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Peter Wohlleben

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Begonnen von contor, 05. Februar 2020, 03:51:30

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eLender

Dazu ein Podcast bei der FAZ, der explizit auf Wohlleben eingeht. Der "Pilzexperte" verteidigt Wohlleben mit Wohllebens Schwurbel. Das hätte er ja gar nicht gesagt und wäre gar nicht zu kritisieren. Müller-Jung war mir schon immer ein wenig suspekt, aber hier hört mein Verständnis ganz auf. Er schwurbelt ständig von "Superorganismus". Warum sagt er nicht gleich "Gaia"?

ZitatStreit um Wohllebens Geschichten: Kooperieren die Bäume im Wald unterirdisch miteinander über Pilznetzwerke, wie Menschen übers Internet? Über fehlende Evidenzen und den Umgang mit Unsicherheiten und Narrativen.
https://www.faz.net/podcasts/f-a-z-wissen-der-podcast/sind-miteinander-sprechende-baeume-bloss-ein-mythos-18687442.html

Natürlich ist Wohlleben einer der Hauptschwurbler, der den ganzen Mythos zur "Wissenschaft" erklärt hat. Sowas bekommt man kaum noch aus den Köpfen, selbst bei Wissenschaftsredakteuren. ???

Nachplapp: Müller-Jung (Biologe, das Flaggschiff der Wissenschaft bei der FAZ) sagt: "nur weil es keine Evidenz gibt, heißt das ja noch lange nicht, dass etwas nicht existiert". Willkommen in der Pseudowissenschaft :2thumbs:

Ein passender Kommi zum Schrottcast:
ZitatEin Podcast, zwei Hosts, von denen mir Frau Anderl die deutlich "wissenschaftlichere", kritische Position einnimmt, zumal sie auch noch in der Lage ist, deutsche Sätze am Stück und in rezipierbarer Form zu sprechen. Dieses In-Schutz-Nehmen von Wohlleben durch Herrn Müller Jung aufgrund eines untergehenden Nebensatzes ist mir einfach viel zu platt! Wohlleben reitet recht profitabel auf der Öko-Welle, Wissens-Anschein bestens massen-wunsch-kompatibel und, wie viel zu wenig betont wird, vermenschlichend verbreitend. Dabei haben wir in Deutschland schon viel zu viele ahnungslose "Natur"-Romantiker, die von "Nachhaltigkeit" salbadern und gar nicht wissen, dass dieser Begriff in der Forstökonomie für einen wirtschaftlich optimierten Wald geschaffen wurde und im Gegensatz zur gnadenlosen Auslese, Artensterben eingeschlossen, gar nichts mit der Natur zu schaffen hat. Aber wenn die Mehrheit ihr Bild der Natur von Walt Disney & Bambi bezieht ...
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Einer geht noch. Das sind die Autoren der Studie zum Waldzauber im Interview. Ich finde die klasse, sowas passiert in der Wissenschaft selten. Helden der Wissenschaft sozusagen. Man stellt einfach mal gegenüber, was man weiß und was man gerne glauben will. Ersteres ist abgesichert, das andere gehört in die Kirche. Leider sind nicht nur die Wohllebens dieser Welt dem Glauben näher, auch so mancher Wissenschaftler, der schneller glaubt als er prüfen kann.

ZitatJustine Karst/M. Jones/J. Hoeksema on misinformation on common mycorrhizal networks in forests
This month in What we are reading, César Marín and Guillermo Bueno interview Justine Karst (U. Alberta), Melanie Jones (U. British Columbia), and Jason Hoeksema bout misinformation, positive citation bias, and overinterpreted results regarding common mycorrhizal networks in forests. Their Nature Ecology & Evolution article on the subject can be found here: https://www.nature.com/articles/s4155...

Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Ein echter Förster über den "Medien-Förster" ;D :

ZitatEine der Kernaussagen in Peter Wohllebens Buch ,,Das geheime Leben der Bäume" besagt, dass Bäume der selben Art sich weniger als Konkurrenten begreifen, als dies die Forstwissenschaft postuliert, sondern sich vielmehr gegenseitig aktiv unterstützen. So würden ,,Baummütter" ihre ,,Baumkinder" quasi stillen, nichts anderes sei der durch eine kanadische Wissenschaftlerin belegte Transport von Kohlenstoff von alten zu jungen Bäumen. Es waren romantische Bilder wie dieses, die einen medialen Hype auslösten und das Buch auf die Bestsellerlisten hievte.
...
Für die Behauptung, dass ausgewachsene Bäume bevorzugt Ressourcen und Verteidigungssignale über das Mykorrhizageflecht an ihre Nachkommen weitergeben, gibt es keine von Fachleuten überprüften, veröffentlichten Belege.
...
Was kann man aus diesem durchaus peinlichen Befund lernen? Erstens, dass die kritische interne Qualitätsprüfung der Wissenschaft zwar Zeit braucht, aber sie funktioniert. Zweitens, die Medien hätten gut daran getan, zu Beginn des Wohllebenhypes genauer hinzuschauen und angesichts seiner erstaunlichen Behauptungen zu fragen, ob der Kaiser denn wirklich Kleider anhat.
https://www.forstpraxis.de/wohlleben-auf-den-boden-der-tatsachen-gebracht-21908

Guter Kommentar, vor allem der Seitenhieb auf die "Medien", die das Waldwunder zu gerne gehypt haben. Die tun tatsächlich jetzt so, als wären sie da immer sehr skeptisch gewesen. Genau wie bei Relotius ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!