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march of science

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Begonnen von RächerDerVerderbten, 22. April 2017, 17:36:45

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RächerDerVerderbten

Die Mobilisierung für diesen Marsch hab ich größtenteils auf FB mitbekommen, mein persönliches Unbehagen bringt am besten dieser Artikel von science sceptical auf den Punkt.

(science skeptical wird auf auf Psiram allgemein offensichtlich öfter kritisch beäugt, aber als Quelle auch nicht verworfen, außerdem kömmts ja auf den Artikel an).

ZitatAber die Initiatoren legen den ,,March for Science" ausgerechnet auf den sogenannten ,,Earth Day,,, mit dem sie sich durch ihr Logo und in ihren Verlautbarungen verbinden. Das entwertet die gesamte Veranstaltung.

Durchaus, ist mir vorher gar nicht aufgefallen. :(

ZitatDie Naturwissenschaft sucht nach Wahrheiten, nach Erklärungen für natürliche Phänomene auf einer rein rationalen, wertefreien Basis. Politik hingegen ist die Kunst des wertegetriebenen Ausgleichs zwischen divergierenden Interessen.
(...)
Wie kalt und unmenschlich eine durch naturwissenschaftliche Erkenntnisse determinierte Politik sein könnte, vermittelt das Beispiel der im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts äußerst populären Eugenik-Bewegung.
(...)
Eine Naturwissenschaft, die anstrebt, auf Basis ihres gesammelten Wissens eine bessere, weil ,,faktenbasierte" Politik formulieren zu können, stellt aber nicht nur ein Risiko für die betroffenen Bürger, sondern auch für sich selbst dar.
(...)
Eine Wissenschaft, die zur Politik wird, treibt Menschen zurück in eine voraufklärerische Unmündigkeit, in der sie sich nicht ihres eigenen Verstandes bedienen, sondern sich der Leitung durch andere unterwerfen. Eine Politik, die sich einen universellen Wahrheitsanspruch anmaßt, weil sie ja auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhe, mündet automatisch in eine Diktatur.

http://www.science-skeptical.de/klimawandel/ein-marsch-fuer-die-wissenschaft-oder-ein-marsch-fuer-lyssenko/0015913/?utm_source=dlvr.it&utm_medium=facebook

Warum mich dieser Artikel anfixt, und ich diese Zitate rausgepickt habe:

Grade auf FB ist mir in den letzten Jahren in den Gruppen von Naturwissenschaftlern und organisierten Skeptikern ein erhöhtes Autoritätsbedürfnis aufgefallen.

Vermutlich liegts daran, daß die ungeliebten und bekämpften VTler, Esos, und Pseudomediziner dank moderner Medien permanent rauschende Triumphe feiern.

Da empfinden viele gutausgebildee "Skeptiker" offensichtlich als persönliche Niederlage, und wollen nicht mehr nur aufklären, sondern stumpf verbieten: Homöopathie, "Impfkritik", Nichtimpfen, so empfundene Klimaskepsis, so empfundenes umweltschädigendes Verhalten. Selbst Nahrungs- Tabus werden propagiert (Tierprodukte).

Meinungen dazu würden mich interessieren.
(Psiram empfinde ich übrigens in diesem ganzen Gezerre als wohltuende Insel der Vernunft ;))
If the only thing keeping a person decent is the expectation of divine reward, brother, that person is a piece of shit. Rusty Cohle

Peiresc

Zitat von: RächerDerVerderbten am 22. April 2017, 17:36:45
ZitatAber die Initiatoren legen den ,,March for Science" ausgerechnet auf den sogenannten ,,Earth Day", mit dem sie sich durch ihr Logo und in ihren Verlautbarungen verbinden. Das entwertet die gesamte Veranstaltung.

Durchaus, ist mir vorher gar nicht aufgefallen. :(.
Finde ich jetzt nicht wirklich. Wissenschaftler sind Menschen wie Du und ich, sofern sie sich nur ein Fitzelchen raus aus ihrem Fachgebiet bewegen. Die meisten Teilnehmer haben wahrscheinlich nur wenig Ahnung, ob ,,Earth Day" seriös oder eine Freak-Show ist (warum ich das annehme? Weil ich selber auch keine Ahnung habe  :grins2:)

Zu den Zitaten: Abgesehen von dem Eugenik-Teil meine ich, dass die ein wenig in der Luft hängen. Und diesen Passus
ZitatEine Wissenschaft, die zur Politik wird, treibt Menschen zurück in eine voraufklärerische Unmündigkeit, in der sie sich nicht ihres eigenen Verstandes bedienen, sondern sich der Leitung durch andere unterwerfen. Eine Politik, die sich einen universellen Wahrheitsanspruch anmaßt, weil sie ja auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhe, mündet automatisch in eine Diktatur.
Halte ich sogar für schlicht falsch.

Mein Gegenprogramm würde in erster Annäherung (Vorsicht: Gutmenschenalarm) etwa so aussehen: 1) Wissenschaft ist doch nicht nur Experimentalphysik oder Genetik, sondern auch Sozialwissenschaft. 2) Sie bedeutet im Kern: Sieg des besseren Arguments. Wenn etwas gegen die bessere Datenlage durchgesetzt wird, dann ist das eben nicht mehr Wissenschaft.

Zitat von: RächerDerVerderbten am 22. April 2017, 17:36:45Da empfinden viele gutausgebildee "Skeptiker" offensichtlich als persönliche Niederlage, und wollen nicht mehr nur aufklären, sondern stumpf verbieten: Homöopathie, "Impfkritik", Nichtimpfen, so empfundene Klimaskepsis, so empfundenes umweltschädigendes Verhalten. Selbst Nahrungs- Tabus werden propagiert (Tierprodukte).
Ich habe noch nie in einer Fachzeitschrift gefunden, dass man Homöopathie verbieten müsste. Ob man Nichtimpfen ,,verbieten", also eine Impfpflicht einführen sollte, ist einfach eine moralisch-rechtliche Frage. Die Wissenschaft kann nur Konsequenzen aufzeigen, nicht selbst entscheiden. ,,Wissenschaftler an die Macht" – das ist nur ein Gespenst, denn (noch) müssen Leute, die die Macht wollen, auf Stimmenfang gehen. Ich sehe eher Defizite bei der Propagierung wissenschaftlicher Einsichten, die mit Anbiederung nicht behoben werden können (man denke nur an das Rangeschleime an die ,,Integrative Medizin" in einer der letzten Nummern von ,,Bild der Wissenschaft").

eLender

Kann damit ehrlich gesagt auch nicht viel anfangen. Das ist mal wieder so eine typische Nachahmungsveranstaltung. Die Amis machen's vor und dann schwappt das hier rüber. Bei den Amis macht das ja noch halbwegs Sinn, aber bei uns...

Abgesehen davon, dass ich von Demos nicht viel halte (bringt sowieso nix), weis man auch nie, wer da alles mitläuft. Wahrscheinlich hat man plötzlich jemanden neben sich, der nackt ein Schild mit der Aufschrift "Meteorologen gegen Chemtrails" hochhält. Und *knips* landet man auf der Titelseite :o
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Ich habe mir den Text von science skeptical jetzt mal angesehen und teile noch den ersten unfiltrierten Aufguss meiner Gedanken dazu mit.
ZitatAm Beispiel der Klimakatastrophe als momentan dominanter apokalyptischer Phantasie lässt sich dies besonders gut verdeutlichen. Schließlich ist der ,,March for Science" vor allem eine Idee des linken amerikanischen Wissenschaftsbetriebs, mit dem gegen die durch die Trump-Administration initiierte Rückkehr des politischen Primats in die Klimadebatte mobil gemacht werden soll. Natürlich verwendet man, sich an diesen Impuls anschließend, auch bei den deutschen Aktivisten den diffamierenden Begriff von den ,,Klimaleugnern", womit eigentlich ,,Klimakatastrophenskeptiker" gemeint sind, und wirft diese mit Kreationisten und allerlei Verschwörungstheoretikern in einen Topf. Dabei sind doch gerade die Alarmisten diejenigen, die sich einer kritischen Betrachtung der gegenwärtigen Klimapolitik verweigern.
Die Wissenschaft ist ,,links", und die Wissenschaftsfeindlichkeit (dies ist das angemessene Wort) der Trump-Administration wird mit neutralen Termini normalisiert. Aus der Sicht von Alex Jones &Co. ist Wissenschaft in der Tat ,,links" (vgl. #789), z. B.:
ZitatWer auch nur an einem dieser Dogmen auch nur den leisesten Zweifel hegt, dem bleibt nichts anderes übrig, als die gegenwärtige Klimapolitik zu verwerfen. Zweifel dieser Art bedingen die Klimaskepsis. Wer jedoch dem Zweifel entsagt, flieht vor der wissenschaftlichen Methode, statt sie anzuwenden.
Die Klima-,,Skepsis" der Trump-Administration zeigt sich darin, dass sie auf die Datensammlung verzichtet. Die einfachste Methode der Fieberbekämpfung ist, das Thermometer kaputt zu machen.

ZitatDenn an Kälte sterben mehr Menschen als an Hitze.
Belege bitte.

ZitatEinem neuen Lyssenkoismus bahnen die Initiatoren des ,,March for Science" den Weg. Indem sie indirekt den Kampf der ,,Earth Day"-Aktivisten gegen naturwissenschaftliche Disziplinen wie die Gen- und Biotechnologie und die Kernforschung unterstützen. Indem sie hinsichtlich der Klimaforschung alle Skepsis verdammen und den gegenwärtigen Stand des Wissens als sakrosankt festschreiben wollen. [usw. usf.]
Hallo? Auf der verlinkten Website http://marchforscience.de/ finde ich von alldem nichts, gar nichts (ich habe in den Starttext und in die FAQ geguckt).

ZKLP

Memo an mich selbst:

Zitat
  • Nächsten Science March nicht verpassen. Unbedingt teilnehmen!
  • Vorher Demo-Schild vorbereiten:
    • Vorderseite

    • Rückseite

  • Termine der Folgewochen vorsichtshalber absagen.

:teufel

eLender



Jep, was Wissenschaft ist und was objektive Erkenntnisse, das muss natürlich noch verhandelt werden. Genderforschung darf nicht angezweifelt werden (ihr bösen Genderzweifler!). Um welche Themen ging es eigentlich? Nur um die Klimaforschung? Wissenschaft und Politik zu vermischen geht - glaube ich zumindest - meist in die Hose. Glyphosat ist krebserregend und Monsanto ist böse. Alles wissenschaftliche Erkenntnisse. Meinen die Grünen und die Hendriks. Ist die auch mitmarschiert?
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Wahrscheinlich sind die Grünen erfolgreich dabei zu verdrängen, dass nicht sie es sind, denen der Marsch eingefallen ist. In ihrer eigenen Folklore werden sie sich dereinst als die Initiatoren wiederspiegeln.

Für mein Empfinden sind sie die Trittbrettfahrer, wie bei den roten Strickmützen. Aber so monoman sind die Themen nicht:


eLender

Ist immer gut, auch hier auf massive Missstände hinzuweisen :grins

ZitatDoch auch hierzulande haben Forscher Probleme. Darauf machte zum Beispiel Ilona Pache aufmerksam, die am HU-Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien tätig ist. ,,Support Gender Studies = Wissenschaftsfreiheit" stand auf ihrem Plakat, mit dem sie vor der bundesweiten Stimmungsmache gegen dieses Fachgebiet warnt, das sich mit Fragen der Geschlechterverhältnisse beschäftigt.
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/march-for-science-populistische-politik-gefaehrdet-auch-hierzulande-die-wissenschaft-26749840

War Walach auch da? Der wurde doch auch unterdrückt und rausgemobbt. Ist ja schon gut, habe heute meinen Zynischen :aetsch:
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Zitat von: eLender am 22. April 2017, 21:51:37
Zitat,,Support Gender Studies = Wissenschaftsfreiheit"
Diese Art Geiselnahme hatten wir schon mal.  8)
https://forum.psiram.com/index.php?topic=15062.0



Peiresc

Zitat von: eLender am 22. April 2017, 21:51:37
War Walach auch da? Der wurde doch auch unterdrückt und rausgemobbt.
Und das ist ja nun überhaupt kein treffendes Beispiel. Er ist gegangen, weil seine Fakultät seinen Ansprüchen einfach nicht gewachsen war, diese dem Erdboden verhafteten Würmer, die vergeblich versucht haben, sich Flügel wachsen zu lassen.

eLender

Zitat von: Peiresc am 22. April 2017, 22:06:25
Und das ist ja nun überhaupt kein treffendes Beispiel.

Das sagst du, du böser Scientist ;) Walach ist/war Geisteswissenschaftler (naja, er war an so einer Fakultät tätig). Es ist bezeichnend, dass sich auf den Märschen kaum Kulturwissenschaftler fanden. Im Englischen meint "Science" ja auch nur die Naturwissenschaften. Unter Kulturwissenschaftlern wird sich so ein Marsch auch kaum organisieren lassen, da gehen die Vorstellungen von Wissenschaftlichkeit ganz andere Wege. Btw: Meine Anmerkung zu Walach war auch nicht gaaanz ernst gemeint.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Zitat von: eLender am 22. April 2017, 22:19:58
Es ist bezeichnend, dass sich auf den Märschen kaum Kulturwissenschaftler fanden. Im Englischen meint "Science" ja auch nur die Naturwissenschaften. Unter Kulturwissenschaftlern wird sich so ein Marsch auch kaum organisieren lassen, da gehen die Vorstellungen von Wissenschaftlichkeit ganz andere Wege.

Hast Du dazu eine Quelle? Aus den FAQ der Website von March of Science:
ZitatHeißt "Science" nicht eigentlich "Naturwissenschaft"?

Strenggenommen ja. Dem Grunde nach jedoch gelten die Natur-, die Lebens-, die Ingenieur- sowie die Geistes- und Sozialwissenschaften allesamt als Wissenschaften. In ihren Werken stellen sie den Stand der Erkenntnisse in ihrem jeweiligen Fach bereit und mit ihren auch unterschiedlichen Forschungsmethoden streben sie nach neuen Erkenntnissen – je nachdem, was für den jeweiligen Forschungsgegenstand am besten geeignet ist. Bei uns sind alle Disziplinen gleichermaßen willkommen.

Was Walach angeht, ich denke, da sind wir einer Meinung.  ;)  Ich würde nicht alle Sozialwissenschaften über einen Kamm scheren, und vor allem nicht alle Wissenschaftler und "Wissenschaftler".

Groucho

Zitat von: RächerDerVerderbten am 22. April 2017, 17:36:45
Meinungen dazu würden mich interessieren.
(Psiram empfinde ich übrigens in diesem ganzen Gezerre als wohltuende Insel der Vernunft ;))

Meinung? Gut, hier:  :grins2:

Dem Artikel stimme ich in weiten Teilen zu. Ob man allerdings die Verknüpfung mit dem "Earth-Day" soweit treiben muss, um daraus eine "linke" Veranstaltung zu sehen, wage ich zu bezweifeln. Eh die Frage, ob das heute überhaupt noch treffende Beschreibungen sind. Was mir aber beim Peter Heller wirklich sauer aufgestoßen ist, ist diese Verharmlosung von Trump. Man kann den Ausstieg aus der Klimapolitik zwar durchaus begrüßen (Selber habe ich da fast keine Meinung, tendiere bisschen dazu, das als großes, ineffektives Brimborium zu sehen mit völlig unrealistischen Zielvorgaben, kann mich aber auch irren. Ist ja im Prinzip immer gut, wenn Leute miteinander reden und was vereinbaren.).

Deswegen aber Trump gut zu finden, der mit seiner chaotischen Politik (falls man das überhaupt Politik nennen kann) eine ernsthafte Gefahr darstellt, irritiert mich schon sehr. 

Nicht_Peter

Zitieren wir doch einmal die offizielle Homepage der Grünen, damit sich jeder ein eigenes Bild machen kann:
Zitat
Energiewende in der Forschung

Energiewende muss auch in der Forschung stattfinden. Forschung zur weiteren Nutzung der Atomenergie und zur Kernfusion ist nicht zukunftsfähig. Anstatt Geld für die kerntechnische Transmutation und das Kernfusionsprojekt ITER zu vergeuden, wollen wir öffentliche Forschungsmittel für Transformationsforschung einsetzen, die den von uns gewünschten Wandel wissenschaftlich begleitet. So unterstützen wir die technologische Innovationen und die gesellschaftliche Verankerung der Energiewende.

Freie Forschung mit Verantwortung

Forschungsfreiheit ist ein hohes Gut. Zugleich muss sich Wissenschaft ihrer Verantwortung in Forschung und Lehre bewusst sein. Deshalb sind wir gegen die verbrauchende Embryonenforschung, bei der frühe menschliche Embryonen zerstört werden, und gegen das Klonen von Menschen.
Nachhaltige und soziale Innovationen setzen weitreichende Folgeabschätzungen, begleitende Risikoforschung und ein Verständnis der komplexen technischen und gesellschaftlichen Wechselbeziehungen voraus, wenn neue Technologien zum Wohle aller implementiert werden sollen.
Wir ziehen auch dort eine Grenze, wo Forschung hohe Umwelt- und Gesundheitsrisiken erzeugt. Tierversuche wollen wir konsequent reduzieren.
http://www.gruene.de/themen/bildung/forschung.html
Ich lese da durchaus heraus, dass auch die Grünen die Forschungsfreiheit zumindest teilweise einschränken wollen. Insofern muss ich zustimmen, dass der Aufruf der Grünen ein gewisses ... G´schmäckle hat, auch wenn die grüne Forschungspolitik in eine völlig andere Richtung geht als das Getrumpel. Das ist allerdings etwas, was mir generell am March of Science aufgefallen ist: Es ist richtig und wichtig, gegen Trumps Kürzungen bei ihm unliebsamen Forschungsvorhaben und -einrichtungen (schaut euch mal das "Earth Sciences"-Budget der NASA dieses und letztes Jahr an) zu demonstrieren. Aber wieso nicht schon früher? Schon seit mehreren Jahren wird versucht, den Wissenschaftsbetrieb bei kontroversen Themen wie bei Gentechnik auf eine politisch möglichst opportune Linie zu bringen. Hätte man damals nicht auch schon einen "March of Science" ins Leben rufen sollen?

Groucho

Zitat von: Nicht_Peter am 23. April 2017, 11:03:18
Ich lese da durchaus heraus, dass auch die Grünen die Forschungsfreiheit zumindest teilweise einschränken wollen.

Das ist ja nun nicht besonders schwer:

Zitat
Forschung zur weiteren Nutzung der Atomenergie und zur Kernfusion ist nicht zukunftsfähig.

Das ist nicht nur konservativ, das ist reaktionär und von einer weltfremden Hybris umgeben, die wohl nur im grünen Phantasialand funktioniert. Man will CO2 reduzieren, Umweltschutz, Artenvielfalt und geringen Flächenverbrauch, und meint, das mit riesigen Monokulturen, Photovoltaik und großen Fahrraddynamos auf Stangen mit Flügeln in Einklang bringen zu können bei einer jeweils absurd geringen Leistungsdichte. Achja, und alle Hühner brauchen Freilauf, der Biobauer braucht doppelte Fläche und große Naturschutzgebiete sind selbstverständlich. Unseren Wohlstand wollen wir dabei natürlich beibehalten. Dass diese massive kognitive Dissonanz so schwer zu erkennen ist, ist mir ein Rätsel.