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Das Geschäft mit dem Hokuspokus

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Begonnen von Elke, 11. März 2010, 15:34:08

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Elke

ZitatDas Geschäft mit dem Hokuspokus

Laut Experten setzt die Esoterik-Branche inzwischen rund zehn Milliarden Euro um. Immer mehr Menschen suchen Halt im Übersinnlichen. Wir erklären die fiesen Abzock-Tricks.


Sage und schreibe 20000 Euro zahlte Axel P. für ein paar in LSD getränkte Gewürzgurken. Der sehbehinderte 46-Jährige hoffte mithilfe der ,,Wundergurken" sein Augenlicht zurückzugewinnen (MOPO berichtete gestern). ,,Großer Quatsch" und ,,selbst schuld", werden die meisten denken. Aber Axel P. ist kein Einzelfall: Die Hokuspokus-Branche boomt.

Für viele bietet das Übersinnliche Antworten auf die elementaren Fragen des Lebens: Wer bin ich? Wie werde ich glücklich? Was kommt nach dem Tod? Zwei Mal im Jahr pilgern Tausende zur ,,Lebensfreude"-Messe ins CCH, dem Treff für ,,Gesundheit, Ökologie und Spiritualität". Viele Privatsender zeigen schon am Nachmittag ,,Astro TV", bei dem hilfesuchende Menschen im Schnelldurchlauf von fragwürdigen Tarot-Experten verarztet werden. Und in Zeitungen und im Internet wimmelt es vor Esoterik-Annoncen. Der jährliche Umsatz der Branche wird auf rund zehn Milliarden Euro geschätzt.

,,Hellseher und Wahrsager sind so alt wie die Menschheit selbst", sagt Ursula Caberta, Sektenbeauftragte des Hamburger Senats. ,,Aber seit 20 Jahren boomt diese Branche. Es ist ein regelrechter Markt entstanden." Den Trend zu Tarot & Co. erklärt sich Caberta vor allem durch den gesellschaftlichen Wandel: ,,Traditionelle Institutionen wie Familie, Kirche oder Parteien, die früher Halt und Orientierung gegeben haben, sind schwächer geworden. Für viele Menschen bietet das Übersinnliche einen Ersatz." Aber es ist ein schmaler Grat zwischen verheißungsvoller Erleuchtung und plumper Abzocke. Caberta: ,,Esoterik ist an und für sich nichts Negatives, würde es nicht so viele Angebote geben, die Hoffnungen wecken, die schlichtweg nicht erfüllt werden können." Denn Zukunftsängste, Probleme im Job oder Beziehungskrisen sind nicht zuletzt ein lukratives Geschäft für Kriminelle:

- Die Annonce: ,,Mr. Diaby" wirbt mit karteikartengroßen Wurfzetteln für seine Dienste. Der ,,große Hellseher" behauptet, Probleme wie ,,sexuelle Impotenz" oder ,,schlechtes Schicksal" innerhalb von 72 Stunden zu lösen. Nach einer Anzahlung von 30 Euro empfängt der Tausendsassa seinen Klienten zu einem persönlichen Gespräch. Der große Meister hört sich die Sorgen und Nöte seines Gegenübers an. Dann schüttet er ein paar Muscheln auf ein Blatt Papier, grübelt und verspricht, noch in der selben Nacht die Geister zu befragen. Der Gast solle nach ein paar Tagen zu einem zweiten Termin kommen – ach ja, und das restliche Geld mitbringen: 360 Euro.

- Die Telefon-Abzocke: Ein harmlos aussehendes Schreiben liegt im Briefkasten. Der Empfänger wird eingeladen, sich ,,esoterisch beraten" zu lassen. Alles was er dafür tun müsse, ist eine 0900-Telefonnummer zu wählen. Während der ,,Beratung" läuft der Gebührenzähler munter mit: 2,99 Euro pro Minute. ,,Diese Masche ist seit Jahren ein Dauerbrenner", sagt Edda Castello von der Verbraucherzentrale. ,,Die Rechtsverfolgung ist in diesen Fällen fast unmöglich." Oft sitzen die Drahtzieher im Ausland.

- Der persönliche Brief: Die Betrüger kaufen von zwielichtigen Firmen Adressen von Privatleuten – vorzugsweise von älteren, alleinstehenden Menschen. Es folgt ein persönlicher Brief an das Opfer. Ein Beispiel: Die ,,hellenische Wahrsagerin Alexandra" schreibt einem wildfremden Mann: ,,Lieber Erwin, seit ich Ihnen das letzte Mal geschrieben habe, habe ich wirklich oft an Sie gedacht. Sie dürfen sich nicht wie das fünfte Rad am Wagen fühlen." Später bietet ,,Alexandra" Erwin an, ihn für 240 Euro ,,von seinem Problem der Verhexung zu erlösen". Ein Antwort-Coupon liegt dem Schreiben bei.

Wie viele dieser Betrugsfälle es in Hamburg gibt, ist unbekannt. Die Esoterik-Abzocke wird nicht als gesondertes Delikt erfasst. Zudem ist es vielen Opfern peinlich, den Reinfall zu melden. Ursula Caberta: ,,Letztlich hat jeder Mensch ein Recht auf Dummheit: Es gibt immer einen, der fragwürdige Dienste anbietet – und einen anderen, der sie annimmt."

http://www.mopo.de/2010/20100311/hamburg/panorama/das_geschaeft_mit_dem_hokuspokus.html

de Bunker

Zu dem Artikel gehört noch eine Fotostrecke, die u.a. einen Michael Mora zeigt, der sich mit ein paar indianischen Gegenständen ausstaffiert hat. Mora arbeitet mit seiner deutschen Gattin Eva-Maria zusammen, die auf der Webseite "Quantum-Engel" ihren Senf verbreitet. Die Dame scheint nicht wirklich wählerisch bei Medienkontakten: so gibt es ein Interview mit dem Sekret-TV, das sie auf ihrer Webseite zu Werbezwecken verlinkt hat. Außerdem hat sie - äh: Bücher geschrieben, die u.a. beim Kopp-Verlag zu beziehen sind.

Die Preise für ihren Quark sind auch eindrucksvoll: für "Ausbildungen" mal eben 444 oder 555 Euro - und eine *telefonische* Beratung schlägt gleich mit 200 zu Buche.

wumbaba

Zitatfür "Ausbildungen" mal eben 444 oder 555 Euro - und eine *telefonische* Beratung schlägt gleich mit 200 zu Buche.

Das irritiert mich jetzt - warum nicht 222 Euro?  ;)
"Es gibt Inseln der Vernunft auf dieser Erde, in einem Meer des Blödsinns. Hier müssen wir stehen und Brücken bauen, auf dass einmal ein Kontinent der Vernunft entsteht." (J.Weizenbaum)

de Bunker

Ich spekuliere mal: die Beträge für Seminare werden möglicherweise in bar entrichtet..., die Gebühr für die telefonische Beratung wird vermutlich im Voraus und per Überweisung aufs Konto erbeten.

Katharina

Bringt es wohl auf den Punkt:

,,Letztlich hat jeder Mensch ein Recht auf Dummheit: Es gibt immer einen, der fragwürdige Dienste anbietet – und einen anderen, der sie annimmt."

:D

Katharina

Zitat von: de Bunker am 12. März 2010, 13:41:32
Ich spekuliere mal: die Beträge für Seminare werden möglicherweise in bar entrichtet..., die Gebühr für die telefonische Beratung wird vermutlich im Voraus und per Überweisung aufs Konto erbeten.

Vielleicht sollte man dem Finanzamt einen Tipp geben?  ;)

hic fuit

Zitat von: Katha am 14. März 2010, 10:09:32
Bringt es wohl auf den Punkt:

,,Letztlich hat jeder Mensch ein Recht auf Dummheit: Es gibt immer einen, der fragwürdige Dienste anbietet – und einen anderen, der sie annimmt."

:D

Ich hoffe eher, dass Caberta hier unvollständig zitiert worden ist. Es mag ja mündige Bürger im Vollbesitz ihrer körperlichen und geistigen Kräfte geben, die dumm sind, und es sich redlich verdient haben, abgezockt zu werden.
Alle anderen:
- unmündige Bürger
- physisch Kranke oder Behinderte
- psychisch Kranke oder Behinderte
- Alte
- Bürger, denen es aufgrund mangelnder Bildung an jeder finanziellen und wirtschaftlichen Kompetenz mangelt
- sowie weitere Menschen, denen man die Abzocke nicht gönnt (Verwandte, Bekannte, Mitglieder der eigenen Partei, z.B. FDP, usw.),
sollten durch die Gemeinschaft geschützt werden.

Man kann natürlich Leute, die man mit ein bißchen Schwurbelei so ablenken kann, dass sie glauben 1/3 sei mehr als 1/2, als dumm bezeichnen. Man kann ebenso abstrakt Liberalität heranziehen, um konkret dumme Opfer allein zu lassen. Tatsächlich ist aber Opferschutz nicht gegen Liberalität aufrechenbar.

Klar: wer nicht erkennt, dass eine site wie wahrheiten . org allein aufgrund ihres Namens eine Spinnersite sein muss, oder dass sichere Renditen von 10% und mehr Quatsch sind, ist dumm, aber sowas von. Wer für einen Freund eine Bankbürgschaft abgibt oder Haustürgeschäfte abschließt oder viele Artikel auf Raten kauft, auf Versprechungen der Kosmetikindustrie reinfällt oder auch auf Kryon, ist dumm. Wer nicht gelernt hat, dass eine Ausgabe von läppischen x Euro pro Tag immer auf ein unseriöses Geschäft hinweist und wer nicht weiß, dass die meisten Doktortitel nichts mit Medizin zu tun haben, ist dumm. Erzdumm, wahnsinnig dumm.  Wer unseriöse Angebote nicht erkennt, ist wohl einfach zu dumm. Pech. Zu dumm.

Katharina

Hallo hic fuit, ich kann versuchen mein Umfeld zu schützen. Aber manchmal sind die Menschen unbelehrbar, glauben an Zuckerkügelchen und Quacksalber und immer wieder hörst du den Satz: "Wer heilt hat Recht!" Da stehst du fassungslos davor. Meine Kritik hat mich jetzt beinah eine Freundschaft gekostet. Selbst meine Oma konnte ich vor Butterfahrten nicht abhalten, sie fuhr immer wieder und kaufte immer wieder: Schrott! Meine Oma surfte nicht im Internet, da kam die Werbung noch ins Haus. Und mein Opa fuhr - wider besseres Wissen - immer mit. Vielleicht sind manche anfälliger für Rattenfänger als andere? Also, was schlägst du vor? ???

Schau-ma-amoi

Zitat von: Katha am 17. März 2010, 07:56:49
Hallo hic fuit, ich kann versuchen mein Umfeld zu schützen. Aber manchmal sind die Menschen unbelehrbar, glauben an Zuckerkügelchen und Quacksalber und immer wieder hörst du den Satz: "Wer heilt hat Recht!" Da stehst du fassungslos davor. Meine Kritik hat mich jetzt beinah eine Freundschaft gekostet. Selbst meine Oma konnte ich vor Butterfahrten nicht abhalten, sie fuhr immer wieder und kaufte immer wieder: Schrott! Meine Oma surfte nicht im Internet, da kam die Werbung noch ins Haus. Und mein Opa fuhr - wider besseres Wissen - immer mit. Vielleicht sind manche anfälliger für Rattenfänger als andere? Also, was schlägst du vor? ???

Nehmen wir mal Esowatch als Beispiel. Hier wird im Wiki versucht, diesen Schmarrn als solchen zu enttarnen, indem möglichst sachlich Informationen gegeben werden.

Es kann nicht unsere Aufgabe sein, Leute zu zwingen, Esowatch zu lesen und zu verstehen. Dies kann immer nur ein Angebot sein. Wer nicht lernen will, dem kann nicht geholfen werden.

Wer nicht in die Schule gehen will, kann kein Abi machen. Geht net.

Versucht man trotzdem, auf Leute einzureden, wird man zum Missionar.

hic fuit

Katha, ich meine lediglich, dass es eine billige Ausrede darstellt, Menschen Dummheit zu unterstellen und sie deswegen allein zu lassen.

Im konkreten Fall werden wir immer wieder feststellen, dass wir Menschen nicht schützen können. Hier erleben wir dann hautnah, dass es keine Lösung ist, Menschen Dummheit zu unterstellen. Und damit zu suggerieren, dass sie es irgendwie verdient hätten, abgezockt zu werden.

Ich schlage vor, das "Recht auf Dummheit" ausschließlich zu verwenden, um Menschen, die wir kennen, ertragen zu können. Gesellschaftlich darf keinerlei Toleranz für den Irrsinn daraus abgeleitet werden.

Katharina

Verstehe was du mir sagen möchtest. In der Regel halte ich selten meinen Mund, auf die Wiki habe ich schon mehrfach hingewiesen (auch Infos per Mail versandt). Im schlechtesten Fall kam die Antwort, dies sei ja keine wissenschaftlich belegte Wiki und dort könnte ja jeder reinschreiben was er will. Danach auf die Quelle zu verweisen war dann oft sinnlos.

Und, leider, sind es oft Frauen die solchen Schmarrn glauben. Ich bin privat quasi umringt von ihnen.
Ist es die vermeintliche Selbstbestimmtheit die sie leitet? Das vermute ich vor allem bei der Kügelverwalterin, so hat man doch immer ein passendes Kügelchen bei der Hand wenn etwas passiert. Ich hab' die Teile doch tatsächlich auch 2 Jahre geschluckt, auf Empfehlung einer guten Freundin, bis ich mir endlich einmal die Zeit nahm, zu recherchieren was denn eigentlich ,,drin" ist in der Zauberkugel. (Der Zucker konnte mir übrigens bei nicht einer Beschwerde helfen, vmtl. reagiere ich nicht auf Placebos ;))

Eine andere erzählt wiederum von (Masaru Emoto) Wasserkristallen, welche lesen können was außen auf ihren Gefäßen steht. :o
Die Dritte erzählt mir wieder einen anderen Quatsch, ich werde noch verrückt.
Der Vierte kommt dann noch mit belegten Verschwörungstheorien um 9/11. :'(

Seit ich hier lese, bin ich "noch" aufmerksamer geworden und erkenne, wie der Wahnsinn mit dem Unsinn zunimmt.
Wie gesagt, von manchem Unsinn habe ich mich selbst verführen lassen. Schäm.
War aber immer offen für geprüfte Argumente.
Bin ich doch eine ausgemachte Realistin, Glauben bedeutet nichts zu wissen. Das finde ich langweilig, Wissenschaft dagegen total spannend. Dieses Forum ,,meistens" auch.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich mache mir gerade nicht viele Freunde mit meiner vehemenden Kritik. Das ist sehr anstrengend!

rincewind

Zitat von: Katha am 19. März 2010, 09:39:57
Verstehe was du mir sagen möchtest. In der Regel halte ich selten meinen Mund, auf die Wiki habe ich schon mehrfach hingewiesen (auch Infos per Mail versandt). Im schlechtesten Fall kam die Antwort, dies sei ja keine wissenschaftlich belegte Wiki und dort könnte ja jeder reinschreiben was er will. Danach auf die Quelle zu verweisen war dann oft sinnlos.

Gerade bei uns darf eben nicht jeder reinschreiben, was er will. :)  Dass dieses Prinzip bei bestimmten Themen nicht funktioniert, merkt man ja bei Wikipaedia auch so langsam ...

Zitat
Und, leider, sind es oft Frauen die solchen Schmarrn glauben. Ich bin privat quasi umringt von ihnen.

Mein Beileid.

Zitat
Ist es die vermeintliche Selbstbestimmtheit die sie leitet? Das vermute ich vor allem bei der Kügelverwalterin, so hat man doch immer ein passendes Kügelchen bei der Hand wenn etwas passiert.

Ja. Eine verlockende Art von Magie. Ein System, das einem vermeindlich Macht gibt und zudem das Gefühl, etwas getan zu haben. Dass das nur Selbstbetrug ist, merken sie nicht.

Zitat
Ich hab' die Teile doch tatsächlich auch 2 Jahre geschluckt, auf Empfehlung einer guten Freundin, bis ich mir endlich einmal die Zeit nahm, zu recherchieren was denn eigentlich ,,drin" ist in der Zauberkugel. (Der Zucker konnte mir übrigens bei nicht einer Beschwerde helfen, vmtl. reagiere ich nicht auf Placebos ;))

Ev. warst Du wirklich krank :)

Zitat
Eine andere erzählt wiederum von (Masaru Emoto) Wasserkristallen, welche lesen können was außen auf ihren Gefäßen steht. :o

Dass man so einen Scheiß glauben kann (versteht Wasser die neue Rechtschreibreform) verblüfft mich auch immer wieder. Die Leute können ja andererseits meist selbständig eine Hose anziehen und ihre Schuhe binden.

Zitat
Seit ich hier lese, bin ich "noch" aufmerksamer geworden und erkenne, wie der Wahnsinn mit dem Unsinn zunimmt.
Wie gesagt, von manchem Unsinn habe ich mich selbst verführen lassen. Schäm.

Kein Grund zur Scham. Deswegen:
Zitat
War aber immer offen für geprüfte Argumente.

Zitat
Bin ich doch eine ausgemachte Realistin, Glauben bedeutet nichts zu wissen. Das finde ich langweilig, Wissenschaft dagegen total spannend.

Ich verstehs auch nicht. Es gibt doch nichts Spannenderes als ein geiles Werkzeug namens Wissenschaft zu haben, mit dem wir die Realität erkunden können.

Zitat
Dieses Forum ,,meistens" auch.

;D

Zitat
Lange Rede, kurzer Sinn, ich mache mir gerade nicht viele Freunde mit meiner vehemenden Kritik. Das ist sehr anstrengend!

Mission Impossible. Oder so. Missionieren funktioniert nicht. Cool bleiben und im Bedarfsfall höfliche Argumente bringen. Immerhin, Du bist da nicht alleine, falls Dich das tröstet :D




Katharina

@ rincewind, süß  :-*.

Ich war richtig krank (nicht nur im Kopf :D) und letztendlich half mir ein richtiger Arzt (nachdem ich vorher 5 verschiedene Nullen, eine Klinik und eine Kur ausprobieren musste).
Er empfahl ein ganz neues Präparat und heute geht es mir wieder super. :)

Man muss eben auch verschiedene Ärzte ausprobieren und den eigenen Kopf nie ausschalten.
Sollte ein Arzt unsympathisch sein oder nicht kompetent rüberkommen, suche ich den nächsten auf.
Viele gehen zu dem Arzt, der am nächsten niedergelassen ist.
Beim Kauf eines Fernsehers aber fahren sie zig Märkte ab und informieren sich überall, nur bei Ihrer Gesundheit sind sie grobfahrlässig. :-\

Nun ja, ich lebte nicht nur mit Verblendeten um mich herum ;D, meine Familie ist nicht so, nicht alle Freundinnen und meine *Kollegen auch nicht (*sind allerdings alle Akademiker).
Hier vermute ich auch den Knackpunkt. Viele Nicht-Akademiker fühlen sich eventuell unsicher und flüchten in Bereiche die sie ,,glauben" zu verstehen, also z.B. die Zuckerkügelchen, den Heiler, etc. pp. verstehen sie eher (muss auch nicht alles erklären, weil man's nur glauben muss) als Mathematik, Physik, Chemie, Medizin, Astronomie ...
die (Mathematik, Physik, Chemie,) hassten sie ja bereist in der Schule.

So eine Art Flucht?
Mir ist auch aufgefallen, das viele meiner MystikerInnen beruflich nicht viel erreichen konnten (ist nicht weiter schlimm) oder ohne Kinder sind (hast du Kinder, fragst du nicht mehr nach dem Sinn des Lebens, du bist beschäftigt mit dem Sinn des Lebens) oder eben ohne Abitur und Studium. Flucht?

Aber diese Vermutung spreche ich einmal aus und habe 3-4 Freundinnen weniger.

Diese Freundinnen besitzen aber andere Qualitäten, einmal abgesehen von einigen merkwürdigen Gedanken, kann man das ausklammern?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Elke

ZitatKarlsruhe, 19. August 2009

Allensbach-Studie belegt: Bevölkerung vertraut Homöopathie

Homöopathische Arzneimittel sind fast allen Deutschen ein Begriff, sie werden von mehr als der Hälfte der Bundesbürger genutzt und geschätzt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung durch das Institut für Demoskopie Allensbach. Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e. V. (B.A.H.), zu dessen Mitgliedern auch die Deutsche Homöopathie-Union zählt, hatte die Studie in Auftrag gegeben.

Fast die gesamte Bevölkerung in Deutschland kennt heute den Begriff ,,homöopathische Arzneimittel" (92 Prozent). Vor rund 35 Jahren, 1975, hatten erst 76 Prozent der westdeutschen Bevölkerung schon von homöopathischen Heilmitteln gehört. Auch das Wissen um die Besonderheiten homöopathischer Präparate hat in Deutschland langfristig zugenommen. Heute charakterisiert rund jeder sechste Bürger homöopathische Arzneien spontan, ohne dass ihm dazu Vorgaben gemacht werden, über das Verdünnungs- oder das Ähnlichkeitsprinzip.

Stärker noch als die Bekanntheit ist der Verwenderkreis in den letzten 40 Jahren gewachsen. Hatte 1970 erst knapp jeder vierte Westdeutsche schon einmal homöopathische Mittel genommen, sind es heute mit 57 Prozent deutlich mehr als doppelt so viele. Auch in Gesamtdeutschland verwendet heute die Mehrheit der Bevölkerung homöopathische Arzneimittel (53 Prozent), in überdurchschnittlichem Anteil Frauen (64 Prozent). Insgesamt ein Viertel der Bevölkerung sind überzeugte Verwender homöopathischer Arzneimittel, d.h. sie nutzen homöopathische Präparate und sind ohne Einschränkung von deren Wirksamkeit überzeugt (25 Prozent). Weitere 26 Prozent nutzen diese Medikamente, enthalten sich aber eines eindeutigen Wirksamkeitsurteils. Dagegen halten lediglich 2 Prozent der Bevölkerung homöopathische Mittel trotz eigener Erfahrungen für unwirksam.

Die überwiegende Mehrheit der bisherigen Nichtverwender kann sich vorstellen, in Zukunft homöopathische Mittel zu nehmen oder schließt das zumindest nicht aus. Unter diesen potentiellen Verwendern, insgesamt ein Drittel der Bevölkerung (33 Prozent), finden sich überdurchschnittlich häufig junge Männer, Personen aus Haushalten mit niedrigem Hauptverdienereinkommen sowie gesetzlich Krankenversicherte. Lediglich 14 Prozent der Bevölkerung lehnen es ab, homöopathische Arzneimittel zu verwenden, ohne über eigene Erfahrungen zu verfügen.

Der Weg zu homöopathischen Arzneimitteln führt vor allem über persönliche Empfehlungen von guten Bekannten (54 Prozent) oder einem Arzt bzw. Apotheker (37 Prozent bzw. 31 Prozent). Daneben spielen die ausdrückliche Verschreibung durch den Arzt (22 Prozent), aber auch die Medienberichterstattung in Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen eine Rolle (21 Prozent) – Informationen aus dem Internet allerdings kaum (4 Prozent).

Die Nutzer homöopathischer Mittel berichten von der erfolgreichen Anwendung vor allem bei Erkältungen und grippalen Infekten (60 Prozent). Daneben werden homöopathische Arzneien von vielen auch erfolgreich gegen ein breites Spektrum verschiedener Krankheitsbilder eingesetzt: von Magen- und Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit über Nervosität, Hautkrankheiten und Kreislaufstörungen bis hin zu Bronchitis, der Unterstützung bei der Genesung von Krankheiten und der Behandlung von Sportverletzungen. Zwei Drittel der Bevölkerung bescheinigen homöopathischen Arzneimitteln, kaum Nebenwirkungen zu haben (65 Prozent), gut die Hälfte hält sie ausdrücklich für gut verträglich (52 Prozent). Unerwünschte Kombinationseffekte bei der Einnahme zusammen mit anderen Medikamenten werden kaum befürchtet (10 Prozent) und nur eine Minderheit erachtet eine Verschreibung durch den Arzt oder Heilpraktiker für notwendig (26 Prozent).


Katha, ich sehe es so, dass in den letzten Jahren gerade Akademiker auf den Zug der Alternativis aufgesprungen sind. Die Verbindung Öko, Bio, Umweltschutz, natürlich und ganzheitlich ist offensichtlich. Reformhäuser und Bioläden sind die Haupt-Werbeplattformen für sämtliche Quack-Anbieter und dort kauft nicht die Unterschicht ein. Außerdem gibt es schon lange keine private Krankenversicherung mehr, die Heilpraktikerbesuche nicht übernimmt. Dort sind in der Regel Akademiker versichert und wenn die Nachfrage nicht so groß wäre würden die PKs nicht bezahlen.

ZitatDie Übernahme von Leistungen, durchgeführt von Heilpraktikern und aus dem Bereich der Naturheilkunde, dürfte einer der Gründe für die steigenden Zahlen bei den Privaten Krankenversicherern sein. Kosten von Methoden wie zum Beispiel der Osteopathie, die zur Zeit einen regen Zulauf erfahren, werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Da immer mehr Menschen in Deutschland aufgrund der individuellen Diagnose- und Behandlungsdurchführung, der kurzen Wartezeit und des lösungsorientierten funktionellen Behandlungsansatzes naturheilkundliche Verfahren wählen, dürfte der positive Trend für die Privaten Krankenversicherer anhalten, solange die gesetzlichen Kassen bei ihrer ablehnenden Haltung bleiben.

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/pkv-verband-kennt-keine-krise-0988.php

Katharina

Zitat von: Vogelspinne am 20. März 2010, 13:47:22
ZitatKarlsruhe, 19. August 2009
Allensbach-Studie belegt: Bevölkerung vertraut Homöopathie
lediglich 2 Prozent der Bevölkerung homöopathische Mittel trotz eigener Erfahrungen für unwirksam.

Dann gehöre ich zu einer Minderheit - und wie viele haben die Allensbacher für ihre Studie befragt - glaube ich nicht!