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Impflicht gegen Masern- Kommt sie oder nicht?

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Begonnen von Sir David Attenborough, 22. Februar 2015, 16:30:03

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Patches O Houlihan

Zitat von: sumo am 24. Februar 2015, 12:51:45
ich bin für die -ich nenne sie mal sekundäre-Impfpflicht über die Einführung von Zugangsvoraussetzungen zu Schule, Kindergarten, Sportverein usw.
Da muß die individuelle Impfentscheidung zurückstehen, mit allen Folgen.

Ich sehe allerdings das Durchführungsproblem, daß es wohl eine ganze Menge "Ärzte" gibt, die dann attestieren, "daß man diesem oder jenem Kind keine Impfung verpassen könne weil.....", und deren Adressen werden dann unter der Hand der Impfleugner weitergegeben. Was man dagegen tun könnte, weiß ich nicht.

nicht zu vergessen, dass die Impfpflicht dann mit der in D heiligen allgemeinen Schulpflicht kollidieren würde - die religiösen Spinner, die sich an der faschistoiden Schulpflicht stören lassen ja i.d.R. ohnehin nicht impfen...

zum subversiven Durchführungsunterwanderung kann ich dir nur beipflichten.

zu den Grünen möchte ich mich nicht mehr äußern.

Groucho

Auch wenn es bei dem Thema aktuell schwerfällt, man muss Emotionen raushalten, und eben (wie ajki es ansprach) Kosten-Nutzen-Rechnungen anstellen. Vermutlich wäre die "gebundene Impfpflicht" die sinnvollste Maßnahme. Bei dem aktuellen Ausbruch sind viele dabei, die nicht komplett geimpft wurden, also keine Impfgegner. Durch so eine Maßnahme wird das Thema einfach wieder unspektakulär in den Focus gerückt ("Ach stimmt, Impfungen müssen wir checken.").
Gegen die Hirngselchten kommt man eh nicht an, egal, mit welcher Verordnung. Doch von denen gibt es weniger, als einem das Netz glauben macht, die schreien nur am lautesten.

Eine zugangsbezogene Impfpflicht dürfte auch im Gegensatz zu einer allgemeinen den bürokratischen Aufwand gering halten - andere Dokumente sind ja in dem Rahmen auch beizubringen, und ob dann eines mehr dabei ist, dürfte fast egal sein.

MrSpock

Zitat von: Groucho am 24. Februar 2015, 14:50:07

Eine zugangsbezogene Impfpflicht dürfte auch im Gegensatz zu einer allgemeinen den bürokratischen Aufwand gering halten - andere Dokumente sind ja in dem Rahmen auch beizubringen, und ob dann eines mehr dabei ist, dürfte fast egal sein.

Nicht unbedingt. Wenn ich sehe, welch ein bürokratischer Aufwand bzgl. der U-Untersuchungen bei den Kindern getrieben wird, könnte man das gleich mit machen. Wir bekommen jedes Mal einen Drohbrief, wenn unsere Kinder auch nur wenige Tage nach dem Termin zur U-Untersuchung bei Kinderarzt waren. Ich behaupte, dass man das ohne großen zusätzlichen Aufwand mit der generellen Impfflicht für Kinder verbinden könnte.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

kosh

Ich bin gegen die impfpflicht. Gurtpflicht hat ja auch nix gebracht...

Im ernst: Wieviele kids noch?

Typee

Zitat von: kosh am 25. Februar 2015, 00:38:14
Ich bin gegen die impfpflicht. Gurtpflicht hat ja auch nix gebracht...

Im ernst: Wieviele kids noch?

...und der Gurt schützt nur den Träger...
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Conina

http://www.wiwo.de/technologie/forschung/masern-epidemie-eine-masern-impfpflicht-wird-nichts-bringen/v_detail_tab_print/11418274.html

Jan Leidel, der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), im Interview mit der WirtschaftsWoche
ZitatWirtschaftsWoche: Herr Leidel, seit die Zahl der Maserninfizierten in Berlin auf über 500 angestiegen und nun sogar ein Kind an der Virusinfektion gestorben ist, wird der Ruf nach einer Impfpflicht laut. Wäre das die richtige Maßnahme?

Jan Leidel: Nein, ich denke, eine Masern-Impfpflicht wird nichts bringen. Sie wäre verfassungsrechtlich fragwürdig, praktisch kaum umzusetzen und sie würde im Zweifelsfall sogar solche Menschen auf die Barrikaden bringen, die sich oder Ihre Kinder eigentlich impfen lassen wollten. Mit Druck erreicht man da wenig.

Von Ihnen als oberstem deutschen Impfapostel hätte ich jetzt eigentlich einen flammenden Appell für etwas mehr Druck in Richtung Impfen erwartet. Woher der Pessimismus?

Ich bin nicht pessimistisch, sondern realistisch. Das Infektionsschutzgesetz bietet zwar die Möglichkeit einer Impfpflicht. Aber nur bei wirklich schwerwiegenden Krankheiten. Also etwa den Pocken, mit einer Todesrate von einem Drittel der Erkrankten. Auch bei Ebola könnte ich mir das vorstellen.

Aber nicht bei den Masern?


Nein, denn die Masern sind zwar längst nicht so harmlos, wie viele glauben. Aber sie sind natürlich nicht mit solchen extrem tödlichen Seuchen zu vergleichen. Aber selbst wenn es eine Impfpflicht gäbe, wie wollten wir sie durchsetzen? Wenn öffentliche Kindergärten keine ungeimpften Kinder mehr aufnehmen würden, hätten wir einen Boom bei den Waldorfkindergärten, die das Impfen tendenziell eher kritisch sehen.


Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Patches O Houlihan

nicht, dass ich dem Statement nicht schon in weiten Teilen vorgegriffen hätte.  8)

Encredechine

Zitat von: MrSpock am 24. Februar 2015, 15:46:00
Nicht unbedingt. Wenn ich sehe, welch ein bürokratischer Aufwand bzgl. der U-Untersuchungen bei den Kindern getrieben wird, könnte man das gleich mit machen. Wir bekommen jedes Mal einen Drohbrief, wenn unsere Kinder auch nur wenige Tage nach dem Termin zur U-Untersuchung bei Kinderarzt waren. Ich behaupte, dass man das ohne großen zusätzlichen Aufwand mit der generellen Impfflicht für Kinder verbinden könnte.
Na, ich dachte schon, ich hätte was falsch gemacht, nachdem ich bereits ebenfalls zwei "Drohbriefe" wegen der U-Untersuchungen bekam. Dabei hatte ich alle nötigen Termine schon ausgemacht.   ;D
Was das Thema angeht halt ich es aber wie der Leidel. Mehr Aufklärung, mehr Präsenz des Themas und die Leute einfach erinnern. Die ganzen Antivaxxer kriegen ihre Propagandavideos schließlich auch unters Volk.


Omikronn

M.A. nach haben Hebammen zu viel Macht im Kreissaal... Warum zum Geier darf eine Hebamme eine Geburt alleine leiten während ein Arzt hingegen immer mindestens eine Hebamme dabei haben muss !? :stirn


Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Groucho

Zitat von: Omikronn am 26. Februar 2015, 18:01:05
M.A. nach haben Hebammen zu viel Macht im Kreissaal... Warum zum Geier darf eine Hebamme eine Geburt alleine leiten während ein Arzt hingegen immer mindestens eine Hebamme dabei haben muss !? :stirn

Naja, das Problem sind weniger die KH-Hebammen, da gibt es noch vernünftige. Geburt alleine leiten darf sie auch nur, solange alles planmäßig verläuft. Eine Intubierung z.B. darf sie nicht machen. Eine erfahrene Hebamme steckt in Sachen Geburt Ärzte meist locker in die Tasche in den praktischen Dingen, sie hat einfach viel mehr Erfahrung. Dafür halt nicht das medizinische Wissen/Können, das im Zweifelsfall nötig ist. Es ergänzt sich eigentlich ganz gut.

Die eigentliche Pest sind die selbständigen Hebammen, die auf Hausgeburt machen und sich Kompetenzen anmaßen, die sie nie im Leben haben. Auch bei der idealsten Schwangerschaft kann es schnell zu Zwischenfällen kommen, die im KH leicht behandelbar sind (z.B. Sauerstoffgabe, Kaiserschnitt), bei einer Hausgeburt aber schnell in einer Katastrophe enden können. Möchte nicht wissen, wie hoch da die Dunkelziffer an sauerstoffmangel geschädigter Kinder ist.

Omikronn

Danke für die Klärung, mir war ehrlich gesagt die Rolle der Hebammen nicht zu 100% klar.
Ich schätze aber mal dass dann vermutlich genau die schlimmsten Missionarinnen unter den Hebammen demnach am ehesten selbstständig werden weil man im Freiberuflichen Rahmen eher schalten und walten kann wie man will...
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Patches O Houlihan

wobei diese Hebammen da schon wirklich krass unterwegs sein müssen, denn die normale durchschnittliche Freiberufliche Hebamme mit dem normal durchschnittlichen freiberuflichen Hebammen-Ertrag (lies: ungefähr existenzsichernd) kann sich die Versicherung, die sie für Hausgeburten abschließen muss, nicht leisten und macht das entsprechend auch nicht, sondern eben nur die Vor- und Nachsorge, wo sie übrigens auch so genug Verwirrung stiften kann.

Bloedmann

Zitat von: Omikronn am 26. Februar 2015, 18:36:35
Danke für die Klärung, mir war ehrlich gesagt die Rolle der Hebammen nicht zu 100% klar.
Ich schätze aber mal dass dann vermutlich genau die schlimmsten Missionarinnen unter den Hebammen demnach am ehesten selbstständig werden weil man im Freiberuflichen Rahmen eher schalten und walten kann wie man will...

Wenn man es nicht übertreibt kann man auch in dem Job sein Auskommen haben... :police:

Natürlich leider bestimmt vielleicht nicht der Regelfall aber unsere freiberufliche Hebamme die wir als Beleghebamme hatten war super und frei von jeglichen esoterischem Schwachsinn. Die ist auch sofort los den Arzt holen als der Zwerg immer noch nicht raus wollte hat den aber auch zurück gehalten als der die Saugglocke holen wollte.

Und siehe da im letzten Versuch... :angel:
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Patches O Houlihan

es ist ein Bisschen so, wie mit den Spritzen. Klar kann das ein Arzt welche setzen, aber so eine Krankenschwester hat einfach mehr Übung, macht es i.d.R. blessurenfreier, trifft auch die fliehenden Venen gewisser Leute noch mit Bravour und im Anschluss sieht PatientIn nicht wie so Amateurfixer aus...