Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Linksammlung ADS/Ritalinkritik

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von P.Stibbons, 17. Januar 2010, 14:24:42

« vorheriges - nächstes »

P.Stibbons

ZitatDer meint ja wohl hoffentlich nicht AFA-Algen?

Oder leider doch?!
Barbara Simonsohn:

http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:oeVq1EvvrIAJ:www.algavital.com/New/Pdfs/ADHD2.pdf+Algen+Schulversuch+ADHS+%EF%BF%BDsterreich&hl=de&gl=de

Bitte fixieren, geschätzte Conni, Graf und Co !


ZitatStudien mit AFA-Algen für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen
mit und ohne Hyperaktivität (ADHD)
in Kanada, den USA, Nicaragua, Österreich und Deutschland
Von Barbara Simonsohn



Bei uns ist der Trend bei vielen Ärzten, Eltern zu empfehlen, ihre Kinder mit
Aufmerksamkeitsstörungen mit oder ohne Hyperaktivität medikamentös zu behandeln und ihnen
Ritalin zu geben. Aus meinem Bekanntenkreis weis ich, dass Lehrer Eltern unter Druck setzen und
sagen: "Entweder Sie lassen ihrem Kind Ritalin verschreiben, oder ich kann es nicht mehr in der
Klasse behalten, und es kommt auf die Sonderschule." Sogar in einigen Kindergärten werden Eltern
mehr oder weniger subtil gedrängt, die Verhaltensauffälligkeiten ihres Kindes durch Medikamente
behandeln zu lassen. Natürlich handelt es sich nicht um eine Ursachentherapie, da die Kinder nach
Absetzen des Stimulans sehr oft die Symptome, die zum Verschreiben geführt haben, wieder
bekommen, oft sogar verstärkt.
In den USA nehmen täglich etwa 8 Millionen Kinder, davon 80 Prozent Jungen, Ritalin. Dort sind, im
Gegensatz zu uns, aber auch bereits Elterninitiativen gegen die leichtfertige Verschreibung von Ritalin
aktiv, es laufen Prozesse wegen der Nebenwirkungen gegen die Herstellerfirma, und es gibt
begrüßenswerte Ansätze, das Problem mit natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln wie der AFA-Alge
zu lösen. Dieser Ansatz geht dahin, die Kinder wieder mit den Nährstoffen zu versorgen, die offenbar
in der üblichen Ernährung aufgrund der Auslaugung der Böden und anderer Faktoren nicht mehr im
ausreichenden Maße enthalten sind, um ein reibungsloses Funktionieren des Gehirns unter
besonderen Anforderungen, wie es in der Schule oder im Kindergarten ausgesetzt ist, zu
gewährleisten.

Auch in Deutschland wird zur Zeit eine wissenschaftliche Studie an der Universität Kiel mit der AFA-
Alge vorbereitet
, um herauszufinden, wie Kinder mit Lern- und Verhaltensstörungen von der Alge
profitieren können. Über diese Studie werde ich Sie evtl. in einem Folgeband und auch im Internet
weiter informieren. In Australien ist ein Langzeitstudie mit der AFA-Alge für Kinder mit
Aufmerksamkeitsstörungen mit und ohne Hyperaktivität geplant.


Schulversuch in Österreich


Ein österreichischer AFA-Algen-Anbieter, die Firma ,,Algavital", führte einen Versuch mit ihrem Produkt
,,Green Light" mit Schulkindern in Bregenz durch, das neben der AFA-Alge auch grünes Gerstengras
und Kamutsprossen enthält, enzymschonend getrocknet. Professor Abrams hat in seinem Buch über
ADHD darauf hingewiesen, dass auch Getreidegräser wie Gerstengras und Weizengras wichtige
Nährstoffe für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität liefern. Über die Vitalstoffülle
von Gerstengras habe ich ausführlich in meinem Buch ,,Gerstengrassaft – Verjüngungselixier und
naturgesunder Power-Drink" geschrieben.
Die Klassenlehrerin einer Integrationsklasse in Bregenz und ihre Töchter hatten einige Zeit die
blaugrüne Uralge genommen und vermehrte mentale Energie, Wachheit, leichteres Denken und
Merkfähigkeit beobachten, Auswirkungen, die sie auch ihren Schülern zugute kommen lassen wollte.
Zusammen mit Eltern startete sie vom 19.Oktober 1998 bis 18.Dezember 1998 eine Aktion ,,Brainfit":
in der Pause erhielten ihre Schüler einmal pro Tag einen Teelöffel ,,Green Light" in einem Viertelliter
Apfelsaft zum Selbstkostenpreis. Nach ein paar Tagen wollten die Kinder diese Mischung auch übers
Wochenende mit nach Hause nehmen. Nur 14 Tage nach Beginn des Versuchs riefen Eltern beim
Hersteller an und wollten das Produkt für den Eigengebrauch selbst haben. Sogar die Nachbarklassen
wurden aufmerksam und wollten diesen ,,Brain Drink" ebenfalls zur Verfügung gestellt bekommen. Aus
organisatorischen Gründen war eine Durchführung der Aktion laut Aussage der Klassenlehrerin über
einen längeren Zeitraum nicht möglich, allerdings setzten nach Auskunft der Lehrerin einige Schüler
und deren Eltern oder Bekannte die Einnahme zu Hause fort.

Die Resultate des Schulversuchs im ,,Green Light" sind beeindruckend. Am Ende des Schuljahres
berichten die Kinder, die regelmäßig daran teilgenommen haben – die Hälfte der Klasse 4c der
Hauptschule Rieden in Bregenz
– in einem Fragebogen von verbesserter Konzentration und
Merkfähigkeit (77%), was sich auch in besseren Noten widerspiegelte, von mehr Vitalität und
Lebensfreude, zusammen mit mehr Ausgeglichenheit, und einige bemerkten eine schönere Haut,
weniger Heißhungergefühle und Müdigkeit. Auch Eltern beteiligten sich an dem Versuch und
Page 2
berichteten überwiegend von mehr Ausgeglichenheit (85%), Ausdauer und Belastbarkeit (57%), die
sich in Konflikt- und Stresssituationen durch mehr Ruhe und heitere Gelassenheit bemerkbar machte.
Ein paar Textproben aus den Schülerberichten: Eine Vierzehnjährige schreibt: ,,Ich kann besser lernen
und denken! Ich kann mich besser konzentrieren! Ich fühle mich besser, und stärker, und habe auch
mehr Power. Ich finde ,,Green Light" toll, und es schmeckt!" Eine Fünfzehnjährige schreibt: ,,Ich bin
fitter und nicht mehr so müde und schlapp wie früher." Ein Vierzehnjähriger gibt zu Protokoll: ,,Bessere
Konzentrationsfähigkeit. Leichte Abhängigkeit nach der Einnahme, jedoch positiv. Macht klaren Kopf
und frei von Schularbeitendruck. Ein wenig zu süßlich. Würde es im Spar-Laden kaufen. Es lebe der
,,Algohol"!" Eine Dreizehnjährige schreibt: ,,Es half beim Lernen und in der Schule. Ich konnte mir die
Sachen besser merken." Und eine Vierzehnjährige: ,,Es fiel mir leichter zu lernen, und ich brachte
bessere Noten nach Hause. Hatte bessere Laune....

Das ist eine alte Quelle.
Wurde dem je nachgegangen?
Unverantwortlich finde ich sowas.

Der Schulversuch in Österreich, den Geue erwähnt:

Läuft da wieder was in der Richtung, oder ist das altes Blah-Blah?

P.Stibbons


P.Stibbons

Aber nichts desto trotz läuft die Vermarktung munter weiter:
Katalog Nov. 2010

http://www.puravita.de/Inhalte/Preisliste%20Privat%20November%202010.pdf

Im pdf Seite 2 - das passende ADHS-Buch wird gleich mit empfohlen...

P.Stibbons

Na, allein wegen der AFA-Algen müsste man den Geue eigentlich verknacken können...

Superkalifragilistisch

Hat Ponder Stibbons aufgegeben ?  :-\ ;D
"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

Jetzt im Trend: »irgendwas mit Gesellschaftskritik«

Wolleren

Zur Abwechslung mal die forschende statt der kritisierenden Seite, aus http://www.sueddeutsche.de/V5O38k/4003827/Alles-Kopfsache.html .
Zitat
Dissoziale Jugendliche haben veränderte Hirnstrukturen

Britische Psychiater haben mit Hilfe der Magnetresonanztomographie Hinweise darauf gefunden, dass Jugendliche mit einem gestörten Sozialverhalten über zum Teil veränderte Hirnstrukturen verfügen. Wie das Forscherteam um Ian Goodyer von der Universität Cambridge und Graeme Fairchild von der Universität Southampton im Fachmagazin American Journal of Psychiatry (online) berichten, zeigten die Gehirne männlicher Teenager mit entsprechenden psychischen Störungen deutliche Volumenabnahmen in der Amygdala und der Insula, wobei Volumen und Schwere der Störung korrelierten. Die betroffenen Hirnregionen sind unter anderem für die Emotionsverarbeitung und die Empathie von Bedeutung. Diese Befunde könnten also möglicherweise erklären, wieso diese Jugendlichen - etwa vier bis sechs Prozent der Altersgruppe - sich aggressiver, aufsässiger und weniger sozial als ihre durchschnittlichen Altersgenossen verhalten.

Bislang dachten Kinder- und Jugendpsychiater, dass dissoziales Verhalten bei Teenagern - anders als bei jüngeren Kindern - vor allem durch den schlechten Einfluss von Freundeskreisen bedingt ist. Völlig widerlegt ist diese Theorie aber auch nicht, wie Fairchild gesteht: 'Weitere Studien sind nötig, um zu untersuchen, ob diese Veränderungen der Hirnstruktur Ursache oder Folge der Störung sind.' cwb
Jetzt brauchen wir nur noch auf den unsäglichen Hüther zu warten, der mit 5 Ratten bei Scobel live beweist, dass auch diese Kinder auf die Alm gehören.

http://ajp.psychiatryonline.org/cgi/reprint/appi.ajp.2010.10081184v1.pdf
Eine Suche nach "Goodyer" auf http://ajp.psychiatryonline.org/  lohnt sich, das Stöbern lohnt sich überhaupt: Frederic M. Quitkin - Placebos, Drug Effects, and Study Design: A Clinician's Guide

Superkalifragilistisch

Erfahrungsbericht einer Mutter, deren Kinder auf der ADHS Alm waren. Das liest sich wirklich noch schrulliger, als man es sich vorgestellt hat.
ZitatFerner wurden ein Tipi gebaut und Trommeln gebastelt, um dann gemeinsam Rhythmen zu trommeln. Abends fanden Gesprächskreise am Lagerfeuer statt. Die Ernährung war streng öko-biologisch und zuckerfrei.

Ich wähnte die Kinder oben am Berg in einer gemütlichen, warmen Hütte und war entsetzt, als wir nach drei Wochen zum ersten und einzigen mal zu Besuch kommen durften und ich feststellte, dass oben auf dem Berg 16 Menschen in einer winzigen Hütte von etwa 40m² ohne Strom, ohne sanitäre Anlagen und ohne Heizung lebten. Die kleine Hütte war völlig verrußt und verraucht, weil der Ofen immer wieder eine dicke Portion Rauch in die Hütte blies. Die Kinder waren verwahrlost: Sie kämmten sich in der ganzen Zeit so gut wie nie die Haare, putzten nur höchst selten die Zähne, da dies bei zuckerfreier Ernährung angeblich nicht so wichtig sei, und wuschen sich nur gelegentlich an einem Kuhtrog. Die wenigen Kleidungsstücke, die sie dabei hatten, wurden in den 8 Wochen kein einziges Mal richtig gewaschen.

Auch die Gesundheitsfürsorge stimmte nicht. Obwohl in den ersten 2 Wochen fast alle Kinder Durchfallerkrankungen hatten und später eine hochfieberhafte Streptokokkenangina die Runde machte, wurde weder ich als Kinderärztin, die sich erboten hatte und außerdem ein ,,medizinisches Notfallpaket" auf Bitten des Veranstalters zusammengestellt und mitgegeben hatte, noch ein anderer Kinderarzt je um Rat gefragt. Mein Kleiner unternahm fünf Wochen lang mit einer Streptokokkeninfektion körperliche Höchstanstrengungen. Antibiotika lehnte man nämlich genauso ab wie MPH. All dies erfuhr ich jedoch erst im Nachhinein, da man uns Eltern jeglichen Kontakt zu unseren Kindern untersagte.

Aus psychoideologischer Sicht ist folgendes nur verständlich:
ZitatAm Elternbesuchswochenende sind einige Kinder komplett dekompensiert. Sie schüttelten sich vor Heulkrämpfen oder blickten apathisch ins Leere und flehten ihre Eltern an, sie mitzunehmen. Ein 13-jähriger drohte mit Suizid, wenn seine Eltern ihn nicht mitnähmen, was mir als nicht völlig zu unterschätzende Gefahr erschien. Man nahm diese Gefühlsabstürze der ADHSler aber gar nicht wirklich ernst.
Die Kinder sind die Gefühlskälte der Eltern so sehr gewohnt, dass sie Schwierigkeiten haben, wenn sie ihre unerwünschten Gefühle einmal nicht unterdrücken müssen. Jetzt nur nicht schwach werden !

Furchtbar. :kotz:
"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

Jetzt im Trend: »irgendwas mit Gesellschaftskritik«


Superkalifragilistisch

Aus einem Forum
ZitatWas die Medigabe in der Schule betrifft, hat unser KJP den Tip gegeben, eine neutrale Medibox zu verwenden und die Tablette als "homöopathisches Mittel gegen Allergie" auszugeben. "Sowas wird immer toleriert", meinte.

Bitter aber wahr!
"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

Jetzt im Trend: »irgendwas mit Gesellschaftskritik«

Janus

Juchu, endlich darf Methylphenidat auch an erwachsene offiziell ohne off-label verschrieben werden. :)
Das ist jetzt Ritalinjubel anstatt kritik.

P.Stibbons

Dass ich das noch erleben darf  ::) ::)

Die Dunja ( Mitglied der Konferenz ADHS) http://www.psiram.com/ge/index.php?title=Konferenz_ADHS

liefert uns eine Steilvorlage:

http://www.medizin-im-text.de/blog/10050/zukunfts-albtraum-adhs-aufklarung-auf-bundesebene-pharmagesteuert/


Danke, Dunja!!!   ;D

Pssst:  Hinter der ADHS-Aufklärung auf Bundesebene steckt letztlich Esowatch.....  :D

Ich glaube, es wird allmählich Zeit, dass die Dunja ihr eigenes Lemma bei uns kriegt....

Chili


P.Stibbons

Mittlerweile beschäftigt man sich u.a. auch an der TU Berlin auf recht hochkarätigem Niveau mit dem scheinbar unausrottbaren Phänomen der ideologischen Ritalin/ADHS-Kritik:

http://www.translating-doping.de/projekt/mitarbeiter/pgrueneberg/242

Das eigentliche PDF findet sich für Eingeloggte im Anhang...

P.Stibbons

Für eine Ärztin und Medizinjournalistin ist die Wortwahl der Dunja zumindest ungewöhnlich:

Zitat....Immer mehr vom Selben

Gebetsmühlenartig verkünden "die Aufklärer" immer wieder dasselbe: ADHS sei eine neurobiologische Erkrankung. Darauf bauen sie Diagnostik, Therapie und die sogenannte "Aufklärung" auf....

Ich empfehle ihr eine brandaktuelle Fortbildung zum Thema:

http://forum.psiram.com/index.php?topic=6305.msg70400#new

Die Abstracts kann man zum großen Teil im Netz schon nachlesen; allerdings hat man da ganz schön zu tun.

Vor allem, wenn man sich in die Materie erst einlesen muss....wie es bei der Dunja der Fall zu sein scheint.
Denn sonst würde sie so einen Stuss wie in ihrem Blogbeitrag nicht schreiben ohne rot zu werden.

Jedenfalls gibt es zu denken, dass die Dunja - bemerkenswert unbeleckt von jeglicher fachlichen Expertise, wie sie gerade demonstriert - e-mail-Beratungen zum Thema ADHS anbietet.

http://www.medizin-im-text.de/blog/e-mail-beratung/


Fällt das nicht unter unlauteren Wettbewerb ?  ???
Vielleicht sollte ich auch e-mail-Beratungen anbieten...

P.Stibbons