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Das große Sterben

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Begonnen von celsus, 01. August 2017, 22:28:22

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eLender

Damit ich weiter Geld von der Farmermafia bekomme, verlinke ich nochmal den Willi. Österreich ist zwar kleiner als Krefeld, aber die bekommen scheinbar mehr Kohle von den Giftmischern.

ZitatHier die Aussagen des Wissenschaftlers über eine neue Studie, die über 30 Jahre wissenschaftlich ermittelt wurde, und die so gar nicht mit den Ergebnissen aus Krefeld zusammenpasst. Sie deckt sich in weiten Teilen mit den Ergebnissen aus England.
...
  • Die Artenvielfalt in der heimischen Insektenwelt blieb in Summe stabil, die Dichte der Insekten zeigte geringfügige Veränderungen, aber die Artenzusammensetzung ändert sich deutlich.
  • Vor allem die Klimaerwärmung führte zu einer neuen Artenzusammensetzung. Im Durchschnitt war nach 30 Jahren etwa ein Viertel der ursprünglich vorhandenen Arten nicht mehr nachweisbar. Diese wurden durch neue Arten ersetzt (z. B. Lauchschrecke).
  • Abgenommen haben spezialisierte Arten von nährstoffarmen Standorten sowie an kältere Bedingungen angepasste Insekten.
  • Zugenommen haben vor allem wärmeliebende Arten mit vergleichsweise geringen Ansprüchen an ihre Lebensräume.
  • Bei der Zahl der auf den Flächen gefundenen Individuen zeigen sich bei den meisten untersuchten Insektengruppen in Summe keine signifikanten Zu- oder Abnahmen.
  • Bei den Heuschrecken und Fangschrecken gab es österreichweit einen Rückgang der Populationsdichten mit deutlichen regionalen Unterschieden. So nahmen die Populationen in den Hochalpen zu.
  • Positive Entwicklungen gab es bei den Tagfaltern in den Ackerbaugebieten der Tieflagen.
https://www.bauerwilli.com/insekten-in-oesterreich-eine-aktuelle-studie-mit-ueberraschendem-ergebnis/

Das wird man wahrscheinlich im dt. Blätterwald nicht zu lesen bekommen, es wäre zu optimistisch und außerdem ist ein krefelder Verein einfach viel glaubwürdiger. Zu Krefeld gabs in der PK eine kleine Bemerkung:
 "Der Rückgang der Biomasse ist durch die Umwidmung in ein Naturschutzgebiet zu erklären." :o
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Scipio 2.0

Es gibt wohl eine neue Studie zum Vogelsterben, die auch einen Zusammenhang mit dem Insektensterben aufzeigt:

ZitatDie Studie ist so etwas wie eine »Smoking Gun« für das ökologische Schadpotenzial der industriellen Turbo-Landwirtschaft. »An der Verantwortung der Intensivlandwirtschaft für die katastrophale Situation vieler Vogelarten in Europa kann es nach dieser Untersuchung keinen vernünftigen Zweifel mehr geben«, sagt Sven Trautmann, der für den Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) an der Untersuchung mitgearbeitet hat. Mit Blick auf die Lage in Deutschland, sagt er, »sind wir in der Landwirtschaft schon auf einem Niveau angekommen, bei dem es nicht mehr reicht, nur die weitere Intensivierung zu stoppen«.

Quelle: https://www.spektrum.de/news/studie-intensivlandwirtschaft-steckt-hinter-dem-vogelsterben/2140071

zimtspinne

Ich dachte, am großen Vogelsterben seien die Hauskatzen schuld.

Reality is transphobic.

eLender

Zitat von: zimtspinne am 19. Mai 2023, 16:35:11Ich dachte, am großen Vogelsterben seien die Hauskatzen schuld.
Nee, die betreiben doch keine Landwirtschaft. Außerdem essen die nur aus der Dose :-X
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Der Klimawandel darfs aber auch nicht sein; das würde die, die man schon als Schuldige erkannt haben will, ja wieder irgendwie entlasten. Aber man braucht doch jemanden, dem man die Schuld in die Schuhe schieben kann. Verdammt noch mal.

ZitatWie viele Insekten es in einem Jahr gibt, hängt auch vom Wetter ab. Ein außergewöhnlich nasser und kalter Frühling etwa beeinträchtigt den Schlupferfolg einiger Tiere, ein kühler und nasser Sommer erschwert zum Beispiel Hummeln, sich fortzupflanzen und Nahrung zu finden. Treten solche Abweichungen in Kombination über Jahre hinweg auf, kann das zu einem Rückgang der Insektenbiomasse führen. Darauf jedenfalls deute die Studie eines Forschungsteams in der Fachzeitschrift »Nature«  hin. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die nicht an der Studie beteiligt waren, stellen jedoch die Aussagekraft infrage.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/insektensterben-alles-ausschliesslich-auf-wetter-und-klima-zu-reduzieren-das-ist-zu-einfach-gedacht-a-50e3cf58-0e71-4e40-8833-f2a1381bada8

Habe die Studie zwar nicht gelesen, aber dass klimatische Schwankungen (insb. die Feuchte betreffend) ein wichtiger Faktor sind, um Populationsschwankungen zu erklären, ist eigentlich trivial. Es ist ein Trend, so wie der Klimawandel auch. Und es ist natürlich zu einfach, nur eine bzw. eine dominante Einflussgröße auszumachen. Es gibt zig Hinweise, dass das ein sehr komplexer Prozess ist, an dem viele Akteure einen Anteil haben. Das sind zum großen Teil auch Strukturveränderungen in der Landnutzung, aber die haben eben auch mit dem Klimawandel zu tun. Dass man immer nur auf die Pestizide schaut, ist zu unterkomplex und versucht nur, einen Schuldigen festzumachen, der ggf. nur einen kleinen Anteil hat. Zumal man in der Hinsicht weiter daran arbeitet, den Impakt zu minimieren. Man schaue sich auch noch mal die Schweizer Studie (oben verlinkt) an.
Wollte ich nur mal gesagt haben!