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Die E-Zigarette

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Begonnen von pelacani, 13. Dezember 2014, 08:48:08

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RainerO

Zitat von: Groucho am 13. Februar 2017, 13:22:29
Zitat
Und komm mir nicht mit der entspannenden Wirkung. Ich sehe täglich zu viele sehr unentspannte Raucher.

Ist das nicht ein Fehlschluss? Sie wollen sich ja damit gerade von ihrer Anspannung befreien.
Hm, ich sehe das Zigarette rauchen, um die Spannung zu beheben eher meist als schlichtes Bekämpfen
der Entzugserscheinungen. Ohne Nikotinsucht würde es vermutlich gar keine Unentspanntheit geben.

Gamma

Zitat von: Groucho am 13. Februar 2017, 13:22:29
Zitat von: Gamma am 13. Februar 2017, 12:57:51
Völlig richtig, und zu Kaffee gibt es auch Studien ohne Ende. Mir scheinen aber Gesundheitsgefahr und Suchtpotential bei Kaffee geringer und ein Entzug einfacher zu sein. Es ist bei Kaffee ja schon strittig, ob insgesamt gesundheitlich Schaden oder Nutzen überwiegen. Bei Nikotin auch?

Empfehle wirklich, den Blogartikel durchzulesen, dann haben wir eine Diskussionsbasis.
Ich habe den Artikel gelesen, als er erschien, und ich fand ihn damals gut, weil er meine Meinung zu diesem Thema bestätigt hat. Aber meine Meinung hat sich weiterentwickelt, jedenfalls was den Gesichtspunkt Dampfen als Einstiegsdroge betrifft. Teils aufgrund meiner Kenntnis menschlichen Verhaltens, teils aufgrund von Artikeln wie dem, auf den ich oben verwiesen habe. Damit kann ich komplett falsch liegen. Aber ich stelle mir z.B. vor, daß Eltern in Diskussionen mit ihren Kindern nun einen schwereren Stand haben. Daß Rauchen schädlich war, stand für jeden mit einem Minimum an Verstand außer Frage. Einem Heranwachsenden klarzumachen, daß auch von E-Zigaretten letzten Endes nichts gutes kommt, ist sicher ein Stück schwieriger.

Zitat
Zitat
Und komm mir nicht mit der entspannenden Wirkung. Ich sehe täglich zu viele sehr unentspannte Raucher.

Ist das nicht ein Fehlschluss? Sie wollen sich ja damit gerade von ihrer Anspannung befreien.
Klar. Aber diese Anspannung ist nun mal Teil des Pakets und muß daher bei der Abwägung einbezogen werden.

Zitat
Zitat
Um es klar zu sagen: Ich finde E-Zigaretten gut und habe lieber zehn Dampfer als einen Raucher neben mir. Aber man soll nicht so tun, als gäbe es keine Schattenseiten dieses Trends.

Nö, das behauptet ja auch keiner.
Es fällt mir schwer, den Kommentar von eLender von 02:25:43 und Deinen von 02:34:34 einzuordnen.

eLender

Zitat von: Gamma am 13. Februar 2017, 18:57:07
Es fällt mir schwer, den Kommentar von eLender von 02:25:43 und Deinen von 02:34:34 einzuordnen.

Was soll daran schwer sein? Im FAZ-Artikel wird getitelt: "Die falsche Hoffnung auf unschädliches Nikotin". Es gibt kein unschädliches Nikotin, darüber brauchen wir uns gar nicht zu unterhalten. Es geht immer um den Vergleich zur herkömmlichen Ziggi. Dass Dampfen an sich gesund sei, ist eine absurde Vorstellung, die wahrscheinlich noch nicht mal der naivste Dampfer glaubt.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gamma

Und was war noch mal genau der Fehler, den wir für Dich suchen sollten?

Omikronn

ZitatUnd was war noch mal genau der Fehler, den wir für Dich suchen sollten?
Der Fehler der dir nach dieser Diskussion ins Auge springen müsste ist folgender: Der Artikel stellt den Nutzen von E-Zigaretten für aussteigewillige Raucher in frage. Und dies aufgrund einer "Studie" welche keine ist, resp. das Papier nicht wert ist worauf es steht.

Die E-Zigi als Einstiegsdroge für nichtraucher halte ich für an den Haaren herbeigezogen.
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Groucho

Zitat von: RainerO am 13. Februar 2017, 18:22:53
Hm, ich sehe das Zigarette rauchen, um die Spannung zu beheben eher meist als schlichtes Bekämpfen
der Entzugserscheinungen. Ohne Nikotinsucht würde es vermutlich gar keine Unentspanntheit geben.

Oh, eine Henne -  Ei-Diskussion  :grins2: An Deiner Argumentation ist durchaus was dran - ist ähnlich wie beim Kaffee, wer viel trinkt, gewöhnt sich daran, und irgendwann trinkt man nicht mehr zum "anregen", sondern um überhaupt wieder "normal betriebsfähig" zu werden.

Aber: Speziell beim Nikotin gibt es offenbar genetisch bedingt verschiedene Respondertypen, Wer darauf anspringt, dem bringt das tatsächlich sowas wie Entspannung oder auch bessere Konzentration.

Das erklärt auch bisschen den Graben, der sich da auftut - ein Graben, der von jeweiligem Unverständnis für die andere Position geprägt ist.

Wie das nun gesellschaftlich zu werten ist, ist dann wieder eine ganz andere Baustelle. Man kann dann mit Whataboutism anfangen (Alkohol, Koffein), bringt aber wenig. Ich sehe in der E-Ziggi eine positive Entwicklung, weil diese Mär der Einstiegsdroge vermutlich einfach nicht stimmt, und sie andererseits denen, die es nicht lassen können, eine deutlich weniger schädliche Alternative anbietet.

lanzelot

https://health.spectator.co.uk/switching-e-cigarettes-substantially-reduces-toxins-body/

Eigentlich sind es zwei Fäden nebeneinander.
Diskutiere ich über den unmittelbaren Schaden und Nutzen von  E-Ziggis, für aktive Raucher mit mangelhafter Motivation zur Veränderung und Abstinenz,
das Thema wurde hier in Threads und Blogs reichlich und substanziell behandelt  oder den niederschwelligen Anreiz zum Einstieg.
Wenn ich Jugendliche davon abhalten will, wäre der rein technische Ansatz mit Aufklärung und Diskussion über Nikotingehalt, Dampfen, Ersatzstoffe, vergleichende Aspekte... whatever, eh ein uneffektiver Weg und nicht zielführend.

Der Weg zum Konsum psychotroper Substanzen, in diesem Fall Rauchen, ist ein heterogener und komplexer Ablauf, der tatsächlich geprägt wird von epidemiologischen und soziokulturelle Besonderheiten,
geschlechts- und altersspezifische Verteilung der Raucherprävalenz, vieles spielt Rolle.
In Deutschland z.B. beträgt die Prävalenz des Rauchens bei den über 15-jährigen etwa 26% (Männer: 29%, Frauen: 20,3%)
Deutschland nimmt damit im europäischen Vergleich der Raucherprävalenzen eine mittlere Position ein. (Quelle: Destatis Statistisches Bundesamt. Fragen zur Gesundheit 2013: Stuttgart: Metzler-Pöschel; 2014)

Zwar nimmt auch das Rauchverhalten der Eltern Einfluss auf den Beginn des Tabakkonsums bei Jugendlichen, relevanter ist  jedoch ist der Einfluss der gleichaltrigen Freunde und Vorbilder (Peer Groups).
Soziales Lernen beginnt schon im Kindesalter, bevor die erste Zigarette probiert wird, Erwartungen, Einstellungen und Vorstellungen zum Rauchen und den damit assoziierten Wirkungen werden ausgebildet.
Das Rauchen der ersten Zigarette entspringt dann meist dem Motiv der Neugierde,  einer Experimentierfreude oder dem Wunsch nach Zugehörigkeit zu eben jener  Peergroup.
Bei der Entwicklung vom Einstieg  zum Probierkonsum und regelmäßigen, bis hin zum abhängigen Tabakrauchen spielen diese Lernprozesse eine entscheidende Rolle.

Da sehe ich die E-Zigarette bis dato nicht als einstiegsfördernd und Interessen-verstärkend,  für mich auch nicht durch die verlinkte Arbeit bestätigt.
Ich halte die Schlussfolgerungen gelinde gesagt für gewagt und spekulativ.

Verhältnispräventive Maßnahmen, wie Tabaksteuererhöhung, Werbeverbote oder Nichtraucherschutz, Aufklärung führen sowieso zu einem Rückgang der Raucherquoten unter Kindern und Jugendlichen.

Groucho

Zitat von: lanzelot am 14. Februar 2017, 16:07:20
Verhältnispräventive Maßnahmen, wie Tabaksteuererhöhung, Werbeverbote oder Nichtraucherschutz, Aufklärung führen sowieso zu einem Rückgang der Raucherquoten unter Kindern und Jugendlichen.

Mein Vorschlag ist, Zusatzstoffe, welche die Lungengängigkeit erleichtern, schlicht zu verbieten. Gute alte Rothändle oder Gauloises. Würde die Prävalenz mit Sicherheit senken. Aber auf mich hört ja keiner  8)

RainerO

Zitat von: Groucho am 14. Februar 2017, 13:28:59... Aber: Speziell beim Nikotin gibt es offenbar genetisch bedingt verschiedene Respondertypen, Wer darauf anspringt, dem bringt das tatsächlich sowas wie Entspannung oder auch bessere Konzentration...
Danke für die Aufklärung, das wusste ich so in der Form nicht.
Das würde eventuell erklären, warum einer meiner Brüder und ich (dominiert von der väterlichen Erblinie) nie (bzw. nur kurz)
rauchten und der mittlere Bruder (von der mütterlichen Erblinie domiert, da rauchten alle) bis heute nicht davon wegkommt.
Vielleicht gehe ich diesen Bruder bei der nächsten Diskussion zum Thema nicht mehr ganz so hart an... ;-)

Groucho

Zitat von: RainerO am 14. Februar 2017, 18:10:47
Danke für die Aufklärung, das wusste ich so in der Form nicht.
Das würde eventuell erklären, warum einer meiner Brüder und ich (dominiert von der väterlichen Erblinie) nie (bzw. nur kurz)
rauchten und der mittlere Bruder (von der mütterlichen Erblinie domiert, da rauchten alle) bis heute nicht davon wegkommt.
Vielleicht gehe ich diesen Bruder bei der nächsten Diskussion zum Thema nicht mehr ganz so hart an... ;-)

Ja, diese Beobachtung kann man häufig machen. Oder auch Menschen, die auf einer Party eine Schachtel wegqualmen, und dann wochenlang wieder rauchfrei leben. Und dann den echten "Süchtlern" sagen, sie sollen sich nicht so haben, ich kann doch auch ganz leicht aufhören. Schafft dann böses Blut und ist der Graben, von dem ich sprach.

http://www.nature.com/ng/journal/v42/n5/full/ng.571.html

Bisschen hartgängig zu lesen (also vor allem die ganzen Literaturverweise), aber interessant.

eLender

Zitat von: Omikronn am 14. Februar 2017, 12:50:34
Der Fehler der dir nach dieser Diskussion ins Auge springen müsste ist folgender: Der Artikel stellt den Nutzen von E-Zigaretten für aussteigewillige Raucher in frage. Und dies aufgrund einer "Studie" welche keine ist, resp. das Papier nicht wert ist worauf es steht.

Danke, bist ein Cleverle :grins2:
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Omikronn

Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

eLender

Hier wird es etwas differenzierter betrachtet (bzw. wiedergegeben):
ZitatKein Tabak, trotzdem Wumm
E-Zigaretten werden immer beliebter. Weil sie weniger Schadstoffe, aber immer noch Nikotin enthalten. Sind sie deshalb gesünder?
http://www.faz.net/aktuell/wissen/wie-schaedlich-ist-die-e-zigarette-ohne-nikotin-14884906.html

Komischerweise kommt man dann zum Schliss, dass die Nachteile überwiegen. Also verbieten?
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Groucho

Zitat von: eLender am 23. Februar 2017, 21:42:27
Hier wird es etwas differenzierter betrachtet (bzw. wiedergegeben):
ZitatKein Tabak, trotzdem Wumm
E-Zigaretten werden immer beliebter. Weil sie weniger Schadstoffe, aber immer noch Nikotin enthalten. Sind sie deshalb gesünder?
http://www.faz.net/aktuell/wissen/wie-schaedlich-ist-die-e-zigarette-ohne-nikotin-14884906.html

Komischerweise kommt man dann zum Schliss, dass die Nachteile überwiegen. Also verbieten?

Ich lese das morgen, aber "Sind sie deshalb gesünder" als Titel ist von einer ausgesuchten Dämlichkeit.

celsus

Die stecken Milliarden in so einen Rohrkrepierer? Kein Wunder dass die Chinesen in fast allen Technologiebereichen lächelnd nach hinten winken.

ZitatAus der Schmuddelecke befreien will die E-Zigarette jetzt der Tabakriese Philip Morris. Seit Monaten läuft in ausgewählten deutschen Städten eine Plakatkampagne, die für ein Produkt namens Iqos wirbt. Das sei eine gänzlich neue Art, Tabak zu genießen, ohne Feuer, ohne Asche, heißt es. In edel gestalteten Vorführläden wird der Kunde von jungen Verkäufern empfangen, bekommt einen kurzen Einführungskurs und kann dann für 65 Euro ein Gerät im Format und Design eines Smartphones erstehen, in welchem ein wiederaufladbarer Halter steckt, der einen sogenannten Heet-Stick von der Größe einer halben Zigarette aufnimmt und ihn auf zirka dreihundert Grad erhitzt. Man kann ein Dutzend Mal daran saugen, dann ist der Spaß auch schon wieder vorbei.
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