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Peter-Singer-Preis

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Begonnen von Harpo, 15. Mai 2015, 21:23:21

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Harpo

Der noch junge "Förderverein des Peter-Singer-Preises für Strategien zur Tierleidminderung e.V." vergibt in diesem Jahr erstmals den "Peter-Singer-Preis für Strategien zur Tierleidminderung". Der Preisträger steht schon fest, es ist Peter Singer.

Festredner sind, außer Singer selbst:

- Dr. med. Walter Neussel, Vorsitzender des Vereins
- Melanie Joy :schreck
- Michael Schmidt-Salomon
- Stefan Bernhard Eck (http://www.psiram.com/ge/index.php/Stefan_Bernhard_Eck)

Eintritt ist frei. Wer also am 26. Mai in Berlin ist und noch nichts vorhat...
http://www.urania.de/programm/2015/A520/


Sauropode

Und MSS darf nicht fehlen.

Groucho

Zitat von: Sauropode am 15. Mai 2015, 21:49:10
Und MSS darf nicht fehlen.

Natürlich nicht.

Zitat4. Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!Die Zehn Angebote des evolutionären Humanismus

Sauropode

ZitatDu sollst nicht [.....] töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!

Oha, töten, um Ideale durchzusetzen. Das sagt natürlich einiges.

duester

Zitat von: Groucho am 15. Mai 2015, 22:02:59


Zitat4. Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!Die Zehn Angebote des evolutionären Humanismus

Schigg. Ich hätte nicht gedacht, dass man einen Satz bilden kann, in dem man "Humanität" einfach auch gegen Nationalsozialismus, Stalinismus, Fundamentalismus oder Satanismus austauschen kann. Aber wie man sieht: Es geht!

It sucks big time: Womit kann man sich noch identifizieren, wenn es einfach immer jemanden gibt, der den Grundgedanken skrupellos pervertiert?

Conina

Schmidt-Salomon hat Singer nie verstanden
Mai
26
by Andreas Müller   

http://www.feuerbringer-magazin.de/2015/05/26/schmidt-salomon-hat-singer-nie-verstanden/


Singer-Interview in der Neuen Zürcher Zeitung sorgt für Irritationen
Schmidt-Salomon sagt Laudatio für Peter Singer ab

http://hpd.de/artikel/11746


«Ein Embryo hat kein Recht auf Leben»
Schwerbehinderte Neugeborene töten, Tiere nicht essen, Geld für die Armen spenden: Der Philosoph Peter Singer sorgt seit Jahren für Kontroversen. Ein Gespräch über Präimplantationsdiagnostik, Sterbehilfe und effektiven Altruismus.


http://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/philosoph-peter-singer-ein-embryo-hat-kein-recht-auf-leben-1.18547574
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

ZKLP

http://www.kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/31751
ZitatNach unserem Pressegespräch wurde der smarte Schmidt-Salomon dann auch persönlich und versuchte mir zu erklären, ich sei als Behinderter doch gar nicht gemeint mit Singers Thesen, es gehe doch nur um die Erlösung "Unheilbar Kranker". Als ich ihm dann aber klar machte, dass Singers krude Bioethik für mich das Unheil sei, weil ich mit der Besonderheit einer Muskeldystrohie zur Welt gekommen bin, versuchte er mich damit zu vertrösten, dass es doch für keinen Menschen erstrebenswert sei, mit einer Behinderung zu leben. Und wenn ich gar nicht erst geboren worden wäre, würde ich doch überhaupt nicht merken, dass ich nicht lebe. Dass wir Behinderten nicht behindert sind, sondern behindert werden durch Diskriminierung, Aussonderung und Barrieren, das hat der in seinen Selektionsrausch verwickelte Herr Humanist nicht verstanden oder nicht verstehen wollen.

Ein zugegebenermaßen zweifelhafter katholischer Bischof hatte ihn einmal einen "geistigen Amokläufer" genannt. Das würde ich mich nicht wagen, obgleich ich Verständnis für diese Titulierung habe. Schmidt-Salomon lamentierte als Vollstreckungsgehilfe seines bisherigen Gurus Singer beständig, dass die Meinungsfreiheit in Deutschland behindert werde durch Behinderte, die gegen öffentliche Diskussionen über ihr Lebensrecht protestieren. Das ist empörend für den larmoyanten Humanisten.

[An dieser Stelle wurde auf Androhung einer einstweiligen Verfügung durch Herrn Schmidt-Salomon ein Satz aus dem Ursprungstext nachträglich gestrichen.]


Schmidt-Salomon und seine Giordano-Bruno-Stiftung sind ein Netzwerk fundamentalistischer Atheisten, die sich das Deckmäntelchen einer "Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung, die sich am Leitbild des evolutionären Humanismus orientiert" umhängen. Zur Erklärung: Atheisten glauben, dass es keinen Gott gibt. Im Gegensatz zu Theisten, die glauben, dass es einen Gott oder mehrere Götter gibt. Beide behaupten, "die Vernunft" vertreten und definieren zu können. Und beide streiten sich um etwas, was sie glauben, aber nicht beweisen können.

Der Google Cache hat noch die Originalversion des Textes:

Groucho

Zitat von: ZKLP am 26. Mai 2015, 18:59:54
http://www.kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/31751
Zitat
Ein zugegebenermaßen zweifelhafter katholischer Bischof hatte ihn einmal einen "geistigen Amokläufer" genannt. Das würde ich mich nicht wagen, obgleich ich Verständnis für diese Titulierung habe.

Andreas Müller (Siehe Coninas Link):
ZitatAllerdings ist MSS kein systematischer Denker. Er weiß kurz gesagt gar nicht genau, was er denkt. Er lässt sich eher von seinem "Mitgefühl" leiten, das er ständig betont. Singer weiß hingegen genau, was er denkt. Das spricht immerhin für ihn, aber leider ist das, was er denkt, absolut furchtbar.

Denke, das reicht erstmal zur Beschreibung MMS' denkerischer Fähigkeiten. Der ist voll vom Peterprinzip erwischt worden. Schön daherreden und publikumswirksam locker auftreten ist das eine, ein philosophisches System in seinen Konsequenzen erfassen zu können das andere.

Wolleren

Hier geht es auch um die PID und die Darstellung von PID-Befürwortern als Unmenschen, die alle lebenden Menschen, die einer Gen-Norm nicht genügen, ausrotten wollen.

An diesem Punkt scheiden sich die Geister, und er hat für MSS ziemlich sicher höhere Priorität als Inklusionsbemühungen.

Von Simone de Beauvoir stammt der eine Gender-studies-stiftende Satz: "Man ist nicht als Frau geboren, man wird es."
Zitat von: ZKLP am 26. Mai 2015, 18:59:54
http://www.kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/31751
Zitat...Dass wir Behinderten nicht behindert sind, sondern behindert werden durch Diskriminierung, Aussonderung und Barrieren, das hat der in seinen Selektionsrausch verwickelte Herr Humanist nicht verstanden oder nicht verstehen wollen. ...
...
Hier wird analog zu de Beauvoir argumentiert, und ich frage mich, ob das redlich ist. Denn nach dieser Logik kann man gegen die Verwendung von Thalidomid in der Schwangerschaft ja wohl nicht mehr argumentieren: alles ein Inklusionsproblem, oder wie! 

Typee

ZitatSchmidt-Salomon und seine Giordano-Bruno-Stiftung sind ein Netzwerk fundamentalistischer Atheisten, die sich das Deckmäntelchen einer "Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung, die sich am Leitbild des evolutionären Humanismus orientiert" umhängen.

Um es ganz kurz zu machen: die organisierten Humanisten verkörpern diejenige Variante des Atheismus, die selbst mich abstößt. Sie hat selbst etwas kultisches, kuttiges an sich, das mir einfach gegen den Strich geht. In gewissem Sinne passt die robuste Inhumanität dazu ganz gut, die die "Ideale des Humanismus" höher setzt als so etwas plebejisches wie ein individuelles Rechtsgut.

Wer eine Vortragsveranstaltung der GBS einmal hautnah miterlebt hat, kennt womöglich auch diese seltsame Atmosphäre einer umgestülpten Romantik.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Groucho

Zitat von: Typee am 26. Mai 2015, 21:47:39
Wer eine Vortragsveranstaltung der GBS einmal hautnah miterlebt hat, kennt womöglich auch diese seltsame Atmosphäre einer umgestülpten Romantik.

Man kann sich nicht von einer Idee (hier: Religion) lösen, indem man nur die Vorzeichen vertauscht oder aus 10 Geboten 10 Angebote macht. Was würde von der GBS übrig bleiben, dächte man sich die Kirche weg?

Patches O Houlihan

Zitat von: Typee am 26. Mai 2015, 21:47:39
ZitatSchmidt-Salomon und seine Giordano-Bruno-Stiftung sind ein Netzwerk fundamentalistischer Atheisten, die sich das Deckmäntelchen einer "Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung, die sich am Leitbild des evolutionären Humanismus orientiert" umhängen.

Um es ganz kurz zu machen: die organisierten Humanisten verkörpern diejenige Variante des Atheismus, die selbst mich abstößt. Sie hat selbst etwas kultisches, kuttiges an sich, das mir einfach gegen den Strich geht. In gewissem Sinne passt die robuste Inhumanität dazu ganz gut, die die "Ideale des Humanismus" höher setzt als so etwas plebejisches wie ein individuelles Rechtsgut.

Wer eine Vortragsveranstaltung der GBS einmal hautnah miterlebt hat, kennt womöglich auch diese seltsame Atmosphäre einer umgestülpten Romantik.
dito. In meinen Worten:
Ich halte sie für prechtige Tiefflieger und würde sie alle zusammen jederzeit eintauschen gegen ein Gespräch mit demjenigen, den Peter "Scheiße im Seidenstrumpf" schimpfte, als dieser, eher beiläufig, den Herrn Zar mit der Realität menschlicher Existenz konfrontierte.

Gleichwohl bleibt Peter Singer gewohnt schwach. Konkret behaupte ich, würde er in direkter Weise mit den Konsequenzen seiner Philosophie konfrontiert - ich meine so direkt, dass er keine Chance hat sich zu verdenken, könnte es umdenken auslösen. Spinner im Elfenbeinturm!

Ach Groucho, das verstehst du nur nicht, das ist wie mit Satanisten, die müssen die Bibel in und auswendig kennen um alles genau andersherum zu machen...  :facepalm

Groucho

Zitat von: Patches O Houlihan am 27. Mai 2015, 16:14:25
Gleichwohl bleibt Peter Singer gewohnt schwach.

Auch er denkt halt nicht zu ende. Wenn Leid vermindern die oberste Prämisse ist, ist der sofortige Tod von allem, was lebt, die effektivste Lösung. Denn sterben muss sowieso alles, und je kürzer die Zeitspanne dahin, umso weniger Leid. Eine kahle Wüste und ein Giftbecher müsste für Singer eigentlich das Paradies sein.

Sauropode

Dann ist er aber genau da angekommen, wo die Religionen vom irdischen Jammertal sprechen und alles Heil aufs Jenseits verlagern.