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Petition bezügl. Heilpraktikerausbildung

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Begonnen von thefnord, 24. November 2009, 12:23:49

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twister

Zitat von: thefnord am 24. November 2009, 18:54:02

Das hier einige so radikal sind und Heilpraktiker komplett abschaffen wollen erscheint mir viel zu radikal und praxisfremd.

Wofür brauchen wir (die Gesellschaft) deiner Meinung nach Heilpraktiker?


twister

Zitat von: Wazir am 24. November 2009, 19:01:11

Ist doch EIGENTLICH nicht schlimm:
Angeblich praktizieren doch nur 7.000 Ganztags-Heilapraktiker in Deutschland.
Bei 350.000 Ärzten.

wo hast du die Zahlen her?

7000 kommt mir arg wenig vor.

twister

Zitat von: Adromir am 24. November 2009, 19:18:01

Anstatt sinnlose Erstanamnesen beim Homöopathen etc. zu übernehmen, sollten sie sich mal nen System überlegen, bei dem Ärzte eben nicht davon Abhängig sind, die Patienten in Fließbandmanier durchzuschleusen..
Es muss in vielen Dingen im "Schulmedizinischen" System veränderungen durchgeführt werden. Wenn wir unsere Ressourcen aber in die Alternativmedizin stecken, dann behindern wir uns selbst auf dem Weg zur bestmöglichen, medizinischen Behandlung.

das sehe ich genauso.
wobei Ärzte meiner Wahrnehmung nach durchaus zum etwas besser verdienenden Teil der Gesellschaft gehören. Aber das ist nun schon wieder ein ganz anderes Thema.

es muss auf jeden Fall was geändert werden, vorallem an dem Fliessbandsystem - das ist auch ein Grund warum immer mehr Leute zu den sogenannten "Alternativen" rennen.
unkritische Massenmedien spielen ebenso eine Rolle immensen Ausmaßes.

Blacky

Das politische Ziel muss sein, den Beruf des Heilpraktikers abzuschaffen. Das geht natürlich nicht, in dem man auf einmal allen derzeit zugelassenen Heilpraktiker die Ausübung ihres Berufes verbietet. Es wär rechtlich nicht durchsetzbar.

Da wäre es eher möglich, ab einem festzusetzenden Termin die weiter Zulassung - und damit auch die Prüfungen - von Heilpraktikern zu beenden. Damit könnte man die Angelegenheit in einer Generation auslaufen lassen. Dazu müsste das HP-Gesetzt entsprechend geändert werden. Bei einer solchen Änderung könnte man auch für die noch weiter zugelassenen Heilpraktiker bestimmte Vorschriften einfügen. Man könnte dafür sorgen, dass die Kontrolle durch die Gesundheitsämter intensiviert wirt, das Heilpraktiker von Zeit zu Zeit erneut geprüft werden, ob sie mit ihrer Kunst überhaupt noch auf der Höhe der Zeit sind. Da müsste man sich mal genauere Gedanken drüber machen.

Und das dann in Form einer Petition in die politische Arena zu werfen wäre nicht schlecht. Das könnte man dann auch ganz gut öffentlich propagieren, mit den reichlich vorhandenen Argumenten gegen die Quacksalberei der derzeitigen HP-Szene. Das wäre dann auch im Sinne dieses Aufrufes:
http://extrablogakenigma.wordpress.com/2007/03/01/3/

Blacky

Wazir

Zitat von: twister am 24. November 2009, 20:49:46wo hast du die Zahlen her?
7000 kommt mir arg wenig vor.
Aus Wikipedia:
Zitat...In Deutschland arbeiten ca. 20.000 Heilpraktiker, die meisten davon in Teilzeitpraxen und nur relativ wenige, ca. 6.000, in Vollzeitpraxen...
Und die machen jede Menge Wind.
Sie versauen evidenzbasiert arbeitenden Ärzten die Compliance, indem sie einfache Lösungen anbieten und die "Schul"medizin zum Nocebo machen.

Weg mit denen!

Probleme sehe ich eher bei den vielen dubiösen Schulen.
Wenn die schließen, fällt eine ganze Industrie zusammen. Dann werden die Politiker unter Druck gesetzt.

GeMa

Ich werde auch immer rallig bei dem Thema. Man vergleiche mal : was dürfen ausgebildete Krankenschwestern/-pfleger oder Fachkrankenschwestern/-pfleger (5 Jahre Ausbildung ! neben nachgewiesener Eignung und Berufserfahrung und massig Prüfungen) und was dürfen diese Hauptschüler alles, die noch nicht mal ein Abi geschafft haben müssen! Aber Hallo!!

Die Herrschaften müssen nicht mal nachweisen, dass sie ihre Schröpferei und Aderlässe überhaupt beherrschen.  >:(




wumbaba

Wie wär's denn mit einer Petition für die komplette Abschaffung der Heilscharla....ähm - praktiker?  ;D
"Es gibt Inseln der Vernunft auf dieser Erde, in einem Meer des Blödsinns. Hier müssen wir stehen und Brücken bauen, auf dass einmal ein Kontinent der Vernunft entsteht." (J.Weizenbaum)

Wazir

Zitat von: wumbaba am 24. November 2009, 22:40:51Wie wär's denn mit einer Petition für die komplette Abschaffung der Heilscharla....ähm - praktiker? 
Damit kommt man bei den Blümchenfraktionen aller Parteien nicht durch.
Die schmeißen doch alle Globuli.
Politiker-Mainstream, einschleimender.


Noch was:
So lang die Ärzte Weiterbildungspunkte sammeln können mit Kursen in Kinesiologie und Homöopathie, so lang sehe ich auch keine Besserung.

Heinz-Rüdiger

Zitat von: Blacky am 24. November 2009, 21:33:36
Das politische Ziel muss sein, den Beruf des Heilpraktikers abzuschaffen. Das geht natürlich nicht, in dem man auf einmal allen derzeit zugelassenen Heilpraktiker die Ausübung ihres Berufes verbietet. Es wär rechtlich nicht durchsetzbar.

Da wäre es eher möglich, ab einem festzusetzenden Termin die weiter Zulassung - und damit auch die Prüfungen - von Heilpraktikern zu beenden. Damit könnte man die Angelegenheit in einer Generation auslaufen lassen. Dazu müsste das HP-Gesetzt entsprechend geändert werden. Bei einer solchen Änderung könnte man auch für die noch weiter zugelassenen Heilpraktiker bestimmte Vorschriften einfügen. Man könnte dafür sorgen, dass die Kontrolle durch die Gesundheitsämter intensiviert wirt, das Heilpraktiker von Zeit zu Zeit erneut geprüft werden, ob sie mit ihrer Kunst überhaupt noch auf der Höhe der Zeit sind. Da müsste man sich mal genauere Gedanken drüber machen.

Und das dann in Form einer Petition in die politische Arena zu werfen wäre nicht schlecht. Das könnte man dann auch ganz gut öffentlich propagieren, mit den reichlich vorhandenen Argumenten gegen die Quacksalberei der derzeitigen HP-Szene. Das wäre dann auch im Sinne dieses Aufrufes:
http://extrablogakenigma.wordpress.com/2007/03/01/3/

Blacky

Ich finde Blacky hat völlig recht. Das Ziel "Abschaffung staatlich sanktionierter Scharlatanerie" ist ein dickes Brett zu bohren. Immerhin schreiben wir heuer das 70ste Jahr HPG (Blogbeitragtitelvorschlag: 70 Jahre Heiltaktik - Idiotie im Wandel der Zeit).

Ich würde jede Petition unterschreiben die auch nur minimal die Pfuscher mehr in die Verantwortung nimmt.

moredhel

Zitat von: Blacky am 24. November 2009, 21:33:36
Da wäre es eher möglich, ab einem festzusetzenden Termin die weiter Zulassung - und damit auch die Prüfungen - von Heilpraktikern zu beenden. Damit könnte man die Angelegenheit in einer Generation auslaufen lassen. Dazu müsste das HP-Gesetzt entsprechend geändert werden. Bei einer solchen Änderung könnte man auch für die noch weiter zugelassenen Heilpraktiker bestimmte Vorschriften einfügen. Man könnte dafür sorgen, dass die Kontrolle durch die Gesundheitsämter intensiviert wirt, das Heilpraktiker von Zeit zu Zeit erneut geprüft werden, ob sie mit ihrer Kunst überhaupt noch auf der Höhe der Zeit sind. Da müsste man sich mal genauere Gedanken drüber machen.

Also eher eine Änderung in dieser Art Beantragen:

Einen
§1 (4) Einfügen mit etwa diesem Wortlaut: Wenn nicht regelmäßig im Abstand von höchstens 5 Jahren die Befähigung zur Ausübung der Heilkunde nach Maßgabe der Durchführungsbestimmungen nachgewiesen wird, erlischt die Erlaubnis.
§2 (1) "in Zukunft" ersezen durch etwas wie "in Zukunft, aber nicht nach dem 31.12.2010"

Man könnte sich auch eine Dokumentationspflicht ausdenken, da fällt mir aber spontan nichts für ein.

Wazir

Zitat von: moredhel am 25. November 2009, 00:11:27Wenn nicht regelmäßig im Abstand von höchstens 5 Jahren die Befähigung zur Ausübung der Heilkunde nach Maßgabe der Durchführungsbestimmungen nachgewiesen wird, erlischt die Erlaubnis.
Sinnloses Unterfangen bei einer Berufsgruppe, die nicht einmal beim Eintritt ins Berufsleben eine echte Befähigung zur Ausübung der Heilkunde hat.

Weg mit den Heylpracktickern!

Niemand braucht sie.
Allen schaden sie.

Kathy

Zitat von: Wazir am 24. November 2009, 19:57:15
Zitat von: Kathy am 24. November 2009, 19:03:36
Dann nochmal meine Frage: Was kann und darf ein Heilpraktiker denn machen was evidenzbasiert und kein Esoterischer Humbug ist?
Er darf : ALLES! Sogar operieren!

Und alles nach Hauptschulabschluss und Multiple-Scheisz-Prüfung ohne Patientenkontakt....


Was bitte? Echt jetzt?!  :o :o 
Das heißt ich muss nach 3jähriger Ausbildung wegen jedem Dreck und jedem Baldrian-Tablettchen um ärztliche Erlaubnis betteln und die dürfen invasive Eingriffe machen?? *fassungslos ist*

moredhel

Zitat von: Wazir am 25. November 2009, 00:19:45
Zitat von: moredhel am 25. November 2009, 00:11:27Wenn nicht regelmäßig im Abstand von höchstens 5 Jahren die Befähigung zur Ausübung der Heilkunde nach Maßgabe der Durchführungsbestimmungen nachgewiesen wird, erlischt die Erlaubnis.
Sinnloses Unterfangen bei einer Berufsgruppe, die nicht einmal beim Eintritt ins Berufsleben eine echte Befähigung zur Ausübung der Heilkunde hat.

Weg mit den Heylpracktickern!

Niemand braucht sie.
Allen schaden sie.

Der Tiefere Sinn dieser Regelung wäre ja, dass weil es ja so viele nebenerwerbsunheilpraktiker gibt, dass die, bei denen es sich scheinbar nicht wirklich lohnt jedesmal darüber nachdenken würden, ob sich der Aufwand noch Lohnt. In Kombination mit dem Stichtag, ab dem es keine neue Erlaubnis geben würde, würde das dafür sorgen, dass die bisherigen schneller verfallen würden. Nach bisherigem Recht verfallen die ja erst, wenn der Inhaber stirbt. Da aber nach den hier im Thread genannten Zahlen die Mehrzahl der Unheilpraktiker wohl vermutlich wirtschaftlich grenzwertig arbeitet könnte gerade diese Prüfung, wenn man in den Durchführungsbestimmungen sprich den zuständigen Verordnungen die Prüfung recht schwierig gestaltet, würde hoffentlich mittelfristig die Mehrzahl der Heilpraktiker ihre Erlaubnis verfallen lassen.


Problem dabei ist nur, solch eine Petition hat ziemlich genau 0 Aussicht auf Erfolg fürchte ich.


Obwohl wirksamer gegen die Heilpraktiker wäre vielleicht, wenn man gesetzlich verankern würde, dass sie ihre Behandlungen ähnlich wie Ärzte dokumentieren müssten, weil im Schadensfall sonst die Beweislast umgekehrt wäre. Aber die Idee ist fürchte ich noch weniger durchsetzbar.

GeMa

Zitat von: Kathy am 25. November 2009, 00:50:40
Was bitte? Echt jetzt?!  :o :o  
Das heißt ich muss nach 3jähriger Ausbildung wegen jedem Dreck und jedem Baldrian-Tablettchen um ärztliche Erlaubnis betteln und die dürfen invasive Eingriffe machen?? *fassungslos ist*

Natürlich. Aber bloß nicht denken, es gälten auch nur annähernd die gleichen Pflichten zur Dokumentation, wie Du für Baldrian oder Verbandswechel einzuhalten hast.
Darfst Du, bzw. würdest Du trotz Deiner Ausbildung und Berufserfahrung auf den Trichter kommen, eigenständig Diagnostik zu betreiben? Wohl kaum, oder?

"Oh Sie haben da Sprenkelsges ungeahnter Herkunft auf der Iris - eine Leberschwäche, sehr bedenklich. Sehr blockiert, das. Es bedarf dringendst der Konstitution mit Zuckerchen BFD 100 und Entgiftung mit Spanische Fliege Pflasterchen. Macht 190,- € für alles. Küß die Hand."   :aleck:

Jadzia

Bei den Zahnärzten gab es ja mal Ähnliches: die Dentisten. Wobei die noch verpflichtend eine zweijährige Ausbildung hatten. Für die hat man es geschafft, eine Übergangsregelung hinzukriegen. Hinsichtlich der Heilpraktiker habe ich, obwohl ich es immer wieder versuche, da was anzuleiern, wenig Hoffnung, da in den  politischen Parteien da wohl einerseits kein Regelungsbedarf gesehen wird und andererseits vermutet wird, man könne bei diesem Thema nur verlieren. Ein nicht unerheblicher Anteil der politischen Kaste ist zudem selber für Konzepte, wie sie HP anbieten, anfällig.