Musikthread

[Warze]

In Memoriam Jeff Beck

[Scipio 2.0]

Carnival of Souls (Original Mix)

Ziemlich cool.

[Typee]

Drum lesson von Marco Minnemann, der unter seinesgleichen mit einer Mischung aus Bewunderung und Entsetzen beobachtet wird:

wie überführt er ein pattern mit einem 9/16 Takt in 9er tuplets über 4/4?

https://www.youtube.com/watch?v=nyq76s7Y3RY&t=43s

tuplets = "any rhythm that involves dividing the beat into a different number of equal subdivisions from that usually permitted by the time-signature (e.g., triplets, duplets, etc.)

[Max P]

Composer Tan Dun's three-movement Water Concerto is hypnotic, both visually and aurally. Using water as a musical instrument, this extraordinary piece uses innovative techniques to explore "organic music"

https://twitter.com/Rainmaker1973/status/1670817037495541761

[biomango]

Off topic, aber nicht ganz. Ich suche eine 512 gb sdxc Karte um Musik per bluetooth nach meinem Geschmack zu spielen. Die Preise beginnen schon bei ca 20 €, und gehen bis 100, ohne grosse äusserlichen Unterschiede. Klar, die ganz billigen sind fake. Eine vom Fachhandel für 39 € hat sich auch als fake entpuppt : bei 170 gb war schluss. Klar geht sie zurück, das ist nicht das Problem, sondern die Arbeit die man reinsteckt. Kennt sich hier jemand aus ?

[eLender]

Off topic, aber nicht ganz.

Ich kann da nur etwas allgemeiner antworten: für 39 € bekomt man garantiert etwas Vernünftiges der Markenhersteller (Samsung, San Disk, Toshiba etc.). Beim Amazonas kann man da sorglos zuschlagen, wenns nicht funzt, gehts halt wieder zurück. Was mich aber erstaunt hat: man bekommt schon beinahe 1 TB SD-Karten für den Preis bzw. für weniger. Das sind dann halt keine Markenartikel mehr, aber das muss nichts heißen (ich würde da auch nicht so viel drauf geben, habe selber mit "billigen Chinesen" gute Erfahrungen gemacht). Wenn du dich traust: https://www.amazon.de/Allocat-Speicherkarte-Geschwindigkeit-Wasserdicht-Speicherkarten/dp/B0C594MW3S/

[Max P]

Line Riders - Beethoven's 5th

Gibt auch noch weitere "grafische Musik" auf dem Channel.

[Typee]

Marco Minnemann hatte ich, glaub ich, schon einmal erwähnt. Es gibt viele gute Schlagwerker, aber wenige, die auf solchem Niveau multiinstrumental performen:

https://www.youtube.com/watch?v=krcF8nKc4-M

[Typee]

Und nochmal Marco Minnemann, hier mit der indischen Bassistin Mohini Dey

https://youtu.be/8hMNu0NnUp0

Insane.

Nur zur Erläuterung, ich wusste das auch nicht und fand das Intro nur cool:
Konnakol ist eigentlich eine Art "vocal percussion" aus Südindien. In der dortigen Folklore verständigen sich die Musiker akustisch mit den Vokalisen über Metrik und Rhythmik der Musik, die sie spielen wollen, so ähnlich wie auch die drumparts auf Notenblätter geschrieben werden, nur eben gesprochen oder gesungen. Moderne Populärmusiker haben diese Technik übernommen, um sich damit die Taktung und die rhythmische Unteraufteilung von zu komponierenden oder zu improvisierenden Parts klarzumachen, Al di Meola ist da ein Beispiel, aber auch einige Rapper. Das interessante in diesem Video ist, dass Mohini Dey diese Technik anders, eigenständiger, einsetzt: als wäre es so etwas wie Scat-Gesang im Jazz.

[Typee]

In Pop und Rock gibt es ein Sujet, das sich mit der ironisierenden Darstellung von Vorurteilen befasst. "Fat Man" von Jethro Tull war so etwas, zwei Spielklassen tiefer "Dicke" von Marius-Müller-Westernhagen so ähnlich. Der Großmeister solcher Ambiguitäten wird 80: Randy Newman.

Einer der erfolgreichsten Musikautoren aller Zeiten, selbst hatte er eigentlich nur einen Hit: Short People. In unserer ironiebefreiten Zeit der permanent gefletschten Zähne und des vorauseilenden Beleidigtseins bekäme der Jubelsenior des Tages Personenschutz.

Gerade deswegen zu seinen Ehren - Short People!

https://www.youtube.com/watch?v=v8UVBgUd9GE

[zimtspinne]

Zu diesem Thema, das auch in jeden CSJ/Postmodernismus-Faden passen würde:

Kürzlich las ich ein Statement von den Ärzten, dass einige ihrer Frühzeit-Songs arg diskriminierend (und was noch alles) gewesen seien und sie die heute so nicht mehr ausbrüten und trällern würden.

Aus meiner Erinnerung canceln sie deshalb sogar einige Songs auf ihren Konzerten.

Tja, sollen sie halt machen. Wäre ich Ärzte-Fanin, würde ich auf kein Konzert mehr gehen und ihnen das mitteilen.

[zimtspinne]

Letzten Endes tendenziell wohl doch (was ich erstmal bezweifelte):
Get woke, go broke.

https://www.bz-berlin.de/berlin/tagesspiegel-gendern

Dieses Experiment ging nach hinten los: Der ,,Tagesspiegel" kassiert die Gender-Sprache wieder ein! In der Printausgabe heißt es künftig wieder ,,Politiker" statt ,,Politiker*innen".

Sternchen und Doppelpunkt sind abgeschafft!

Nach B.Z.-Informationen informierte die Zeitung am Montagmorgen ihre Mitarbeiter in einem Rundschreiben über die Entscheidung.

Hintergrund des Schritts: Die Gender-Sprache sei einer der Mega-Gründe bei Beschwerden und Print-Abo-Kündigungen gewesen, hieß es aus der Redaktion.

Die Zeitung hatte sich vor rund zwei Jahren Richtlinien für eine ,,geschlechtergerechte Sprache" verpasst. ,,Viele Menschen fühlen sich heute durch das generische Maskulinum nicht mehr gemeint", schrieb die Redaktion damals. Danach war es Autoren nach eigenem Belieben erlaubt, in den meisten Texten Sternchen und Doppelpunkt zu nutzen.

Jetzt die Wende: Nach B.Z.-Informationen stellte die ,,Tagesspiegel"-Führung fest, dass unter der Gender-Sprache auch die Klarheit leidet. Dazu die Abo-Kündigungen. Bis auf wenige Ausnahmen soll in der gedruckten Zeitung deshalb künftig auf das Gendern verzichtet werden. Die Online-Berichterstattung ist von dem Schritt vorerst nicht betroffen.

[Conina]

Tja, sollen sie halt machen. Wäre ich Ärzte-Fanin, würde ich auf kein Konzert mehr gehen und ihnen das mitteilen.

Manche Lieder altern nicht gut und mit  60 den Blödsinn nicht zu singen, den man mit Anfang 20 verzapft hat, ist völlig normal.


Kostproben:

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Ich war mit Elke essen, ganz schick mit Kerzenschein
Ich aß ein bisschen Tofu, sie aß ein ganzes Schwein (Ein ganzes Schwein)
Elke ist so niedlich, Elke ist mein Schwarm
Im Sommer gibt sie Schatten, im Winter hält sie warm
Sie hat zentnerschwere Schenkel, sie ist unendlich fett
Neulich hab' ich sie bestiegen – ohne Sauerstoffgerät

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Manchmal denke ich, es wäre schön,
Wenn noch etwas von Anneliese noch in mir wär (smith, smash, smish)
Das ist auch mal so gewesen, doch das ist "verdamp' lang her",
(Verdamp' lang her)
Anneliese, mein Nachbarskind, du bist immer so gut drauf
Ich ess' das Kind von meinem Nachbarn auf

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Der große Augenblick ist da
Ich liege auf dir und du schreist ja
Du bist so eng das macht mich geil
Und morgen nehme ich dein Hinterteil
Noch Stunden später bist du sehr erregt
Ich hab dich schließlich gerad' flach gelegt
Das befriedigt meine Triebe
Geschwisterliebe, Geschwisterliebe

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Claudia mag keine Jungs
Doch sie ist auch nicht lesbisch (lesbisch)
Am allerliebsten mag sie es
Mit ihrem Hündchen unterm Esstisch
Denn Claudia hat 'nen Schäferhund
Und den hat sie nicht ohne Grund
Abends springt er in ihr Bett
Und dann geht es rund

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Und das Mädchen, es kam mit zu mir
Und ihr wisst, was dort so alles passieren kann
(30 Zentimeter sind echt nicht übertrieben!)
Und diese Nacht, sie war hart, aber schön
Und ich erwachte als Mann
Und voller Dank denk ich an meinen Freund zurück
Bisher hatte ich keinen Schimmer
Und wenn ich euch etwas raten kann
Liebe Jungs: Diese Worte klappen immer

Hey, du kleine Tittenmaus, kommst du heut zu mir nach Haus?
Ich geb dir auch einen Jack Daniels aus
Aber dann kommst du mit zu mir nach Haus
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Wenn Künstler ihr Werk anpassen, weil ein Teil schon fast 40 Jahre alt ist, ist das völlig legitim und keinen Aufreger wert.

[zimtspinne]

Wenn das als Grund genannt und es authentisch rübergebracht würde, dass man sich im Alter von 60 zu alt für die Jugendsündenschmarrn hält, wäre es ja auch ziemlich unproblematisch.

Einige Fans fänden das vermutlich trotzdem nicht gut, andere schon.

Lächerlich ist aber deren Argumentation, es sei ja so arg böse, eine Gabi und ihre Gewichtsvariation zu thematisieren.

Das hat dann halt schon was von Bückling, und eine Band, die so wenig zu sich und für sich selbst einsteht, kann ich nicht leiden.

Ich finde die Songs der Ärzte ziemlich zeitlos und kenne heute Jugendliche, die die hören.
Wir hatten auch eine Ärzte-Phase, so mit ca 13 herum, die dann nochmal etwas später wiederbelebt wurde - weil Ärztelieder einfach fürs Mitgröhlen (beim Zelten zB) prädestiniert sind.

Wir hatten uns auch damals gegenseitig angefixt, was bei den Ärzten recht einfach war. Die sind so richtig viral, würde man heute sagen (oder virulent, würden andere sagen).

Schon mit dieser Eigenschaft gehören die Ärzte zum deutschen Kulturerbe, finde ich, harharr.
Bin und war nie Fan der Band an sich, fand halt nur die kalauerträchtigen Songs wunderbar und auch sehr verbindend.

Das einfach mal eben zu canceln, und nur noch die späteren weichgespülten Plüsch-Songs zu spielen auf Konzerten, ist lächerlich.
Ich mochte die spätere Ära der Ärzte dann auch nicht mehr besonders (kann man mal hören), war mir zu glattgeschliffen und mainstreamig.
Die Punks hörten übrigens auch Ärzte, die haben ja auch recht punkrockige Sachen gemacht.

https://www.youtube.com/watch?v=gS43xukkkBU

Da wäre mal spannend, ob sie das auch canceln.... ist ja reichlich obszön, gell.  Aber auf der richtigen Seite, daher bleibt das.

[zimtspinne]

Kleine Korrektur, die Ärzte-Elke war mehrgewichtig, nicht die Gabi.
Bei den vielen Ärzte-Damen kann man auch schon mal drucheinander kommen.

https://www.nzz.ch/feuilleton/die-aerzte-spielen-elke-nicht-mehr-fatshaming-und-misogyn-ld.1700512


noch'n edit/
ganz brisant ist natürlich der autobiografische Hintergrund. 

Auweia! True Crime bei den Ärzte-Sittenstrolchen.

Geschrieben wurde «Elke» 1988 ganz allein von Farin Urlaub. Der Text geht auf zwei weibliche Verehrerinnen namens Elke und Daniela zurück, die die Band mit Anrufen und Briefen belästigten. Einem dieser Briefe hatten sie auch Fotos beigelegt, so wusste Urlaub, dass es sich um zwei übergewichtige Frauen handelte. Bei einem der Anrufe drohte er den beiden übergriffigen Fans, einen Song über sie zu schreiben – was er dann auch tat. So zumindest die Legende.