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Homöopathe - Kann mir mal einer Erklären...

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Begonnen von amphibol, 28. August 2009, 10:58:59

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crabel

Mein Arzt aus der Kindheit hat mir Jahre später mal gesagt: "Schau, früher hat man den Leuten als erstes a Zuckerl gegeben und wenns gwirkt hat, wars gut. Heutzutage ist das alles nicht mehr so leicht. Bin froh das ich schon in Pension bin..." (in den 70ern und Aktivist für die Grünen ;-) )

Ich glaube, das auch heute noch einige Patienten im Wartezimmer sitzen, denen mit einem Placebo am besten geholfen ist. Das Problem ist, dass dem Wort Placebo ein schaler Beigeschmack anhaftet. Man muss ihnen halt was anderes geben.

Homöopathie scheint mir sozial soweit akzeptiert zu sein, dass ein Arzt sich nicht fürchten muss, wenn er jemandem Homöopathie verschreibt. Daher tun es eventuell auch einige die nicht dran glauben. Vom Prinzip her: "Hilfts nix, schads nix"

Ist halt mal eine These die ich so in den Raum werfe...

Graf Zahl

Zitat von: crabel am 16. August 2010, 11:07:18
...
Homöopathie scheint mir sozial soweit akzeptiert zu sein, dass ein Arzt sich nicht fürchten muss, wenn er jemandem Homöopathie verschreibt. Daher tun es eventuell auch einige die nicht dran glauben. Vom Prinzip her: "Hilfts nix, schads nix"

Ist halt mal eine These die ich so in den Raum werfe...

Dann mach Dich mal schlau bzgl. Schaden bei uns Wiki, bei "What's the harm?" und in diversen Posts und Diskussionen auf den Scienceblogs.
Und sozial akzeptiert ist es, wenn überhaupt, nur, weil die meisten keine Ahnung haben, was sie da nehmen/bekommen.

zwingenberger

Wer nicht genau angeben kann, wie etwas wirkt, kann auch nicht sagen, ob es irgendwo schadet. Merkwürdigerweise machen sich die Kritiker der "Schulmedizin" diese Lehre der Contergan-Misere nicht zu eigen. Das Fehlen einer nachvollziehbaren Theorie über die Wirksamkeitsmechanismen von Homöopathika macht die Behauptung, es schade jedenfalls nicht, zur Luftnummer.

Natürlich haben Homöopathika keinen unmittelbaren Schaden. Woher auch? Aber das folgt eben genau daraus, dass sie auch keinen unmittelbaren Nutzen haben.

J9126

Zitat von: zwingenberger am 17. August 2010, 07:53:31
Wer nicht genau angeben kann, wie etwas wirkt, kann auch nicht sagen, ob es irgendwo schadet. Merkwürdigerweise machen sich die Kritiker der "Schulmedizin" diese Lehre der Contergan-Misere nicht zu eigen. Das Fehlen einer nachvollziehbaren Theorie über die Wirksamkeitsmechanismen von Homöopathika macht die Behauptung, es schade jedenfalls nicht, zur Luftnummer.

Natürlich haben Homöopathika keinen unmittelbaren Schaden. Woher auch? Aber das folgt eben genau daraus, dass sie auch keinen unmittelbaren Nutzen haben.

Eben. Bei all dem Gesülze von Information/feinstofflicher Schwingung/Energie/Quantenverschränkung würden die Glaubuli ja glatt krebserregend sein. Ein Glück daß sie nicht funktionieren.

Kombe

http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/alternativmedizin/news/homoeopathie-globuli-soll-es-an-den-kragen-gehen_aid_529337.html

und
Grünen-Fraktionschefin Renate Künast verteidigt die Homöopathie als Kassenleistung dagegen. Der ,,Berliner Zeitung" sagte sie: ,,Die pauschale Kritik an der Homöopathie verkennt, dass selbst die Schulmedizin in vielen Fällen auf die industrielle Nachahmung von Heilmitteln zurückgreift, die es in der Natur kostenlos gibt." Die Kosten für Homöopathie stünden in keinem Verhältnis zu den gigantischen Summen, die für Schulmedizin ausgegeben würden.

Graf Zahl

Zitat von: Kühnast am 21. Oktober 2010, 13:51:23
...
Die Kosten für Homöopathie stünden in keinem Verhältnis zu den gigantischen Summen, die für Schulmedizin ausgegeben würden.

Die Kosten für meine Urlaubsreise auch nicht. Die tut mir gut und fördert meine Gesundheit.
Welches Formular muss ich jetzt ausfüllen, um die bezahlt zu bekommen?

glatzkopf

Zitatdass selbst die Schulmedizin in vielen Fällen auf die industrielle Nachahmung von Heilmitteln zurückgreift, die es in der Natur kostenlos gibt

was haben Wirkungen von Heilmitteln aus der Natur mit Homöopathie zu tuen? Die Politik soll lieber hingehen und die ganzen Verbote von natürlichen Drogen aufheben, dann brauchen wir vieleicht weniger industriell gefertigte.

R.W.

cohen

Wo sind denn wirksame und nebenwirkungsarme natürliche Drogen verboten?

Die pflanzlichen Arzneimittel, die wirklich funktionieren, werden doch genutzt.
(Und genügend andere, die kaum was bringen, werden auch genutzt.)

Daggi

sie hat vermutlich noch nichts vom potentiertem Plutonium nitricum oder Neptunium gehört.

Daggi

Verbote von natürlichen Drogen: ? ? Hanf? oder was soll gemeint sein?

Daggi

Soweit ich mich dunkel erinnere, sind hanfhaltige Mittel prinzipiell zu medizinischen Zwecken nicht verboten.

Toiletman

Nicht mehr aber es gibt immernoch sehr viele beschränkungen und man benötigt besondere genehmigungen. Die Kasse zahlts eh net und die Monopolisten hier sind schweineteuer. Was ich besonders schade finde sind die Forschungsrestriktionen. Einige Substanzen im Hanf sind sehr interessant. Cannabidiol wirkt z.B. antipsychotisch und man könnte daraus neue Neuroleptika entwickeln und auch neue Beruhigungsmittel ohne Toleranzbildung. Bin generell für die legalisierung auch wenn ich es wohl selbst nicht verwenden würde.


Zum Fokus Artikel: Die Kommentare sprechen Bände...

glatzkopf


mein 74jähriger Vater - mit 75 hat er eine Lungenendzündung nicht überlebt, er wollte sich nicht so oft impfen lassen - hat gegen seine starken Kreuzschmerzen keine vernünftigen Schmerzmittel bekommen. Begründung des Arztes : er würde durch Morphin abhängig werden.  $) Als ob das in dem Alter noch eine Rolle gespielt hätte.

Und ja, ich meine mit verbotenen Drogen auch Hanf, ein reines Naturprodukt, daß schon seit Menschengedenken auch als Heilmittel genutzt wurde.

rincewind

Zitat von: glatzkopf am 22. Oktober 2010, 06:59:19

mein 74jähriger Vater - mit 75 hat er eine Lungenendzündung nicht überlebt, er wollte sich nicht so oft impfen lassen - hat gegen seine starken Kreuzschmerzen keine vernünftigen Schmerzmittel bekommen. Begründung des Arztes : er würde durch Morphin abhängig werden.  $) Als ob das in dem Alter noch eine Rolle gespielt hätte.

Das sind leider immer noch so dämliche Relikte unserer auch calvinistisch geprägten Gesellschaft: Gott wird schon wissen, warum er Schmerzen schickt (Explizit denkt natürlich kaum einer so, aber es ist in der Denke einiger immer noch unbewusst verankert) Immerhin findet da in den letzten Jahren in der Palliativmedizin ein beachtliches Umdenken statt.

Ergänzung: Man kann übrigens mit Morphinen wunderbar gesund alt werden, wie z.B. die Mitglieder einiger berühmten Bands beweisen. Man braucht dazu lediglich das Geld für reinen Stoff.

Kombe

und
Grünen-Fraktionschefin Renate Künast verteidigt die Homöopathie als Kassenleistung dagegen. Der ,,Berliner Zeitung" sagte sie: ,,Die pauschale Kritik an der Homöopathie verkennt, dass selbst die Schulmedizin in vielen Fällen auf die industrielle Nachahmung von Heilmitteln zurückgreift, die es in der Natur kostenlos gibt." Die Kosten für Homöopathie stünden in keinem Verhältnis zu den gigantischen Summen, die für Schulmedizin ausgegeben würden.
[/quote]


Kam schon rüber, dass ich die Künast nur "zitierte", nicht ihrer Meinung bin?