Zitat aus der Psiram-Seite zum 11. September 2001:
„Jede der bislang genannten Verschwörungstheorien und Behauptungen zu den Anschlägen am 11. September 2001 konnte entweder widerlegt oder als rein spekulativ erkannt werden, da sie mit den Gegegebenheiten nicht kompatibel waren.“
Psiram – wer oder was auch immer das ist – nimmt hier Partei gegen die vielen Menschen, die nicht an die offizielle Darstellung der Geschehnisse vom 11. September 2001 glauben. Ich halte diese Parteinahme für bedenklich. Wenn ich nicht an die offizielle Version glaube, dann macht mich das nicht automatisch zu einem Verschwörungstheoretiker, sondern zu einem Zweifler – auf diesen Hinweis lege ich wert.
Man könnte aus 9/11 einen eigenen Studiengang machen, so umfangreich und so kompliziert erscheinen die Anschläge im Rückblick. Es ist hier unmöglich, auf das Gesamtgeschehen in allen Details einzugehen – ich könnte das schon deshalb nicht, weil mir das dafür notwendige Wissen fehlt. Aus dieser Einsicht ergibt sich aber eine fatale Problematik: Man kann den Vorwurf, über 9/11 nicht gut genug Bescheid zu wissen, wunderbar gegen alle sogenannten Verschwörungstheoretiker instrumentalisieren, weil er fast immer zutrifft. Die Leitmedien haben es damit leicht - sie verfügen über ein Totschlagargument, mit dem sich eine breitere öffentliche Diskussion des Themas bequem abwürgen lässt.
Versuchen Sie einmal, sich vorzustellen, dass der Kennedy-Mord vor einem Jahr stattgefunden hätte, also praktisch in der Gegenwart, in der Zeit des Internet – wie wären wohl die Reaktionen ausgefallen, wie die Verschwörungstheorien, wie wäre der aktuelle Erkenntnisstand? Zumindest wäre er nicht mir dem von 1964 vergleichbar (Kennedy wurde 1963 ermordet). Das Internet hat den Mantel der Geschichte, der früher alles verlässlich zugedeckt hat, ziemlich löchrig werden lassen: 9/11 bleibt auch nach 14 Jahren nicht nur präsent, sondern auch virulent.
Wenn über 2.000 angesehene Architekten und Bauingenieure eine neue Untersuchung der drei Hochhauseinstürze fordern, dann ist das keine Kleinigkeit - es ist ein global vernehmbares Veto, ein überdimensionales Ausrufungszeichen. Ein „Detail“ will ich als Frage trotzdem in diesem kleinen Text unterbringen: Man erkläre mir, wie ein 54 Meter langes und 38 Meter breites Verkehrsflugzeug in einem Erdloch von 8 Metern Durchmesser restlos verschwinden kann, und das mitten auf einem Acker mit hartem Erdboden. Im Vergleich zu anderen bekannten Verschwörungstheorien zeichnet sich 9/11 dadurch aus, dass es gleich eine ganze Reihe von derartig prekären Fragen beinhaltet. Diese nach wie vor klärungsbedürftigen Sachverhalte ergeben zusammen einen Druck, der eine neue Untersuchung der Anschläge unumgänglich machen wird.