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Britische Politiker fordern Verbot der Homöopathie

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Begonnen von Elke, 25. Februar 2010, 11:32:43

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Elke

ZitatBritische Politiker fordern Verbot der Homöopathie
London – Ein Ausschuss des britischen Unterhauses kommt in einem 275-seitigen Gutachten zu dem Ergebnis, dass die Homöopathie nichts weiter als ein Placebo sei. Der Gesetzgeber wird aufgefordert, die Mittel aus dem Leistungskatalog des staatlichen Gesundheitsdienstes (NHS) zu streichen.

Die Zulassungsbehörde (MHRA) solle homöopathische Medikamente nur noch zulassen, wenn die Wirksamkeit in randomisierten klinischen Studien belegt ist, also niemals. Angesichts der Fülle von Belegen zur Unwirksamkeit seien weitere Untersuchungen zur Wirksamkeit der Homöopathie nicht notwendig. Punkt.

Die British Homeopathic Associations hat den Bericht erwartungsgemäß als ,,engstirnig und oberflächlich" kritisiert. Die Zufriedenheit der Patienten spreche doch klar für die Wirksamkeit der Therapie.

Würden die Homöopathie-Abteilungen des NHS geschlossen, müssten die Patienten auf wesentlich teurere Medikamente ausweichen. Und das sei angesichts der Kostenkrise im Gesundheitswesen sicherlich nicht hilfreich.

Am 30. Januar hatte eine Gruppe von Homöopathie-Skeptikern vor einer Filiale der Drogerie-Kette Boots einen ,,10 hoch 23-Event" veranstaltet. Jeder Teilnehmer der unternahm vor laufenden Kameras (you tube) einen Suizidversuch, indem er den gesamten Inhalt eines Fläschchens homöopathischer Mittelchen auf einmal schluckte, im Vertrauen auf die Avogadro-Konstante (ca. 6 x 10 hoch 23 ist die Anzahl der Moleküle in einem Mol), nach der in den hoch verdünnten homöopathischen Präparaten keine toxischen Konzentrationen zu erwarten sind. Alle Teilnehmer sollen überlebt haben. © rme/aerzteblatt.de

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/40180/Britische_Politiker_fordern_Verbot_der_Homoeopathie.htm

Warze

Ich würde nicht die Homöopathie verbieten. Aber das Bezeichnen derselben als wirksam. :-D
"One thing's sure: Inspector Clay is dead- murdered- and somebody's responsible!"

EricDraven

ZitatWürden die Homöopathie-Abteilungen des NHS geschlossen, müssten die Patienten auf wesentlich teurere Medikamente ausweichen

Mal vergleichen.
Annahme leichte Kopfschmerzen.
Homöopathisch:
Spigelia Pentarkan D
10,66€ 50ml Tropfen
    * In den ersten 1-2 Tagen stündlich 10-20 Tropfen bis zur Besserung
    * Nachfolgend 3mal täglich 10-20 Tropfen

Klassisch mit Paracetamol:
1,34€ 20 Tabletten
Quelle: DocMorris

Shrike

Es kann ja durchaus angebracht sein, dass ein Arzt seinem Patienten ein Placebo verschreibt, Voraussetzung, der Patient weiß nicht, dass es sich um ein Placebo handelt. Das wäre der einzige Aspekt, wo ich Placebos akzeptieren kann. Ansonsten ist Homöopathie Betrug an uns allen.

Hlodyn

Ein guter Gesetzesvorschlag! Wäre zu schön, wenn sich das von England aus in ganz Europa verbreitet. Evtl. sogar ein EU-Gesetz werden könnte... Jaja ich weiss... Aber träumen darf man doch  ;)
ZitatEs kann ja durchaus angebracht sein, dass ein Arzt seinem Patienten ein Placebo verschreibt, Voraussetzung, der Patient weiß nicht, dass es sich um ein Placebo handelt. Das wäre der einzige Aspekt, wo ich Placebos akzeptieren kann. Ansonsten ist Homöopathie Betrug an uns allen.
Darüber streitet man sich immer noch heftig. Rein rechtlich ist es so, dass ein Arzt nur dann ein Placebo verabreichen darf, wenn der Patient weiss, dass es eines ist. Das ist therapeutisch natürlich völliger Unsinn. Viele Ärzte nehmen daher den Umweg, z.B. bei Betablockern die niedrigst dosierten Tabletten noch teilen zu lassen.
Ansonsten kenne ich Placebos hauptsächlich bei dementen Patienten deren Angehörige die Betreuungsvollmacht haben. Hier werden Placebos gerne als Schlafmittel genommen.


Elke

ZitatViele Ärzte nehmen daher den Umweg, z.B. bei Betablockern die niedrigst dosierten Tabletten noch teilen zu lassen.
Ansonsten kenne ich Placebos hauptsächlich bei dementen Patienten deren Angehörige die Betreuungsvollmacht haben. Hier werden Placebos gerne als Schlafmittel genommen.

Placebos finden auch Einsatz in der Altenpflege bei unproblematischen Schmerzen soweit in der Medikationsliste des Bewohners kein Schmerzmittel vom Hausarzt für den Bedarfsfall verordnet und gelistet ist.


Hlodyn

Ja stimmt! Viele Altenheime geben Placebos gerne bei allen möglichen Wehwehchen und es funktioniert! Würden die jetzt Glaubuli benutzen hätte man natürlich wieder mal den untrüglichen Beweis für die Wirksamkeit!  ::)

Elke

Zitat von: Hlodyn am 25. Februar 2010, 12:58:08
Ja stimmt! Viele Altenheime geben Placebos gerne bei allen möglichen Wehwehchen und es funktioniert! Würden die jetzt Glaubuli benutzen hätte man natürlich wieder mal den untrüglichen Beweis für die Wirksamkeit!  ::)

Die Placebo Zeiten sind wahrscheinlich vorbei  :-[


ZitatFernlehrgänge im Bereich "Altenpflege": Allgemeine und Spezielle Medikamentenlehre in der Altenpflege


Lehrbrief 3:   In diesem Lehrbrief werden Arzneimittel mit Wirkungen auf...
das Nervensystem
das Herz-Kreislauf-System
den Magen-Darm-Trakt
den Stoffwechsel
die Atemwege und
weitere Arzneimittelgruppen incl. Homöopathische Arzneimittel vorgestellt, die in der Altenpflege von besonderer Bedeutung sind.

http://www.deb.de/?detailref=/html/details.html%3Fbereich%3Dfernstudien%26oid%3D455

Naturheilkunde: Alternativen in der Pflege aus der Natur

ZitatStefanie Seeling, Lichtenhagen
Diplom-Pflegewissenschaftlerin, Lehrerin für Pflegeberufe, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Naturheilkunde, Homöopathie und Traditionelle Medizin in der Pflege (DGNHTP)


Die Natur hält ein vielfältiges Angebot an Kräutern, Ölen und Produkten bereit, um alternative Interventionen im Pflegeprozess umzusetzen. Basierend auf Aromaölen, Wickeln und Kirschkernkissen werden Möglichkeiten gezeigt, um Bewohner präventiv, unterstützend und kurativ zu pflegen.

http://www.altenpflege.vincentz.net/index.cfm?pid=674&pk=19002&pkmi=34

Sleeper

Zitat von: Hlodyn am 25. Februar 2010, 12:27:09
Ein guter Gesetzesvorschlag! Wäre zu schön, wenn sich das von England aus in ganz Europa verbreitet. Evtl. sogar ein EU-Gesetz werden könnte... Jaja ich weiss... Aber träumen darf man doch  ;)
Das wird der Prinz mit den doofen Ohren schon zu verhindern wissen. Hat ja selbst bei der WHO zugunsten Homöopathie und anderem Schmuh wie Kristalltherapie vorgesprochen. Hätte der nicht eigentlich sogar nen eigenen Wiki-Eintrag verdient? Unter "Kaffee-Einlauf" findet man ja auch schon was über ihn :kotz:

Hlodyn

Zitat
Die Placebo Zeiten sind wahrscheinlich vorbei   :-\
Ich hoffe nicht, zumindest sind die deutlich billiger als Glaubuli.  :-\

Elke

Zitat von: Hlodyn am 25. Februar 2010, 13:20:18
Zitat
Die Placebo Zeiten sind wahrscheinlich vorbei   :-\
Ich hoffe nicht, zumindest sind die deutlich billiger als Glaubuli.  :-\

Hlodyn, wenn ich mir das noch vertiefter anschaue, dann kriege ich echt die Krise.

Das Thema ist auch schon in Kliniken akut. Hier ein Forum von Krankenschwestern:

http://www.krankenschwester.de/forum/naturheilkunde-homoeopathie/205-anwendung-homoeopathischer-mittel-krankenhaus.html

http://www.krankenschwester.de/forum/naturheilkunde-homoeopathie/15996-heftige-reaktionen-homoeopathische-mittel.html


ZitatMehr als 6000 qualifizierte Adressen von Ärzten mit der Fachrichtung Naturheilkunde und/oder Homöopathie sind in der Arzt-Datenbank von NATUR UND MEDIZIN verzeichnet.

Fach- und Rehakliniken für Naturheilkunde und Homöopathie. in Deutschland gibt es mehr als 200 solche Krankenhäuser. Bestimmt auch in Ihrer Nähe.
http://www.naturundmedizin.de/service/suchdienste/index.php

Die Kliniken lassen sich leider nicht einsehen, dazu muss man Mitglied sein, kostet 36,- Euro im Jahr.

Hlodyn

OMG dieses Forum ist ja echt wahnsinn... Die lieben Schwestern kennen noch nicht mal den Unterschied zwischen Homöoidiotie und Phytotherapie! Klar, dass der gewöhnliche Patient so denkt, aber Krankenschwestern? Einziger Lichtblick ist wohl, dass die meisten Ärzte sich in den Kliniken doch dagegen sträuben. Immerhin wird vorher nachgefragt. Ich hab so das Gefühl, dass Ärzte und Klinikleitung sich eher denken: "Ach lass die mal machen, solange die den Patienten damit nicht schaden können. Dann geben sie wenigstens Ruhe"
Kliniken für Homöopathie etc. kenne ich auch. Gibt's bei uns auch eine recht große, sogar einem sehr bekanntem Klinikum angegliedert ist. Ich frage mich halt immer, was sich die Ärzte dabei denken? Ich hoffe ja immer, dass die nur geldgeil sind, schlimm genug, aber dass die wirklich an die Wirkung glauben, will ich mir irgendwie nicht vorstellen! Wenn sie "nur" auf die Kohle aus sind, wäre zumindest sichergestellt, dass die Patienten wenigstens dann richtig versorgt werden wenn es wirklich nötig ist.

Elke

Hlodyn, das größte Problem an der ganzen Sache ist die Tatsache, dass egal wer im medizinischen Fachbereich Homöopathie aus welchen Gründen auch immer toleriert und gewähren lässt, mitverantwortlich ist, dass der Mainstream überzeugt davon ist, dass Homöopathie wirkt und sich davon nicht mehr abbringen lässt.

Hlodyn

Vogelspinne da sind wir uns auf jeden Fall einig. Ich frag mich nur warum das von Menschen praktiziert wird, die es eigentlich besser wissen sollten  :-\
Ich versuche das ganz idealistisch anzugehen und durch mein Verhalten etwas zu ändern (so wie mit Bioeiern etc  ;D)
Ich gehe auch zu keinem Arzt der alternative Medizin anbietet (auch wenn er es nicht bei mir versucht!), meine Apotheke hat zwar manch seltsame Antiagingcreme wie in der Drogerie im Angebot, aber keinerlei(!) Homöopathie, Bachblüten etc. (Da hab ich Glück die ist zufällig auch die näheste  :)) als ich meinen Apotheker auf Glaubuli angesprochen habe, meinte er entnervt, dass ich dafür doch bitte zur Konkurrenz gehen soll  ;D (Hab natürlich sofort klar gestellt, dass ich seine Einstellung Teile!) Müsste direkt mal schauen ob er die aktuelle Apothekenumschau da hat, ich wage es zu bezweifeln!
Ansonsten kann man ja nur versuchen enge Freunde/Verwandte von dem Mist abzuhalten (Darwin sei dank vertrauen die mir in der Hinsicht) und Bekannte zumindest darauf hinzuweisen, dass Homöopathie keine Phytotherapie ist (wissen soooo viele nicht!) und denen mal die 1023 zu erklären. Auf Diskussionen lasse ich mich da allerdings nicht mehr ein (es sei denn es geht um wirklich gefährliche Sachen, oder Kinder!)

Adromir

Zitat von: Hlodyn am 25. Februar 2010, 18:21:16
Ansonsten kann man ja nur versuchen enge Freunde/Verwandte von dem Mist abzuhalten (Darwin sei dank vertrauen die mir in der Hinsicht) und Bekannte zumindest darauf hinzuweisen, dass Homöopathie keine Phytotherapie ist (wissen soooo viele nicht!) und denen mal die 1023 zu erklären. Auf Diskussionen lasse ich mich da allerdings nicht mehr ein (es sei denn es geht um wirklich gefährliche Sachen, oder Kinder!)

Was aber besonders nervig ist, wenn man denen es Teilweise Xmal erklärt hat, immer brav bei den Erklärungen genickt wurde und am Ende heißt es doch nur "mir hats aber geholfen".
Oder die Personen dann trotzdem wegen jedes Wehwechens zu einem gerannt kommen, weil man ja angehöriger eines medizinischen Berufes ist... Da bin ich mittlerweile mitleidslos und sage dann ganz klar: "Wenn du lieber deine Zeit und Geld mit Homöopathika verdamelst, brauchst du meinen Rat ja anscheinend nicht"

Oder diese Personen es dir verbieten, weiter etwas über Alternativmedizin zu sagen, sie aber selbst ständig und überall meinen, dich mit irgendwelchen Heilungsanekdoten beglücken zu müssen (während dir eine kritische Entgegnung natürlich untersagt ist)...

Manchmal kotzt es mich echt an, daß jeder irgendwie meint, er habe Ahnung von Medizin. Ich erkläre anderen ja auch nix über deren Beruf.
Besonders nervig ist es dann bei den überzeugten Homöopathieanhängern, die noch nicht mal wissen, wie Homöopathie eigentlich funktioniert...