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Atomkraft nein danke nein danke.

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Begonnen von Typee, 27. November 2016, 16:59:52

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eLender

Die Kernenergie sei am Ende, weil viel zu teuer, gefährlich und absolut verzichtbat. So hört man es hier immer wieder. Man darf dabei aber nicht ins Ausland schauen, das hört man da zu ersten mal. Ist wirklich erstaunlich, wie sehr weiter an den Mythen gearbeitet wird. Ein Blick in die Realität:

ZitatIn Deutschland wurden erst vor kurzem die letzten drei Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland abgeschaltet. Damit ist die Ära der Kernkraft für die Stromerzeugung in Deutschland mit dem bereits 2011 beschlossenen Atomausstieg zu Ende gegangen.

Die Niederlande gehen nun den gegenteiligen Weg: Sie wollen in Zukunft stärker auf Atomkraft setzen und planen dafür den Bau mehrerer Kraftwerke. Unter anderem sollen auch in der Grenzregion zu Nordrhein-Westfalen AKW entstehen. Den Grundstein dafür hat das Kabinett der niederländischen Regierung am Mittwoch (26. April) gelegt, als es ein ehrgeiziges Klimapaket vorgestellt hat.

Geplant ist demnach eine Reduzierung der CO2-Emmissionen um 22 Megatonnen im Jahr 2030. Damit soll das Ziel 55 Prozent weniger Kohlendioxid-Ausstoßes im Vergleich zum Jahr 1990 erreicht werden. Die Koalitionsparteien hoffen sogar auf 60 Prozent.

Dafür hat das Kabinett nun 120 Klimaschutzmaßnahmen vorgestellt, für die 28 Milliarden Euro bereit stehen sollen. Unter anderem soll Energiesparen beim Gas mit einer niedrigeren Steuer belohnt werden. Außerdem werden Solarpanels im Mietsektor bezuschusst und in die Klimafreundlichkeit von Wohnhäusern investiert. Dagegen soll der Preis für Benzin nach und nach steigen.

65 Millionen Euro aus dem Klimapaket sind für die Erforschung des Baus kleiner Kernreaktoren vorgesehen – sogenannte ,,Small Modular Reactors" (SMR).

Die fliegenden Holländer haben ein sehr hohes Windenergiepotential, das sie auch nutzen. Aber sie sind nicht so dumm als dass sich nicht wissen, dass man Backup-Systeme braucht und aus fossil aussteigen muss. Im Musterländle nimmt man weiter fossile Dreckschleudern, sollen unheimlich gut gegen den Klimawandel helfen. Wers nicht glaubt, sehe selbst:

Wollte ich nur mal gesagt haben!

biomango

Zitat von: eLender am 02. Mai 2023, 23:04:18
Zitat von: biomango am 02. Mai 2023, 12:03:06Der Giftmüll in der UTD Herfa Neurode stammt von der Chemieindustrie, er mit der Atomkraft nichts zu tun
Es sind hochgiftige Abfälle aus Industrie und sonstige Altlasten (auch Kampfstoffe aus aller Welt). Radioaktive Stoffe werden nicht eingelagert, aber natürlich werden auch Stoffe, die mit der Energiewirtschaft allgemein anfallen (auch EE) dort eine letzte Ruhestätte finden. Der Hinweis zu diesen Lagerstätten (das ist die größte weltweit, aber es gibt zig andere, auch in Europa) ist aber gerechtfertigt. Das sind Abfälle, die nun mal anfallen (auch bei der angeblich nachhaltigen Wirtschaft), die man für alle Zeit weg von der Biosphäre haben will.

Die sind aber nicht wie "Atommüll" irgendwann ungefährlich (100.000 Jahre sind geologisch nichts), sondern verlieren nie ihre Giftigkeit. Wenn man schon über die auch so schlimme "Endlagerung" bei der Kernenergie schimpft, dann bitte auch an diese Sache denken. Das sind auch noch bei weitem größere Mengen. Wo bleiben die Proteste?
Richtig. Man könnte sie allerdings mit hohem Aufwand in relativ ungiftige stabile Salze chemisch umwandeln. Aber der Preis für die Endlagerung ist viel niedriger.

sailor

Und was ist mit den potentiellen Kosten einer Freisetzung, die bei Atom IMMER eingerechnet werden? Hier auf einmal "nur potentielle Kosten"? Die moderne Chemie- und vor allem auch Biochemie-Industrie hat erhebliches OMFG-Potential, aber die Möchtegerngrünen haben sich natürlich nur auf Atom eingeschossen, wenn die Scheuklappen erstmal sitzen, ist alles andere halb so schlimm, hauptsache man hat den "Nuklearen Holocaust!!!!!!" als apokalyptisches Schauermärchen^^

Typee

Zitat von: biomango am 03. Mai 2023, 00:34:23Richtig. Man könnte sie allerdings mit hohem Aufwand in relativ ungiftige stabile Salze chemisch umwandeln. Aber der Preis für die Endlagerung ist viel niedriger.

Vor allem braucht das, wie jeder Recyclingprozess, zusätzliche Energie - unterm Strich wird das künftig zusätzlicher Stromverbrauch sein.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

eLender

Die Atomkraft sei ja am Ende, weltweit würde daran nicht mehr geforscht und nur noch abgewickelt. So wird es im Tal der Ahnungslosen ständig dargestellt, aber es gibt auch in der heimischen Presse scheinbar whistleblowende Leaker.

ZitatUm das Mini-Atomkraftwerk potenziellen Kund*innen schmackhaft zu machen, preist Westinghouse die Zusatznutzung des AP300 zur Warmwassererzeugung, Meerwasserentsalzung und zur Herstellung von Wasserstoff an. Die Erzeugung von Wasserstoff könne direkt in einem Kraftwerk mit einem AP300 stattfinden. Zudem habe der Reaktor schnelle Lastfolgefähigkeit, kann also die Stromerzeugung an den Strombedarf im Netz rasch anpassen. Laut Westinghouse sei er dadurch eine gute Ergänzung zu erneuerbaren Energiequellen, wie Wind- und Sonnenkraft. Lassen diese plötzlich aus, könne der AP300 schnell Strom erzeugen und so einen Zusammenbruch des Netzes verhindern.

Sollte es mal Probleme mit dem Reaktor geben, würde das passive Sicherheitssystem helfen. Bei Gefahr wird der Reaktor automatisch heruntergefahren. Nach einem Zwischenfall kann er 72 Stunden ohne Stromversorgung, Kühlung oder menschlichem Eingreifen überstehen. Dadurch könnten sich Kraftwerksbetreiber die Kosten für ein Notstrom- und Notkühlsystem sparen.
...
Mit dem Bau des ersten AP300 soll spätestens 2030 begonnen werden. Dieser soll bis 2033 in Betrieb sein und Strom erzeugen. Die Kosten dafür hat Westinghouse nicht genannt. Kommerzielle Versionen des Reaktors, die danach gebaut werden, sollen eine Milliarde US-Dollar kosten.

Die ersten AP300-Atomkraftwerke könnten in Ohio und West Virginia entstehen. Das sind Nachbarstaaten von Pennsylvania, in dem Westinghouse angesiedelt ist. In den 2 Staaten könnte der AP300 an Standorten von geschlossenen Kohlekraftwerken aufgebaut werden.

Weitere potenzielle Kund*innen sieht Westinghouse in osteuropäischen Staaten. Russlands Krieg gegen die Ukraine hätte gezeigt, wie wichtig es sei, unabhängig von Rohstofflieferungen anderer Länder zu sein und im Krisenfall ein sicheres Atomkraftwerk betreiben zu können. Auch in einigen Regionen in Subsahara-Afrika sieht das Unternehmen Potenzial. Dort könne der AP300 Elektrizität in Regionen bringen, wo Strom von Hausbesitzer*innen derzeit nur mit kleinen Dieselaggregaten erzeugt wird.
https://futurezone.at/science/mini-akw-westinghouse-ap300-modular-kompakt-reaktor-smr/402438672

Die Dinger können v.a. Kohlekraftwerke CO2-arm ersetzen und sind als Backup-Kapazitäten für EE gedacht. Keiner sagt, dass die die alleinige Lösung sind. Aber viele Länder erkennen, dass man nicht mit fossilen Schleudern zu EE ergänzen kann. Bis auf Auenland. Es gibt zig andere Hersteller und Projekte, die aktuell in der Pipeline sind.

ZitatDas Pilotprojekt in Temelín soll dazu beitragen, Tschechiens Energieversorgung unabhängiger von Stromimporten zu machen. Künftig könnten kleine, modulare Reaktoren in Massenproduktion hergestellt und mehrere an einem Ort aufgestellt werden. Das Projekt in Temelín soll außerdem als Schulungs- und Entwicklungseinrichtung für andere europäische Länder dienen.

Der tschechische Energieversorger ČEZ arbeitet bei der Weiterentwicklung seiner Kernenergie-Sparte unter anderem auch mit Rolls Royce zusammen, die ebenfalls Komponenten für Mini-Atomkraftwerke bauen. Unter dem Projektnamen HeFASTO entwickelt ČEZ auch eigene Konzepte für modulare Reaktoren.
https://futurezone.at/science/mini-akw-europa-tschechien-temelin-smr-small-modular-reactor/402158232

ZitatKritik an den tschechischen Atomplänen kommt unter anderem aus Österreich.

Aber echt, solln die Tschechen doch mal lieber Windräder aufstellen, in der lieblichen Alpenidylle hat das ja keinen Platz. Ist eh besser, die Atommeiler stehen wo anders, der Strom davon ist ja zum Glück nicht radioaktiv.

Zitat"Wie wollen wir die Klimakrise und die Energiekrise in den Griff bekommen, wenn wir seit Jahren nicht einmal erreichen, dass Österreich sich selbst mit Strom versorgen kann", fragte IG-Windkraft-Geschäftsführer Stefan Moidl in einer Aussendung. Er forderte die Politik auf Bundes- und Landesebene auf, Rahmenbedingungen herzustellen, die endlich den Ausbau erneuerbare Energien im nötigen Ausmaß sicherstellen.

"2030 wollen wir den Stromverbrauch mit 100 Prozent erneuerbarem heimischen Strom abdecken", erinnerte Moidl. "Heute schaffen wir nicht einmal, unseren Stromverbrauch mit heimischen Kraftwerken zu erzeugen, und müssen noch immer schmutzigen und teuren Atom-, Kohle- und Erdgasstrom in großen Mengen importieren." Er forderte einhergehend einen Ausbau der Windkraft, um eine "Winterlücke" in der Stromerzeugung zu schließen. Denn im Winterhalbjahr ist die Wasserkrafterzeugung geringer und es muss mehr Strom importiert werden als im Sommer.
https://kurier.at/wirtschaft/oesterreicht-zahlte-32-milliarden-fuer-stromimport-aus-kohle-atom-und-gaskraft/402351996
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Es liegt wahrscheinlich an dem, was Yadgar für die Bewohner dieses Kontinentes abgeleitet hat. Man müßte doch längst viel schlauer sein, nach den ganzen Atomzunahmies. Oder sind die nur viel schlauer, weil die neben EEG auch auf AKW als Backup setzen, so wie die anderen schlauen Nationen. Nein, nicht Schland.

ZitatPrincess Mthombeni setzt sich für die Atomenergie in Südafrika ein - sie ist Mitbegründerin der Plattform Africa4Nuclear. "Es ist an der Zeit, dass wir als afrikanischer Kontinent das Rad nicht neu erfinden, sondern die Energietechnologien einsetzen, die sich in den entwickelten Ländern bewährt haben", sagt sie im DW-Interview.

Die junge Aktivistin hält dies für einen großartigen Schritt, denn die afrikanischen Länder müssten endlich der Industrialisierung Vorrang einräumen, um ihre Wirtschaft zu fördern und die dringend benötigten Arbeitsplätze zu schaffen. Sie hofft, dass Länder bei "der Einführung von Grundlasttechnologien wie der Kernenergie sowie der sozioökonomisch sinnvollen und verantwortungsvollen Mischung aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarenergie standhaft bleiben."
https://www.dw.com/de/strom-f%C3%BCr-afrika-der-neue-boom-der-atomkraft/a-67136060

Die sollen mal lieber weiter einen auf öko machen, so ganz ohne modernes Zeugs wie stromfressendes Internet und so. Sonst sehen die ja noch, was für ein tolles Leben wir hier haben und wollen alle her kommen ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

ZitatMit ihrem Pro-Atom-Engagement steht US-Schönheitskönigin Grace Stanke nicht alleine: Angesichts der Klimakrise unterstützt eine wachsende Zahl von Amerikanern den Bau neuer Nuklearmeiler. Auch die Biden-Regierung fördert die umstrittene Energieform.
https://www.rnd.de/wirtschaft/miss-america-grace-stanke-schoenheitskoenigin-fuer-atomenergie-BXMXMQFUT5DRLHUDQAFGVKJWZQ.html

Schöne Frau. Für mich zählen eh nur die inneren Werte 8)
ZitatBeim Miss-America-Schönheitswettbewerb geht es nicht mehr nur um Äußerlichkeiten. Die Preisträgerinnen engagieren sich regelmäßig für gesellschaftliche Anliegen. Und die Nukleartechnologiestudentin aus Wisconsin hat sich unter dem Leitspruch ,,Saubere Energie, saubere Zukunft" vorgenommen, für die Akzeptanz der Kernkraft zu werben. Alle Einwände wischt sie eloquent beiseite.
Wollte ich nur mal gesagt haben!