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Böser Industriezucker

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Begonnen von Gefährliche Bohnen, 15. September 2015, 19:44:50

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Groucho

Zitat von: Eumel am 16. Dezember 2015, 13:39:41
Groucho ich sehe das zwiespältig. Einerseits stimme ich dir zu, andererseits wird ein Abnehmen (und in diesem Fall ist das leider kein Schönheitsproblem, sondern lebenswichtig) nur mit einer Verhaltensänderung möglich sein. Meiner Meinung nach ganz sicher nicht mit einer "Diät" oder einfach nur weniger essen, sondern am besten in einer spezialisierten Klinik mit der entsprechenden Unterstützung. Das ist durchaus ähnlich wie beim Alkohol. Solange man glaubt, dass es die Gene vom auch schon saufenden Papa sind und man daher rein gar nichts machen kann, wird man sich auch nicht in eine Klinik begeben.

ich glaube, wir sind uns eigentlich nicht uneinig. Wenn es extrem und lebensbedrohlich wird, ist es eine Erkrankung. Und wie bei jeder ernsthaften Erkrankung geht ohne Einsicht gar nix, man kann erstmal niemanden zu einer Behandlung zwingen. Und dort, wo Verhaltensänderungen mit zum Programm gehören, ist Einsicht nochmal entscheidender. Das ist wie bei Rauchern, die gerade der Aufwachstation entronnen mit einem Lungenflügel weniger paffend im Gang sitzen. Das nächste Problem ist, dass bei suchtartigem Verhalten Einsicht nicht alles ist, man muss es auch noch durchziehen können. Alles, was ich eigentlich sagen wollte: Es ist eben nicht so einfach  :grins2:

MrSpock

Zitat von: Groucho am 16. Dezember 2015, 13:47:50
Zitat von: Eumel am 16. Dezember 2015, 13:39:41
Groucho ich sehe das zwiespältig. Einerseits stimme ich dir zu, andererseits wird ein Abnehmen (und in diesem Fall ist das leider kein Schönheitsproblem, sondern lebenswichtig) nur mit einer Verhaltensänderung möglich sein. Meiner Meinung nach ganz sicher nicht mit einer "Diät" oder einfach nur weniger essen, sondern am besten in einer spezialisierten Klinik mit der entsprechenden Unterstützung. Das ist durchaus ähnlich wie beim Alkohol. Solange man glaubt, dass es die Gene vom auch schon saufenden Papa sind und man daher rein gar nichts machen kann, wird man sich auch nicht in eine Klinik begeben.

ich glaube, wir sind uns eigentlich nicht uneinig. Wenn es extrem und lebensbedrohlich wird, ist es eine Erkrankung. Und wie bei jeder ernsthaften Erkrankung geht ohne Einsicht gar nix, man kann erstmal niemanden zu einer Behandlung zwingen. Und dort, wo Verhaltensänderungen mit zum Programm gehören, ist Einsicht nochmal entscheidender. Das ist wie bei Rauchern, die gerade der Aufwachstation entronnen mit einem Lungenflügel weniger paffend im Gang sitzen. Das nächste Problem ist, dass bei suchtartigem Verhalten Einsicht nicht alles ist, man muss es auch noch durchziehen können. Alles, was ich eigentlich sagen wollte: Es ist eben nicht so einfach  :grins2:

Es ist doch einfach, wie zum Beispiel mit dem Rauchen aufzuhören. Ich habe das bereits 4 mal geschafft! ;D
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Sauropode

Dann braucht man eine lange medizin. Begleitung. Abnehmen als Reduktion ist das eine, das Idealgewicht dauerhaft zu halten, das Andere und weitaus Schwerere. Man isst wieder mehr, als Reduktionskost, darf aber nicht mehr so viel essen, wie vorher. Was ist aber das richtige Maß?

Eumel

Zitat von: Groucho am 16. Dezember 2015, 13:47:50
ich glaube, wir sind uns eigentlich nicht uneinig. Wenn es extrem und lebensbedrohlich wird, ist es eine Erkrankung. Und wie bei jeder ernsthaften Erkrankung geht ohne Einsicht gar nix, man kann erstmal niemanden zu einer Behandlung zwingen. Und dort, wo Verhaltensänderungen mit zum Programm gehören, ist Einsicht nochmal entscheidender. Das ist wie bei Rauchern, die gerade der Aufwachstation entronnen mit einem Lungenflügel weniger paffend im Gang sitzen. Das nächste Problem ist, dass bei suchtartigem Verhalten Einsicht nicht alles ist, man muss es auch noch durchziehen können. Alles, was ich eigentlich sagen wollte: Es ist eben nicht so einfach  :grins2:

Ja, das ist sicher nicht einfach. Das Problem ist, dass es immer wieder "einfache" Lösungen gibt, die teuer verkauft werden und suggerieren, dass man um die schwierige Verhaltensänderung rumkommt. Ich habe nie versucht sowas zu kaufen, kann mir aber denken, dass die Mittelchen, die die Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen sollen, nicht geschenkt sind. Man kann sie sich nur schenken ;).

Ich bin auch ein wenig zwiespältig, was die "Akzeptanz für Dicke"-Sache angeht. Ich habe drüber gelesen und noch keine klare Meinung dazu. Als Gegenbewegung zu anorektischen Magermodels - o.k., macht Sinn. Als Wohlfühlfaktor für Menschen mit ein paar Kilo zu viel drauf und der Gefahr, durch überzogene Ansprüche selbst zum Magermodel zu mutieren - o.k., macht auch Sinn.

Wenn es aber um extremes Übergewicht, Sucht, Folgeerkrankungen etc. geht, dann passt das für mich nicht mehr.

Ich stelle mir grade eine entsprechende "Verständnis für Alkoholiker-Bewegung" vor. Nicht, dass nicht klar wäre, dass das eine Erkrankung ist und behandelt werden muss und es nicht um Verurteilung geht.  Aber ich glaube, zu viel Akzeptanz und Verständnis seitens der Mitmenschen beschleunigt nicht den Prozess, sich möglichst rasch in Behandlung zu begeben. Das unterstützt eher die jahrelange Selbstbelügerei. Verständnis ist das eine und klare Aussagen und Positionen sind das andere.

Bewegungseinschränkungen, Herzprobleme etc. reichen offenbar vielen als Motivation für eine (dringend medizinisch notwendige) Gewichtsreduktion nicht aus. Und eben weil eine Verhaltensänderung so schwierig ist, springt man schnell auf bequemere Züge auf. Und dann ist eben wieder die Darmflora schuld oder die pöse Umwelt, die einen nicht so akzeptiert, wie einen die Gene geschaffen haben.

Eumel

Zitat von: Sauropode am 16. Dezember 2015, 13:55:14
Dann braucht man eine lange medizin. Begleitung. Abnehmen als Reduktion ist das eine, das Idealgewicht dauerhaft zu halten, das Andere und weitaus Schwerere. Man isst wieder mehr, als Reduktionskost, darf aber nicht mehr so viel essen, wie vorher. Was ist aber das richtige Maß?

Das richtige Maß wäre gar nicht so schwer zu finden. Reduktionskost ist das eine und eine komplette, dauerhafte Ernährungsumstellung das andere. Letzteres funktioniert, beinhaltet aber so eklige Sachen wie Gemüse ;). Eine kassenfinanzierte Ernährungsberatung dürfte in solchen Fällen Sinn machen. Natürlich kann man sich drüber streiten, ob alles und jedes dann wissenschaftlich haltbar ist, was dort empfohlen wird. Darum geht's aber gar nicht. Fakt ist, dass es mit dem Abnehmen und Gewicht halten dauerhaft funktioniert, wenn die Ernährung entsprechend umgestellt wird. Eine gesündere Ernährung kann sogar leckerer schmecken. Viele wissen das nur nicht, weil sie es nicht gewöhnt sind.

Somit halte ich die Industriezucker-Diskussion in diesem Zusammenhang schon für nötig. Also einem gesunden sein Käffchen mit Zucker zu verbieten ist Käse, aber für extrem Übergewichtige kann es sinnvoll sein, den Zucker stark zu reduzieren oder auch ganz weg zu lassen. Ist vielleicht ähnlich wie mit dem Gläschen Wein und dem Alkoholiker.

eLender

Zitat von: Groucho am 16. Dezember 2015, 10:56:52
Er argumentierte da mit der Schweinemast, im Futter wären Süßstoffe. Der Grund dürfte simpler sein: Süß schmeckt besser, und Zucker ist einfach teurer.

Das ist so ein typischer Pollmer-Unsinn. Süßstoffe werden in der Schweinemast nicht verwendet, um den Tiere (insgesamt) mehr Appetit zu machen. Es wird in der Mast bei der Umstellung (Abgewöhnung) von der Muttermilch auf Futter verwendet. Die kleinen Ferkel sind die süße Muttermilch gewöhnt und lehnen das normale Futter erst mal ab, es sei denn, man süßt es ein wenig. Haben sie sich an das Futter gewöhnt, brauch man keine Süßungsmittel mehr. Und klar, Süßungsmittel sind günstiger. Thats it.
Wollte ich nur mal gesagt haben!