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Der Mollath-Prozess

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Begonnen von Plinius, 28. Juni 2014, 11:05:22

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pelacani

http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/oberpfalz-bayern/artikel/mollath-gutachter-verteidigt-sich/1093450/mollath-gutachter-verteidigt-sich.html

Hatten wir dieses Detail schon?
ZitatGustl Mollath soll vor der Tat mehrmals bei ihm gewesen sein. Er habe stundenlang in seinem Büro gesessen. Mollath habe ihm erzählt, dass er sich unverstanden gefühlt habe, ihn die Scheidung belaste, und er sich an seiner Ex-Frau und ihrem neuen Lebensgefährten durch die Aufdeckung der Schwarzgeldgeschäfte rächen wolle.
Sehr erdgebunden und nachvollziehbar, d. h. zumindest im Beginn geradezu rational. Die Überhöhung ins Wahnhafte ist erst später hinzugetreten. Dies ist der ferne Kristallisationspunkt, die Kränkung, aus der heraus sich der Wahn entwickelt. Die Frage war bei der Besprechung des Pfäfflin-Gutachtens andeutungsweise aufgekommen.

Übrigens, der Untertitel
ZitatThomas Lippert, der Gustl Mollath 2004 eine psychische Störung attestiert hat, muss am Mittwoch vor dem Landgericht Regensburg Kritik einstecken.
meint: die ,,Kritik" von Strate und von G. Mollath.

Belbo

Morgen erscheint wohl ein Mollathkritischer Artikel in der Zeit... Gabriele Wolff reagiert mit den zu erwartenden Beissmechanismen. mal gespannt, lange kann es ja nicht mehr dauern bis sie selber Objekt von Recherchen wird.


Zitatgabrielewolff
sagte am 16. Juli 2014 um 23:29 :
Das war abzusehen, daß Sabine Rückert ihren Kettenhund Daniel Müller zur Verteidung von Freund Kröber von der Leine lassen würde. Schön aber, daß eine Wochenzeitung zu behäbig ist, um den Untergang eines von Lapp und Lakotta inszenierten peinlichen Beweisantrags der Nebenbklage binnen 24 Stunden noch einbauen zu können.

Hier ihr Kettenhund Müller bei dem Versuch der Rettung Kröbers, der sich, im Gegensatz zu Prof. Nedopil, auf das ihm völlig unbekannte Gebiet der Aussagepsychologie, hier auch noch mit dem Spezialgebiet der Vernehmungspsychologie, gewagt und den Erwartungen der beauftragenden Staatsanwaltschaft in dilettantischer Weise genügt hatte (sein Gutachten liegt mir vor):

http://www.zeit.de/2014/21/ulvi-kulac-peggy-urteil

Der Artikel hat echt BILD-Niveau, und der aktuelle auch.

Nach alldem bin ich doch sehr gegen die Frauenquote. Ein Mitglied der Chefredaktion, das seine persönliche Zuneigung zu Prof. Kröber derart mißbraucht, und dabei keine Scheu hat, die gute alte Tante ZEIT auf BILD-Niveau zu bringen, hat dort nichts zu suchen.
Ihr rechtsstaatlicher Einsatz pro Kachelmann war völlig in Ordnung – denn dafür ist die Presse da: um Justizkritik zu üben, wenn es hakt.

Ihr jetziger anti-rechtsstaatlicher Einsatz pro Kröber ist eine Katastrophe, weil er sich gegen zwei Rechtsstaatsopfer richtet, die zu Unrecht verurteilt wurden. Beiden konnten die vorgeworfenen Taten nicht nachgewiesen werden. Dann kam die vermessene Psychiatrie ins Spiel, und dann kam es plötzlich auf Tatnachweis nicht mehr an.

Bekommt di Lorenzo nicht mit, was seine Kollegin da veranstaltet? Ist die aus dem Ruder gelaufene Sabine Rückert, der es nur noch um Kröber-Verteidigung geht, wegen der Frauenquote sakrosankt?

Schöne neue Welt.

sweeper

@Belbo:
Der Artikel wurde abfotografiert und per Twitter-Link schon im Web zugänglich gemacht:

https://mobile.twitter.com/KueddeR/status/489477860835725314

Der Link wurde u.a. im Beck-Blog gepostet.

Wie sehr Frau Wolff sich darüber aufregt, das hat etwas Groteskes:
"Frauenquote", obschon der Artikelschreiber männlich ist.
"Kettenhund von Sabine Rückert" eben ; "antirechtsstaatlicher Einsatz pro Kröber" und überhaupt: der G. di Lorenzo hat ja wohl seinen Laden nicht im Griff...  :police:    :facepalm    :stricken
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Terry Pratchett

Belbo

ZitatWas mich amüsiert, mir aber auch gleichzeitig das kalte Entsetzen in die Adern treibt, ist der Mangel an Urteilskraft, der Journalisten führender Medien, wie Beate Lakotta und Daniel Müller, dirigiert. Sie setzen auf die Knalleffekte von großen zerplatzenden Seifenblasen aus dem Roncalli-Zirkus, deren zerstäubende Reste sich schlierig auf die Tasten ihrer Laptops legen. Am Ende dieses Prozesses werden sie als das öffentlich dastehen, was sie jetzt schon sind: Deppen! Herzliche Grüße an alle echten Unterstützer! Gerhard Strate.

Na Herr Strate scheint sich ja sehr sicher zu sein.......

https://gabrielewolff.wordpress.com/2014/07/04/der-fall-gustl-mollath-die-neue-hauptverhandlung/#comments


.... Der Angeklagte und was von ihm und seiner Wahnwelt am Ende übrig bleibt ist ja egal, Hauptsache das Ego ist gestreichelt und die Kasse stimmt, wann erscheint nochmal Strates Buch?

pelacani

Zitat von: Belbo am 17. Juli 2014, 01:14:00
Na Herr Strate scheint sich ja sehr sicher zu sein.......

Aber seine Schreibmaschine ist immer noch in Reparatur.

Es ist ja durchaus möglich, dass die Körperverletzungen durch den Experten als nicht sicher gefährlich bewertet werden, und dass die Reifenstechereien dem Herrn M. nicht ganz sicher zugeordnet werden. Das wäre der anfangs erwartete Ausgang. Wenn Nedopil dann nicht gehört werden muss (und Strate wird alles daran setzen, dass dies nicht geschieht), dann kann es mit der Häme, den Unterstellungen, der Diffamierung usw. weiter gehen, und der psychiatrische Aspekt wird nicht mehr überprüft - ganz im Sinne der Verteidigung. Aber es wird ein schaler Beigeschmack bleiben, und die Öffentlichkeit wird den Herrn M. vielleicht doch nicht mehr so sehr als Helden wahrnehmen. Das ist jedenfalls mein Eindruck von der bisherigen Berichterstattung.

Belbo

Zitat von: Pelacani am 17. Juli 2014, 08:27:29
Zitat von: Belbo am 17. Juli 2014, 01:14:00
Na Herr Strate scheint sich ja sehr sicher zu sein.......

Aber seine Schreibmaschine ist immer noch in Reparatur.

Es ist ja durchaus möglich, dass die Körperverletzungen durch den Experten als nicht sicher gefährlich bewertet werden, und dass die Reifenstechereien dem Herrn M. nicht ganz sicher zugeordnet werden. Das wäre der anfangs erwartete Ausgang. Wenn Nedopil dann nicht gehört werden muss (und Strate wird alles daran setzen, dass dies nicht geschieht), dann kann es mit der Häme, den Unterstellungen, der Diffamierung usw. weiter gehen, und der psychiatrische Aspekt wird nicht mehr überprüft - ganz im Sinne der Verteidigung. Aber es wird ein schaler Beigeschmack bleiben, und die Öffentlichkeit wird den Herrn M. vielleicht doch nicht mehr so sehr als Helden wahrnehmen. Das ist jedenfalls mein Eindruck von der bisherigen Berichterstattung.

+1... genauso sehe ich das auch. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es das groß angekündigte Schmerzensgeldverfahren geben kann, ohne die psychische Disposition von Herrn Mollath mit einzubeziehen.

sweeper

Zitat von: Pelacani am 17. Juli 2014, 08:27:29

Es ist ja durchaus möglich, dass die Körperverletzungen durch den Experten als nicht sicher gefährlich bewertet werden, und dass die Reifenstechereien dem Herrn M. nicht ganz sicher zugeordnet werden. Das wäre der anfangs erwartete Ausgang. Wenn Nedopil dann nicht gehört werden muss (und Strate wird alles daran setzen, dass dies nicht geschieht), dann kann es mit der Häme, den Unterstellungen, der Diffamierung usw. weiter gehen, und der psychiatrische Aspekt wird nicht mehr überprüft - ganz im Sinne der Verteidigung. Aber es wird ein schaler Beigeschmack bleiben, und die Öffentlichkeit wird den Herrn M. vielleicht doch nicht mehr so sehr als Helden wahrnehmen. Das ist jedenfalls mein Eindruck von der bisherigen Berichterstattung.
Also: zumindest Thomas Lippert scheint davon auszugehen, dass Nedopil gehört wird - hier ist er im Dialog mit Pommrenke:
https://twitter.com/saschapommrenke/status/489645976299134976
ZitatThomas Lippert ‏@tlnue 1 Std.

@saschapommrenke Die Antwort überlasse ich Hern Prof. Nedopil.
;)

Heute scheint außer Brixner der Erlanger Psychiater Wörthmüller dran zu sein:
ZitatIngrid Fuchs ‏@fuchsing 49 Min.

#Mollath Prozess heute mit psychiatrischem Gutachter, dem umstrittenenen Richter #Brixner und musikalischem Protest. pic.twitter.com/dV7mqr6ssG
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Belbo

....was zum Schmunzeln (wenigstens ein bisschen), Rötung nicht von mir  :angel:

pelacani

Bei Prof. Müller im Blog aufgeschnappt:
ZitatDeutsche Gerichte tanzen nicht gern nach der Pfeife der Angeklagten. Sie entbinden Pflichtverteidiger höchst ungern und höchst selten von ihrem Mandat. Der RAF-Terrorist Andreas Baader nannte seine Pflichtverteidiger einst "Arschlöcher" und randalierte im Gerichtssaal, wenn sie zum Sprechen ansetzten - das Gericht entband die Pflichtverteidiger dennoch nicht. In Aachen musste ein Heroindealer seinem Verteidiger erst mitten im Gerichtssaal ein Veilchen schlagen, damit die Richter ihn von seinem Mandat entbanden.
http://www.sueddeutsche.de/politik/zschaepe-verteidigung-im-nsu-prozess-zeit-fuer-eine-neue-strategie-1.2048925
Richter B. hat sich also nicht ungewöhnlich verhalten.

Und das auch noch (bezieht sich auf #453):
ZitatMcMurphy 17.07.2014
Keiner kann Beleidigungen so poetisch verpacken wie Herr Strate
http://blog.beck.de/2014/07/17/tag-acht-die-zweite-h-lfte-hauptverhandlung-gegen-gustl-mollath#comment-59449
;D

Belbo

Strate:
ZitatMollath kann nichts für eine hohe Idiotendichte
....alle doof nur ich nicht.
http://www.regensburg-digital.de/mollath-kann-nichts-fuer-eine-hohe-idiotendichte/09072014/

Plinius

"Deppen" halte ich für Schmähkritik und damit § 185 StGB. Wäre interessant, wenn er angezeigt würde.

Belbo

Wer war denn eigentlich der "Depp" der kürzlich den Prozess um den Nürnbergwikibetreiber verloren hat? :police:

Belbo

Pascal.Durain, kommt Mollath wohl auch immer selsamer vor. Schwärzung von mir.

ZitatMollath hat nach zwei Stunden noch Fragebedarf: Minutenlang löchert er Dr. Wörthmüller, meistens sind es Suggestivfragen, die er mit einem "Kann es nicht sein..." einleitet. "Kann es nicht so sein, dass es dort (auf Wörthmüllers Grundstück) gar keine Zäune gibt (...), dass gar nicht zu erkennen war, dass es ein privates Grundstück ist?" - "Doch das kann sein."- "Kann es sein, dass ich einfach nur nach Familie R. gefragt habe?" - "Nein, dann hätte ich Ihnen das gesagt." Mit seinen Fragen klagt er immer wieder an: "Ist es richtig, dass ich in eine Einzelzelle gebracht wurde, die sie als Patientenzimmer bezeichnen. (...) dass ich mich erstmal vor Männern nackt ausziehen musste? (...), dass ich 23 Stunden im Zimmer bleiben musste, und nur eine Stunde Hofgang hatte?" - "Ja, das ist richtig." - "Warum musste ich Handschellen tragen?" - "Sie mussten keine Handschellen tragen, das habe ich angeordnet." - " Sie haben eine Diagnose formuliert, zumindest eine Prognose abgegeben." - "Ich habe nie eine Diagnose gestellt, ich sehe mich dazu auch nicht in der Lage." So geht es immer weiter.
"Ist es richtig, dass ich Ihnen beschrieb, meine Frau noch schützen zu wollen. (...) Ich habe es Ihnen doch erklärt, denken Sie nochmal an Ihre Worte ,normal' und ,Menschlichkeit'". - Wörthmüller: "Mein Anliegen war, Ihnen einfach zuzuhören." - "Ist Ihnen klar, was es bedeutet, siebeneinhalb Jahre in verschiedenen BKHs gehalten worden zu sein?" -"Ich finde ihre Geschichte dramatisch und schlimm."

Irgendwann mischt sich die Vorsitzende ein: Sie lasse Mollath zwar einiges durchgehen, weil sie sein Interesse verstehe. "Irgendwann muss man auch mal einen Punkt machen, das ist keine Diskussionsrunde."

http://www.live.mittelbayerische.de/Event/Der_Fall_Mollath

sweeper

Strate verhält sich meiner Meinung nach auch unprofessionell:
Zitat... Mollath sei nicht aggressiv, eher eigentümlich gewesen. Immer wieder habe er über Schwarzgeldverschiebungen gesprochen und dem Arzt unterstellt, etwas damit zu tun zu haben. Wörthmüller müsse ihm doch helfen, diesen Skandal aufzudecken. Dann habe Wörthmüller erkannt, dass mit ihm keine Basis zu schaffen sei...
Am 1. Juli schrieb Wörthmüller den Entwurf einer Befangenheitsanzeige, am 7. Juli 2004 wurde Mollath entlassen.

Verteidiger Gerhard Strate will wissen, wie Mollaths achtseitiges Schreiben mit dem Titel "Was mich prägte" in die Pflegeakte gelangt ist. Wörthmüller weiß es nicht, er habe es dort nicht reingetan, es aber später gelesen. Strate fordert, dass das Gericht die Krankenakte anfordert mit einer Erklärung, dass diese vollständig sei. Strate bohrt weiter nach: Im Dezember hat Wörthmüller der Staatsanwaltschaft erzählt, in einem Gutachten über Mollath den Komplex um die Hypovereinsbank "an den Rand zu stellen". Es wird laut: "Mollaths persönliche Verbindung zur HVB wäre für Sie interessant gewesen. (...) Dass seine Frau diese persönliche Verbindung ist, haben Sie erfahren?" - Wörthmüller: "Ja." - Strate: "Und auch, dass er Konflikte mit seiner Ehefrau hat?" Wörthmüller antwortet ausweichend, räumt das später aber ein.
Strate: "Haben Sie den Einweisungsbeschluss gelesen? Um welchen Vorwurf ging es?" - "Körperverletzung." - "Zu wessen Nachteil?"- "Seiner Ehefrau." - Strate: "Und welchen Hintergrund diese Auseinandersetzung hat?" - Wörthmüller: "Nein." Mollath habe nicht an einer Begutachtung mitwirken wollen.

Strate fasst das später so zusammen: Mollath hat eine persönliche Beziehung zur HVB, seine Ehefrau soll an Geldtransfers in die Schweiz beteiligt sein. "Wie soll man da in einem Gutachten die HVB an den Rand stellen. Das geht doch gar nicht?" - Wörthmüller antwortet grundsätzlich: Es sei während der Begutachtung wichtig, den Menschen als Ganzes zu erfassen, zunächst ohne das Delikt. Man müsse immer trennen zwischen tatbezogen und nicht-tatbezogen.
Wörthmüller betont, er versuche, ihm nahezubringen, "dass mich der Mensch interessiert, der hier vor mir sitzt."

Dann verliest Strate die Aussage, wie Mollath diese sieben Tage erlebt hat: "Über Tage wurde ich in Vollisolationseinzelhaft gequält..." Er habe nicht schlafen können, das Licht sei immer eingeschaltet gewesen, andere Patienten hätten nachts laut geschrien, er habe unter Dauerbeobachtung gestanden und sich nackt ausziehen müssen, das Essen sei ungenießbar, er habe sich Tage lang nicht waschen können, man habe ihm mit Fixierung gedroht.

Wörthmüller distanziert sich von Quälerei-Vorwürfen, aber in der geschlossenen Abteilung untergebracht zu sein, sei sicher keine angenehme Situation.
Fettung von mir.
Warum sollte die HVB-Geschichte für Wörthmüller damals von besonderem Belang gewesen sein? - außer man unterstellt (ex post) analog zu Mollaths Behauptungen, er sei Teil des "Komplotts".
Im Gegensatz zu Lippert hat(te) Wörthmüller (oder die Klinik?) das Pech, ein Konto bei der HVB zu führen.

Persönliche Einschätzung: Strate schwimmen die Felle davon, deshalb muss er laut werden.
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Terry Pratchett

sweeper

Ingrid Fuchs von der SZ zur "Wörthmüller-Episode":
http://www.sueddeutsche.de/bayern/wiederaufnahme-in-regensburg-psychiater-gab-private-einschaetzung-zu-mollaths-geisteszustand-1.2050593
Zitat...Immer wieder habe er versucht, mit Mollath, den jeder Tag in der Klinik traf, zu reden, erzählt Michael W.. Doch der sei zu sehr auf die Schwarzgeldvorwürfe fixiert gewesen. Mollaths Verteidiger Gerhard Strate will wissen, warum er sich dann nicht einfach mit dem Patienten darüber unterhalten habe? Auch auf die Zusammenhänge zwischen den Prügelvorwürfen der Exfrau und deren Verbindung zur HVB weist Strate den Zeugen hin. Doch der Psychiater erklärt, er versuche stets, ein Bild von der ganzen Person zu bekommen.

Ihm sei bewusst gewesen, dass es für Mollath ein Ausnahmezustand sei, schließlich sei er polizeilich vorgeführt worden. Deshalb habe er erst versucht, ihn doch noch von einer Begutachtung zu überzeugen, erzählt W.. Vergeblich. Nachdem er seinen Befangenheitsantrag gestellt habe, empfahl er Mollath gleich an das Bezirksklinikum Bayreuth und den Kollegen Klaus L. zu überweisen - damit er nicht noch einmal polizeilich vorgeführt werden müsse, doch auch das habe nicht geklappt...

Nach einer ausführlichen Befragung durch die Prozessbeteiligten meldet sich Gustl Mollath wieder zu Wort. Er stellt seine Fragen an diesem neunten Prozesstag mit lauter Stimme und in forschem Ton...
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