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Wie nimmt man richtig ab?

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Begonnen von Scipio 2.0, 04. Dezember 2022, 19:36:29

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zimtspinne

Bewegung ist nicht das A und O für das Abnehmen, möchte ich anmerken. Jedenfalls nicht bei richtig Übergewicht.....

Diese überschätzen oftmals ihr Bewegungspensum so wie sie ihre Kalorienmengen unterschätzen. Das ist nicht wertend gemeint, ist einfach so ein Fakt, der schon oft genug überprüft wurde. ;)

Um nennenswert Fett via Bewegung zu killen, muss schon was an Dauer und Intensität gebracht werden.
Das funktioniert dann relativ zuverlässig, weil sich automatisch auch die Ernährungsgewohnheiten, die Nahrungsmittelauswahl, Appetit, Hunger- und Sättigungsgefühl anpassen, ohne dass man das alles bewusst steuert.
Ich weiß nicht, ob das bei jedem so ist, hab es jedoch schon sehr oft gehört und auch bei mir ist das so in der Tendenz.

Bewegung ist aber dennoch wichtig beim Abnehmen und für den langfristigen Erfolg.

Nur sollte man keinesfalls anfangen, hochkalorische Belohnungen aufzurechnen mit abgestrampelten Kilometern (die Geräte machen dazu auch noch falsche Angaben!  :grins).

Zu Kalorienzählen habe ich meine eigene Meinung, davon halte ich wenig bis nichts.
Aus vielen Gründen...
Vor allem aber kann man gar keine Kalorien zählen, da sie oftmals unzureichend korrekt angegeben werden und bei Äpfeln zB hängt der Zuckergehalt von Sorte, Reife usw ab und kann enorm schwanken von Apfel zu Apfel.

Es reicht vollkommen aus, einen Überblick über Zusammensetzung und Verteilung der Makronährstoffe eines Nahrungsmittels zu haben.
Ob Fleisch nun einen kleinen Fettrand hat oder eine Nusssorte noch energiedichter ist als eine andere, kann man dann vergessen. Sonst macht man sich nur verrückt.

Es hängt auch davon ab, wie man mit Regeln und Vorgaben klarkommt.
Ich zB hasse sie und kam daher auch nie mit Ernährungsplänen zurecht - ich mag ja schon fest vorgegebene Rezepte nicht und mache die meisten nach Gefühl, ja auch Backrezepte.  ;)

Ich kenne aber auch Leute, die Pläne und Strukturen brauchen. Aber einzelne Kalorien zählen, ist trotzdem Blödsinn. Weil es eh nicht stimmt, es sei denn, man hätte ein Labor und würde jedes Nahrungsmittel sezieren und sich dann auch noch an eine Stoffwechselmaschine hängen, um zu prüfen, wie es individuell verstoffwechselt wird. Und nein, der SToffwechselfunktionstest bei Heilpraktiker ist dort nicht gemeint. Auch nicht der für zu Hause.









Reality is transphobic.

zimtspinne

Zitat von: HAL9000 am 06. Dezember 2022, 13:23:25
Zitat von: zimtspinne am 06. Dezember 2022, 13:08:07... Empfehle dir ansonsten ...
Dass wir uns einmal einig sind... :D

Finde ich auch suspekt, aber wo du recht hast, hast du recht.

Ganz wichtig zB finde ich auch den sonst kaum je erwähnten Punkt, den ich sogar rot hervorheben würde, weil er so wichtig ist:

Keine Süßigkeiten vorrätig haben an Brennpunkten (nicht nur zu Hause, auch auf Arbeit zB!) und vor allem nicht in dauernder Sichtweite und Verfügbarkeit!

Das gilt auch für alles sonst, das zu persönlichen Schwachstellen gehört, können auch Nudeln sein oder Fertigfresszeug allgemein.

Also alles, wo man leicht angefixt wird und einmal angefangen, nicht aufgehört werden kann, bevor alles verputzt ist.

Alkoholiker, die trocken werden wollen, schaffen sich ja auch als erstes ein alkoholfreies Umfeld. Gleiches tun Raucher und alle Substanzabhängigen.

Was auch fast nie erwähnt wird und ich ganz wichtig finde....

Wer Essen als Bewältigungs/coping-Strategie nutzt und das vielleicht schon ewig lange oder seit der Kindheit, sollte ernsthaft auch eine begleitende Verhaltenstherapie ins Auge fassen. Denn er/sie hat faktisch eine Essstörung.
Vielleicht auch ein Grund, warum so viele angeblich unter keinen Umständen Abnehmen schaffen.
Weil einfach aufhören zu fressen genauso wenig reicht wie einfach aufhören zu saufen (rauchen etc). Eine alte Suchtregel.

Man muss quasi das ganze Leben umkrempeln. Und während ein Alki das weiß und entsprechend handelt, scheint das bei Übergewicht gar nicht präsent oder bekannt.

Auch das jetzt wieder mit der Abspeck-Pille.

Nie würde man akzeptieren, dass einfach jeder Alkoholiker ab sofort für den Rest des Lebens sich täglich spritzt, um nicht mehr trinken zu müssen.
bzw man würde das in Härtefällen, die es einfach anders nicht schaffen und schon schwere Schäden haben, als letzten Strohhalm.

Aber doch nicht bei einem 20 oder 30jährigen, die denken, es geht auch einfacher und sich von vornherein mit den beuqemen Pillen arrangieren, statt mit dem härteren Weg, ihren Lebenswandel zu ändern.
Und das finde ich nicht richtig, zumal wir alle das bezahlen sollen und das wird bei der Masse teuer. Bei den Massen, könnte man auch sagen ;)

Reality is transphobic.

zimtspinne

Zitat von: PeterPan am 11. Dezember 2022, 09:56:082. Wenn du den kalorienreichen Snack in den Griff bekommst brauchst du kein Kalorienzählen. Finde etwas, dass dir schmeckt und nicht direkt auf die Hüften schlägt. Ich mag Äpfel (Holsteiner Cox - köstlich) und esse viele davon.


Dazu fällt mir etwas lustiges ein.
Es gab mal eine Doku über das Thema Adipositas und Wege zu weniger Gewicht.
Das übliche (auch die OPs) wurden betrachtet, und es gab auch eine Studie, die ich ganz interessant fand, da sie das Thema berührte  "und das sind unsere beliebtesten Tricks, uns selbst auszutricksen".

In der Studie wurden die Teilnehmer per Kamera überwacht, was sie aber nicht wussten. Also sie waren dazu stationär - es wurden nicht heimlich bei ihnen Kameras zu Hause angebracht.

Ein sorgfältig eigenständig geführtes Essprotokoll gehörte zu ihren täglichen Aufgaben.
Ihnen wurden aber keine Hintergründe usw erläutert, es ging nicht so sehr darum, wieviel jeder unter welchem Diät-Regime abnimmt, sondern um den psychologischen Krams, Selbstbetrug usw.

Eine Teilnehmerin nahm überhaupt nicht ab und als zum Schluss ihre Essprotokolle ausgewertet und streng mit der Realität abgeglichen wurden, kam dabei folgendes heraus:

Sie gönnte sich jeden Morgen eine große Schüssel liebevoll kleingeschnittenen Obstsalat.
Zucker über Zucker, besonders Wert legte sie auf Südfrüchte, die nicht eben bekannt für ihre Zuckersparsamkeit sind.

Und zählte das mit 0 kcal.

Also, das gehörte auch dazu, dass die Probanden jeweils die Kalorien ihres Essens notieren sollten und dazu hatten sie Listen bekommen, wo sie jeweils ihre Lebensmittel raussuchen mussten. Ich meine sogar, das wurde dann automatisch berechnet, es gab auch eine Waage, das weiß ich aber nicht mehr genau.

Jedenfalls veranschlagte die nette Dame eine riesige Schüssel mit Obstsalat mit Null Kalorien! Ihre Erklärung dazu: "ist doch gesundes Obst, da dachte ich, das zählt nicht!".
Sie war auch wirklich sehr sympathisch und brachte das auch noch so richtig herrlich witzig rüber.
Es gab bei ihr noch weitere Selbsttäuschungspunkte, aber das mit dem Obstsalat war eindeutig das Beste.

Es ist letztlich auch egal, woher der Zucker stammt, es ist Zucker und der sollte eben während einer diet nur in Maßen gefuttert werden.
Nicht nur wegen der Kalorien. Auch wegen weiterer Effekte, die KH in dieser Form so an sich haben.

Ich liebe auch Äpfel und esse teilweise viele davon, kann mir das aber auch leisten.  :grins2:
Reality is transphobic.

HAL9000

Zitat von: zimtspinne am 11. Dezember 2022, 13:34:50... "ist doch gesundes Obst, ...
Ja, genau. Und Schokolade ist ein Gemüse.
Beim Zucker sollte man aber noch bedenken, dass es schon auch auf die Arten ankommt,
weil die unterschiedlich verstoffwechselt werden. Zuckerkalorien sollten aber natürlich
trotzdem möglichst reduziert und durch komplexere Kohlenhydrate ersetzt werden.
Aber bevor ich jetzt noch mit dem GI (glykämischer Index) anfange, höre ich lieber auf,
mein (angelesenes) Viertelwissen zu verbreiten.

An apple a day keeps the doctor away.

zimtspinne

Wenn Scipio das interessiert (liest er noch mit überhaupt?), könnte man das schon aufdröseln.

Dass die Zucker- und überhaupt KH-Quellen und Verbindungen + Kombis mit anderen Nährstoffen schon eine große Rolle spielen, sehe ich auch so, wollte das nur verkürzen auf das Hauptproblem (Abnehmen fällt schwer und läuft nicht richtig) - und da ist Zucker aus Obst eben am Ende ähnlich ungünstig wie aus Schokoriegel. Für die Energiebalanz, nicht aus gesundheitlicher Sicht.

Ich finde schon, dass es auch einen gewissen Exzessfaktor geben kann... ich könnte auch eine riesige Schüssel Obst auf Ex täglich kleinkriegen; mit Quark oder Fisch andererseits fiele mir das eher schwer.

Generell ist das Thema Ernährung auch ein heißes Eisen.
Damit setzt man sich schnell in die Nesseln.

Daher wollte ich möglichst auf Allgemeinplätzen bleiben und keine individuellen Wege, Krücken und Erfolgsgeschichten in den Mittelpunkt stellen.
Zumindest, wenns ans Eingemachte geht, wie die Verteilung und Anteile der einzelnen Nährstoffgruppen oder Verteilung und Anzahl der Mahlzeiten u.ä.

Zumal für mich das funktioniert, was eben gerade nicht von der (leicht veralteten) DGE empfohlen wird.
Fängt schon damit an, dass ich nahezu niemals frühstücke, frühestens am späten Mittag oder frühen Nachmittag Hunger + Appetit bekomme (und dann nur eine Kleinigkeit esse, leicht und gut verdaulich wie zB Obst mit und ohne Naturjoghurt, weil ausgibige Mahlzeiten mich träge und unkonzentriert machen) und dafür abends gerne warm und reichlich schlemme, was sich weder auf Gewicht noch Schlafen negativ (bei mir!) auswirkt. Und mehr als zwei Mahlzeiten gibts bei mir nur auf Besuch bei anderen oder im Urlaub ;)
Reality is transphobic.

Scipio 2.0


zimtspinne

ok.. hast du noch offene Fragen?

Zu deinen Fragen Nr. 2 und 3, da auf die bisher noch nicht wirklich eingegangen wurde -

Hungergefühle sollten gar nicht erst aufkommen bzw ausgehalten werden müssen.

Dann würde ich die Menge oder Zusammensetzung der Mahlzeiten verändern.

Wieviele Mahlzeiten sind das bei dir?

Wenn du dazwischen Hunger oder gar Heißhunger bekommst, könnte das ein Anzeichen für stärker schwankende Blutzuckerspiegel sein.
Ich würde versuchen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren.

Kurzkettige KH runterfahren und gar keine blutzuckertreibenden Snacks zwischendurch mehr, also Kekse, Kuchen, Weißbrötchen u.ä.
Auch kein Obst als Snack. Vorerst. Besser Obst als Dessert mit den Hauptmahlzeiten. Vorerst. ;)
Stattdessen evtl ein paar Nüsse knabbern in der Übergangszeit, wenn weglassen nicht auf Anhieb klappt.

Ich persönlich würde KH grundsätzlich reduzieren, Richtung low aber nicht no carbs.
Vor Trainingseinheiten je nach Dauer und Intensität 2-3 h zuvor leicht verdauliche reichliche Mahlzeit mit ausreichend (also deutlich mehr) langkettigen KH und Protein. Wenig Fett, liegt schwer im Magen und zieht Energie für Verdauungsaufgaben ab.

Wenn das zu lange ist, können eine halbe Stunde vorm Sport noch eine Banane oder diese ganz feinen Haferflöckchen gesnackt werden, notfalls auch ein Sportriegel, halte ich aber für unnützen, teuren Krams, Banane ist absolut perfekt.

Nach dem Sport wie bekannt sein dürfte ebenfalls etwas proteinreicher futtern, als es der typische Deutsche tut. Ist auch wichtig für die Regeneration.

Dann sollten auch keine Muskeln zur Energiegewinnung herangezogen werden, sofern du nicht zu weit runter gehst mit der Kalorienmenge. Was ja eh weder gesund noch zielführend wäre.

Außerdem müssen die Muskeln auch gefordert werden, das wurde aber glaub schon erwähnt.

Um dir aber sinnvolle Tips zu geben, müsste man genauer wissen, wie deine Ernährung und dein Sport überhaupt aussehen derzeit.
Du hast ja auch Einschränkungen (ein Herzproblem?) erwähnt, das müsste auch berücksichtigt werden.

Ganz ehrlich, es wäre sogar sinnvoll, sich vorab mal von einem Sportmediziner durchchecken zu lassen (sollte man immer tun, wenn man ernsthaft trainieren möchte und erst recht bei Grunderkrankungen).
Du erwähnst zwar Krafttraining, aber nicht, wie das aussieht, ob du damit Erfahrung hast und eingewiesen wurdest etc.

Das Stagnieren ist ansonsten auch vollkommen normal... da musst du wohl durch, es geht auch wieder weiter irgendwann.


Reality is transphobic.

Scipio 2.0

Ich wert erstmal verwerten was ihr mir freundlicher Weise geschrieben habt. Wenn dann noch was unklar ist melde ich mich nochmal.

M.O.Strich

Ich würde auf das Geschreibse verzichten, bleiben wie man ist, sonst wird man anders  :skeptisch:

eLender

Zitat von: M.O.Strich am 11. Dezember 2022, 20:37:15Ich würde auf das Geschreibse verzichten, bleiben wie man ist, sonst wird man anders  :skeptisch:

Oder so ;D

Scipio, du hast uns immer noch nicht verraten, warum du deine Schuhsohlen entlasten willst. Sind es gesundheitliche Gründe oder etwas anderes. Geht mich zwar nix an, frage aber trotzdem :angel:

Zitat von: PeterPan am 11. Dezember 2022, 09:56:08Ich mag Äpfel (Holsteiner Cox - köstlich) und esse viele davon.
Pass bloß auf, das du keine Paraffinleber bekommst ( ;) ):

ZitatVon Obduktionen weiß man, dass selbst Äpfel zum Tode führen können. Jede Pflanze ist von einer natürlichen Wachsschicht umgeben. Mit diesem Wachs kommt nicht jeder Stoffwechsel zurecht, und dann findet man die Leber voll mit natürlichem Apfelwachs.
https://www.spiegel.de/politik/alles-hokuspokus-a-b74e399b-0002-0001-0000-000040788905

Ok, Polterpollmer ist nicht unbedingt ernst zu nehmen. Aber eine Sache stimmt wohl: pauschale Empfehlungen sind nicht unbedingt für jeden geeignet.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

PeterPan

Zitat von: zimtspinne am 11. Dezember 2022, 13:34:50Und zählte das mit 0 kcal.

Da hast du dir doch selbst vorher die Antwort gegeben. Kalorienzählen will gelernt sein. Habe ich verkürzt zu Punkt 1 von Scipio mit Punkt 1 auch erwähnt.

Zitat von: zimtspinne am 11. Dezember 2022, 16:54:51und da ist Zucker aus Obst eben am Ende ähnlich ungünstig wie aus Schokoriegel. Für die Energiebalanz, nicht aus gesundheitlicher Sicht.
Zitat von: zimtspinne am 11. Dezember 2022, 19:07:15Hungergefühle sollten gar nicht erst aufkommen bzw ausgehalten werden müssen.

Also bitte der Unterschied zwischen 100g Milka Vollmilch 58g Zucker und 100g Apfel 10g Zucker ist ja wohl ein Unterschied. Und wenn Scipio bereits sagt das er Probleme mit Heißhunger hat, dann sehe ich aushalten als schwierig an. Deswegen habe ich ja geschrieben, dass er sich ein kalorienärmeren Snack sucht.

Mir helfen Äpfel. Und das "Viel" bezieht sich auf den deutschen Durchschnitt. In Deutschland ist der jährliche pro Kopf Verbrauch ca. 24kg. Umgerechnet 2-3 Tage einen Apfel. Ich esse jeden Tag einen. Hilft mir als Snack und Heißhunger. So gelange ich auch nicht oft in die Verführung mir eine Milka Großtafel Toffee Nuss zu holen.

MrSpock

Zitat von: zimtspinne am 11. Dezember 2022, 09:43:10@ Mr Spock

Alles gut, ich bin ja hier auch nicht als Tele-Medizinerin unterwegs  ;)

.. nur sind solche diätigen Wundermittel für mich quasi immer red flags - es gab schon unzählige und sie könnten sogar die Palmblattbibliothek füllen; bisher ist leider noch jedes einzelne langfristig durchgefallen. Die meisten auch schon kurzfristig.

Daher fällts mir auch schwer, an einen längerfristigen, echten Erfolg zu glauben in diesem Fall.
Gewichtsreduktion ist ja erstmal nur die halbe Miete - das neue Gewicht zu halten, die echte Schwierigkeit.

Dazu habe ich hier einen Artikel, der etwas mehr in die Tiefe geht und auch etwas aus dem unterschätzten Genre klinische Studien einbringt, wenn auch nicht viel.
Offenbar muss das dauerhaft eingenommen werden, zur Vermeidung der typischen Rückfälle, Jojo oder wie auch immer man den Effekt nennt -- also, in alte Muster zu verfallen und die Kilos oder sogar noch mehr wieder drauf zu haben.

Zudem taucht dort auch die "Toleranzentwicklung" auf...
Die Dosis ist ja eh schon ganz schön hoch, im Vergleich zur Diabetesdosis.

https://www.pressreader.com/germany/thuringische-landeszeitung-weimar/20210222/281883006056561

Schlug dein Diabetologe von sich aus das Medikament vor oder kam das von dir?
Hat er dich dort umfassend aufgeklärt?
--> off-label use, Nebenwirkungen, Toleranzentwicklung, dauerhafte Einnahme empfohlen, Begleitprogramm Bewegung + Änderung Lebensstil insgesamt, evtl auch Psychotherapie, falls Essen als Bewältigungsstrategie schon sehr lange genutzt und damit eingefahrenes Muster ist?

Wir haben hier so viel über Transthemen geredet und dort so hohe Ansprüche an die Medizin und Politik diesbezüglich....

kann irgendwie nicht sein, dass es dann bei einem Un-Trans-Thema völlig wurscht ist, wie Politik und Medizin damit umgehen... die Politik sollte bei Zulassungsverfahren und auch Anwendungspraxis eine Rolle spielen.

Sonst könnte ich auf die Idee kommen, auch den Kritikern gehts beim Transthema nur um eine eigene ideologisch gefärbte Rechthaberei.  :o
Dies richtet sich aber nicht an dich, sondern an die Allgemeinheit.
Und die Frage musst du auch nicht beantworten, wenn sie dir zu persönlich ist, das gilt ja wie immer für alle Nachfragen.


Also, mein Diabtologe schlug von sich aus das Medikament vor, ich hatte vorher nicht den blassesten Schimmer, das es so was überhaupt gibt. Dann schickte er mich zur Ernährungsberatung und ich musste meinen Blutzucker mehrmalst täglich messen. Dann empfahl er mir mehr Sport zu machen und mir einen Personal Trainer zu suchen. Mehr Sport mache ich, Personal Trainer nicht. Da finde ich genug Ausreden, warum ich das nicht machen kann.

Auch die Toleranzentwicklung ist immer wieder ein regelmäßiges Thema, welches er im Blick hat und mit mir darüber gesprochen hat. Angefangen hatte ich mit Trulicity, dann hat er mir Ozempic verschrieben, Zwischendurch mal gewechselt und nun wieder Ocempic. Ein paar Kilos habe ich, nach dem ich ziemlich schnell 25kg runter hatte, wieder drauf, aber das hält sich nun stabil. Es ist halt schwer sich permanent zu disziplinieren, wenn der leckere Lebkuchen überall greifbar in den Büros und Konferenzräumen rumliegt.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

eLender

Zitat von: MrSpock am 13. Dezember 2022, 07:56:36Also, mein Diabtologe schlug von sich aus das Medikament vor, ich hatte vorher nicht den blassesten Schimmer, das es so was überhaupt gibt
Das ist ja auch eine "On-Label"-Verwendung des Medikaments. Es ist für eine Insulin-Resistenz / Diabetes II  indiziert und zugelassen. Es ist die Nebenwirkung, die sicherlich nicht unerwünscht ist, da das Medikament auch den Hunger / Appetit reduziert. "Missbrauch" ist das sicherlich (noch) nicht.

Ist auch kein einfaches Thema:
Zitat"It's important to note that 80% of patients with Type II diabetes also have obesity. So when we talk about using it off-label for weight regulation, we're probably treating people that would have needed it anyway, for either weight and or blood sugar dysregulation," she said.
https://endpts.com/novo-nordisk-addresses-off-label-ozempic-use-as-it-grapples-with-multiple-shortages/

Wird es nur zum Abnehmen verwendet, ist das Off-Label (ob das hierzulande so verwendet wird, weiß ich nicht, aber man müßte die Kosten selber tragen, was sich die Meisten kaum leisten könnten). Das ist momentan für den Zweck in den USA (als Wegovy) zugelassen, aber auch innerhalb eines medizinischen Umgangs (Verschreibungspflicht, ärztliche Behandlung). Es wird an einer entsprechenden Zulassung hier gearbeitet. Überm Teich wird es wohl aktuell sehr stark nachgefragt, woran auch bestimmte Medien (Tiktok und Co.) einen Anteil haben. Das führt zu Lieferengpässen weltweit (Spock, kommst du noch an das Zeugs?).

Was am Horizont lauert: momentan wird das noch per Injektion verabreicht. Ist schon mal eine Hemmschwelle. Daneben gibt es Resistenzbildung und es muss dauerhaft angewandt werden. Man arbeitet aber an einer Pille, die auch günstiger zu haben sein wird. Dann wirds richtig spannend; das dürfte das neue Viagra werden.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

zimtspinne

Zitat von: eLender am 16. Dezember 2022, 22:38:19Das ist ja auch eine "On-Label"-Verwendung des Medikaments. Es ist für eine Insulin-Resistenz / Diabetes II  indiziert und zugelassen.

Hast du  hierfür eine Quelle? Bezieht sich auf das Gefettete.

Und noch einmal:
Insulinresistenz ist nicht gleich Diabetes II. Und auch keine Vorstufe.

Bitte hier nachlesen:

https://www.labor-karlsruhe.de/fileadmin/user_upload/pdf/infoschriften/Adipositas_A4_01-2019.pdf

ZitatBis über 90 % der Typ 2-Diabetiker sind insulinresistent. Umgekehrt führt die Insulinresistenz jedoch nicht
in allen Fällen zum Typ 2 Diabetes.

Eine weitere Quelle, falls die erste angezweifelt wird:

ZitatLangfristig kann sich daraus ein Typ-2-Diabetes entwickeln.
https://www.diabinfo.de/vorbeugen/faktencheck/was-ist-eine-insulinresistenz.html


Auch interessant, von mir schon erwähnt, und dort zu finden -- die korrekte Diagnostik.

ZitatBestimmung der Insulinresistenz

Um Insulinresistenz zu bestimmen, sind unterschiedliche Untersuchungsverfahren entwickelt worden. Als
,,Goldstandard" gilt der sogenannte euglykämisch-hyperinsulinämische Clamp-Test. Bei diesem Verfahren
kann die Insulinresistenz aus der Glucoseinfusionsrate (GIR) bei einem definierten Insulinspiegel im
Rahmen einer kombinierten Insulin-Glucose-Infusionstechnik bewertet werden. Eine vereinfachte Variante der
Clamp-Untersuchung ist das Minimale Modell. Hier werden während eines intravenösen Glucosetoleranz-
Tests in zeitlich festgelegten Abständen Insulin- und Glucose-Konzentrationen gemessen und daraus die
Insulinresistenz berechnet.

Wurde das so gemacht?
Also wenigstens das Minimale Modell?
--> intravenöser Glukosetoleranztest ?

ein oraler Test kann bestenfalls als "Vortest" durchgehen.

Überhaupt scheinen diese Zucker/Glukose-Tests ziemlich umstritten bzw ihre Aussagekraft:

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2019/daz-41-2019/umstrittener-zuckertest

Und da ist nur die Rede vom Schwangerschaftsdiabtes, nicht mal vom noch komplexeren Thema Insulinresistenz.


Zur Therapie-
Vorrang sollte die nichtmedikamentöse Behandlung haben, auch hier steht wieder nichts anderes:

ZitatInsulinresistenz ist therapeutisch beeinflussbar. Zu den nichtmedikamentösen Möglichkeiten gehören die
kalorienreduzierte, gesund erhaltende Ernährung, die Gewichtsabnahme und das richtig dosierte körperliche
Training. Übergewichtige, Nachkommen von Typ 2-Diabetikern, Personen mit gestörter Glucosetoleranz,
mit Schwangerschaftsdiabetes in der Anamnese oder mit Symptomen wie Hypertonie und
Dyslipidämie, die auf eine Insulinresistenz hindeuten, sollten auf den Nutzen der nichtmedikamentösen
Therapie hingewiesen werden
. Die medikamentösen Möglichkeiten umfasst die neue Wirkstoffgruppe der
Thiazolidindione (Synonym: TZD/Glitazone) und Metformin.

... hier fand ich auch den Satz "... die auf eine Insulinresistenz hindeuten" interessant.
So eindeutig scheint das Ding also nicht mal mit dem Goldstandardtestverfahren zu sein....
nein, ich zweifle nicht an der Existenz, aber das ist wohl keine klare eindeutige Einzeldiagnose, sondern findet fast immer in einem Rahmen statt.... Übergewicht ist dabei ein Faktor/Symptom.


na, ich bin mal gespannt, ob das Posten klappt, habe nämlich dauernd Beschwerden bei eurer Seite  :angel:
Reality is transphobic.

zimtspinne

Was mich an der Abhandlung dieses Themas stört, also generell, nicht speziell hier.

Es wird fast ausschließlich auf kurzfristige NW eingegangen.
Damit kann man sich sicher arrangieren, mit dem Ziel der lang ersehnten Gewichtsreduktion vor Augen.
Einzige schwerwiegende NW scheint sehr selten zu sein bzw wurde überhaupt nur im Tiermodell sichtbar (Kanzerogenität), was auch daran liegen könnte, dass Langzeiterfahrungen bei Menschen einfach fehlen, und was im Tiermodell möglich ist, bei Menschen ohnehin so nicht getestet werden darf.

Schon mehr Sorge könnte man sich machen wegen der Wahrscheinlichkeiten der Resistenzbildung und Toleranzentwicklungen.
[danke eLender, die Resistenzbildung hatte ich total vergessen]

Was aber überhaupt nicht angesprochen wird und nicht mal Mediziner auf dem Schirm haben....
das Suchtpotential.

Person X verliert erfolgreich, nebenwirkungsarm und mühelos Kilos im zweistelligen Bereich. Keine Seltenheit nach Erfahrungsberichten (im Netz, aber ich würde die nicht grundsätlich anzweifeln, deckt sich mit Ergebnissen der klinischen Studien).

Nun wird das Medikament abgesetzt, weil die NW doch lästig werden, weil die (weibliche) Person schwanger wird, wegen der Kosten oder Arztrennerei für Rezepte oder weil nicht dauernd ein Medikament gespritzt werden möchte.

Person X nimmt langsam wieder zu, da sie nicht gelernt hat, ihre Routinen im Alltag umzustellen und ihren Lebensstil zu ändern.
Und mit gesunden, normalen Hunger-/Appeit-/Sättigungsgefühlen umzugehen und diese ggfl auch komplett neu zu trainieren und erlernen.
Ebenfalls zu lernen, was passende Essensmengen sind für die Person in den jeweiligen unterschiedlichen Situationen (Tage mit Sport etc).

Ziemlich naheliegend, dass dieser Person X früher oder später das Wundermittel wieder einfällt und es erneut zum Einsatz kommt.
usw usf.

Ich meine, man muss für dieses Szenario nicht mal pessimistisch sein, das ist einfach absolut naheliegend, dass der Mensch Dinge, die funktionieren bzw sogar sehr gut und recht mühelos funktionieren, wiederholt.

Da sind noch nicht mal spezielle Dynamiken von Essstörungen, unter denen Adipöse oft leiden, eingepreist. Oder der soziale Druck, unter dem speziell junge Mädchen und Frauen stehen und sich selbst setzen in Hinblick auf ihr Körpergewicht und Aussehen.
Die hungern, kotzen, nehmen Abführmittel und Entwässerungsmittel oder treiben Exzesssport für die schlanke Lini -- wieviel leichter fällt da erst so eine angenehme und berechenbare Spritze? Zumal, wenn sie auch noch kassenfinanziert wird?

Sieht das eigentlich echt keiner außer mir, wie das speziell bei der Zielgruppe, die darauf anspringt und für die das nicht indiziert ist im Normalfall, zur neverending story oder besser Teufelskreis werden kann?

Außerdem wäre ich mir nicht sicher, wie sich der längerfristige oder jahrelange Eingriff in den Stoffwechsel bei an sich gesunden Menschen auswirkt und ob das nicht empfindliche, störanfällige Gleichgewichte nachhaltig aus dem Takt bringen könnte, vielleicht auch manches irreversibel  (wobei man das "gesund" ab bestimmten Körperfettanteilen und -verteilungen auch in Anführungszeichen setzen muss, Adipositas ist ja schon eine eigenständige Erkrankung).

Vielleicht gerät dann noch mehr aus dem Gleichgewicht als ohnehin schon durch das Übergewicht samt aller damit einhergehenden Prozesse, Veränderungen und Dynamiken.
Der körpereigene, normale Umgang mit Insulin, also alle Körperfunktionen rund um Insulin, werden nicht unterstützt und trainiert/sensibilsiert wie bei Ernährungsumstellung + Sport, sondern eher manipuliert, verändert bis lahmgelegt.

Das wären Dinge, um die ich mir Sorgen machen würde, nicht irgendwelche kurzfristigen Nebenwirkungen. Gelabert wird aber komischerweise nur über diese.

Diese Dame....
Achtung, hässliches TikTok-Videogedöns  :grins

https://www.youtube.com/watch?v=BSRfAPGNoZo&t=5s

hört sich für mich schon reichlich gestört an, im Setzen ihrer Prioritäten und Selbstwahrnehmung.

Keinerlei Problembewusstsein, dass sie sich da ein potentes Arzneimittel reinhaut, wohl auch längerfristig und sich alles nur um die Substanz dreht, statt sich mit ihrer anbahnenden oder bereits vorhandenen Abhängigkeit (psychisch) von dieser Substanz näher zu befassen.

Erinnert mich an Krebspatienten, wenn die den Wirksamkeitsverlust einer Therapie bemerken und umgehend in Panik vor Progress und Schlimmeren geraten.
Nur mit dem kleinen Unterschied, dass es bei ihnen um eine lebensbedrohliche Situation geht und sie tatsächlich abhängig von Therapiewirksamkeiten sind.

Diese Frau aber könnte einfach lernen, vernünftig zu essen.  Das ist machbar. Nicht einfach, aber machbar.

naja und letzten Endes zeigt diese Resistenzbildung ja auch nur den Gegner, gegen den sie kämpfen. Gegen sich selbst quasi.
Kaum noch Appetit und Hunger verspüren, ist halt weder normal noch gesund noch erwünscht.
Könnte man auch als normale Gegenregulation betrachten und unseren Körper als Wunderwerk.
Kompensationsfähigkeit bis zum bitteren Ende. Also bis zur Dekompensation.

Aus den Kommentaren:

ZitatWow I was on ozempic for 4 yrs.  Only lost 45 lbs.  I always ate however I threw up 4 or more times per week and always had issues with Diaheria. My stomach always felt sick. I lost my job and cannot afford the $ 394 a month for it anymore.  And yep weight is up again. However I feel much much better.

WTF!?

Reality is transphobic.