Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Gentechnikgegner

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von TheTruth, 09. März 2017, 12:19:16

« vorheriges - nächstes »

TheTruth

Zitat von: iru am 10. März 2017, 09:54:48
...
Ich kaufe allerdings auch nicht aus irgendwelchen moralischen Gründen ...

Na, na, da kommen aber bei mir einige Zweifel.

Wie war das mit dem Kaffee aus Nicaragua, oder "bitte keinen Wein aus Südafrika" (Apartheid !), oder neuerdings die Diskussion ob israelische Produkte vielleicht wegen der Zustände in den besetzten Gebieten boykottiert werden sollten - sprich: keine Orangen aus Jaffa mehr. Also das waren jetzt nur ein paar Beispiele. Sehr verkürzt sage ich mal, dass die Vorbehalte gegen gentechnisch veränderte Tomaten wohl daher kommen, weil der Konzern Monsanto da irgendwie seine Finger im Spiel hat. - So - das war mal ganz ideologisch und off-topic.

Ich meinte das Thema Gentechnik allgemein so wie es jetzt als Text dort steht. Also nicht begrenzt auf die Grüne Gentechnik. Ich denke da an Insulin, welches künstlich erzeugt wird, oder die Züchtung von Geweben, die - Tierversuchsgegner mögen aufmerken - für die verschiedensten Experimente benutzt werden können. Es sollte auch eine Querverbindung zu anderen Arten der Biotechnologie hergestellt werden wie etwa die Züchtung spezieller Bakterien, welche ölverseuchten Boden abbauen können usw.

iru


RainerO

Zitat von: Peiresc am 09. März 2017, 18:29:42
... Ansonsten: Wer möchte sich da nicht wiederfinden...
Für mich ähnelt diese Beschreibung genau aus diesem Grund frappant einem Horoskop.
Barnum für "Intellektuelle".

TheTruth

Zitat von: RainerO am 11. März 2017, 10:57:09
Für mich ähnelt diese Beschreibung genau aus diesem Grund frappant einem Horoskop.

Du vergleichst Meinungsforscher mit Astrologen ?

8)

Globglogabgalab

Auf die, die bereits einen Psiram-Artikel haben kann auch gleich verlinkt werden:

== Siehe auch ==
(evtl.) * Dorothea Schreier ([[Netzfrauen]])
* [[Vandana Shiva]]
* Vertreter der [[biologisch-dynamischen Landwirtschaft]] ([[Anthroposophie]])

eLender

Die Science Cops haben sich der Sache mal angenommen. Habs noch nicht gehört, aber klingt nach Blasphemie sachlicher Auseinandersetzung (was ich von denen auch gewöhnt bin). Man wird sie jetzt wohl ins transphobe Lager einordnen müssen, damit man seine irrationalen Überzeugungen retten kann ::)

ZitatDie EU-Kommission denkt darüber nach, die strengen Prüfverfahren für gentechnisch veränderte Lebensmittel zu lockern – zumindest für bestimmte Methoden. Einige Umweltschutzorganisationen bringt das auf die Palme. BUND und Greenpeace, aber auch Bioverbände wie Bioland oder Demeter oder die Partei die Grünen sind absolut dagegen.

Mit Genome Editing manipulierte Pflanzen müssten weiterhin aufs schärfste kontrolliert werden. Die Science Cops recherchieren, ob, die Bedenken wirklich begründet sind und machen dazu eine Reise durch die Geschichte der Menschheit. Angefangen bei den Ursprüngen der Pflanzenzucht vor 12.000 Jahren bis zu der Entdeckung der Genschere CRISPR/CAS.

Sie prüfen, ob gentechnisch veränderte Lebensmittel grundsätzlich gefährlich sind und auch, wie sich neue Methoden von alten Methoden unterscheiden. Am Ende kommen sie zu einem eindeutigen Ergebnis. Die Umweltverbände und auch die Grünen erzählen wissenschaftlich gesehen ziemlichen Unfug.
https://www.quarks.de/podcast/gruene-gentechnik-tod-vom-acker-science-cops/

Fettung: nuja, das ist ja nicht so wirklich überraschend :angel:
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Ich habs schon gehört, obwohl es ätzend lang ist. Machen sie richtig gut. Sie zerlegen den Mythos in Teilschritte und zeigen, wo es klemmt.

eLender

Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Zitat von: Peiresc am 23. März 2023, 20:32:20obwohl es ätzend lang ist.
Ja, ich habe das während der Autofahrt gehört und dachte, ich schaffe das in einem Stück :o  Aber es lohnt sich, es wird in der Tat die madige Kritik zerlegt. Ich verfolge das auch schon länger und es sind immer die gleichen "Argumente" der GT-Gegner. Das ist im Prinzip - zumind. beim stärksten "Argument": Langzeitfolgen.. - das gleiche wie bei den Impfgegnern. Schön auch der Hinweis an die Grünen, sich mal an die eigenen Verkündigungen zu halten: "Hört auf die Wissenschaft!", Das ist in D zumindest mal die Leoplodina, die kein Haar an der irrationalen Kritik der Gengegner läßt.

Zitat von: Peiresc am 23. März 2023, 20:32:20Machen sie richtig gut. Sie zerlegen den Mythos in Teilschritte und zeigen, wo es klemmt.
Wirklich schönes Debunking, das ist mir schon bei anderen Folgen aufgefallen. Da gibt es auch kaum Kompromisse, so wie sie die anderen "Aufklärer" der Öffis machen, etwa Mai Thi. Das Format fällt ja unter "Quarks", wo man nicht über jedes Thema neutral aufklärt. Die machen aber keinen auf Wohlfühlblase und stoßen wahrscheinlich nicht wenigen vor den Kopf. Hoffe mal, die werden nicht auf Dauer gecancelt, da sich zu viel Schneeflöckchen nicht mehr ganz optimal fühlen könnten. Ist auch eine Ehrenrettung für die Öffis, dass sie auch mal populäre Mythen gnadenlos zerlegen, passiert zu selten.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Es wird ja aktuell eine Anpassung an die Realität der strengen Zulassungsregeln für Genfood auf EU-Ebene beraten. Aber man hält aber in bestimmten Kreisen an seinen Überzeugungen fest:

ZitatWährend FDP-Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger das Potenzial der neuen Genomtechniken nutzen und Hindernisse hierfür aus dem Weg räumen will, ist die grüne Umweltministerin Steffi Lemke eine entschiedene Gentechnik-Gegnerin.

Lemke gehörte auch zu denjenigen, die sich beim Treffen der EU-Umweltminister am 16. März gegen eine Lockerung des Gentechnikrechts aussprachen.

Das Thema war von der österreichischen Grünen-Ministerin Leonore Gewessler auf die Tagesordnung gesetzt worden, die in einer Mitteilung, die auch von Ungarn und Zypern unterstützt wurde, die wissenschaftliche Grundlage für den bevorstehenden Vorschlag der Kommission infrage stellte.

Nach Ansicht der drei Länder hat die Kommission nicht ausreichend dargelegt, welche Risiken mit einer Liberalisierung neuer Gentechniken verbunden wären. ,,Insbesondere im Hinblick auf die Umweltverträglichkeitsprüfung bleiben viele Fragen offen", heißt es in der Note.

Weiter wird die Europäische Kommission aufgefordert, ,,eine umfassende Folgenabschätzung durchzuführen, die auf soliden Daten und nicht auf Annahmen beruht und auch Daten aus anderen Teilen der Welt berücksichtigt."
https://www.euractiv.de/section/biokraftstoffe/news/bundesagrarministerium-lehnt-gentechnik-liberalisierung-ab/

Zum Glück hat man die EU, da kann man blockieren bis sich die Gene von selbst aufgelöst haben. Das Glück haben die UKaner nicht mehr, sie sind der Genetik bald schutzlos ausgeliefert:

ZitatGene editing in England had been covered under the same tight regulation that has restricted the commercial development of GM crops under EU law. Brexit has enabled the Westminster government to relax the rules for the newer technology.

The chief scientific advisor for the Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra), Prof Gideon Henderson, says that the new rules will lead to better food production and bring jobs and investment to England.

"What's changed is that we can now use precision breeding technology developed in the lab and take it into the fields so that we can grow better crops and bring them to market more readily so that we can use the technology to enhance agricultural outcomes and food production in the UK and globally," he said.

The Precision Breeding Act allows only genetic changes that could also have been produced naturally or through traditional crossbreeding programmes already in use today. GM can involve the introduction of genes from other species and will not be permitted.

Gene editing enables researchers to make precise genetic changes to a plant's DNA, for example adding a gene to boost its growth or reduce dependence on fertiliser. The same change could be produced by crossbreeding different varieties, but it would take much longer.

The new law allows for the use of gene editing and other methods that may arise in the future, provided the end result is a crop that is no different to a variety that could have been naturally produced.
https://www.bbc.com/news/science-environment-64596453

Man öffnet das Tor zur Hölle und schafft sich damit selbst ab. Wer sich von der Natur distanziert, der hat keine Zukunft. Und weil das in UK so übel läuft, macht sich Biontech lieber da breit als hierzulande. Die wollen uns doch auch nur vergiften und haben hier Schwierigkeiten:

ZitatBiontech selbst hatte Anfang Januar mitgeteilt, eine strategische Partnerschaft mit der Regierung des Vereinigten Königreichs eingehen zu wollen, um bis 2030 bis zu 10.000 Patienten mit personalisierten mRNA-Krebsimmuntherapien zu behandeln. Dazu sollen vor Ort klinische Studien durchgeführt werden und in Cambridge ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum aufgebaut werden. Biontech hatte während der Corona-Pandemie mit dem US-Unternehmen Pfizer einen wirksamen Impfstoff gegen das Virus hergestellt und ist seitdem weltbekannt.

In England, so die jüngsten Meldungen, gehe die Arznei-Entwicklung schneller, weil Behörden und Unternehmen eng zusammenarbeiten würden. ,,Biontech setzt bei der Forschung und Entwicklung auf die Stärken der jeweiligen Länder. Künftig wird es entscheidend sein, zeitgemäße und missions-getriebene Rahmenbedingungen in verschiedenen Bereichen zu schaffen", wird Gründerin Özlem Türeci von der Bild zitiert. Das gelte ,,unter anderem für die Finanzierung von Forschung und ihrer schnelleren Translation in die Anwendung, die Förderung von Biotech-Ökosystemen in Europa sowie entsprechender Vorschriften und Richtlinien", so Türeci.
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/01/27/ab-nach-england

Wozu überhaupt neue Krebs-Therapien, man kann doch auch mit Krebs glücklich sein. Außerdem braucht es hier auch keine Klavierspieler Wissenschaftler und Forscher, das bringt eh nur Unglück.

ZitatWenig erbaulich sieht die Lage auch bei klinischen Studien aus, wo Deutschland zusehends an Boden verliert. Rangierte die Bundesrepublik 2016 bei der Anzahl der Studien, die von der Pharmaindustrie initiiert worden waren, weltweit noch auf Rang 2, war Deutschland 2020 bereits auf Platz 4 und 2021 auf Rang 6 abgerutscht. Die vom Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) vorgenommene Erhebung basiert auf Angaben des internationalen Studienregisters Clinicaltrials.gov. Spitzenreiter waren demnach im Jahr 2021 die USA mit 2749 Studien, China mit 1139 und Spanien mit 682 klinischen Testreihen.

Solln sich doch die Schienesen vergiften ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Ein offener Brief von Wolfgang Nellen (Molekularbiologe/Genetiker, hat auch schon bei uns im Blog veröffentlicht), hat einen (offenen) Brief an Edeka geschrieben, der viele Gute Fragen stellt und viele Halbwahrheiten aufdeckt. Lesenswert:

ZitatIch bin Molekularbiologe und habe viele Jahre gentechnisch gearbeitet. Wenn man so will, bin ich ,,Gentechniker". Ich möchte keine Produkte kaufen, auf denen mein Berufsstand als Negativwerbung benutzt und so diskreditiert wird. Sehr viele Lebensmittel enthalten gentechnisch hergestellte Zusätze, die aus juristischen Gründen nicht deklariert werden müssen, aber praktisch notwendig sind. Warum stellen Sie den Verzicht auf eine Technologie, die nicht nur in der Medizin sondern auch für die Lebensmittelherstellung unverzichtbar geworden ist, pauschal als ,,Qualitätsmerkmal" dar?
https://www.bauerwilli.com/ein-molekularbiologe-kritisiert-edeka/
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Es kommt langsam was in Gang, was den Untergang für Manche "Skeptiker" der GT bedeuten könnte. Man kann sich auf Dauer nicht den Fakten verschließen, vor allem, wenn es dann auch noch darum geht, dass seine Verweigerungshaltung mit seinem moralischen Anspruch kollidiert. Kurz: man kann nicht verbieten, was man eh schon erlaubt hat. Die Verdrehung der Fakten gelingt nur solange, bis sie einem den Hals umschlingen.

ZitatBislang kamen bei Europäerinnen und Europäern keine gentechnisch veränderten Lebensmittel auf den Teller. Das soll sich nach dem Willen der EU-Kommission bald ändern. Sie arbeitet an einem Gesetzesvorschlag, der ein bestimmtes Verfahren namens "Genom-Editierung" hierzulande erstmals erlauben soll. Damit ist es möglich, die DNA von Pflanzen zielgerichtet so zu verändern, dass sie resistenter gegen Umwelteinflüsse werden.
...
Für Jens Boch, Professor für Pflanzenbiotechnologie an der Leibniz Universität Hannover, führt kein Weg an der Zulassung der Genom-Editierung vorbei, damit Pflanzen widerstandsfähiger werden. "Aufgrund des Klimawandels werden Insekten voraussichtlich von südlicheren Gefilden nach Norden ziehen und neue Viren mit sich bringen. Gleichzeitig müssen wir mehr Lebensmittel produzieren"
https://www.n-tv.de/politik/Gentechnik-Essen-soll-bald-auf-dem-Teller-landen-article24149395.html

Nein, nein nein, dass darf einfach nicht sein. Argumente aus der Mottenkiste müssen auch diesmal helfen:

ZitatEin weiterer Einwand der Kritiker: Durch Gentechnik veränderte Pflanzen, die resistent gegen jegliche Pestizide sind, zerstören das Ökosystem, da sie andere Pflanzen verdrängen. Solche resistenten Pflanzen werden laut Boch jedoch bereits durch herkömmliche Züchtung hergestellt und sind im Umlauf. "Dass sich diese Pflanzen sich im Ökosystem verbreiten, hat man seit 30 Jahren nicht gesehen. Dafür gibt es keine Belege", sagt Boch.

Jetzt kann nur noch Vandana Shiva helfen. Bitte schnell im Privatjet einfliegen lassen...
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Jetzt, wo es bald auch in der EU zugelassen wird, kann Florian Aigner auch mal einen raushauen ::)  Ist ja schon gut, der hat halt punktuell ein paar Aussetzer, ansonsten ist der ja vernünftig. Er eiert zwar ein wenig rum und haut auch ein paar der üblichen ...ähm... Missverständnisse raus (die er aber später immerhin z.T. wieder korrigiert), aber man kommt an den Fakts halt nicht herum.
ZitatWer mir folgt weiß: Umweltschutz ist für mich ein ganz zentrales Thema. Gerade deswegen muss ich aber kritisieren, wenn die Diskussion über Gentechnik falsch und unwissenschaftlich geführt wird. Ein gutes Beispiel dafür: Angeblicher Schaden durch GMOs für Insekten (Thread)
https://twitter.com/florianaigner/status/1674737270904037376

Sind ca. 10 Zwitschereien. Er gibt in den Kommis sogar zu, dass es um die Kernenergie ähnliche Mythen gibt. Aber nicht jeder findet das soo toll. Er hat ja auch ein wokes Publikum...

Apropos Mythen: es wurde einen neue Entdeckung gemacht, die ich für ziemlich spektakulär halte und die einen weiteren Mythos um die Gentechnik ad acta legen dürfte (nuja, zumind. bei denjenigen, die die Welt nicht für rein sozial konstruiert halten). Ein Gentransfer über Artengrenzen hinweg wäre ja unnatürlich und verstoße gegen sämtliche Naturgesetze, weshalb bei der Erzeugung solcher Organismen die Welt implodieren müsste. Dass es horizontalen Gentransfer gibt, ist länger bekannt. Aber der Mechanismus, der dahinter steckt, wird erst langsam aufgedeckt. Es ist beinahe schon unheimlich :o

ZitatLange lag im Dunkel, wie Gene von einer Tierart auf eine andere springen können. Ein Forschungsteam aus Wien hat nun das jahrzehntealte Rätsel gelöst und ein besonderes Gentaxi entdeckt, das Artenschranken durchbrechen kann. Es vereint die Fähigkeiten von Viren und von springenden Genen, die sich im Erbgut ihres Wirts selbstständig ein- und ausbauen können. Wie dieses Transportvehikel namens Maverick genau ausschaut und funktioniert, berichtet die Gruppe von Alejandro Burga vom Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Journal "Science".
https://www.n-tv.de/wissen/Raetsel-der-zwischen-Tieren-wandernden-Gene-geloest-article24227147.html

Sind wir nicht alle irgendwo Viren..?

Und noch zum Thema:
Zitat"Die Studie zeigt aber einmal mehr, dass Genübertragungen ein natürlicher Vorgang sind", meint Tautz. "Die derzeitige Regulierung der Gentechnik nimmt ja an, dass jeglicher Gentransfer potenziell gefährlich ist und daher genau überwacht werden muss. Aber offensichtlich sind Genübertragungen nicht erst vom Menschen erfunden worden, sondern in der Natur schon immer praktiziert worden."
Lösung: die Natur verbieten, sie verstößt gegen das (aktuelle) Gentechnikgesetz :police:
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Follow the Science ???

ZitatMit Gentechnik könnte unser Essen gesünder und nachhaltiger werden. Pflanzen könnten auf den Klimawandel vorbereitet werden. Aber die Grünen sind aus Prinzip dagegen.
https://zeitung.faz.net/fas/seite-eins/2023-07-09/da02dfbeebb668a52e41f003f5226faf/?GEPC=s3

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung überhaupt. Aber erst müssen Atomtod und Genverseuchung bekämpft werden. Kackhörner und Windmühlen sind eh viel menschlicher. Das sind keine Dogmen, es ist die gefühlte Wahrheit.

ZitatEigentlich hatte schon Robert Habeck als Parteivorsitzender versucht, die alten Dogmen aufzubrechen. Die Partei solle ,,noch einmal hinterfragen, ob bestimmte neue Technologien nicht helfen könnten, die Versorgung mit Nahrungsmitteln auch dort zu garantieren, wo der Klimawandel für immer weniger Regen oder für versalzenen Boden sorgt", hieß es damals. Bei der Grünen Jugend, heutzutage ohnehin mehr an Berichten des Weltklimarats interessiert als an Blumenkränzen, atmete man auf. Es sei ,,elementar wichtig, diese historische Position zu überdenken", schrieb etwa die Grüne Jugend aus Sachsen-Anhalt.

Johannes Kopton, der damals den Antrag einbrachte, ist inzwischen ernüchtert. Es sieht so aus, als überließen die Pragmatiker die Debatte nun doch wieder den Ideologen. Zu wenig zu gewinnen, zu komplex die Materie. Kopton, der als Doktorand zu nachhaltigem Obst- und Gemüseanbau forscht, findet den Widerstand seiner Partei ,,sehr irritierend". ,,Ich würde mir wünschen, dass wir irgendwann zu einer Partei werden, die Empfehlungen der Wissenschaft nicht nur bei ausgewählten Themen ernst nimmt", sagt er. ,,Echter Umweltschutz geht nun einmal nicht an den naturwissenschaftlichen Fakten vorbei."
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Ein Filmchen vom ÖRR zum Thema, das man scheinbar nicht ganz so negativ wertet, wie man es sonst dort tut. Es soll sogar die Desinformation aufdecken, die die Gentechnik-Gegner so auffahren. Man hat aber deren Narrative schon so weit verinnerlicht, dass man es gar nicht merkt, wenn man sie reproduziert.

ZitatAber wir sollten nicht naiv sein. Jede Technologie kann missbraucht werden. Deswegen brauchen wir klare Spielregeln, die uns Verbraucher über die Profitinteressen von Großkonzernen stellen. Unter den richtigen Bedingungen kann die moderne Gentechnik eine Hilfe im Kampf gegen den Klimawandel sein. Dieses Potenzial sollten wir nicht liegenlassen.

Umweltorganisationen wie Greenpeace fahren seit Jahrzehnten Kampagnen gegen grüne Gentechnik, bei denen verkürzt wird und wissenschaftliche Fakten hinten runterfallen. Aber so schaden die Anti-Gentechnik-Kampagnen von Greenpeace und Co. der Debatte mehr, als sie nutzen.
https://blog.gwup.net/2023/10/29/swr-doku-greenpeace-und-die-gruene-gentechnik/

Zwei Absätze, die die ganze Absurdität zeigen. Die Sache mit den Finanzjudentum "Profitinteressen von Großkonzernen" ist das typische Narrativ, das bei sehr vielen Linken und Ökos zieht. Wer die Entwicklung allerdings verfolgt, der weiß, dass zur Zeit nur große Unternehmen überhaupt so etwas entwickeln können, nicht zuletzt wegen der absurd hohen Zulassungsbeschränkung (die es de facto in EU nicht gibt). Die Lockerung in der Regulierung, die man derzeit anstrebt, soll es eben dann auch kleineren Unternehmen (die nicht unbedingt die Weltherrschaft anstreben) ermöglichen, daran teilzuhaben.

Gut, habe das Filmchen noch nicht gesehen, aber schon die Einleitung ist wirr. Aber man glaubt tatsächlich, es wären nur rationale, sachliche Argumente.

ZitatUmweltorganisationen wie Greenpeace fahren seit Jahrzehnten Kampagnen gegen grüne Gentechnik, bei denen verkürzt wird und wissenschaftliche Fakten hinten runterfallen. Aber so schaden die Anti-Gentechnik-Kampagnen von Greenpeace und Co. der Debatte mehr, als sie nutzen.

Gar nix schadet dem Laden. Das wäre so, als würde man FFF erklären, dass sie faktisch bzgl. Israel nicht ganz richtig liegen :stirn
Wollte ich nur mal gesagt haben!