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MECFS ist keine erfundene Krankheit

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Begonnen von NeuroMD, 04. Dezember 2023, 22:59:23

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Schwuppdiwupp

Zitat von: Peiresc am 06. Oktober 2025, 15:44:40Dass die Studie nicht publiziert ist.
Das habe ich natürlich gesehen.

Zitat von: Peiresc am 06. Oktober 2025, 16:10:04PET-Untersuchungen gibt es bei so gut wie jeder psychiatrischen Erkrankung, bei Depression, bipolarer Störung, Ängstlichkeit, PTSD, Essstörung, Persönlichkeitsstörung und bei was auch immer,  und natürlich finden sie häufig Auffälligkeiten. Man kann nicht aus ihnen ableiten, dass es sich bei ihnen um Entzündungen i. e. S. handelt.
Das hingegen wusste ich nicht.

Zitat von: Peiresc am 06. Oktober 2025, 16:10:04Und schon sind wir wieder im Diffusen.
Alles klar! :merci:
Ach, was weiß denn ich ...

Peiresc

Zitat von: Schwuppdiwupp am 06. Oktober 2025, 18:02:23
Zitat von: Peiresc am 06. Oktober 2025, 15:44:40Dass die Studie nicht publiziert ist.
Das habe ich natürlich gesehen.

Und ich finde, das muss hervorgehoben werden. Es bedeutet, dass man sie nicht diskutieren kann. Wer statt zu publizieren in Youtube-Videos schwadroniert, wendet sich glasklar nicht an ein Fachpublikum. Ich meine, für einen Wissenschaftler sollte das, ähm, ... ungewöhnlich sein.

eLender

Zitat von: zimtspinne am 06. Oktober 2025, 07:38:17Es gibt einen Teil 2 von den QSC:
Öhm, auch eher gemischt (meine Emotionen). Gleich zu Anfang: "die Reha ist Gift, haben uns viele geschrieben und es muss stimmen". Mag sein, dass das für manche tatsächlich keine Besserung bringt (kommt auch immer darauf an, mit was man gerehat wird). Dachte schon, damit wäre die wie-auch-immer Psychosomatik gleich mal abgekanzelt. Aber sie wird dann doch noch gewürdigt - nuja, man kann nicht ganz beweisen, dass das nicht doch eine Wirkung hat. Kurz nochmal zur Reha: Natürlich ist ein brutales Sportprogramm (mit Elektroschockern, falls man nicht aus den Tüchern kommt) nicht produktiv, aber das wird auch gar nicht ernsthaft verordnet.

Es geht um die "graduelle" Aktivierung (GET). Das ist übrigens auch (man reibt sich die Augen) das, was Grams da kurz einwirft. Man müsse Pacing betreiben, aber seine Leistungsfähigkeit stückchenweise immer weiter steigern, um sein Leistungsniveau von früher zu erreichen :o  Dachte immer, das ginge gar nicht. Man wird wohl bald wieder Gipfelfotos von ihr sehen...

Die Science Flops bedienen im Wesentlichen die Blase, werden auch von ihr gefeiert und sind buchstäblich von ihr gebrieft worden. Wenn also eine Psychotherapie (CBT u.ä.) zu einer Verbesserung führt (wie viele schreiben), dann könnte es einfach daran liegen, dass viele Geplagte falsch diagnostiziert worden sind (Angststörung statt ME). Oder Placeboeffekt. Weil organisch ist ja belegt. Die möglichen Fehldiagnosen (weil systematisch nicht vermeidbar) spielen dann aber bei den anderen Basenstudien keine Rolle? Komisch.

Ich würge mal einen ganz sinnvollen Kommi aus der Lawine der Beiträge hoch.

Zitat@oxodoem vor 2 Tagen

Vielen lieben Dank für eure so ausführliche, neutrale und differenzierte Darstellung!

Aus meiner ganz persönlichen (!) Sicht als Betroffener fand ich besonders den Teil zu Mind-Body-Programmen bzw. Verhaltenstherapie sehr gut dargestellt. Ich bin nach 2 Jahren Long Covid mittlerweile so weit "durchdiagnostiziert", d.h. selbst die spezialisierte Ambulanz hat bei mir bisher keine körperliche Ursache für meine Symptomatik finden können. Das beweist natürlich nicht die Abwesenheit von einer körperlichen Erkrankung (im Gegenteil: Für mich ist die Erkrankung sehr körperlich), lenkt einen als Betroffener aber automatisch mehr in die Richtung dieser nervensystembasierten Ansätze.

Was mich immer wundert ist, dass total viele Betroffene vorher sehr aktiv waren, entweder sportlich, akademisch oder beruflich hoch engagiert. Ich z.B. habe vorher 80-100 Stunden die Woche gearbeitet, hatte mehrere Nebenjobs, Engagements und konnte mich noch nie richtig gut entspannen. Weil man eben sonst nichts gefunden hat frage ich mich manchmal: War Corona vielleicht einfach der Tropfen, der ein Fass (also einen Körper der eh schon am Rande der Belastungsgrenze stand) zum Überlaufen oder "Kippen" gebracht hat? Für mich klingt es, ohne dass ich es nachweisen könnte, plausibel, dass eine dauerhafte Belastung die der Körper nicht mit ausreichend Regeneration kontern kann, auch andere Systeme wie das Immunsystem zum Umfallen bringen kann, sodass man Infektanfälliger wird, Autoimmungeschehen losgetreten werden, etc. So eine Kettenreaktion wieder einzufangen ist demnach viel schwerer als das Fass zum Kippen zu bringen, und würde für mich erklären, warum ME/CFS durch so unterschiedliche Auslöser zu einem ähnlichen Krankheitsbild führen kann.

Gegen eine rein psychologische Ursache spricht für mich auf jeden Fall, dass es bei mir z.B. zwei Mal nach Covid-Infektionen einen eindeutigen zeitlichen Zusammenhang gab zwischen Infektion, deren Ausklingen und der massiven Verschlechterung bzw. dem Beginn von Symptomen. Angst vor der Erkrankung habe ich erst entwickelt, als ich bereits ein Jahr betroffen war und mich viel zu viel mit Horrorgeschichten anderer Betroffener beschäftigt habe. Jetzt lese ich nur noch Recovery Stories um mich mehr mit Hoffnung zu umgeben, und strebe eine Psychotherapie an, um solche zugrundeliegenden Muster wie mein schlechter Umgang mit Stress, Kindheitstrauma etc. anzugehen. Ich erhoffe mir dadurch nicht eine körperliche Genesung, denke aber, ein gesunder Geist ist immer besser für einen angeschlagenen Körper als ein Geist der ebenfalls noch so viele Baustellen hat! Und wer weiß, vielleicht zieht der Körper ja doch wieder nach.

Ironischerweise haben mich die zwei Jahre bisherige Erkrankung und der totale Zusammenbruch meines Lebens wie ich es kannte so optimistisch gestimmt wie ich noch nie im Leben war, obwohl ich jetzt noch krank bin. Die Erkrankung hat mich aus meinem Hamsterrad der Überlastung und Überaktivierung herausgeholt - was mich zwar nicht gesund gemacht hat, mir aber einen Blick von außen auf alles ermöglicht hat. Mittlerweile denke ich: Gesund werden kann heißen, dass das Leben danach auf andere Art und Weise besser wird als zuvor.

(Die Beobachtung mit den "überaktiven" Gesellen, die sich gehäuft in der Kohorte finden, ist keine Einzelbeobachtung, Kleinschnitz nennt das die typischen Kandidaten, die bei ihm aufschlagen. Klar, wahrscheinlich wieder keine echten Schotten, einfach nur Burn Out-Geplagte. Was natürlich ganz was anderes ist. Auch in dem Kommi wieder das Missverständnis: Es geht bei der Psychosomatik nicht um die "rein" psychische Ursache. Keiner leugnet einen Zusammenhang mit einer (z.B.) vorherigen Infektion. Scheinbar ist das biopsychosoziale Modell für die meisten Menschen zu komplex, zu unverständlich. Man kann es sich nicht vorstellen, also muss es falsch sein. Kennt man aus vielen Bereichen, die Denke.)

Ja, diese "Mind Body-Programme" kommen mir teilweise auch esoterisch angehaucht vor - und das ist auch ein Graubereich, in dem die Gurus bereitwillig wildern. Aber wenn das halbwegs auf Erkenntnissen beruht, die auch in der Psychosomatik (oder Psychiatrie) eine Rolle spielen, dann kann das hilfreich sein. Neuroplastizität ist so ein Begriff, der hier eine Rolle spielt. Bei der CBT geht es doch auch darum, Denkmuster (auch unbewusster Art) neu zu bilden / umzubilden. Das hat was mit Neuroplastizität zu tun.

Interessant war hier die Aussage von Prof. Henningsen (den hatten wir auch schon im LC-Faden): Im Prinzip sind das auch (angelehnte) "Psychotherapien", auch wenn sie von halbgaren Organisationen angeboten werden. Wenn das für manche ein Angebot ist, die vor "echter" Psychiatrie / Psychosomatik abgeschreckt sind (weil stigmatisierend), dann ist das besser, als auf der Matratze zu verschimmeln (bis Scheibenbogen irgendwann die Pille servieren kann - also weit im Jenseits). Ab min 58:30 hauen die ganz kluge Sprechblasen raus (die sie aber wieder relativieren: evtl. alles nur Fehldiagnosen >> keine echten Schotten, kennt man ja).

Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Achso, kurzer Nachtrag: Die "Blase" ist auch nicht so homogen, wie es die Schreihälse glauben machen. Man sieht ja an den Kommis (und den Zuschriften), dass viele auch mit PT oder / und Psychosomatik gute Erfahrungen machen und auch selbst glauben, dass das eine überwiegend psychosomatische Geschichte ist. Aber solche Leute werden niedergeschrien, alle keine echten Schotten / Verräter an der Sache und so.

Zitat von: Schwuppdiwupp am 06. Oktober 2025, 15:11:48Wo liegt der Fehler?
Nur einer? Peire hat schon das Wesentlich gesagt, ich senfe noch etwas nach.

ZitatDie hier dargestellten Daten sind vorläufig. Sie wurden von Jarred Younger im August 2025 erstmals in einer öffentlichen Videopräsentation vorgestellt, sind noch nicht peer-reviewed und bislang nicht in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht. Die Interpretation der Ergebnisse sollte daher als Zwischenstand verstanden, jedoch nicht unterschätzt werden, zumal Younger nur dann an die Öffentlichkeit tritt, wenn er sich seiner Resultate sicher ist.

Autsch! Kein seriöser Forscher haut sowas raus, das ist ein YT-Prof, der sich den Weg über die mühsame wissenschaftliche Methodik sparen will. Der ist da recht aktiv, langweilt sich wahrscheinlich in seinem Lab. Wenn man mal nach der Methodik seiner "Studie" schaut, dann ist das auch kein Wunder. Das ist tatsächlich nicht mehr so taufrisch, wie er es verkaufen will. Er soll ja behaupten, die anderen Methoden (PET, anderer Tracer) sind nicht so gut und nicht so spezifisch. Damit meint er wohl sowas:

ZitatIn contrast to what was previously reported for CFS, we found no significant difference in BPND of [11C]-PK11195 when comparing patients with CFS or QFS with healthy neighborhood controls. In this small series, we were unable to find signs of neuroinflammation in patients with CFS and QFS.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34815320/#full-view-affiliation-1

Das wird immerhin bei der ME-Postille erwähnt. Aber es wird nicht erwähnt, dass das ein deutliches Zeichen für ein mögliches Artefakt in Younger's "Durchbruch" ist. Ich war mal so frei, die Plappermaschine nach möglichen Schwächen der Methodik zu fragen. Er fantasiert (nein, er hat sogar Quellen):

ZitatLimitations of [18F]-DPA-714 PET include the presence of a common genetic polymorphism (rs6971) that affects binding affinity, influencing interpretation of results. Other limitations involve the high expression of the target translocator protein (TSPO) in peripheral tissues, such as the heart and adrenal glands, which can result in high background signal, and the persistence of activated microglia throughout lesions, which can obscure specific disease processes.

Eine Quelle für den Polymorphismus (es gibt verschiedene Genvarianten für das Target, also das Molekül, an das der Tracer bindet): https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002%2Fana.26657

Da wäre schon mal eine Möglichkeit für eine Verzerrung, wenn man nicht nach Genotypen klassifiziert (die man in der Studiengruppe erst mal ausmachen muss). Bei so einer kleinen Teilnehmerzahl ist ein zufälliges Ergebnis wahrscheinlich (bzw. eine Überprüfung der Nullhypothese gar nicht möglich). Wahrscheinlich wird er sein "Studie" nicht veröffentlichen, weil sie zu viele methodische Fehler hat.

Ist ihm aber scheinbar egal, er "forscht" vielmehr für Applaus aus der Blase. Man feiert ihn dafür, dass er endlich bewiesen hat, dass es sich um eine Hirnentzündung handelt. Man hat es immer gewusst und nun ist es belegt. Das sind solche "Funde", die wahrscheinlich niemals reproduziert werden können. Höchstens von ähnlich motivierten Gesellen. Das ist ein Freak, der sich mit solchen Sachen beschäftigt, mit einer bereits festgelegten Vorstellung. Er "forscht" ja auch zu den "immunologischen" Ursachen des Golfkrieg-Syndroms. Demnächst wahrscheinlich auch zum Havanna-Syndrom.

Und die ME-Gazette legt seine "Studie" genau so aus, wie man es in der Blase immer tut. Man übergeht die ganzen Mängel und Schwächen solcher "Studien" (die hier eklatant sind) und verkündet einen Durchbruch. Alles passt zu dem, was man immer selbst geglaubt hat. Von kritischer Analyse keine Spur. Es ist ein Glaubenssystem. Hilft nur keinem.

Zitat von: zimtspinne am 06. Oktober 2025, 17:46:42mit dem "sickness behavior model" haben sie sich ein Eigentor geschossen
In der Tat. Passiert halt, wenn man nur in eine Richtung denken kann. Alleine auch die ständige Verwechslung von Korrelation und Kausation ist episch. Einer der ersten Lektionen das nicht zu tun, für (nicht nur) skeptisch denkende Menschen.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Zitat von: eLender am 06. Oktober 2025, 21:50:46
Zitatdie Reha ist Gift, haben uns viele geschrieben
Das reicht eben nicht. Sie hätten dazu auch die Reha-Literatur zur Kenntnis nehmen müssen (die A. notwendig etwas diffus ist, weil sie komplexe Interventionen in einem gesellschaftlichen Umfeld bewerten muss und die B. deshalb unspektakulär ist - und das auch noch im Vergleich mit ähnlichen Störungen). Der Verzicht bleibt ein Grundfehler.

Um mal ganz nüchtern (Udo E. würde sagen: zynisch) zu sein. In Deutschland gilt der Grundsatz ,,Reha vor Rente". Wenn man erkennt, dass einen die Anforderungen des Lebens prinzipiell überfordern und man folglich ein Ziel vor Augen hat, nämlich das staatlich unterstützte Ausklinken aus dieser Überforderung, dann ist die Reha nur etwas, wo man eben durch muss. Was kann bei dieser Motivation als Verbesserung herauskommen? Die Alternative wäre, für diese Störung eine Extrawurst zu braten, und da hat die Gemeinde noch ein dickes Brett zu bohren.

In der Realität wird es darauf hinauslaufen, dass man sich bemühen wird, den Fachkräften in der Reha ein differentes Vorgehen beim Etikett ,,MECFS" aufzudrücken. Das Problem wird dabei sein, dass deren tägliche Erfahrung sie auf die fundamentalen Gemeinsamkeiten mit anderen Störungen, die nicht so eine Welle machen, verweist:
Zitat von: eLender am 06. Oktober 2025, 21:50:46
Zitatselbst die spezialisierte Ambulanz hat bei mir bisher keine körperliche Ursache für meine Symptomatik finden können. Das beweist natürlich nicht die Abwesenheit von einer körperlichen Erkrankung (im Gegenteil: Für mich ist die Erkrankung sehr körperlich)
Ein Schicksal, dass allen somatoformen und funktionellen Störungen gemeinsam ist, vgl. das Eingangszitat von Shorter in Teil 5:
ZitatEs muss betont werden, dass aus der Sicht des Patienten psychosomatische Probleme eine wirkliche Krankheit sind. Es ist nichts Eingebildetes oder Simuliertes in der Wahrnehmung ihrer oder seiner Krankheit. Obwohl das Symptom psychogen sein mag, ist der Schmerz oder die zermürbende Schwäche sehr real.

Zitat von: eLender am 06. Oktober 2025, 21:50:46
ZitatIch z.B. habe vorher 80-100 Stunden die Woche gearbeitet
Eine einfache Rechnung: bei einer 5-Tage-Woche sind das 20 h/d, bei einer 7-Tage-Woche noch 14,3 h/d, d. h. für den Rest des Lebens, einschließlich Essen, Schlafen, Arbeitsweg, Familienleben, Einkaufen, Feiern, Besäufnisse bleiben noch 4 bzw. 9 h/d. Ich vermute mal, dass es selbst römische Latifundiensklaven leichter hatten. Wie wörtlich kann man solche Angaben nehmen?

RPGNo1

Zitat von: eLender am 06. Oktober 2025, 22:54:24Ist ihm aber scheinbar egal, er "forscht" vielmehr für Applaus aus der Blase. Man feiert ihn dafür, dass er endlich bewiesen hat, dass es sich um eine Hirnentzündung handelt. Man hat es immer gewusst und nun ist es belegt.
Mein Eindruck ist inzwischen, dass bei der Ursachenforschung von ME/CFS alle paar Monate eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird. Mal sind es die kaputte Mitochondrien, dann das Immunsystem, nun Entzündungen im Hirn. Das nimmt immer mehr Züge von Pseudowissenschaftlichkeit an und erinnert mich stark daran, wie Homöopathieapologeten den Wirkmechanismus ihrer "Behandlungs"methode zu belegen suchen, um diese dann je nach angeblich bahnbrechenden neuen Erkenntnissen prompt wieder verwerfen.

Zitat von: eLender am 06. Oktober 2025, 21:50:46Ich würge mal einen ganz sinnvollen Kommi aus der Lawine der Beiträge hoch.
Der Kommentator scheint den casus knacksus in Bezug auf ME/CFS erkannt zu haben. Und deswegen befindet er sich auch auf dem Weg der Besserung.

Zitat von: eLender am 06. Oktober 2025, 21:50:46Auch in dem Kommi wieder das Missverständnis: Es geht bei der Psychosomatik nicht um die "rein" psychische Ursache.
Den Vorwurf muss sich ja auch Kleinschnitz immer wieder gefallen lassen, dass er ME/CFS als rein psychische Krankheit ansehe. Was natürlich hanebüchener Unsinn ist, wenn die Aktivisten- und Expertenblase nur ein klein wenig genauer seine Kommentare, Interviews und Stellungnahmen lesen bzw. sehen würde und sich nicht sofort bei der Nennung seines Namens getriggert fühlte. Aber Kleinschnitz ist natürlich auch eine hervorragende Projektionsfläche für Frust, Ärger und Wut, da er keine falsche Rücksichtnahme zeigt, scharf zurückschießt und nicht klein beigibt.
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

zimtspinne

Das mit dem Gehirn habe ich sowieso nicht verstanden. Wieso in mecfs-Wissenschaft Gehirnaktivität = Entzündung?

Das hatte ich eben gestern irgendwo gelesen, weiß allerdings schon nicht mehr wo, ist ja alles ähnlich verwirrend. Die mecfs-"Forschung & Wissenschaft" fällt allgemein durch Oberflächlichkeit sondergleichen auf. Das ist natürlich kein bug, sondern das feature.

Die picken sich fortlaufend irgendwo etwas heraus, das ihnen nützlich erscheint und zweckentfremden/missbrauchen es ohne Umschweife. Es wird nicht nur umgedeutet, es wird das ganze Kapitel (zB Hirnaktivität, Skelettmuskulatur, Mitochondrin) neu geschrieben.

Das ist an Frechheit kaum noch zu überbieten.

Allein mit der räudigen "Handkraftmessung" könnte man sich einen Tag lang beschäftigen und gründlich aufräumen. Es fängt schon damit an, dass da im Scheibenbogenlabor -zumindest auf diversen Abbildungen- unprofessionelle Messgeräte für die Griffstärke zu sehen sind. Jamar wäre der Goldstandard, wenn ich mich korrekt erinnere. Vielleicht haben die das ja dort sogar in der Berliner Leitzentrale, aber sicher nicht überall in diesen wie Pilze aus dem Boden sprießenden "Spezialambulanzen".


Reality is transphobic.

eLender

Noch ein kurzer Nachplapp zum Quarck Cop Vid. In den Kommis dieser Schnipsel von einem der "Blasen-Philosophen" (ist zumind. auf Icks ne größere Nummer, strotzt vor Energie, wenns ums Thema geht).

Zitat@fabianfritz3319
vor 2 Tagen
Frage als skeptischer Wissenschaftler:
Wieso wird eigentlich die Annahme gesetzt, dass jede Erkrankung eine psychosomatische Ebene hat? Das wundert mich, denn dafür gibt es keinen Beweis. Das ist eine philosophische Annahme. Theoretisch müsstet ihr doch auch die Annahme zulassen, dass es har keine Psychosomatik gibt (bis das bewiesen ist).
Darüber hinaus: wart ihr mal in einer Psychosomatik-Klinik?
Dort ist es schlimmer als in jeder Waldorfschule: Duftöle, Eso-Ansätze, Deep-Talk usw. Die Angebote haben definitiv keine wissenschaftliche Basis.
Dass die Psychosomatik sehr ins Schwurbelige geht, die man auf der EAPM Munich Conference 2025 (Programm ist online). Dort wird von Spiritualität und sowas als Basis der Psychosomatik gesprochen. Das ist dümmer als die Polizei erlaubt.
...


@fabianfritz3319
vor 2 Tagen
Popper hat gut dargestellt, wieso Psychosomatik und Co nicht die Kriterien von Wissenschaft erfüllen. Sie haben Disziplin-intern bspw keine Gegenthesen. Es ist quasi monothematisch. Und zur Wirksamkeit liegen die Ansätze bei vielen Krankheiten hinter Medikamenten.
Was mich am meisten abschreckt ist diese Schmittmenge zu Esoterik und Spiritualität

Der wirbt auch mit universitärer Anstellung (auf dem Weg zum Nobelpreis kam allerdings diese Geschichte mit dem Virus dazwischen). Von dem gibt es - glaube ich - auch Videos auf YT, wo er in prominenter Runde zum Thema filisofiert. Das ist das Niveau, auf dem gegen die "Psychoecke" argumentiert wird. Auf epistemisch wackeligen Füßen wird das alles in die Eso-/Pseudowissenschaft-Abteilung verfrachtet. Popper hat das sicherlich zu Psychoanalyse gesagt (glaube das mal irgendwo gelesen zu haben). Wenn man denkt, die Psychosomatik fuße auf dem Freudianismus, dann ist das verzerrt. Es gibt bestimmt Leute, die das so verstehen und ggf. anwenden (man hörte schon, gewisse Psychoanalytiker verstehen ME als eine Konversionsstörung).

Das sind letztendlich ziemlich abgehalfterte Strohmänner. Aber die Blase schluckt alles, was irgendwie den eigenen Glauben stärkt. Wenn dann jemand mit solchen balkonfilisofischen Geblubber ankommt, ist das die Letztbegründung. Aber Udo würde sicherlich zustimmen.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

zimtspinne

So, ich hab die mecfs Gehirnaktivitätsinterpretation wiedergefunden. Weil, das hat mir keine Ruhe gelassen.


Zitat3.2 Verteilung der Entzündungsherde
Bilaterale (beidseitige) Aktivierung: Insula, Precuneus, Parahippocampus, medialer orbitofrontaler Cortex
Unilaterale (einseitige) Aktivierung: rechte Amygdala, rechter rostraler Gyrus frontalis medius, rechter posteriorer cingulärer Kortex, linker Hippocampus, linker Thalamus
Bedeutung der Befundverteilung:

Bilaterale Veränderungen sind besonders gravierend, da keine Kompensationsmöglichkeit durch die Gegenseite besteht. In stark vernetzten Strukturen wie der Insula oder dem Precuneus führt dies zu stabileren und ausgeprägteren Funktionsausfällen.
Unilaterale Veränderungen können asymmetrische Symptome verursachen, z. B. Dominanz einer Störung auf einer Körperhälfte oder veränderte lateralisierte kognitive Funktionen.
3.3 Interpretation im Netzwerkkontext
Cort Johnson hebt hervor, dass die Muster funktionell sinnvoll erscheinen:

Insula: Integrationszentrum für sensorische und emotionale Signale, Schlüsselrolle bei Interozeption (Fähigkeit des Körpers, innere Zustände wahrzunehmen und zu verarbeiten) und autonomer Regulation.
Precuneus: Teil des Default Mode Network (DMN, Netzwerk im Ruhezustand). Bei Dysfunktion verstärkter Aufmerksamkeitsfokus nach innen (engl. inward focus) und dauerhafte Präsenz negativer Körpersensationen.
Parahippocampus: In anderen Erkrankungen mit Fatigue assoziiert; verstärkt über limbische Verbindungen Angst und vegetative Stressantworten.
Medialer orbitofrontaler Cortex: Bewertet Handlungen und Belohnung (engl. reward). Entzündung reduziert Motivation und steigert empfundene Anstrengung.
Amygdala: Kodiert Bedrohung und Angst; fördert Hypervigilanz (erhöhte Wachsamkeit).
Thalamus: Zentrale sensorische Umschaltstation; Entzündung beeinträchtigt Reizfilterung und Schlafarchitektur.
Dieses Zusammenspiel deutet auf ein chronisches postinfektiöses Sickness Behaviour (Krankheitsverhalten) hin. Es kommt zu biologischer Aktivitätsdrosselung, verstärktem Fokus auf Körpersignale und Energieeinsparung.

 


Wieso interpretieren sie Aktivitätsmuster als Entzündungsherde? Wären die dann nicht auch als Entzündungsprozesse darstellbar? Heutzutage können ja bereits Mikrometastasen (ab einer bestimmten mm-Größe) in der PET/CT aufgespürt werden. Zumindest kann Tumorgewebe präzise von gesundem Gewebe unterschieden werden (erhöhter Glukosestoffwechsel in Tumorzellen).

Erkennt man hier die Wischiwaschi-Präsentation neuer mecfs-Erkenntnisse dazu im Vergleich?

Inhaltsleeres Geblubber, das sich unter der Lupe (ach, schon unter hellem Sonnenlicht) von jedem anderen Medizingebiet unterscheidet. Ich hatte dieses Schwurbel-Problem der mecfs-"Forschung" und Kommunikation schon mal versucht zu verdeutlichen mit einer Falldokumentation aus einem anderen Bereich.
Das sollten auch Laien erkennen, die gravierenden Unterschiede.

Ich würde am liebsten Frau Grams (als Ärztin!!) um Erläuterung des Hirngedöns bitten. Auch, dass sie endlich mal ihre "krass aus der Norm fallenden Werte" offenlegt.

Die Bedeutungen und Zusammenhänge der Gehirnaktivitäten sind noch kaum verstanden, daher müssen die Scheibenbogenleute über geheimes Pilotwissen verfügen.

https://www.charite.de/forschung/themen_forschung/gehirnforschung_wie_der_supercomputer_im_kopf_funktioniert

ZitatKünftig rücken so Medizin und Biologie auch räumlich noch enger zusammen und bauen gleichzeitig eine Brücke in die Gesellschaft.

das ist schön, aber wie wäre es mit einer Brücke zur Scheibenbogen-Abteilung?
Reality is transphobic.

RPGNo1

ZitatSie kann nicht sprechen, erträgt keine Geräusche, keine Menschen – Milena, 22, hat ME/CFS. Ihre Eltern Sabine und Joachim Hermisson kümmern sich seit fünf Jahren um sie. Hier berichten sie, worauf es in der Pflege ankommt.
https://archive.is/E83Wf
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
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Karlach: You and me both, pal.

Schwuppdiwupp

Und die Geschichte so sich so zugetragen haben? Hmmm ... :gruebel
Ach, was weiß denn ich ...

RPGNo1

Zitat von: Schwuppdiwupp am Gestern um 19:41:36Und die Geschichte so sich so zugetragen haben? Hmmm ... :gruebel

Ja, hm. Leider ist keine genaue Einschätzung möglich, da Hintergrundinfos fehlen. Aus der verlinkten Vorgeschichte geht nur hervor, dass die Patientin seit 2018 (also vor Corona) diese Symptome zeigt.
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eLender

Zitat von: zimtspinne am Gestern um 16:25:48Wieso interpretieren sie Aktivitätsmuster als Entzündungsherde?
Es soll sich um die Aktivierung der Mikroglia handeln, "Immunzellen" des Nervensystems. Ich habe mal etwas gegurgelt, diese Vermutung ist so alt wie unbelegt (es gab wohl Hinweise bei beatmeten Covid-Kandidaten). Das ist aber entgegen dem, was man bisher in ähnlichen Studien gefunden hat (zumind. ist es nicht eindeutig). Dazu soll quasi das ganze Hirn "aktiviert" bzw. entzündet sein. Das tatsächlich festzustellen, wäre der Honeypot der Organiker. Dazu müßte man das aber auch nur und eindeutig bei den "echten" MEs finden. Das ist so verlockend, da kann man auch mal etwas freier Herumdeuten...

Soweit ich das bisher gelesen habe, ist eine reine Aktivierung auch nicht unbedingt gleich einer Entzündung, bei der dann auch noch Entzündugsstoffe ausgeschüttet werden. Solche "Studien" sind reine Behauptungen, deren Schlussfolgerungen weit über das hinausgehen, was man beobachtet. Das müsste wissenschaftlich publiziert sein, dann könnte man das eher beurteilen. Und es müsste von anderen Gruppen (die nicht affirmativ forschen) bestätigt werden. Aber - wie schon gesagt - das ist scheinbar ein Paralleluniversum, da gibt es die Dinge, die man in unsere Welt sonst nicht beobachtet.

Zitat von: zimtspinne am Gestern um 16:25:48Auch, dass sie endlich mal ihre "krass aus der Norm fallenden Werte" offenlegt.

Dazu passend ist mit gestern was auf die Pupille geflattert:

ZitatSchon länger wird diskutiert, inwieweit eine Immundysfunktion und Autoantikörperbildung zur Pathogenese bei ME/CFS beitragen. Extensive Untersuchungen von 7.542 möglichen Antikörper-Antigen-Reaktionen bei Menschen mit ME/CFS und gesunden Kontrollen [1] ergaben keine signifikanten Unterschiede, deuteten aber auf eine mögliche Reaktivierung von Herpesviren hin.
...

In der Studie ergaben sich keine signifikanten Unterschiede in den Autoantikörper-Profilen zwischen ME/CFS-Erkrankten und Kontrollen, auch nicht im Hinblick auf Antikörper gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCRs). Frühere Studien hatten darauf hingedeutet, dass insbesondere GPCRs, die bestimmte Neurotransmitter als Liganden erkennen, eine Rolle bei ME/CFS spielen könnten.
https://www.dgn.org/artikel/keine-typischen-autoantikorper-profile-bei-me-cfs

Ist schon ein paar Monate alt, aber immer noch sehr aktuell. Man findet quasi gar keine Abweichungen in den Immunwerten (was schon beinahe erstaunlich ist, das ist ja auch psychosomatisch erklärbar). Nur die Sache mit den Herpesviren, die aber auch unter Stress mal aktiver werden (was wieder zum Psychosomatik passt). Das sind krass gegensätzliche Beobachtungen (Peer-reviewed) zu dem, was z.B. Grams (aber auch beinahe alle aus der Blase) ständig behaupten. Auch diese angeblichen Hirnentzündungen (aktivierte Mikroglia) müßten da auffallen. Tun sie aber nicht. Wie gesagt, Paralleluniversum (ein Begriff, den Kleinschnitz immer verwendet hat).

Zitat von: RPGNo1 am Gestern um 19:23:50Sabine und Joachim Hermisson

Das Mütterchen ist auf Icks sehr aktiv, sie hat z.B. Hegedüs in den (ursächlichen) Zusammenhang mit Suiziden gebracht. Das ist eine so extreme Geschichte, die vll. so stattfindet, aber die doch eher auf ein echtes psychischen Problem deutet. Wer weiß, was da alle mitspielt, Münchhausen ggf. auch. Bei solchen Fälle kann ich auch nicht erkennen, wo und wie das enden soll. Da gibt es keine Perspektive, nur hoffen auf ein Medikament (wenn man das soweit verinnerlicht hat, dass nur das helfen kann). Ich puste demnächst mal ein Update zum "Physics Girl" hier raus. Die hatte ich eigentlich schon vergessen, aber sie ist mir wieder in die Zeitleiste gestolpert.

Und noch eine Meldung aus dem Paralleluniversum (der Durchbruch, der 1000ste):

ZitatScientists say they have developed the world's first blood test to diagnose myalgic encephalomyelitis, also known as chronic fatigue syndrome (ME/CFS).

There is currently no test for the condition and patients tend to be diagnosed based on symptoms, which means many can go undiagnosed for years.
https://www.theguardian.com/society/2025/oct/08/scientists-say-they-have-first-blood-test-to-diagnose-chronic-fatigue-syndrome-me

Aber Forscher aus dem hiesigen Universum sehen das anders verzerrt.

ZitatHowever, some experts not involved with the research urged caution and said the test would need to be fully validated in better designed and independent studies before it could be considered for use in clinical practice.

Ach was, Galileo....
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Daggi

kleiner Tip: Preisliste für Personen, die glauben an ME CFS erkrankt zu sein. Vorsorglich ist diese Liste aus Zypern, in deutscher Sprache. Wenn von MMD die Rede ist, ist das Labor von Brigitte König aus Magdeburg gemeint. Aus den Tests ist gleich erkennbar, was bei Long Covid, ME/CFS oder - Trommelwirbel Tra Ra - bei Post Vac (gibt es ja laut aktuellem Wissensstand gar nicht) so alles organisch im Körper verkehrt läuft und nun unbedingt getestet werden soll. Genauso interessant sind übrigens lichtmikroskopische und elektronenmikroskopische Bilder die das untermauern sollen. Der gleiche Anbieter hat auch gleich in Zypern die entsprechenden Therapien parat, (darunter viele Bekannte aus dem Psiram-Wiki), angeboten mit Flug und Abholservice. Abfallprodukte sind Tests auf Leaky Gut Syndrom (moment.. gibts das überhaupt) und chron. Borreliose.

https://de.apheresiscenter. eu/preise

(zum Anklicken den Zwischenraum zwischen . und eu rausnehmen, mache keinen Linkspam)
MAGA: Make Asbestos Great Again!

Daggi

Hier vom gleichen Anbieter die Autoantikörpertests bei ME/CFS:

https://de.apheresiscenter.     eu/autoantikorper-mehr-tests
MAGA: Make Asbestos Great Again!