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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: Elke am 11. März 2010, 15:34:08

Titel: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Elke am 11. März 2010, 15:34:08
ZitatDas Geschäft mit dem Hokuspokus

Laut Experten setzt die Esoterik-Branche inzwischen rund zehn Milliarden Euro um. Immer mehr Menschen suchen Halt im Übersinnlichen. Wir erklären die fiesen Abzock-Tricks.


Sage und schreibe 20000 Euro zahlte Axel P. für ein paar in LSD getränkte Gewürzgurken. Der sehbehinderte 46-Jährige hoffte mithilfe der ,,Wundergurken" sein Augenlicht zurückzugewinnen (MOPO berichtete gestern). ,,Großer Quatsch" und ,,selbst schuld", werden die meisten denken. Aber Axel P. ist kein Einzelfall: Die Hokuspokus-Branche boomt.

Für viele bietet das Übersinnliche Antworten auf die elementaren Fragen des Lebens: Wer bin ich? Wie werde ich glücklich? Was kommt nach dem Tod? Zwei Mal im Jahr pilgern Tausende zur ,,Lebensfreude"-Messe ins CCH, dem Treff für ,,Gesundheit, Ökologie und Spiritualität". Viele Privatsender zeigen schon am Nachmittag ,,Astro TV", bei dem hilfesuchende Menschen im Schnelldurchlauf von fragwürdigen Tarot-Experten verarztet werden. Und in Zeitungen und im Internet wimmelt es vor Esoterik-Annoncen. Der jährliche Umsatz der Branche wird auf rund zehn Milliarden Euro geschätzt.

,,Hellseher und Wahrsager sind so alt wie die Menschheit selbst", sagt Ursula Caberta, Sektenbeauftragte des Hamburger Senats. ,,Aber seit 20 Jahren boomt diese Branche. Es ist ein regelrechter Markt entstanden." Den Trend zu Tarot & Co. erklärt sich Caberta vor allem durch den gesellschaftlichen Wandel: ,,Traditionelle Institutionen wie Familie, Kirche oder Parteien, die früher Halt und Orientierung gegeben haben, sind schwächer geworden. Für viele Menschen bietet das Übersinnliche einen Ersatz." Aber es ist ein schmaler Grat zwischen verheißungsvoller Erleuchtung und plumper Abzocke. Caberta: ,,Esoterik ist an und für sich nichts Negatives, würde es nicht so viele Angebote geben, die Hoffnungen wecken, die schlichtweg nicht erfüllt werden können." Denn Zukunftsängste, Probleme im Job oder Beziehungskrisen sind nicht zuletzt ein lukratives Geschäft für Kriminelle:

- Die Annonce: ,,Mr. Diaby" wirbt mit karteikartengroßen Wurfzetteln für seine Dienste. Der ,,große Hellseher" behauptet, Probleme wie ,,sexuelle Impotenz" oder ,,schlechtes Schicksal" innerhalb von 72 Stunden zu lösen. Nach einer Anzahlung von 30 Euro empfängt der Tausendsassa seinen Klienten zu einem persönlichen Gespräch. Der große Meister hört sich die Sorgen und Nöte seines Gegenübers an. Dann schüttet er ein paar Muscheln auf ein Blatt Papier, grübelt und verspricht, noch in der selben Nacht die Geister zu befragen. Der Gast solle nach ein paar Tagen zu einem zweiten Termin kommen – ach ja, und das restliche Geld mitbringen: 360 Euro.

- Die Telefon-Abzocke: Ein harmlos aussehendes Schreiben liegt im Briefkasten. Der Empfänger wird eingeladen, sich ,,esoterisch beraten" zu lassen. Alles was er dafür tun müsse, ist eine 0900-Telefonnummer zu wählen. Während der ,,Beratung" läuft der Gebührenzähler munter mit: 2,99 Euro pro Minute. ,,Diese Masche ist seit Jahren ein Dauerbrenner", sagt Edda Castello von der Verbraucherzentrale. ,,Die Rechtsverfolgung ist in diesen Fällen fast unmöglich." Oft sitzen die Drahtzieher im Ausland.

- Der persönliche Brief: Die Betrüger kaufen von zwielichtigen Firmen Adressen von Privatleuten – vorzugsweise von älteren, alleinstehenden Menschen. Es folgt ein persönlicher Brief an das Opfer. Ein Beispiel: Die ,,hellenische Wahrsagerin Alexandra" schreibt einem wildfremden Mann: ,,Lieber Erwin, seit ich Ihnen das letzte Mal geschrieben habe, habe ich wirklich oft an Sie gedacht. Sie dürfen sich nicht wie das fünfte Rad am Wagen fühlen." Später bietet ,,Alexandra" Erwin an, ihn für 240 Euro ,,von seinem Problem der Verhexung zu erlösen". Ein Antwort-Coupon liegt dem Schreiben bei.

Wie viele dieser Betrugsfälle es in Hamburg gibt, ist unbekannt. Die Esoterik-Abzocke wird nicht als gesondertes Delikt erfasst. Zudem ist es vielen Opfern peinlich, den Reinfall zu melden. Ursula Caberta: ,,Letztlich hat jeder Mensch ein Recht auf Dummheit: Es gibt immer einen, der fragwürdige Dienste anbietet – und einen anderen, der sie annimmt."

http://www.mopo.de/2010/20100311/hamburg/panorama/das_geschaeft_mit_dem_hokuspokus.html
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: de Bunker am 11. März 2010, 18:27:21
Zu dem Artikel gehört noch eine Fotostrecke, die u.a. einen Michael Mora zeigt, der sich mit ein paar indianischen Gegenständen ausstaffiert hat. Mora arbeitet mit seiner deutschen Gattin Eva-Maria zusammen, die auf der Webseite "Quantum-Engel" ihren Senf verbreitet. Die Dame scheint nicht wirklich wählerisch bei Medienkontakten: so gibt es ein Interview mit dem Sekret-TV, das sie auf ihrer Webseite zu Werbezwecken verlinkt hat. Außerdem hat sie - äh: Bücher geschrieben, die u.a. beim Kopp-Verlag zu beziehen sind.

Die Preise für ihren Quark sind auch eindrucksvoll: für "Ausbildungen" mal eben 444 oder 555 Euro - und eine *telefonische* Beratung schlägt gleich mit 200 zu Buche.
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: wumbaba am 12. März 2010, 10:58:33
Zitatfür "Ausbildungen" mal eben 444 oder 555 Euro - und eine *telefonische* Beratung schlägt gleich mit 200 zu Buche.

Das irritiert mich jetzt - warum nicht 222 Euro?  ;)
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: de Bunker am 12. März 2010, 13:41:32
Ich spekuliere mal: die Beträge für Seminare werden möglicherweise in bar entrichtet..., die Gebühr für die telefonische Beratung wird vermutlich im Voraus und per Überweisung aufs Konto erbeten.
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Katharina am 14. März 2010, 10:09:32
Bringt es wohl auf den Punkt:

,,Letztlich hat jeder Mensch ein Recht auf Dummheit: Es gibt immer einen, der fragwürdige Dienste anbietet – und einen anderen, der sie annimmt."

:D
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Katharina am 14. März 2010, 10:10:13
Zitat von: de Bunker am 12. März 2010, 13:41:32
Ich spekuliere mal: die Beträge für Seminare werden möglicherweise in bar entrichtet..., die Gebühr für die telefonische Beratung wird vermutlich im Voraus und per Überweisung aufs Konto erbeten.

Vielleicht sollte man dem Finanzamt einen Tipp geben?  ;)
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: hic fuit am 14. März 2010, 14:36:53
Zitat von: Katha am 14. März 2010, 10:09:32
Bringt es wohl auf den Punkt:

,,Letztlich hat jeder Mensch ein Recht auf Dummheit: Es gibt immer einen, der fragwürdige Dienste anbietet – und einen anderen, der sie annimmt."

:D

Ich hoffe eher, dass Caberta hier unvollständig zitiert worden ist. Es mag ja mündige Bürger im Vollbesitz ihrer körperlichen und geistigen Kräfte geben, die dumm sind, und es sich redlich verdient haben, abgezockt zu werden.
Alle anderen:
- unmündige Bürger
- physisch Kranke oder Behinderte
- psychisch Kranke oder Behinderte
- Alte
- Bürger, denen es aufgrund mangelnder Bildung an jeder finanziellen und wirtschaftlichen Kompetenz mangelt
- sowie weitere Menschen, denen man die Abzocke nicht gönnt (Verwandte, Bekannte, Mitglieder der eigenen Partei, z.B. FDP, usw.),
sollten durch die Gemeinschaft geschützt werden.

Man kann natürlich Leute, die man mit ein bißchen Schwurbelei so ablenken kann, dass sie glauben 1/3 sei mehr als 1/2, als dumm bezeichnen. Man kann ebenso abstrakt Liberalität heranziehen, um konkret dumme Opfer allein zu lassen. Tatsächlich ist aber Opferschutz nicht gegen Liberalität aufrechenbar.

Klar: wer nicht erkennt, dass eine site wie wahrheiten . org allein aufgrund ihres Namens eine Spinnersite sein muss, oder dass sichere Renditen von 10% und mehr Quatsch sind, ist dumm, aber sowas von. Wer für einen Freund eine Bankbürgschaft abgibt oder Haustürgeschäfte abschließt oder viele Artikel auf Raten kauft, auf Versprechungen der Kosmetikindustrie reinfällt oder auch auf Kryon, ist dumm. Wer nicht gelernt hat, dass eine Ausgabe von läppischen x Euro pro Tag immer auf ein unseriöses Geschäft hinweist und wer nicht weiß, dass die meisten Doktortitel nichts mit Medizin zu tun haben, ist dumm. Erzdumm, wahnsinnig dumm.  Wer unseriöse Angebote nicht erkennt, ist wohl einfach zu dumm. Pech. Zu dumm.
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Katharina am 17. März 2010, 07:56:49
Hallo hic fuit, ich kann versuchen mein Umfeld zu schützen. Aber manchmal sind die Menschen unbelehrbar, glauben an Zuckerkügelchen und Quacksalber und immer wieder hörst du den Satz: "Wer heilt hat Recht!" Da stehst du fassungslos davor. Meine Kritik hat mich jetzt beinah eine Freundschaft gekostet. Selbst meine Oma konnte ich vor Butterfahrten nicht abhalten, sie fuhr immer wieder und kaufte immer wieder: Schrott! Meine Oma surfte nicht im Internet, da kam die Werbung noch ins Haus. Und mein Opa fuhr - wider besseres Wissen - immer mit. Vielleicht sind manche anfälliger für Rattenfänger als andere? Also, was schlägst du vor? ???
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 17. März 2010, 08:38:58
Zitat von: Katha am 17. März 2010, 07:56:49
Hallo hic fuit, ich kann versuchen mein Umfeld zu schützen. Aber manchmal sind die Menschen unbelehrbar, glauben an Zuckerkügelchen und Quacksalber und immer wieder hörst du den Satz: "Wer heilt hat Recht!" Da stehst du fassungslos davor. Meine Kritik hat mich jetzt beinah eine Freundschaft gekostet. Selbst meine Oma konnte ich vor Butterfahrten nicht abhalten, sie fuhr immer wieder und kaufte immer wieder: Schrott! Meine Oma surfte nicht im Internet, da kam die Werbung noch ins Haus. Und mein Opa fuhr - wider besseres Wissen - immer mit. Vielleicht sind manche anfälliger für Rattenfänger als andere? Also, was schlägst du vor? ???

Nehmen wir mal Esowatch als Beispiel. Hier wird im Wiki versucht, diesen Schmarrn als solchen zu enttarnen, indem möglichst sachlich Informationen gegeben werden.

Es kann nicht unsere Aufgabe sein, Leute zu zwingen, Esowatch zu lesen und zu verstehen. Dies kann immer nur ein Angebot sein. Wer nicht lernen will, dem kann nicht geholfen werden.

Wer nicht in die Schule gehen will, kann kein Abi machen. Geht net.

Versucht man trotzdem, auf Leute einzureden, wird man zum Missionar.
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: hic fuit am 17. März 2010, 22:18:14
Katha, ich meine lediglich, dass es eine billige Ausrede darstellt, Menschen Dummheit zu unterstellen und sie deswegen allein zu lassen.

Im konkreten Fall werden wir immer wieder feststellen, dass wir Menschen nicht schützen können. Hier erleben wir dann hautnah, dass es keine Lösung ist, Menschen Dummheit zu unterstellen. Und damit zu suggerieren, dass sie es irgendwie verdient hätten, abgezockt zu werden.

Ich schlage vor, das "Recht auf Dummheit" ausschließlich zu verwenden, um Menschen, die wir kennen, ertragen zu können. Gesellschaftlich darf keinerlei Toleranz für den Irrsinn daraus abgeleitet werden.
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Katharina am 19. März 2010, 09:39:57
Verstehe was du mir sagen möchtest. In der Regel halte ich selten meinen Mund, auf die Wiki habe ich schon mehrfach hingewiesen (auch Infos per Mail versandt). Im schlechtesten Fall kam die Antwort, dies sei ja keine wissenschaftlich belegte Wiki und dort könnte ja jeder reinschreiben was er will. Danach auf die Quelle zu verweisen war dann oft sinnlos.

Und, leider, sind es oft Frauen die solchen Schmarrn glauben. Ich bin privat quasi umringt von ihnen.
Ist es die vermeintliche Selbstbestimmtheit die sie leitet? Das vermute ich vor allem bei der Kügelverwalterin, so hat man doch immer ein passendes Kügelchen bei der Hand wenn etwas passiert. Ich hab' die Teile doch tatsächlich auch 2 Jahre geschluckt, auf Empfehlung einer guten Freundin, bis ich mir endlich einmal die Zeit nahm, zu recherchieren was denn eigentlich ,,drin" ist in der Zauberkugel. (Der Zucker konnte mir übrigens bei nicht einer Beschwerde helfen, vmtl. reagiere ich nicht auf Placebos ;))

Eine andere erzählt wiederum von (Masaru Emoto) Wasserkristallen, welche lesen können was außen auf ihren Gefäßen steht. :o
Die Dritte erzählt mir wieder einen anderen Quatsch, ich werde noch verrückt.
Der Vierte kommt dann noch mit belegten Verschwörungstheorien um 9/11. :'(

Seit ich hier lese, bin ich "noch" aufmerksamer geworden und erkenne, wie der Wahnsinn mit dem Unsinn zunimmt.
Wie gesagt, von manchem Unsinn habe ich mich selbst verführen lassen. Schäm.
War aber immer offen für geprüfte Argumente.
Bin ich doch eine ausgemachte Realistin, Glauben bedeutet nichts zu wissen. Das finde ich langweilig, Wissenschaft dagegen total spannend. Dieses Forum ,,meistens" auch.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich mache mir gerade nicht viele Freunde mit meiner vehemenden Kritik. Das ist sehr anstrengend!
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: rincewind am 19. März 2010, 13:41:58
Zitat von: Katha am 19. März 2010, 09:39:57
Verstehe was du mir sagen möchtest. In der Regel halte ich selten meinen Mund, auf die Wiki habe ich schon mehrfach hingewiesen (auch Infos per Mail versandt). Im schlechtesten Fall kam die Antwort, dies sei ja keine wissenschaftlich belegte Wiki und dort könnte ja jeder reinschreiben was er will. Danach auf die Quelle zu verweisen war dann oft sinnlos.

Gerade bei uns darf eben nicht jeder reinschreiben, was er will. :)  Dass dieses Prinzip bei bestimmten Themen nicht funktioniert, merkt man ja bei Wikipaedia auch so langsam ...

Zitat
Und, leider, sind es oft Frauen die solchen Schmarrn glauben. Ich bin privat quasi umringt von ihnen.

Mein Beileid.

Zitat
Ist es die vermeintliche Selbstbestimmtheit die sie leitet? Das vermute ich vor allem bei der Kügelverwalterin, so hat man doch immer ein passendes Kügelchen bei der Hand wenn etwas passiert.

Ja. Eine verlockende Art von Magie. Ein System, das einem vermeindlich Macht gibt und zudem das Gefühl, etwas getan zu haben. Dass das nur Selbstbetrug ist, merken sie nicht.

Zitat
Ich hab' die Teile doch tatsächlich auch 2 Jahre geschluckt, auf Empfehlung einer guten Freundin, bis ich mir endlich einmal die Zeit nahm, zu recherchieren was denn eigentlich ,,drin" ist in der Zauberkugel. (Der Zucker konnte mir übrigens bei nicht einer Beschwerde helfen, vmtl. reagiere ich nicht auf Placebos ;))

Ev. warst Du wirklich krank :)

Zitat
Eine andere erzählt wiederum von (Masaru Emoto) Wasserkristallen, welche lesen können was außen auf ihren Gefäßen steht. :o

Dass man so einen Scheiß glauben kann (versteht Wasser die neue Rechtschreibreform) verblüfft mich auch immer wieder. Die Leute können ja andererseits meist selbständig eine Hose anziehen und ihre Schuhe binden.

Zitat
Seit ich hier lese, bin ich "noch" aufmerksamer geworden und erkenne, wie der Wahnsinn mit dem Unsinn zunimmt.
Wie gesagt, von manchem Unsinn habe ich mich selbst verführen lassen. Schäm.

Kein Grund zur Scham. Deswegen:
Zitat
War aber immer offen für geprüfte Argumente.

Zitat
Bin ich doch eine ausgemachte Realistin, Glauben bedeutet nichts zu wissen. Das finde ich langweilig, Wissenschaft dagegen total spannend.

Ich verstehs auch nicht. Es gibt doch nichts Spannenderes als ein geiles Werkzeug namens Wissenschaft zu haben, mit dem wir die Realität erkunden können.

Zitat
Dieses Forum ,,meistens" auch.

;D

Zitat
Lange Rede, kurzer Sinn, ich mache mir gerade nicht viele Freunde mit meiner vehemenden Kritik. Das ist sehr anstrengend!

Mission Impossible. Oder so. Missionieren funktioniert nicht. Cool bleiben und im Bedarfsfall höfliche Argumente bringen. Immerhin, Du bist da nicht alleine, falls Dich das tröstet :D



Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Katharina am 20. März 2010, 10:17:30
@ rincewind, süß  :-*.

Ich war richtig krank (nicht nur im Kopf :D) und letztendlich half mir ein richtiger Arzt (nachdem ich vorher 5 verschiedene Nullen, eine Klinik und eine Kur ausprobieren musste).
Er empfahl ein ganz neues Präparat und heute geht es mir wieder super. :)

Man muss eben auch verschiedene Ärzte ausprobieren und den eigenen Kopf nie ausschalten.
Sollte ein Arzt unsympathisch sein oder nicht kompetent rüberkommen, suche ich den nächsten auf.
Viele gehen zu dem Arzt, der am nächsten niedergelassen ist.
Beim Kauf eines Fernsehers aber fahren sie zig Märkte ab und informieren sich überall, nur bei Ihrer Gesundheit sind sie grobfahrlässig. :-\

Nun ja, ich lebte nicht nur mit Verblendeten um mich herum ;D, meine Familie ist nicht so, nicht alle Freundinnen und meine *Kollegen auch nicht (*sind allerdings alle Akademiker).
Hier vermute ich auch den Knackpunkt. Viele Nicht-Akademiker fühlen sich eventuell unsicher und flüchten in Bereiche die sie ,,glauben" zu verstehen, also z.B. die Zuckerkügelchen, den Heiler, etc. pp. verstehen sie eher (muss auch nicht alles erklären, weil man's nur glauben muss) als Mathematik, Physik, Chemie, Medizin, Astronomie ...
die (Mathematik, Physik, Chemie,) hassten sie ja bereist in der Schule.

So eine Art Flucht?
Mir ist auch aufgefallen, das viele meiner MystikerInnen beruflich nicht viel erreichen konnten (ist nicht weiter schlimm) oder ohne Kinder sind (hast du Kinder, fragst du nicht mehr nach dem Sinn des Lebens, du bist beschäftigt mit dem Sinn des Lebens) oder eben ohne Abitur und Studium. Flucht?

Aber diese Vermutung spreche ich einmal aus und habe 3-4 Freundinnen weniger.

Diese Freundinnen besitzen aber andere Qualitäten, einmal abgesehen von einigen merkwürdigen Gedanken, kann man das ausklammern?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Elke am 20. März 2010, 13:47:22
ZitatKarlsruhe, 19. August 2009

Allensbach-Studie belegt: Bevölkerung vertraut Homöopathie

Homöopathische Arzneimittel sind fast allen Deutschen ein Begriff, sie werden von mehr als der Hälfte der Bundesbürger genutzt und geschätzt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung durch das Institut für Demoskopie Allensbach. Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e. V. (B.A.H.), zu dessen Mitgliedern auch die Deutsche Homöopathie-Union zählt, hatte die Studie in Auftrag gegeben.

Fast die gesamte Bevölkerung in Deutschland kennt heute den Begriff ,,homöopathische Arzneimittel" (92 Prozent). Vor rund 35 Jahren, 1975, hatten erst 76 Prozent der westdeutschen Bevölkerung schon von homöopathischen Heilmitteln gehört. Auch das Wissen um die Besonderheiten homöopathischer Präparate hat in Deutschland langfristig zugenommen. Heute charakterisiert rund jeder sechste Bürger homöopathische Arzneien spontan, ohne dass ihm dazu Vorgaben gemacht werden, über das Verdünnungs- oder das Ähnlichkeitsprinzip.

Stärker noch als die Bekanntheit ist der Verwenderkreis in den letzten 40 Jahren gewachsen. Hatte 1970 erst knapp jeder vierte Westdeutsche schon einmal homöopathische Mittel genommen, sind es heute mit 57 Prozent deutlich mehr als doppelt so viele. Auch in Gesamtdeutschland verwendet heute die Mehrheit der Bevölkerung homöopathische Arzneimittel (53 Prozent), in überdurchschnittlichem Anteil Frauen (64 Prozent). Insgesamt ein Viertel der Bevölkerung sind überzeugte Verwender homöopathischer Arzneimittel, d.h. sie nutzen homöopathische Präparate und sind ohne Einschränkung von deren Wirksamkeit überzeugt (25 Prozent). Weitere 26 Prozent nutzen diese Medikamente, enthalten sich aber eines eindeutigen Wirksamkeitsurteils. Dagegen halten lediglich 2 Prozent der Bevölkerung homöopathische Mittel trotz eigener Erfahrungen für unwirksam.

Die überwiegende Mehrheit der bisherigen Nichtverwender kann sich vorstellen, in Zukunft homöopathische Mittel zu nehmen oder schließt das zumindest nicht aus. Unter diesen potentiellen Verwendern, insgesamt ein Drittel der Bevölkerung (33 Prozent), finden sich überdurchschnittlich häufig junge Männer, Personen aus Haushalten mit niedrigem Hauptverdienereinkommen sowie gesetzlich Krankenversicherte. Lediglich 14 Prozent der Bevölkerung lehnen es ab, homöopathische Arzneimittel zu verwenden, ohne über eigene Erfahrungen zu verfügen.

Der Weg zu homöopathischen Arzneimitteln führt vor allem über persönliche Empfehlungen von guten Bekannten (54 Prozent) oder einem Arzt bzw. Apotheker (37 Prozent bzw. 31 Prozent). Daneben spielen die ausdrückliche Verschreibung durch den Arzt (22 Prozent), aber auch die Medienberichterstattung in Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen eine Rolle (21 Prozent) – Informationen aus dem Internet allerdings kaum (4 Prozent).

Die Nutzer homöopathischer Mittel berichten von der erfolgreichen Anwendung vor allem bei Erkältungen und grippalen Infekten (60 Prozent). Daneben werden homöopathische Arzneien von vielen auch erfolgreich gegen ein breites Spektrum verschiedener Krankheitsbilder eingesetzt: von Magen- und Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit über Nervosität, Hautkrankheiten und Kreislaufstörungen bis hin zu Bronchitis, der Unterstützung bei der Genesung von Krankheiten und der Behandlung von Sportverletzungen. Zwei Drittel der Bevölkerung bescheinigen homöopathischen Arzneimitteln, kaum Nebenwirkungen zu haben (65 Prozent), gut die Hälfte hält sie ausdrücklich für gut verträglich (52 Prozent). Unerwünschte Kombinationseffekte bei der Einnahme zusammen mit anderen Medikamenten werden kaum befürchtet (10 Prozent) und nur eine Minderheit erachtet eine Verschreibung durch den Arzt oder Heilpraktiker für notwendig (26 Prozent).


Katha, ich sehe es so, dass in den letzten Jahren gerade Akademiker auf den Zug der Alternativis aufgesprungen sind. Die Verbindung Öko, Bio, Umweltschutz, natürlich und ganzheitlich ist offensichtlich. Reformhäuser und Bioläden sind die Haupt-Werbeplattformen für sämtliche Quack-Anbieter und dort kauft nicht die Unterschicht ein. Außerdem gibt es schon lange keine private Krankenversicherung mehr, die Heilpraktikerbesuche nicht übernimmt. Dort sind in der Regel Akademiker versichert und wenn die Nachfrage nicht so groß wäre würden die PKs nicht bezahlen.

ZitatDie Übernahme von Leistungen, durchgeführt von Heilpraktikern und aus dem Bereich der Naturheilkunde, dürfte einer der Gründe für die steigenden Zahlen bei den Privaten Krankenversicherern sein. Kosten von Methoden wie zum Beispiel der Osteopathie, die zur Zeit einen regen Zulauf erfahren, werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Da immer mehr Menschen in Deutschland aufgrund der individuellen Diagnose- und Behandlungsdurchführung, der kurzen Wartezeit und des lösungsorientierten funktionellen Behandlungsansatzes naturheilkundliche Verfahren wählen, dürfte der positive Trend für die Privaten Krankenversicherer anhalten, solange die gesetzlichen Kassen bei ihrer ablehnenden Haltung bleiben.

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/pkv-verband-kennt-keine-krise-0988.php
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Katharina am 21. März 2010, 08:50:02
Zitat von: Vogelspinne am 20. März 2010, 13:47:22
ZitatKarlsruhe, 19. August 2009
Allensbach-Studie belegt: Bevölkerung vertraut Homöopathie
lediglich 2 Prozent der Bevölkerung homöopathische Mittel trotz eigener Erfahrungen für unwirksam.

Dann gehöre ich zu einer Minderheit - und wie viele haben die Allensbacher für ihre Studie befragt - glaube ich nicht!
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Katharina am 21. März 2010, 08:51:20
Kann es sein, dass es den meistens so ergeht wie es mir erging?
Ich hatte mich nicht wirklich mit der Herstellung homöopathischen Arzneimitteln auseinandergesetzt, sondern vermutet, es seien eben verarbeitete, rein pflanzliche Ausgangssubstanzen ohne(!) Chemie enthalten.
Erst durch intensive Auseinandersetzung mit der Herstellung und Recherchen im Internet, ging mir auf, dass es sich nur um sich erinnerndes Wasser handelt. Wasser besitzt aber lt. meiner Erkenntnis die Gedächtnisleistung einer Millisekunde oder so..... nach dem ersten Nachhaken bei meinen KügelverwenderInnen, kamen dann so Argumente wie, es funktioniert aber .... es gibt keine Studien dazu, weil diese zu teuer sind, die Pharmaindustrie hat kein Interesse daran, dass Homöopathie wirklich anerkannt wird, da es um Milliardenumsätze geht, welche sie dann nicht mehr verdienen können, überleg doch mal... etc. pp.      du redest gegen eine Wand!
So, und dann machst du die Augen auf und siehst nur noch Kügelchen.

Ich unterstelle einmal, dass die wenigsten wirklich wissen was drin (beziehungsweise nicht drin) ist in den Kügelchen, sondern sich einbilden, sie nehmen eben schonende, pflanzliche Medikamente zu sich.

Und viele andere (Ärzte, Apotheker) verkaufen es, weil es sonst ein anderer verkauft.
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 21. März 2010, 10:14:26
Ja, Katha, das ist sicher oft so.

Nicht jeder, das sich mit Nadeln in die Haut stechen lässt oder der Zuckerkugerl schluckt, ist ein Eso oder ein Depp. Zum Depp wird er dann, wenn er sich mit der Materie auseinandersetzt und dann immer noch nicht kapieren will.
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 21. März 2010, 10:28:40
Zitat von: Vogelspinne am 20. März 2010, 13:47:22

Allensbach-Studie belegt: Bevölkerung vertraut Homöopathie

Positiv: es gibt Daten
Negativ: damit übernehmen Homöopathika die Rolle der alten Hausmittelchen.
Solche Umfragen relativiere ich immer wieder an wirklich Kranken, wenn es also wirklich ernst wird. In diesen Fällen schwindet das Vertrauen in Homöopathika sehr, sehr rasch. Erfahrungsgemäß fragen nur 1/3 der chronisch Kranken (der echt Kranken!) nach Alternativen, wiederum nur ein Teil nimmt dann das Zeugs und sehr, sehr viele fallen dann rasch davon ab. Also besonders in der Phase, in der sie mit ihrer Krankheit konfrontiert werden und kurz danach ist die Anfälligkeit hoch. Verständlicherweise. Euer Allensbach in Ehren, aber dies ist mein "jahrelanges Allensbach".


ZitatKatha, ich sehe es so, dass in den letzten Jahren gerade Akademiker auf den Zug der Alternativis aufgesprungen sind.
Dieser Schluss liegt nahe, kann aber unserer Klinik nicht verifiziert werden. Trotzdem ist an deiner Aussage etwas dran, diese Leute haben ganz einfach ein höheres Budget zur Verfügung. "Gebildete" stehen tendenziell - auch völlig außerhalb unseres Themas - dem Status quo hinterfragend gegenüber, was durchaus auch Vorteile haben kann.

ZitatDie Verbindung Öko, Bio, Umweltschutz, natürlich und ganzheitlich ist offensichtlich. Reformhäuser und Bioläden sind die Haupt-Werbeplattformen für sämtliche Quack-Anbieter und dort kauft nicht die Unterschicht ein.
Weil sie sich das Zeugs gar nicht leisten können.


ZitatAußerdem gibt es schon lange keine private Krankenversicherung mehr, die Heilpraktikerbesuche nicht übernimmt. Dort sind in der Regel Akademiker versichert und wenn die Nachfrage nicht so groß wäre würden die PKs nicht bezahlen.

Gibt es Zahlen dazu? Welchen Anteil der Ausgaben entfallen denn auf diesen Unsinn wirklich?


Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Elke am 21. März 2010, 12:35:57
ZitatGibt es Zahlen dazu? Welchen Anteil der Ausgaben entfallen denn auf diesen Unsinn wirklich?

Hier gibt es ab Seite 55 ein paar Zahlen dazu aus 2007/2008:


http://www.pkv.de/w/files/shop_zahlenberichte/pkv_zahlenbericht_2008_2009.pdf
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Elke am 21. März 2010, 13:27:43
HILFE !!! In der BLÖD-Zeitung steht zur Homöopathie:

ZitatHokuspokus oder echte Alternative? Angesichts der Probleme im Gesundheitssystem interessieren sich immer mehr Menschen für Homöopathie als alternative Heilmethode.

Was ist Homöopathie überhaupt?

Die klassische Homöopathie versucht, eine Krankheit durch ein Mittel zu heilen, das bei gesunden Menschen genau die Symptome hervorrufen würde, die den Beschwerden des Patienten ähneln. Es heißt daher auch: "Gleiches mit Gleichem heilen". Welches Mittel dabei zur Anwendung kommt, ist je nach Patient und Vorgeschichte verschieden.
Die verabreichten Substanzen werden dabei so stark verdünnt, bis sie selbst als einzelne Moleküle kaum noch nachweisbar sind. Wissenschaftlich werden homöopathische Mittel daher auch den Placebos zugeordnet. Das sind Scheinmedikamente, die die Selbstheilungskräfte beim Patienten aktivieren oder verstärken sollen.

Also alles nur Schummelei?

Nicht unbedingt! Denn das Naturheilkundeverfahren Homöopathie beruht auf streng wissenschaftlichen Tests und Diagnosen von Ärzten und Naturwissenschaftlern.

Und so entstand die homöopathische Lehre: Begründer waren der Arzt und Chemiker Samuel Hahnemann aus Deutschland und der englische Arzt Eduard Jenner, die unabhängig voneinander dieselbe medizinische und chemische Entdeckung machten, ,,Gleiches mit Gleichem" zu behandeln. Litt beispielsweise ein Mensch unter einer gewissen Krankheit, war es nach Ansicht der homöopathischen Lehre zunächst Ziel, durch Tests die Substanz zu finden, die die Beschwerden verursachte. Dann wurde dem Patienten ein Mittel verabreicht, das ebendiese Substanz in sich trug. Auf diese Weise sollte der Körper sozusagen seinen Feind besser kennen lernen. Das Ziel: Innerhalb einiger Wochen bildet der Organismus Antikörper, die die Ursache der Beschwerden bekämpfen.

Das kommt Ihnen bekannt vor? Kein Wunder, denn das sogenannte Ähnlichkeitsprinzip, das der Theorie Hahnemanns und Jenners zugrunde liegt, kommt auch in der schulmedizinischen Impfung zur Anwendung. Auch dabei wird dem Patienten, der jedoch noch nicht erkrankt ist, ein Erreger verabreicht, der dazu führen soll, dass das Immunsystem Antikörper dagegen bildet. Der Unterschied: Die Impfung findet vor der Erkrankung statt und soll diese ja gerade verhindern.

Woher weiß ich, welche Mittel wann helfen?

Nach ersten Selbstversuchen hatte Hahnemann erkannt, dass sein Körper nach Einnahme unterschiedlicher Erreger Gegenkörper bildete. In der Folgezeit unternahmen er und seine Kollegen zahlreiche weitere Eigenversuche mit unterschiedlichsten mineralischen, tierischen und pflanzlichen Substanzen, um zur Definition eindeutiger Arzneimittel zu gelangen. So entstand für jede einzelne Substanz eine Art von Arzneimittelbild, das sämtliche Wirkungen beschrieb.
Da ein und dieselbe Krankheit bei Patienten zum Teil ganz unterschiedliche Symptome hervorrufen (Beispiel Schnupfen), können zur Behandlung ganz unterschiedliche Substanzen zur Anwendung kommen. Das gilt auch umgekehrt: Ein Mittel kann für unterschiedliche Krankheiten benutzt werden.

Wie werden die Medikamente angewendet?

Die Einnahme von naturheilkundlichen Medikamenten unterscheidet sich meist grundlegend von schulmedizinischen Präparaten. Während letztere meist geschluckt werden, damit der Körper über die Magen- und Darmschleimhaut mit dem Wirkstoff versorgt wird, müssen homöopathische Mittel länger im Mund behalten werden. Sie werden nämlich bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen und sollten mindestens ein Minute lang im Mund behalten werden, bevor sie sich auflösen und geschluckt werden. Idealerweise lässt man das homöopathische Mittel für etwa zwei Minuten unter der Zunge liegen, damit sich die heilende Wirkung voll entfalten kann und der Körper so viel wie möglich von dem Wirkstoff aufnimmt.

Die Menge der einzunehmenden Mittel (sogenannte Potenzen) wirken auf die meisten Menschen zunächst verwirrend. S stehen für das Verdünnungsverhältnis eines Mittels. Beispiel: Die D-Potenz bedeutet eine Verdünnung im Verhältnis 1:10, die C-Potenz 1:100. In die Hausapotheke gehören besser Mittel mit niedrigen Potenzen.

http://www.bild.de/BILD/infos/homoeopathie/special/homoeopathie.html


$) #) :hirn:

Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Elke am 21. März 2010, 13:47:30
Ich kriege mich gar nicht mehr ein. In der BlÖD-STRUNZDUMM-BESCHEUERT online weiter:

ZitatDie alternative zur Schulmedizin

Alternative Heilmethoden sind als Option zu der schulischen Medizin zu sehen. Bei dieser handelt es sich hauptsächlich um elopathische Mittel, die nach Ansicht vieler Gegner der schulischen Medizin nicht richtig wirken, in dem sie die Krankheit nicht an ihrer Wurzel bekämpfen, sondern die Krankheit nur eindämmen.

Nicht zuletzt verursachen sie zahlreiche Nebenwirkungen, die die Gefahr mit sich bringen, neue Krankheiten hervorzurufen oder sogar zum Tod führen können. Im Gegensatz dazu sind alternative Heilmethode natürliche Heilmethoden, die wenn sie richtig angewendet werden kaum oder gar keine Nebenwirkungen zeigen. Alternative Heilmethoden seien zudem nicht so stark wie elopathische Mittel, weshalb sie keine Schäden an Organen des Körpers wie an den Nieren oder der Leber zurücklassen. Zudem würden sie, so die Befürworter der alternativen Medizin, die Krankheit tiefgründig und nicht nur oberflächlich heilen.

Dieses verblödete Arschloch weiß nicht mal, dass es allopathisch heißen muss. Das Wort elopathisch existiert gar nicht.

Das ist alles ganz schlicht und einfach kriminell.

ZitatDabei bieten homöopathische Mittel genau für diese Menschen eine wunderbare Alternative. Lässt man sich homöopathisch behandeln, ist sichergestellt, dass sich derjenige Menschen nicht nur mit seiner Krankheit genauer auseinandersetzt, als bei einer schulmedizinischen Behandlung, sondern man befasst sich zunehmend mit dem eigenen Körper. Menschen beginnen, auf ihre Körper und dessen Symptome zu hören und erkennen beginnende Krankheiten schneller. Auf diese Weise werden diese Krankheiten früher behandelt und klingen natürlich rascher ab.

ZitatDa homöopathische Mittel in Potenzen hergestellt werden, verabreicht ein Homöopath seinem Patienten immer eine niedrigere Potenz, als die Krankheit selbst wahrscheinlich besitzt.
Auf diese Weise wird der Körper nicht entkräftet und besitzt noch genügend Energie, um sich gegen die Krankheitsursache zu wehren. Nach einer mehrwöchigen Behandlung haben sich so viele Antikörper gebildet, dass die Krankheit diesen nicht mehr standhalten kann und der Patient gesundet

Ein großer Vorteil solcher Mittel ist der Wegfall von Nebenerscheinungen. Dabei verwechseln viele Menschen die Tatsache der Erstverschlimmerung mit Nebenwirkungen. Werden im Falle einer Krankheit homöopathische Mittel verabreicht, kommt es sehr oft zur so genannten Erstverschlimmerung. Dies stellt jedoch keine Nebenwirkung oder ähnliches dar, sondern gilt als Zeichen, dass sich der Körper intensiv mit der Krankheit beschäftigt und währenddessen natürlich ein wenig Kraft einbüßt.

ZitatNaturheilverfahren finden immer mehr Gehör bei Patienten und Leidenden, zumal sie tatsächlich eine eindeutige Besserung bei Krankheiten verschaffen und viel günstiger und gesünder sind als Medikamente aus der Schulmedizin.

ZitatZahlreiche Beschwerdebilder und exakte Mittelbeschreibungen runden einen zuverlässigen Homöopathie Ratgeber ab und helfen dabei, eine rasche Selbstdiagnose zu stellen. Auf diese Weise erhält jedermann die Möglichkeit, sich selbst mit der Homöopathie zu beschäftigen und selbständig eine Behandlung an sich vorzunehmen. Eine wertvolle Alternative zur einseitigen Schulmedizin.

ZitatEine homöopathische Hausapotheke birgt also viele Vorteile, zudem ist sie im Vergleich zur Schulmedizin sehr günstig in der Anschaffung und die Naturheilmittel helfen nachweislich und zuverlässig
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Elke am 21. März 2010, 15:11:07
Hat mich doch jetzt brennend interessiert, was in Deutschlands größter Frauenzeitschrift "BLÖD der Frau" dazu steht.

ZitatHomöopathie als Alternative

Gerade wurde beschlossen, dass Paracetamol und Johanniskraut in bestimmten Mengen nur noch per Rezept bezogen werden dürfen. Für uns ein Grund, einmal die vielen rezeptfreien homöopathischen Wirkstoffe unter die Lupe zu nehmen. Lesen Sie hier zunächst die wichtigsten Aspekte und das allgemeine Konzept der Homöopathischen Medizin. Auf den folgenden Seiten finden Sie die wichtigsten Wirkstoffe und wie sie zur Anwendung gebracht werden.
Homöopathie statt Nebenwirkungen.


Jedes Jahr kommen Tausende Menschen an Paracetamol, Aspirin oder Johanniskraut zu Schaden. Nebenwirkungen, wie Magenbluten, Leberschäden oder Asthma ließen dem Gesetzgeber keine andere Wahl, als den rezeptfreien Umgang zu drosseln. Die Folge: Paracetamol und Johanniskraut sind nun rezeptpflichtig. "Und das ist auch gut so", sagt Dr. Mirko Berger, Allgemeinmediziner mit Schwerpunkt Homöopathie. "Denn die Homöopathie hat fantastische Alternativen."

So funktioniert die Homöopathie

Das Wichtigste vorweg: Auch wenn in der Homöopathie vor allem natürliche, nebenwirkungsarme und insofern rezeptfreie Arzneien verwendet werden, so bedeutet das nicht, dass die konventionelle Medizin grundwegs ausgeschlossen wird. Der Unterschied besteht in den Therapiekonzepten: Das heißt, konventionelle Arzneimittel, wie auch Paracetamol, bekämpfen die krankhaften Symptome direkt, bleiben jedoch an der Oberfläche. Homöopathische Medikamente verfolgen dagegen einen ganzheitlichen Ansatz. Sie ummanteln nicht nur die Symptome,
sondern optimieren die Immunabläufe, so dass der Körper in der Lage ist, sich selbst zu heilen. Die Folge: Während bei konventionellen Methoden die Beschwerden oft wiederkehren, sobald das Arzneimittel abgesetzt wird, verschwinden die Krankheitssymptome bei der Homöopathie dauerhaft.
Dabei ist zu beachten, dass der Erfolg der Selbstbehandlung mit den so genannten Globuli (stecknadelgroßen Rohrzuckerkügelchen) nur bei akuten Beschwerden, wie Verletzungen, Fieber, Husten oder Ohrenschmerzen, sinnvoll ist. Bei chronischen Erkrankungen (z.B. Rheuma, Migräne), schlechtem Allgemeinzustand und wenn bei akuten Krankheiten trotz Globuli keine schnelle Besserung eintritt, ist in jedem Fall ein Arzt aufzusuchen.
Wichtig bei der Anwendung: In der Homöopathie kann nicht automatisch von der Diagnose auf ein exaktes Arzneimittel geschlossen werden. Je nach persönlichen, individuellen Beschwerden und Symptomen, muss das ähnlichste, passende Mittel ausgewählt werden. Deshalb finden Sie auf den folgenden Seiten je nach Erkrankung einen Überblick der wichtigsten homöopathischen Mittel. Hier gilt es, bei der Selbstmedikation die individuellen Symptome zu beobachten und im Folgenden mit den passenden Arzneien zu  kurieren.

 
http://www.bildderfrau.de/gesundheit/homoeopathie-d9465x35152.html


Tja, nun dürfte ja alles klar sein. The stupid, it burns.
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 22. März 2010, 10:11:45
Zitat von: Vogelspinne am 21. März 2010, 12:35:57
ZitatGibt es Zahlen dazu? Welchen Anteil der Ausgaben entfallen denn auf diesen Unsinn wirklich?

Hier gibt es ab Seite 55 ein paar Zahlen dazu aus 2007/2008:


http://www.pkv.de/w/files/shop_zahlenberichte/pkv_zahlenbericht_2008_2009.pdf

Danke!

ad BILD: Nicht ärgern, schad um das Adrenalin. Ich nehme mal an, Adressaten der BILD sind nicht primär Akademiker.  ;)

Sollen sie doch Zucker essen. Wenn es nicht Kinder betrifft, ist dies doch völlig gleichgültig. Wenn jemand meint, er müsse sein Appendizitis mit einem Glaubuli angehen,  soll er doch. Die nächste Gegenbewegung kommt bestimmt.
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Elke am 22. März 2010, 11:03:35
Zitatad BILD: Nicht ärgern, schad um das Adrenalin. Ich nehme mal an, Adressaten der BILD sind nicht primär Akademiker. 

Sollen sie doch Zucker essen. Wenn es nicht Kinder betrifft, ist dies doch völlig gleichgültig. Wenn jemand meint, er müsse sein Appendizitis mit einem Glaubuli angehen,  soll er doch. Die nächste Gegenbewegung kommt bestimmt.

Klar, hier wird die "bildungsfernere" Schicht bedient.

Es geht aber auch hier um Kinder. Auf den folgenden Seiten der BLÖD der Frau werden die wichtigsten Homöopathika erklärt, um selbst zu "behandeln" und da steht natürlich auch:


ZitatBei Mittelohrentzündung

Sie entwickelt sich meist im Verlauf eines fieberhaften Infekts, ist die häufigste Infektion im Kindesalter und wird in der Regel durch Viren ausgelöst. Obwohl Antibiotika auf Viren keinen Einfluss haben, wird die Mittelohrentzündung dennoch in den meisten Fällen antibiotisch behandelt. Es geht jedoch auch homöopathisch.

Bei folgenden Beschwerden hilft Belladonna

Beschwerden beginnen plötzlich
(pulsierender) starker Schmerz
hochrotes Trommelfell
begleitendes Fieber: schneller, hoher Fieberanstieg, Kinder glühen, rotes Gesicht, glänzende, rote Augen, meist kalte Füße
Besserung durch Wärme

Bei folgenden Beschwerden hilft Ferrum phosphoricum

schleichende Krankheitsentwicklung
kaum Fieber
wenig Krankheitsgefühl
dient allgemein als gutes Infektmittel

Bei folgenden Beschwerden hilft Pulsatilla

vor allem zur Behandlung von Kindern geeignet
Kinder sind sehr anhänglich und trostbedürftig
mäßig hohes Fieber
einhergehender Infekt mit gelbem Schnupfen
Besserung durch Bewegung in kalter, frischer Luft

Bei folgenden Beschwerden hilft Chamomilla

Kinder sind sehr gereizt, wütend und unzufrieden
typisch auch für die erschwerte Zahnung bei Kindern

http://www.bildderfrau.de/gesundheit/homoeopathie-d9465c171826.html
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: Suricata am 22. März 2010, 20:19:14
Grauenvoll !

Für Lieschen und Otto bedeutet das den Nachwuchs vernünftige ärztliche Versorgung vorzuenthalten und ihn statt dessen leiden zu lassen. Erstverschlimmerung ....Na und!  :kotz:
Titel: Re: Das Geschäft mit dem Hokuspokus
Beitrag von: soisses am 22. März 2010, 21:44:34
Nur so wird die deutsche Jugend wieder zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl. Und die Hopi-Indianer kennen auch keinen Schmerz.