte angeschlossen. Das meiste sind halt Mietwohnungen und viele davon haben Durchlauferhitzer. Freiwillig machen die Vermieter solche Umbauarbeiten sicher nicht.
ZitatMachbar ist das nämlich ohne nennenswerte Schwierigkeiten (falls das System nicht mit ungewöhnlich niedrigen Temperaturen arbeitet).
Genau, wird aber nicht gemacht. Das sind Unmengen an Energie die da verschwendet werden, gerade hier im Ruhrgebiet.
Waschmaschine und Spülmaschine kann man auch noch anklemmen.
2 AKW's weniger  ;)

cohen

http://www.faz.net/s/Rub469C43057F8C437CACC2DE9ED41B7950/Doc~E2CB217FAAED34A9D92F71949A08B94AE~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

ZitatDer Preis des Ausstiegs
Atomkraft, nein danke!
Frischauf ins grüne Abenteurland, in dem die Sonne scheint, der Wind weht, das Wasser sprudelt und der Kuhmist gärt. Deutschland kommt gut ohne Kernkraft aus. Doch das hat seinen Preis. Der Strom wird teurer, schmutziger und unzuverlässiger.

...
Selbst die Offshore-Windkraftwerke sind umstritten

Langsam bekommt man ein Gefühl für den ökologischen Preis, den der Ausstieg aus der Kernkraft und die Hinwendung zum Ökostrom kosten werden: Schaden fürs Klima, weil Gas und vor allem Kohle eben schmutzig verbrennen. Gewaltige Eingriffe in die Natur durch 4500 Kilometer Hochspannungsleitungen und viele Pumpspeicherkraftwerke. Und selbst die Offshore-Windkraftwerke (Windparks in Nord- und Ostsee) sind umstritten. Ihre extrem aufwendige Montage scheint Schweinswale zu erschrecken. So mag mancher sich noch der Illusion hingeben, zur Debatte stünden ein paar idyllische Windmühlen, die in der Abendsonne rotieren. Im Gange ist gerade vielmehr ein komplexer Umbau der Stromerzeugung mit fettem ökologischen Fußabdruck. Ökostrom widerspricht manchmal dem Naturschutz. Und das muss den Leuten sagen, findet Dena-Chef Kohler, der ein Verfechter des Naturstroms ist und die AKW vom Netz nehmen will.

Und teuer wird es auch im grünen Abenteuerland: Die Stromproduktion verteuert sich allein durch den Ausstieg aus Kernkraft um zehn Prozent, schätzt Ökonom Frondel vom RWI. Wir erinnern uns: Neue fossile Kraftwerke sind die Ersatzspieler. Vor allem auf Kohlekraftwerken lasten teure CO2-Zertifikate. Vergleichsweise billiger und sauberer sind Gaskraftwerke, die allerdings überall entstehen, weil Gaskraftwerke die besten Puffer für Windkraft sind und weil sie schneller zu errichten sind als Kohlekraftwerke. Das könnte aber die Nachfrage nach Gas verstärken und damit den flüchtigen Rohstoff eher verteuern.
...

Tezcatlipoca

Zitat von: cohen am 21. März 2011, 12:34:23
Und wer sichert eigentlich die Staumauern gegen Flugzeugabstürze, Erdbeben und Terrorangriffe?

(Ich weiß, dass dieses Argument nicht neu ist, aber ein beachtliches Restrisiko hat die Wasserkraft schon zu bieten.)
Siehe dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6hnetalsperre
Auch das kann passieren und es ist passiert.
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.