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Deutsch => Hinweise und Vorschläge für Psiram-Artikel => Thema gestartet von: TheTruth am 09. März 2017, 12:19:16

Titel: Gentechnikgegner
Beitrag von: TheTruth am 09. März 2017, 12:19:16
Dieser Artikel ist auffällig kurz. Es fehlen Namen, Organisationen, Hintergründe. Das ist Thema ist nicht neu - Stoff gibt es genug. Inzwischen sind sogar entsprechende Ausführungen in europäischen Richtlinien aufgenommen worden. Leider ist es zu sehr auf die Grüne Gentechnik fokussiert. Da gehören noch viel mehr Bereiche dazu - die gesamte Biotechnologie ist betroffen. Deutschland scheint da irgendwie besonders sensibel zu sein - in anderen Ländern wird das nicht so verbissen, sondern eher offen diskutiert. Ist jemand hier an dem Thema dran? Ich habe einen gewissen naturwissenschaftlichen Hintergrund zu dem Thema.
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: Dunkelzahn am 09. März 2017, 12:28:32
Im Blog finden sich sehr viele Artikel zum Thema, mit Schwerpunkt Grüne Gentechnik und sehr viel Greenpeace. Die Autorengruppe Blogautoren und Wikiautoren überschneidet sich nur partiell, daher findet man gerade zu diesem Themenkomplex mehr im Blog.
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: Groucho am 09. März 2017, 12:33:20
https://blog.psiram.com/?s=gentechnik (https://blog.psiram.com/?s=gentechnik)
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: TheTruth am 09. März 2017, 12:43:51
Danke für den Hinweis.

Aber da steht genau das, was ich meine:

"Woher kommt die Angst vor der grünen Gentechnik, ..."

Es geht doch nicht nur um die Grüne Gentechnik - das wird noch weiter gehen und der Forschung hierzulande weiter Schwierigkeiten machen !  :-[
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: Dunkelzahn am 09. März 2017, 13:07:33
Hast du ein (konkretes) Thema, das du gerne betrachten/betrachtet haben möchtest? Gentechnik ist ein sehr weites Feld.

Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: Groucho am 09. März 2017, 13:07:41
Zitat von: TheTruth am 09. März 2017, 12:43:51
Danke für den Hinweis.

Aber da steht genau das, was ich meine:

"Woher kommt die Angst vor der grünen Gentechnik, ..."

Es geht doch nicht nur um die Grüne Gentechnik - das wird noch weiter gehen und der Forschung hierzulande weiter Schwierigkeiten machen !  :-[

https://blog.psiram.com/2011/10/der-zug-fur-grune-gentechnik-ist-in-deutschland-abgefahren/ (https://blog.psiram.com/2011/10/der-zug-fur-grune-gentechnik-ist-in-deutschland-abgefahren/)

Du musst Dich noch in die Funktionsweise von Psiram-Wiki und Blog eindenken: Im Wiki wird versucht, einfach Fakten und Quellen zusammen zu tragen, damit alles so wasserdicht wie möglich ist. Kommentiert und gemeint wird eher im Blog. Wir versuchen, das möglichst zu trennen. Was jetzt nicht heißt, dass der Wikiartikel nicht ausbaufähig wäre.

Und woher die Angst kommt? Jedenfalls korreliert die Zustimmung zur Gentechnik mit zunehmender NaWi-Bildung vice versa. Gleichzeitig ibt es gerade in D. einen ausgeprägten Hang des "Bildungsbürgertums" (oder das, was sich dafür hält) zu einer idealisierten Naturromantik. Das wird allen noch schwer auf die Füße fallen. Nicht heute, aber schleichend.
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: ZKLP am 09. März 2017, 17:18:23
Zitat von: Groucho am 09. März 2017, 13:07:41Jedenfalls korreliert die Zustimmung zur Gentechnik mit zunehmender NaWi-Bildung vice versa. Gleichzeitig ibt es gerade in D. einen ausgeprägten Hang des "Bildungsbürgertums" (oder das, was sich dafür hält) zu einer idealisierten Naturromantik.
Weil es gerade dazu passt:

In dem Zusammenhang ganz interessant sind die Ergebnisse der Naturbewusstseinsstudie 2015 (ja, so etwas gibt es!) des Bundesamts für Naturschutz, mit der Burning Barbara gerade hausieren geht. z.B.:

(http://fs5.directupload.net/images/170309/y3q5lq5q.jpg)

Mir macht ein wenig Hoffnung, dass der Studie zufolge die Jugend zumindest ein wenig offener mit dem Thema umzugehen scheint. Könnte natürlich auch daran liegen, dass die Jugend einfach andere Probleme Interessen hat.

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/gesellschaft/Dokumente/Naturbewusstsein-2015_barrierefrei.pdf
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: Groucho am 09. März 2017, 17:33:24
Zitat von: ZKLP am 09. März 2017, 17:18:23
In dem Zusammenhang ganz interessant sind die Ergebnisse der Naturbewusstseinsstudie 2015 (ja, so etwas gibt es!) des Bundesamts für Naturschutz, mit der Burning Barbara gerade hausieren geht. z.B.:

Mist. Was mache ich jetzt? Als prekärer liberal-Intellektueller Hedonist, der traditionell performt?
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: Peiresc am 09. März 2017, 18:29:42
Aus der Broschüre.
ZitatDas Liberal-intellektuelle Milieu ist die aufgeklärte Bildungselite mit liberaler, weltoffener Grundhaltung, postmateriellen Wurzeln und dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben. Das Weltbild dieses meist sehr gut situierten Milieus gründet auf globalem Denken und auf Distanz zu Ideologien jeder Art. Man nimmt die Zunahme an Komplexität in einer globalen Welt als Herausforderung wahr und bejaht den kulturellen Pluralismus. Typisch ist das Bedürfnis nach intellektueller Anregung durch Kunst, Musik oder Kultur. Liberal-Intellektuelle akzeptieren die Leistungsgesellschaft, sehen sich aber auch in der Pflicht, nach einer besseren und gerechteren Welt zu streben.
Postmaterielle Wurzeln, äh .. na gut. Ansonsten: Wer möchte sich da nicht wiederfinden. Die Frage ist nur, ob sie auch nach grüner Ideologie gefragt haben.
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: Groucho am 09. März 2017, 18:49:45
Zitat von: Peiresc am 09. März 2017, 18:29:42
Aus der Broschüre.
ZitatDas Liberal-intellektuelle Milieu ist die aufgeklärte Bildungselite mit liberaler, weltoffener Grundhaltung, postmateriellen Wurzeln und dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben. Das Weltbild dieses meist sehr gut situierten Milieus gründet auf globalem Denken und auf Distanz zu Ideologien jeder Art. Man nimmt die Zunahme an Komplexität in einer globalen Welt als Herausforderung wahr und bejaht den kulturellen Pluralismus. Typisch ist das Bedürfnis nach intellektueller Anregung durch Kunst, Musik oder Kultur. Liberal-Intellektuelle akzeptieren die Leistungsgesellschaft, sehen sich aber auch in der Pflicht, nach einer besseren und gerechteren Welt zu streben.
Postmaterielle Wurzeln, äh .. na gut. Ansonsten: Wer möchte sich da nicht wiederfinden. Die Frage ist nur, ob sie auch nach grüner Ideologie gefragt haben.

ZitatDas Weltbild dieses meist sehr gut situierten Milieus gründet auf globalem Denken und auf Distanz zu Ideologien jeder Art.

LOL! Mit dem SUV zum regionalen Wochenmarkt um genfrei einzukaufen dürfte wohl das "globale Denken"  besser beschreiben  8) (Man verzeihe mir die Häme.)
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: Sauropode am 09. März 2017, 19:06:14
Zitatauf Distanz zu Ideologien jeder Art.

:rofl2

Zitatsehen sich aber auch in der Pflicht, nach einer besseren und gerechteren Welt zu streben.

ZitatDie schlimmste Idee ist die einer besseren Welt."
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: Peiresc am 09. März 2017, 19:12:52
Bei
Zitatbejaht den kulturellen Pluralismus
fällt meistens auf: ja, total. Im allgemeinen. Aber nicht so sehr im Speziellen.

Ich entsinne mich einer Anekdote, die Werner Herzog mal über Klaus Kinski erzählt hat. Kinski war der totale Dschungel-Fan, er konnte stundenlang darüber schwafeln, wie großartig das Leben im Dschungel, weitab der dekadenten Zivilisation, wäre. Bei den Dreharbeiten, ich glaube zu Fitzcarraldo, war aber Kinskis Urwaldbedarf nach 20 Minuten vollständig gedeckt.
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: Groucho am 09. März 2017, 19:59:15
Zitat von: Peiresc am 09. März 2017, 19:12:52
Bei
Zitatbejaht den kulturellen Pluralismus
fällt meistens auf: ja, total. Im allgemeinen. Aber nicht so sehr im Speziellen.

Jaklar. Der freundliche türkische Gemüsehändler wird gerne genommen, aber die Kinder schickt man dann doch lieber in eine Schule mit geringem Ausländeranteil.

Zitat
Ich entsinne mich einer Anekdote, die Werner Herzog mal über Klaus Kinski erzählt hat. Kinski war der totale Dschungel-Fan, er konnte stundenlang darüber schwafeln, wie großartig das Leben im Dschungel, weitab der dekadenten Zivilisation, wäre. Bei den Dreharbeiten, ich glaube zu Fitzcarraldo, war aber Kinskis Urwaldbedarf nach 20 Minuten vollständig gedeckt.

Das ist gut! Stelle mir gerade Kinski im Dschungelcamp vor, das wäre die ultimative Sendung. Gerade, wenn abends die blöden Stechviecher kommen und es nachts durchgehend duscht.
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: iru am 10. März 2017, 09:54:48
Zitat von: Groucho am 09. März 2017, 19:59:15
Zitat von: Peiresc am 09. März 2017, 19:12:52
Bei
Zitatbejaht den kulturellen Pluralismus
fällt meistens auf: ja, total. Im allgemeinen. Aber nicht so sehr im Speziellen.

Jaklar. Der freundliche türkische Gemüsehändler wird gerne genommen, aber die Kinder schickt man dann doch lieber in eine Schule mit geringem Ausländeranteil.
Das könnte mir auch passieren und mein schlechtes Gewissen würde sich dabei sehr in Grenzen halten, weil ich überhaupt keinen Zusammenhang darin sehe, wo ich einkaufe und wo meine Kinder zur Schule gehen.
Ich kaufe allerdings auch nicht aus irgendwelchen moralischen Gründen beim Türken, genausowenig suche ich eine Schule nach moralischen Maßstäben aus.
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: Groucho am 10. März 2017, 11:19:00
Zitat von: iru am 10. März 2017, 09:54:48
Das könnte mir auch passieren und mein schlechtes Gewissen würde sich dabei sehr in Grenzen halten, weil ich überhaupt keinen Zusammenhang darin sehe, wo ich einkaufe und wo meine Kinder zur Schule gehen.
Ich kaufe allerdings auch nicht aus irgendwelchen moralischen Gründen beim Türken, genausowenig suche ich eine Schule nach moralischen Maßstäben aus.

Geht mir ja genauso. Das bezog sich ja auf diese wunderbare Definition mit "Kulturpluralismus", was immer das auch bedeuten mag.
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: TheTruth am 10. März 2017, 13:03:11
Zitat von: iru am 10. März 2017, 09:54:48
...
Ich kaufe allerdings auch nicht aus irgendwelchen moralischen Gründen ...

Na, na, da kommen aber bei mir einige Zweifel.

Wie war das mit dem Kaffee aus Nicaragua, oder "bitte keinen Wein aus Südafrika" (Apartheid !), oder neuerdings die Diskussion ob israelische Produkte vielleicht wegen der Zustände in den besetzten Gebieten boykottiert werden sollten - sprich: keine Orangen aus Jaffa mehr. Also das waren jetzt nur ein paar Beispiele. Sehr verkürzt sage ich mal, dass die Vorbehalte gegen gentechnisch veränderte Tomaten wohl daher kommen, weil der Konzern Monsanto da irgendwie seine Finger im Spiel hat. - So - das war mal ganz ideologisch und off-topic.

Ich meinte das Thema Gentechnik allgemein so wie es jetzt als Text dort steht. Also nicht begrenzt auf die Grüne Gentechnik. Ich denke da an Insulin, welches künstlich erzeugt wird, oder die Züchtung von Geweben, die - Tierversuchsgegner mögen aufmerken - für die verschiedensten Experimente benutzt werden können. Es sollte auch eine Querverbindung zu anderen Arten der Biotechnologie hergestellt werden wie etwa die Züchtung spezieller Bakterien, welche ölverseuchten Boden abbauen können usw.
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: iru am 10. März 2017, 14:07:26
 ???
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: RainerO am 11. März 2017, 10:57:09
Zitat von: Peiresc am 09. März 2017, 18:29:42
... Ansonsten: Wer möchte sich da nicht wiederfinden...
Für mich ähnelt diese Beschreibung genau aus diesem Grund frappant einem Horoskop.
Barnum für "Intellektuelle".
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: TheTruth am 13. März 2017, 11:55:47
Zitat von: RainerO am 11. März 2017, 10:57:09
Für mich ähnelt diese Beschreibung genau aus diesem Grund frappant einem Horoskop.

Du vergleichst Meinungsforscher mit Astrologen ?

8)
Titel: Re: Gentechnikgegner (Hinweis zu prominenten Anhängern)
Beitrag von: Globglogabgalab am 02. Mai 2020, 07:59:07
Auf die, die bereits einen Psiram-Artikel haben kann auch gleich verlinkt werden:

== Siehe auch ==
(evtl.) * Dorothea Schreier ([[Netzfrauen]])
* [[Vandana Shiva]]
* Vertreter der [[biologisch-dynamischen Landwirtschaft]] ([[Anthroposophie]])
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: eLender am 23. März 2023, 20:20:49
Die Science Cops haben sich der Sache mal angenommen. Habs noch nicht gehört, aber klingt nach Blasphemie sachlicher Auseinandersetzung (was ich von denen auch gewöhnt bin). Man wird sie jetzt wohl ins transphobe Lager einordnen müssen, damit man seine irrationalen Überzeugungen retten kann ::)

ZitatDie EU-Kommission denkt darüber nach, die strengen Prüfverfahren für gentechnisch veränderte Lebensmittel zu lockern – zumindest für bestimmte Methoden. Einige Umweltschutzorganisationen bringt das auf die Palme. BUND und Greenpeace, aber auch Bioverbände wie Bioland oder Demeter oder die Partei die Grünen sind absolut dagegen.

Mit Genome Editing manipulierte Pflanzen müssten weiterhin aufs schärfste kontrolliert werden. Die Science Cops recherchieren, ob, die Bedenken wirklich begründet sind und machen dazu eine Reise durch die Geschichte der Menschheit. Angefangen bei den Ursprüngen der Pflanzenzucht vor 12.000 Jahren bis zu der Entdeckung der Genschere CRISPR/CAS.

Sie prüfen, ob gentechnisch veränderte Lebensmittel grundsätzlich gefährlich sind und auch, wie sich neue Methoden von alten Methoden unterscheiden. Am Ende kommen sie zu einem eindeutigen Ergebnis. Die Umweltverbände und auch die Grünen erzählen wissenschaftlich gesehen ziemlichen Unfug.
https://www.quarks.de/podcast/gruene-gentechnik-tod-vom-acker-science-cops/

Fettung: nuja, das ist ja nicht so wirklich überraschend :angel:
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: Peiresc am 23. März 2023, 20:32:20
Ich habs schon gehört, obwohl es ätzend lang ist. Machen sie richtig gut. Sie zerlegen den Mythos in Teilschritte und zeigen, wo es klemmt.
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: eLender am 23. März 2023, 20:51:29
Zitat von: Peiresc am 23. März 2023, 20:32:20Ich habs schon gehört
Was du alles hörst... ;)
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: eLender am 25. März 2023, 18:06:33
Zitat von: Peiresc am 23. März 2023, 20:32:20obwohl es ätzend lang ist.
Ja, ich habe das während der Autofahrt gehört und dachte, ich schaffe das in einem Stück :o  Aber es lohnt sich, es wird in der Tat die madige Kritik zerlegt. Ich verfolge das auch schon länger und es sind immer die gleichen "Argumente" der GT-Gegner. Das ist im Prinzip - zumind. beim stärksten "Argument": Langzeitfolgen.. - das gleiche wie bei den Impfgegnern. Schön auch der Hinweis an die Grünen, sich mal an die eigenen Verkündigungen zu halten: "Hört auf die Wissenschaft!", Das ist in D zumindest mal die Leoplodina, die kein Haar an der irrationalen Kritik der Gengegner läßt.

Zitat von: Peiresc am 23. März 2023, 20:32:20Machen sie richtig gut. Sie zerlegen den Mythos in Teilschritte und zeigen, wo es klemmt.
Wirklich schönes Debunking, das ist mir schon bei anderen Folgen aufgefallen. Da gibt es auch kaum Kompromisse, so wie sie die anderen "Aufklärer" der Öffis machen, etwa Mai Thi. Das Format fällt ja unter "Quarks", wo man nicht über jedes Thema neutral aufklärt. Die machen aber keinen auf Wohlfühlblase und stoßen wahrscheinlich nicht wenigen vor den Kopf. Hoffe mal, die werden nicht auf Dauer gecancelt, da sich zu viel Schneeflöckchen nicht mehr ganz optimal fühlen könnten. Ist auch eine Ehrenrettung für die Öffis, dass sie auch mal populäre Mythen gnadenlos zerlegen, passiert zu selten.
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: eLender am 25. März 2023, 19:00:54
Es wird ja aktuell eine Anpassung an die Realität der strengen Zulassungsregeln für Genfood auf EU-Ebene beraten. Aber man hält aber in bestimmten Kreisen an seinen Überzeugungen fest:

ZitatWährend FDP-Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger das Potenzial der neuen Genomtechniken nutzen und Hindernisse hierfür aus dem Weg räumen will, ist die grüne Umweltministerin Steffi Lemke eine entschiedene Gentechnik-Gegnerin.

Lemke gehörte auch zu denjenigen, die sich beim Treffen der EU-Umweltminister am 16. März gegen eine Lockerung des Gentechnikrechts aussprachen.

Das Thema war von der österreichischen Grünen-Ministerin Leonore Gewessler auf die Tagesordnung gesetzt worden, die in einer Mitteilung, die auch von Ungarn und Zypern unterstützt wurde, die wissenschaftliche Grundlage für den bevorstehenden Vorschlag der Kommission infrage stellte.

Nach Ansicht der drei Länder hat die Kommission nicht ausreichend dargelegt, welche Risiken mit einer Liberalisierung neuer Gentechniken verbunden wären. ,,Insbesondere im Hinblick auf die Umweltverträglichkeitsprüfung bleiben viele Fragen offen", heißt es in der Note.

Weiter wird die Europäische Kommission aufgefordert, ,,eine umfassende Folgenabschätzung durchzuführen, die auf soliden Daten und nicht auf Annahmen beruht und auch Daten aus anderen Teilen der Welt berücksichtigt."
https://www.euractiv.de/section/biokraftstoffe/news/bundesagrarministerium-lehnt-gentechnik-liberalisierung-ab/

Zum Glück hat man die EU, da kann man blockieren bis sich die Gene von selbst aufgelöst haben. Das Glück haben die UKaner nicht mehr, sie sind der Genetik bald schutzlos ausgeliefert:

ZitatGene editing in England had been covered under the same tight regulation that has restricted the commercial development of GM crops under EU law. Brexit has enabled the Westminster government to relax the rules for the newer technology.

The chief scientific advisor for the Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra), Prof Gideon Henderson, says that the new rules will lead to better food production and bring jobs and investment to England.

"What's changed is that we can now use precision breeding technology developed in the lab and take it into the fields so that we can grow better crops and bring them to market more readily so that we can use the technology to enhance agricultural outcomes and food production in the UK and globally," he said.

The Precision Breeding Act allows only genetic changes that could also have been produced naturally or through traditional crossbreeding programmes already in use today. GM can involve the introduction of genes from other species and will not be permitted.

Gene editing enables researchers to make precise genetic changes to a plant's DNA, for example adding a gene to boost its growth or reduce dependence on fertiliser. The same change could be produced by crossbreeding different varieties, but it would take much longer.

The new law allows for the use of gene editing and other methods that may arise in the future, provided the end result is a crop that is no different to a variety that could have been naturally produced.
https://www.bbc.com/news/science-environment-64596453

Man öffnet das Tor zur Hölle und schafft sich damit selbst ab. Wer sich von der Natur distanziert, der hat keine Zukunft. Und weil das in UK so übel läuft, macht sich Biontech lieber da breit als hierzulande. Die wollen uns doch auch nur vergiften und haben hier Schwierigkeiten:

ZitatBiontech selbst hatte Anfang Januar mitgeteilt, eine strategische Partnerschaft mit der Regierung des Vereinigten Königreichs eingehen zu wollen, um bis 2030 bis zu 10.000 Patienten mit personalisierten mRNA-Krebsimmuntherapien zu behandeln. Dazu sollen vor Ort klinische Studien durchgeführt werden und in Cambridge ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum aufgebaut werden. Biontech hatte während der Corona-Pandemie mit dem US-Unternehmen Pfizer einen wirksamen Impfstoff gegen das Virus hergestellt und ist seitdem weltbekannt.

In England, so die jüngsten Meldungen, gehe die Arznei-Entwicklung schneller, weil Behörden und Unternehmen eng zusammenarbeiten würden. ,,Biontech setzt bei der Forschung und Entwicklung auf die Stärken der jeweiligen Länder. Künftig wird es entscheidend sein, zeitgemäße und missions-getriebene Rahmenbedingungen in verschiedenen Bereichen zu schaffen", wird Gründerin Özlem Türeci von der Bild zitiert. Das gelte ,,unter anderem für die Finanzierung von Forschung und ihrer schnelleren Translation in die Anwendung, die Förderung von Biotech-Ökosystemen in Europa sowie entsprechender Vorschriften und Richtlinien", so Türeci.
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/01/27/ab-nach-england

Wozu überhaupt neue Krebs-Therapien, man kann doch auch mit Krebs glücklich sein. Außerdem braucht es hier auch keine Klavierspieler Wissenschaftler und Forscher, das bringt eh nur Unglück.

ZitatWenig erbaulich sieht die Lage auch bei klinischen Studien aus, wo Deutschland zusehends an Boden verliert. Rangierte die Bundesrepublik 2016 bei der Anzahl der Studien, die von der Pharmaindustrie initiiert worden waren, weltweit noch auf Rang 2, war Deutschland 2020 bereits auf Platz 4 und 2021 auf Rang 6 abgerutscht. Die vom Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) vorgenommene Erhebung basiert auf Angaben des internationalen Studienregisters Clinicaltrials.gov. Spitzenreiter waren demnach im Jahr 2021 die USA mit 2749 Studien, China mit 1139 und Spanien mit 682 klinischen Testreihen.

Solln sich doch die Schienesen vergiften ::)
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: eLender am 26. März 2023, 20:23:40
Ein offener Brief von Wolfgang Nellen (Molekularbiologe/Genetiker, hat auch schon bei uns im Blog veröffentlicht), hat einen (offenen) Brief an Edeka geschrieben, der viele Gute Fragen stellt und viele Halbwahrheiten aufdeckt. Lesenswert:

ZitatIch bin Molekularbiologe und habe viele Jahre gentechnisch gearbeitet. Wenn man so will, bin ich ,,Gentechniker". Ich möchte keine Produkte kaufen, auf denen mein Berufsstand als Negativwerbung benutzt und so diskreditiert wird. Sehr viele Lebensmittel enthalten gentechnisch hergestellte Zusätze, die aus juristischen Gründen nicht deklariert werden müssen, aber praktisch notwendig sind. Warum stellen Sie den Verzicht auf eine Technologie, die nicht nur in der Medizin sondern auch für die Lebensmittelherstellung unverzichtbar geworden ist, pauschal als ,,Qualitätsmerkmal" dar?
https://www.bauerwilli.com/ein-molekularbiologe-kritisiert-edeka/
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: eLender am 29. Mai 2023, 23:04:07
Es kommt langsam was in Gang, was den Untergang für Manche "Skeptiker" der GT bedeuten könnte. Man kann sich auf Dauer nicht den Fakten verschließen, vor allem, wenn es dann auch noch darum geht, dass seine Verweigerungshaltung mit seinem moralischen Anspruch kollidiert. Kurz: man kann nicht verbieten, was man eh schon erlaubt hat. Die Verdrehung der Fakten gelingt nur solange, bis sie einem den Hals umschlingen.

ZitatBislang kamen bei Europäerinnen und Europäern keine gentechnisch veränderten Lebensmittel auf den Teller. Das soll sich nach dem Willen der EU-Kommission bald ändern. Sie arbeitet an einem Gesetzesvorschlag, der ein bestimmtes Verfahren namens "Genom-Editierung" hierzulande erstmals erlauben soll. Damit ist es möglich, die DNA von Pflanzen zielgerichtet so zu verändern, dass sie resistenter gegen Umwelteinflüsse werden.
...
Für Jens Boch, Professor für Pflanzenbiotechnologie an der Leibniz Universität Hannover, führt kein Weg an der Zulassung der Genom-Editierung vorbei, damit Pflanzen widerstandsfähiger werden. "Aufgrund des Klimawandels werden Insekten voraussichtlich von südlicheren Gefilden nach Norden ziehen und neue Viren mit sich bringen. Gleichzeitig müssen wir mehr Lebensmittel produzieren"
https://www.n-tv.de/politik/Gentechnik-Essen-soll-bald-auf-dem-Teller-landen-article24149395.html

Nein, nein nein, dass darf einfach nicht sein. Argumente aus der Mottenkiste müssen auch diesmal helfen:

ZitatEin weiterer Einwand der Kritiker: Durch Gentechnik veränderte Pflanzen, die resistent gegen jegliche Pestizide sind, zerstören das Ökosystem, da sie andere Pflanzen verdrängen. Solche resistenten Pflanzen werden laut Boch jedoch bereits durch herkömmliche Züchtung hergestellt und sind im Umlauf. "Dass sich diese Pflanzen sich im Ökosystem verbreiten, hat man seit 30 Jahren nicht gesehen. Dafür gibt es keine Belege", sagt Boch.

Jetzt kann nur noch Vandana Shiva helfen. Bitte schnell im Privatjet einfliegen lassen...
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: eLender am 30. Juni 2023, 22:45:28
Jetzt, wo es bald auch in der EU zugelassen wird, kann Florian Aigner auch mal einen raushauen ::)  Ist ja schon gut, der hat halt punktuell ein paar Aussetzer, ansonsten ist der ja vernünftig. Er eiert zwar ein wenig rum und haut auch ein paar der üblichen ...ähm... Missverständnisse raus (die er aber später immerhin z.T. wieder korrigiert), aber man kommt an den Fakts halt nicht herum.
ZitatWer mir folgt weiß: Umweltschutz ist für mich ein ganz zentrales Thema. Gerade deswegen muss ich aber kritisieren, wenn die Diskussion über Gentechnik falsch und unwissenschaftlich geführt wird. Ein gutes Beispiel dafür: Angeblicher Schaden durch GMOs für Insekten (Thread)
https://twitter.com/florianaigner/status/1674737270904037376

Sind ca. 10 Zwitschereien. Er gibt in den Kommis sogar zu, dass es um die Kernenergie ähnliche Mythen gibt. Aber nicht jeder findet das soo toll. Er hat ja auch ein wokes Publikum...

Apropos Mythen: es wurde einen neue Entdeckung gemacht, die ich für ziemlich spektakulär halte und die einen weiteren Mythos um die Gentechnik ad acta legen dürfte (nuja, zumind. bei denjenigen, die die Welt nicht für rein sozial konstruiert halten). Ein Gentransfer über Artengrenzen hinweg wäre ja unnatürlich und verstoße gegen sämtliche Naturgesetze, weshalb bei der Erzeugung solcher Organismen die Welt implodieren müsste. Dass es horizontalen Gentransfer gibt, ist länger bekannt. Aber der Mechanismus, der dahinter steckt, wird erst langsam aufgedeckt. Es ist beinahe schon unheimlich :o

ZitatLange lag im Dunkel, wie Gene von einer Tierart auf eine andere springen können. Ein Forschungsteam aus Wien hat nun das jahrzehntealte Rätsel gelöst und ein besonderes Gentaxi entdeckt, das Artenschranken durchbrechen kann. Es vereint die Fähigkeiten von Viren und von springenden Genen, die sich im Erbgut ihres Wirts selbstständig ein- und ausbauen können. Wie dieses Transportvehikel namens Maverick genau ausschaut und funktioniert, berichtet die Gruppe von Alejandro Burga vom Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Journal "Science".
https://www.n-tv.de/wissen/Raetsel-der-zwischen-Tieren-wandernden-Gene-geloest-article24227147.html

Sind wir nicht alle irgendwo Viren..?

Und noch zum Thema:
Zitat"Die Studie zeigt aber einmal mehr, dass Genübertragungen ein natürlicher Vorgang sind", meint Tautz. "Die derzeitige Regulierung der Gentechnik nimmt ja an, dass jeglicher Gentransfer potenziell gefährlich ist und daher genau überwacht werden muss. Aber offensichtlich sind Genübertragungen nicht erst vom Menschen erfunden worden, sondern in der Natur schon immer praktiziert worden."
Lösung: die Natur verbieten, sie verstößt gegen das (aktuelle) Gentechnikgesetz :police:
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: eLender am 11. Juli 2023, 22:22:22
Follow the Science ???

ZitatMit Gentechnik könnte unser Essen gesünder und nachhaltiger werden. Pflanzen könnten auf den Klimawandel vorbereitet werden. Aber die Grünen sind aus Prinzip dagegen.
https://zeitung.faz.net/fas/seite-eins/2023-07-09/da02dfbeebb668a52e41f003f5226faf/?GEPC=s3

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung überhaupt. Aber erst müssen Atomtod und Genverseuchung bekämpft werden. Kackhörner und Windmühlen sind eh viel menschlicher. Das sind keine Dogmen, es ist die gefühlte Wahrheit.

ZitatEigentlich hatte schon Robert Habeck als Parteivorsitzender versucht, die alten Dogmen aufzubrechen. Die Partei solle ,,noch einmal hinterfragen, ob bestimmte neue Technologien nicht helfen könnten, die Versorgung mit Nahrungsmitteln auch dort zu garantieren, wo der Klimawandel für immer weniger Regen oder für versalzenen Boden sorgt", hieß es damals. Bei der Grünen Jugend, heutzutage ohnehin mehr an Berichten des Weltklimarats interessiert als an Blumenkränzen, atmete man auf. Es sei ,,elementar wichtig, diese historische Position zu überdenken", schrieb etwa die Grüne Jugend aus Sachsen-Anhalt.

Johannes Kopton, der damals den Antrag einbrachte, ist inzwischen ernüchtert. Es sieht so aus, als überließen die Pragmatiker die Debatte nun doch wieder den Ideologen. Zu wenig zu gewinnen, zu komplex die Materie. Kopton, der als Doktorand zu nachhaltigem Obst- und Gemüseanbau forscht, findet den Widerstand seiner Partei ,,sehr irritierend". ,,Ich würde mir wünschen, dass wir irgendwann zu einer Partei werden, die Empfehlungen der Wissenschaft nicht nur bei ausgewählten Themen ernst nimmt", sagt er. ,,Echter Umweltschutz geht nun einmal nicht an den naturwissenschaftlichen Fakten vorbei."
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: eLender am 29. Oktober 2023, 23:34:55
Ein Filmchen vom ÖRR zum Thema, das man scheinbar nicht ganz so negativ wertet, wie man es sonst dort tut. Es soll sogar die Desinformation aufdecken, die die Gentechnik-Gegner so auffahren. Man hat aber deren Narrative schon so weit verinnerlicht, dass man es gar nicht merkt, wenn man sie reproduziert.

ZitatAber wir sollten nicht naiv sein. Jede Technologie kann missbraucht werden. Deswegen brauchen wir klare Spielregeln, die uns Verbraucher über die Profitinteressen von Großkonzernen stellen. Unter den richtigen Bedingungen kann die moderne Gentechnik eine Hilfe im Kampf gegen den Klimawandel sein. Dieses Potenzial sollten wir nicht liegenlassen.

Umweltorganisationen wie Greenpeace fahren seit Jahrzehnten Kampagnen gegen grüne Gentechnik, bei denen verkürzt wird und wissenschaftliche Fakten hinten runterfallen. Aber so schaden die Anti-Gentechnik-Kampagnen von Greenpeace und Co. der Debatte mehr, als sie nutzen.
https://blog.gwup.net/2023/10/29/swr-doku-greenpeace-und-die-gruene-gentechnik/

Zwei Absätze, die die ganze Absurdität zeigen. Die Sache mit den Finanzjudentum "Profitinteressen von Großkonzernen" ist das typische Narrativ, das bei sehr vielen Linken und Ökos zieht. Wer die Entwicklung allerdings verfolgt, der weiß, dass zur Zeit nur große Unternehmen überhaupt so etwas entwickeln können, nicht zuletzt wegen der absurd hohen Zulassungsbeschränkung (die es de facto in EU nicht gibt). Die Lockerung in der Regulierung, die man derzeit anstrebt, soll es eben dann auch kleineren Unternehmen (die nicht unbedingt die Weltherrschaft anstreben) ermöglichen, daran teilzuhaben.

Gut, habe das Filmchen noch nicht gesehen, aber schon die Einleitung ist wirr. Aber man glaubt tatsächlich, es wären nur rationale, sachliche Argumente.

ZitatUmweltorganisationen wie Greenpeace fahren seit Jahrzehnten Kampagnen gegen grüne Gentechnik, bei denen verkürzt wird und wissenschaftliche Fakten hinten runterfallen. Aber so schaden die Anti-Gentechnik-Kampagnen von Greenpeace und Co. der Debatte mehr, als sie nutzen.

Gar nix schadet dem Laden. Das wäre so, als würde man FFF erklären, dass sie faktisch bzgl. Israel nicht ganz richtig liegen :stirn
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: HAL9000 am 31. Oktober 2023, 19:17:16
Zitat von: eLender am 29. Oktober 2023, 23:34:55Gar nix schadet dem Laden. Das wäre so, als würde man FFF erklären, dass sie faktisch bzgl. Israel nicht ganz richtig liegen :stirn
Naja, ganz passt der Vergleich nicht. FFF hätte einfach nur den Nuhr machen sollen, da der Nahostkonflikt
Lichtjahre jenseits deren Kern"kompetenz" liegt. Greenpeace hält (Grüne) Gentechnik aber sehr wohl für ein
zu beackerndes Thema (teilweise ja auch zu Recht, aber nicht auf deren indiskutable Art und Weise).
Außerdem lautet das Zitat ja "schadet der Debatte" und nicht "schadet Greenpeace". Ich gehe nicht davon aus,
dass Greenpeace großartig an Wissenschaftlichkeit interessiert ist. FUD-Selling bringt Spenden, Seriosität nicht.
Titel: Re: Gentechnikgegner
Beitrag von: eLender am 31. Oktober 2023, 22:39:23
Zitat von: HAL9000 am 31. Oktober 2023, 19:17:16FFF hätte einfach nur den Nuhr machen sollen, da der NahostkonfliktLichtjahre jenseits deren Kern"kompetenz" liegt.
Tja, ist halt die Frage, was man sich neuerdings (nuja, es ist ein alter Hut) zurechtgelegt hat, um sich und anderen zu erklären, warum der Planet immer wärmer wird. Oberflächlich betrachtet die Treibhausgase, aber die wahre Ursache sind doch die geheimen und bösen Mächte, die das alles veranstalten. "Bekämpft die Kolonialisten, dann bekämpft ihr den Klimawandel!". Man ficht Fantasiekämpfe und will reale Probleme lösen. Ideologie erreicht aber immer das Gegenteil.

Zitat von: HAL9000 am 31. Oktober 2023, 19:17:16Außerdem lautet das Zitat ja "schadet der Debatte" und nicht "schadet Greenpeace".
Gut, da war ich tatsächlich etwas vorschnell. Aber: Ich habe das Filmchen mittlerweile gesehen und es ist überwiegend sachlich und rational. Der letzte Abschnitt bedient dann doch wieder die Klischees, die ich schon erwähnt habe: Monsanto und die Weltherrschaft. Muss unbedingt verhindert werden! Damit zieht GP immer noch um die Häuser und ist erfolgreich. Das müssen die auch so machen, weil die sachlichen und rationalen Argumente nicht mehr ziehen, sie sind nur heiße Luft aus der Steinzeit. Aber es ist immer noch sehr erfolgreich. Das meinte ich damit.

Übrigens: der ehemalige Einpeitscher von GP, der irgendwann dann doch noch entdeckt hat, dass er über höhere Gehirnfunktionen verfügt (und sich folglich für eine rationale und wissenschaftliche Herangehensweise entschieden hat),  hat den Laden RePlanet gegründet (wird im Filmchen auch interviewt). Falls sich jemand fragen sollte, was Amardeo Sarma jetzt macht:

https://replanet-dach.eu/team/