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Woran erkennt man, wie zuverlässig/kompetent Psychologen, Ärzten, etc. sind?

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Begonnen von Scipio, 23. Juni 2014, 12:28:55

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pelacani

Zitat von: Superkalifragilistisch am 24. Juni 2014, 16:04:58
Zitat von: Pelacani am 24. Juni 2014, 10:14:07
Zitat von: Robert am 24. Juni 2014, 09:49:53
Freundlichkeit ist zwar kein fachliches Qualitätsmerkmal, schafft aber Vertrauen und das ist bei Medizinmännern wichtiger als bei einem Autoschrauber,

Leider gilt der Umkehrschluss nicht; wer freundlich ist, muss noch lange nicht gut sein.
Und ebenso macht Arroganz einen noch lange nicht zu ,,Dr.House"

Na, das ist doch klar:
Zitat von: bayle am 06. August 2013, 07:53:32
... Problem ist, dass wahre Arroganz sich auf Fakten stützen muss; erst dann wird sie unerträglich.

;)

Robert

Das würde ich nicht als Arroganz sehen, denn mit solchen Leuten kann man reden. Und die beantworten auch Fragen. Ganz objektiv. Arronganz sind jene, die sich dazu nicht herablassen.


Superkalifragilistisch

 ;D

-

Kann man als Patient überhaupt einen Arzt finden, der nicht irgendwo spiritualistisch eingestellt ist? Habe das Gefühl, daß man in Medizinerkreisen sich wirklich alles (an Spiritualismus) leisten kann. Vor Gericht haben wir Proteste wenn da ein Kreuz hängt, da funktioniert der Laizismus - und in der Medizin?

- ok, wenn man mal nachdenkt: die meisten Krankenhäuser sind noch immer christlich. Bin ich der Einzige, den das stört? Medizin sollte doch nix mit Seelenheil zu tun haben. Woanders heisst es: ,,Wir müssen auch nur den Anschein vermeiden, daß..." -

Wo bleibt da der Protest? Gibt es denn dort unter Kollegen wirklich gar keinen Druck, sich skeptisch zu verhalten? Ich kenne zum Beispiel einen Arzt, dessen Praxis ist Lehrpraxis der hiesigen Universität. Was bietet der an? Irgendsoeine Schwingungstherapie im Stile der Bioresonanz-Geräte. Das scheint für niemanden unter den Kollegen ein Problem darzustellen. Oder: Eine seriöse Praxis in einem Haus mit einer ,,Praxis für Naturheilverfahren" die am Eingang groß mit Homöopathie wirbt. Hat man keine Angst, mit ,denen' in eine Schublade gesteckt zu werden? Es scheint egal zu sein.
"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

Jetzt im Trend: »irgendwas mit Gesellschaftskritik«

pelacani

Zitat von: Superkalifragilistisch am 25. Juni 2014, 08:02:44
Kann man als Patient überhaupt einen Arzt finden, der nicht irgendwo spiritualistisch eingestellt ist?

Ich würde nicht so weit gehen, allen Ärzten eine spiritualistische Einstellung zu attestieren. Die verbreitetste Haltung ist sicherlich ein Laissez-faire. Wer sich dezidiert gegen Humbug ausspricht, wird eher als engstirnig und eindimensional wahrgenommen - aber das wird nicht thematisiert. In dieser Frage werden die Kollegen eher den Kontakt meiden als die Auseinandersetzung suchen.

In Krankenhäusern ist es noch einmal anders, da ist Paramedizin doch deutlich weniger verbreitet. Das Kerngeschäft, die Generierung des Umsatzes,  ist nun mal die normale Medizin, mit harten Bandagen. Da gibt es übrigens auch genügend Verwerfungen.

P.G.

Zitat von: Pelacani am 25. Juni 2014, 08:26:46
In Krankenhäusern ist es noch einmal anders, da ist Paramedizin doch deutlich weniger verbreitet. Das Kerngeschäft, die Generierung des Umsatzes,  ist nun mal die normale Medizin, mit harten Bandagen. Da gibt es übrigens auch genügend Verwerfungen.

An "meiner" psychiatrischen Klinik ist das ( z.B. Aromatherapie, Ohr-Akkupunktur) relativ weit verbreitet. Zum einen wirkt das dem Image als verwahrende "Irrenanstalt" im Umland entgegen, zum anderen stillt man damit billig Bedürfnisse der machthungrigen Pflege nach einer bedeutenderen Rolle in der Behandlung.
[url="http://www.alltrials.net/"]http://www.alltrials.net/[/url]

pelacani

Zitat von: P.G. am 25. Juni 2014, 10:54:42
Zitat von: Pelacani am 25. Juni 2014, 08:26:46
In Krankenhäusern ist es noch einmal anders, da ist Paramedizin doch deutlich weniger verbreitet. Das Kerngeschäft, die Generierung des Umsatzes,  ist nun mal die normale Medizin, mit harten Bandagen. Da gibt es übrigens auch genügend Verwerfungen.

An "meiner" psychiatrischen Klinik ist das ( z.B. Aromatherapie, Ohr-Akkupunktur) relativ weit verbreitet. Zum einen wirkt das dem Image als verwahrende "Irrenanstalt" im Umland entgegen, zum anderen stillt man damit billig Bedürfnisse der machthungrigen Pflege nach einer bedeutenderen Rolle in der Behandlung.

Wenn ich gehässig wäre ;D, würde ich sagen: kein Wunder, dass sich die psychiatrischen Kliniken gegen die DRG (PEPP) und OPS stemmen. Das würde die Spielräume erheblich einengen.

Ich war verblüfft, als ich gesehen habe, dass eine einst geschätzte Kollegin jetzt in Ohr-Akupunktur zur Suchttherapie macht. Ich hatte noch keine Gelegenheit, mit ihr zu sprechen, aber ich kann mir vorstellen, was sie sagen würde: "Ach, so ein bisschen Zinnober ..., und es gibt doch Studien ..."

Superkalifragilistisch

ZitatIn Krankenhäusern ist es noch einmal anders, da ist Paramedizin doch deutlich weniger verbreitet. Das Kerngeschäft, die Generierung des Umsatzes,  ist nun mal die normale Medizin, mit harten Bandagen. Da gibt es übrigens auch genügend Verwerfungen.
Weniger Paramedizin? Ist es nicht eher so, daß Holismus eine bequeme Schublade für alles ist, was eben nicht effizient im Sinne der Vergütungsmodelle und damit der ,,Generierung des Umsatzes" eher hinderlich ist...

Im Gegensatz dazu brauchst Du heute nur eine x-beliebige Tätigkeit zu nehmen und das Suffix ,,-therapie" anzuhängen und schon fließt der Geldstrom. Bin auf der Suche nach einer Kur wg. Allergien und Asthma (ich höre schon das gesellschaftskritische Wort ,,Zivilisationskrankheiten" erklingen) auf der Seite von irgendeiner scheinbar alternativen Messe gelandet. Die Gästeliste war eine ellenlange Reihe windiger Gestalten mit Messias Komplex. Jeder hatte ne andere Methode. Wo kamen die her? Kamen alle aus psychosomatischen Kliniken etc. Und was suche ich als Patient? Ich hätte gerne einfach eine normale Klinik gehabt mit normalen Aktivitäten. Gibt's scheinbar nicht. Wie bitte? Ganzheitlich ist besser? Basiert ,,auf den neusten Erkenntnissen der Tiefenpsychologie?" Na, und wenn schon. Dann ist ,,nicht-ganzheitlich" eben ,,mega out" und ,,sowas von vorgestern."

Zitat
Tanztherapie

Tanztherapie ist ein tiefenpsychologisch fundiertes Körperpsychotherapieverfahren, das ressourcenorientiert ist. Sie nutzt die heilende, kommunikative und integrative Kraft des Tanzes. Hauptmedien sind der Körper und die Bewegung, über die sich seelische Prozesse ausdrücken. Zu psychologischen Themen werden Übungen angeboten, bzw. durch Übungsangebote aufgedeckt. Dabei wird die Gruppendynamik berücksichtigt. Über das mit dem Körper Erlebte bzw. im Kontakt zu anderen Erfahrene wird verbal in Feedbackrunden reflektiert. Am Anfang und Ende der Sitzungen findet jeweils ein Blitzlicht statt.

Reflektiert verbal mit euch,
Superkalifragilistisch

PS: Nimmt jemand mit mir an der Märchengruppe teil?  ;D

edit: Ja, in etwa so wie P.G. es beschreibt.
"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

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sweeper

@Superkali:
Zu Reha Asthma & Allergien- schon mal hier geschaut?

http://www.strandklinik-st-peter-ording.de/indikationen/pneumologie/asthma-bronchiale/

Hab's noch nicht gründlich geprüft - ein für deinen Anspruch entscheidendes Plus scheint mir, dass die Pneumologie und die Psychosomatik zwei getrennte Abteilungen sind.
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

Superkalifragilistisch

"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

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F. A. Mesmer

ich hätte noch 2 bis 3 Cent beizusteuern:

Nach ein paar Jährchen engagierter Therapie empfiehlt sich ein dezidierter Vergleich zum Ausgangsstadium zu Therapiebeginn.
Ich sage nicht, dass sich Erfolge, so es soetwas geben kann, schnell einstellen, aber nach einiger Zeit eine Verbesserung oder Linderung zu erwarten, ist doch naheliegend. Rückmeldung des persönlichen Umfeldes können da auch hilfreich sein und ein Blick auf die Liste, was dich anfangs bewegt und betrübt hat, nützlich.

Mich deucht, (Psycho-)Therapeuten driften schnell mal von der Einstiegsproblematik ab und finden die Kurve zu ihr nicht unbedingt wieder, gerne, wenns ums Bohren dicker Bretter geht - denn Luxusproblemchen, deren Behandlung allenfalls ein nice-to-have sind, hat jeder, aber wegen denen fängt man i.d.R. keine Therapie an, erstrecht nicht, wenn schlimme Nöte beuteln.

Ich hoffe, ich habe im Sinne der Profesionellen hier (klingt irgendwie anstößig), angemessen vorsichtig formuliert.

pelacani

Zitat von: Superkalifragilistisch am 25. Juni 2014, 12:18:05
ZitatIn Krankenhäusern ist es noch einmal anders, da ist Paramedizin doch deutlich weniger verbreitet. Das Kerngeschäft, die Generierung des Umsatzes,  ist nun mal die normale Medizin, mit harten Bandagen. Da gibt es übrigens auch genügend Verwerfungen.
Weniger Paramedizin? Ist es nicht eher so, daß Holismus eine bequeme Schublade für alles ist, was eben nicht effizient im Sinne der Vergütungsmodelle und damit der ,,Generierung des Umsatzes" eher hinderlich ist...

Eher nein. Bei Befindensstörungen ohne organisches Substrat gibt es praktisch immer genügend körperliche Erkrankungen als Differenzialdiagnose, nach denen man mit apparativen Methoden (vergütungsrelevant) suchen kann. Selbst wenn allen Beteiligten klar ist, dass dabei nichts herauskommen wird - kann ja immer sein, dass eine Krankheit mal ein bisschen atypisch verläuft. Dem Patienten geht es hinterher nicht besser, aber jedenfalls hat er den Herzkatheter (fürs erste) schon mal hinter sich und einen Event-Recorder eingebaut bekommen. Danach verlagern sich die Beschwerden mehr in den Bauchraum, dann wird es Zeit für eine umfassende Magen-Darm-Diagnostik etc pp. Da ist kein Rückgriff auf einen "Holismus", der nicht DRG-relevant ist, erforderlich.

schnüffelchen

Zitat von: P.G. am 25. Juni 2014, 10:54:42
Zitat von: Pelacani am 25. Juni 2014, 08:26:46
In Krankenhäusern ist es noch einmal anders, da ist Paramedizin doch deutlich weniger verbreitet. Das Kerngeschäft, die Generierung des Umsatzes,  ist nun mal die normale Medizin, mit harten Bandagen. Da gibt es übrigens auch genügend Verwerfungen.

An "meiner" psychiatrischen Klinik ist das ( z.B. Aromatherapie, Ohr-Akkupunktur) relativ weit verbreitet. Zum einen wirkt das dem Image als verwahrende "Irrenanstalt" im Umland entgegen, zum anderen stillt man damit billig Bedürfnisse der machthungrigen Pflege nach einer bedeutenderen Rolle in der Behandlung.

Kürzlich hatte mein Kleiner einen schweren Unfall und landete mit Schädelbruch an einer Uniklinik. Ein Krankenhaus der Maximalversorgung, neuropädiatrische Abteilung.
Zu meiner äußersten Verblüffung wurden mir für meinen Kurzen doch tatsächlich von der Kinderkrankenschwester Arnikaglobuli angeboten. Das sei "etwas Pflanzliches" und helfe gegen die Hämatome. Nachdem mein Mund nach einiger Zeit wieder zugeklappt war, habe ich natürlich mit deutlichen Worten abgelehnt und bei der nächsten Visite den Professor und das zuständige Ärzterudel zur Rede gestellt, wie so etwas denn sein kann.
Die Antwort lautete sinngemäß, dass man halt tolerant sei. Auf mein hartnäckiges Nachbohren (ich will für mein Kind evidenzbasierte Medizin, wenn ich Voodoo will, gehe ich zu einem Hobbyheiler) sagte er, dass das mit der Homöopathie ja eine Initiative war, die aus dem Bereich der Pflege kam, und da wolle man ja auch nicht gleich ablehnen.
Man kann also sagen, politische Korrektheit (man will ja nicht arrogant wirken, auch wenn man es eigentlich besser weiß) gepaart mit dem bequemen Umgehen einer unangenehmen Auseinandersetzung führt zum Propagieren von Unfug.

Indem unter dem Vorwand der Toleranz das Verteilen von Glaubuli geduldet wird, macht sich meines Erachtens die Uniklinik zum aktiven Propagandainstrument der Quacksalberei. Denn die Patienten machen keinen Unterschied, ob sie ein, äh, Medikament vom Pflegepersonal oder vom Arzt empfohlen kriegen. Und wenn das an der Uniklinik verteilt wird, dann muss ja wohl was dran sein.  :stirn :hirn:

Ehrlich, das ist zum.... #)

:bash:
Ich hasse es, wenn ich Kettenbriefe nicht weiterleite und am nächsten Tag sterbe. - Gefährliche Bohnen

Scipio

Zitat von: schnüffelchen am 26. Juni 2014, 18:53:03

Kürzlich hatte mein Kleiner einen schweren Unfall und landete mit Schädelbruch an einer Uniklinik. Ein Krankenhaus der Maximalversorgung, neuropädiatrische Abteilung.


Hoffe ihrem Sohn geht es bald wieder besser.

Zitat von: schnüffelchen am 26. Juni 2014, 18:53:03

Und wenn das an der Uniklinik verteilt wird, dann muss ja wohl was dran sein.  :stirn :hirn:

Ehrlich, das ist zum.... #)

:bash:


Dem kann ich nur zustimmen. Ist den Ärzten denn nich klar was sie da anrichten????  :wut

pelacani

Zitat von: mossmann am 24. Juni 2014, 13:23:09
ich erinnere mich gerne an die etwas schräge Hautärztin ... ich sitze auf dem Stuhl und sage: "Frau Doktor xyz, irgendwie habe ich das Gefühl, Sie nehmen mich nicht richtig ernst ..."

Sie steht auf, kommt hinter ihrem Tisch hervor und fragt mich: "Herr xyz, seit wieviel Minuten sitzen Sie in meinem Behandlungsraum?" (Dabei umkreist sie meinen Stuhl)

Ich sage: "Ja, so etwa 10 Minuten ..."

In diesem Moment (Sie befindet sich gerade hinter mir) sagt sie ziemlich laut: "Und dann behaupten Sie, ich nehme Sie nicht ernst?"

UND ZIEHT MICH DABEI AM OHR NACH OBEN !!!

KEIN WITZ !!!

Dazu fällt mir auch noch was ein  ;). Ein Hautarzt benötigt etwa 2 Sekunden für eine Diagnose (er braucht ja nur einen Blick auf die kranke Stelle zu werfen). Folgerichtig ist der niedergelassene Dermatologe sicherlich der Facharzt mit der höchsten Anzahl Patienten am Tag. In den 10 Minuten, die Du bei ihr hattest, hätte sie also gut 5 andere Patienten behandeln können. Und dann sagst Du, du fühltest Dich nicht ernstgenommen ....

scnr.

Superkalifragilistisch

"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

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