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Neue Ernährungsstudie

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Begonnen von uran, 27. März 2014, 22:40:04

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uran

In PLOS ONE ist mal wieder :gaehn: eine Studie über Ernährung veröffentlicht worden. Die 1320 Studienteilnehmer kamen aus Österreich, somit sollten die Ergebnisse wohl auch auf andere mitteleuropäische Länder übertragbar seien.

*Trommelwirbel*
ZitatOur results revealed that a vegetarian diet is related to a lower BMI and less frequent alcohol consumption. Moreover, our results showed that a vegetarian diet is associated with poorer health (higher incidences of cancer, allergies, and mental health disorders), a higher need for health care, and poorer quality of life.
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0088278#abstract0

:o Da haut es mir doch glatt meine Tomatenpflänzchen von der Fensterbank!
Muss mir die Studie noch genauer ansehen, aber vegetarisch hätte ich jetzt mal (ganz im Gegensatz zu vegan) als ziemlich bis sehr gesunde Ernährungsweise gesehen.

Lasst es euch schmecken!  :Popcorn:

Robert

Ja, als Beef-Pork-Vegetarier.  ;D

sweeper

ZitatOur results revealed that a vegetarian diet is related to a lower BMI and less frequent alcohol consumption.
Versteh ich nicht! - Alllohol is doch rein vegetarisch!  :prosit
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

gesine2

ZitatAlllohol is doch rein vegetarisch
Also bitte, sweeper, da spricht doch wieder mal die blanke Unkenntnis aus Dir: Beispiel.

Es gab auch mal einen niedlichen Fernsehfilm über das Schwarzmaktgeschehen in DLand nach WW2, dort wurde der Einlege-Alkohol aus irgendeiner (Tier)Körperteile-Sammlung in Flaschen abgefüllt und an die Amis vertickt. Das wäre dann 2.0 ;-)
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

eLender

Ist natürlich immer eine Frage von Ursache und Wirkung. Das hat die Studie zwar nicht explizit untersucht, aber einer der Schlussfolgerungen meine ich auch schon selbst bemerkt zu haben:

ZitatOur results have shown that vegetarians report chronic conditions and poorer subjective health more frequently. This might indicate that the vegetarians in our study consume this form of diet as a consequence of their disorders, since a vegetarian diet is often recommended as a method to manage weight and health.

Also wenn mir mal wieder jemand sagt, er sei Vegetarier aus Gewissensgründen, frage ich dann mal zurück, wie es mit der Gesundheit aussieht und er jetzt seinem Wunschgewicht näher sei.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

editor

ich bin eigentlich indirekter Vegetarier- ich bevorzuge Fleisch von vegetarisch lebenden Säugetieren.
Wurde das in der Studie berücksichtigt?

eLender

 :grins

Fleisch ist mein Gemüse!
Wollte ich nur mal gesagt haben!

sumo

ich bin Teilzeit-Vegetarier, ich bevorzuge Kuchen, der ohne Fleisch gebacken wurde.

gesine2

ZitatKuchen.. ohne Fleisch
Aber nur manchmal, sumo, doch ok, ein gut gemachter Butterstreusel ist schon was Feines. Sonst aber mit. Und zwar mit prima Fruchtfleisch¹ wie die klassischen Apfel-, Kirsch- und Aprikosentorten² zum fröhlichen Drauflosschaufeln oder die hoch mit frischen Früchten bestapelten Tortenböden.

Alles dahingemeuchelte Föten unschuldiger Pflanzen.

Gräßlich.

_____
¹ wieso sind irgendwelche Agitatoren eigentlich noch nicht mit 'FLeich' auf den transparenten Markt der Transparente gekommen? Liegt doch so nahe als Einstreu zwischen die endlosen 'Tiermörder'...
Ist jetzt selbstverfreilich mein zu. Hiermit claime ich sämtliche Rechte und Linken und erwarte die anfallenden Lizenzgeühren á konto. Danke im Voraus.
² Warum zum Henker liefert das www für das -zumindest hier in der Wohnung- doch jedem so ungemein gebräuchliche "Riemches-taat" ('-' nur als Sprechhilfe für Auswärtige) so unglaublich wenige Treffer aus? Dat isen Verschwörung jejen uns Ripuarische!
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

ajki

Zitat von: uran am 27. März 2014, 22:40:04
Muss mir die Studie noch genauer ansehen, aber vegetarisch hätte ich jetzt mal (ganz im Gegensatz zu vegan) als ziemlich bis sehr gesunde Ernährungsweise gesehen.

Naja, aus den Schlussfolgerungen im Abschnitt "Discussion" wird bei den "Limitations" der Studie natürlich die beinahe schon übliche Einschränkung vermerkt (üblich für alle solchen Studien):

Man kann in praktischer Hinsicht aus solchen Studien-Designs heraus nicht ablesen, ob der insgesamt schlechtere Status aus der "Diät" (egal welcher) oder die "Diät" aus empfundenem oder tatsächlich gegebenem schlechterem Status folgt.

In ach so vielen Diskussionen hier und/oder anderswo mit kritisch(er)em Blick auf alle möglichen Heilslehren wurde und wird immer wieder angenommen bzw. unterstellt, dass diejenigen Menschen innerhalb ihrer Vergleichspopulation, die einen empfundenen und/oder tatsächlichen schlechteren Status in bezug auf gesellschaftlich maßgebliche Rankings haben, *anfälliger* sind oder zu sein scheinen für *irgendwelche* "Optimierungsideologien". Welche jeweils gewählt wird, scheint dann wesentlich von Moden abzuhängen, die ihrerseits wieder oft von Promotion-Maßnahmen (aktives Merchandising bzw. daraus folgendes Thematisieren) in Medien aller Art verursacht oder verstärkt werden.

Insofern ist genau diese studieninterne Begrenzungsangabe erneut nur wieder Wasser auf die Mühle solcher diskutierten Annahmen. Ob man sowas aber überhaupt jemals klären kann, scheint mir sehr fraglich - in den riesigen longitudinalen Querschnittsstudien über Generationendauer und riesigem N verschwindet zuviel an Detail, um so etwas sicher festzumachen.
every time you make a typo, the errorists win

C12

Und wieder mal eine Studie dessen Aussagen man so nicht ganz trauen sollte ;)
Zitat
Ein außerordentlich bizarres Beispiel für merkwürdige epidemiologische Ernährungsforschung zum Thema Fleischkonsum konnte man neulich bei PLOS ONE bestaunen. Hier wurde eine österreichische Studie aus 2006 ausgewertet. Das PLOS ONE-Bericht war geradezu angsteinflößend, denn die Autoren korrelierten die vegetarische Ernährung mit schlechten Lebensqualität und Wohlbefinden — sowie, und jetzt kommt's, mit Geisteskrankheiten und Krebs. Die Autoren deuteten auch an, Vegetarismus-Epidemien könnte eine enorme Gefahr für das öffentliche Gesundheitswesen darstellen.

Tatsächlich wäre ich bei dieser österreichischen Publikation nicht überrascht, hätte man noch das abschreckende Beispiel des Vegetariers Adolf Hitler unterstützend angeführt. Erstaunlicherweise entdeckte dann ein aufmerksamer Leser im PLOS ONE-Forum, dass dieselben Autoren die gleiche österreichische Studie aus 2006 in einem parallel erschienenen Paper in der Zeitschrift Wiener Klinische Wochenschrift genau anders herum bewerteten. Diesmal waren es die Fleischesser, die an schlechterem Wohlbefinden und Lebensqualität litten und vor deren Belastung für das öffentliche Gesundheitswesen gewarnt werden musste. In der Kommentarsektion bei PLOS ONE verteidigt die führende Autorin tapfer ihre beiden absolut gegensätzlichen Auswertungen derselben Studie, die geschickterweise in zwei zeitgleichen Publikationen erschienen und selbstverständlich nicht aufeinander verwiesen. Kein Witz.

Mit cleveren Statistiktricks kann man scheinbar alles beweisen, was man beweisen will — das gilt zunächst generell in der Forschung. In der Ernährungswissenschaft drängt sich jedoch besonders schnell der Verdacht auf, wem solche  Schlussfolgerungen wohl wirtschaftlich nützen und wie großzügig solche ,,passende Ergebnisse" womöglich mit Lobbyisten-Geldern bedacht werden können. Vor allem, wenn plötzlich Alkohol und Bratwurst als gesund verklärt werden...
von hier:http://www.laborjournal.de/blog/?p=7457#more-7457

uran

Vielen Dank C12.
Sowas ist natürlich Gift für die Glaubwürdigkeit.
Da kann man eigentlich darauf warten, dass einem ein wissenschaftsfeindlich eingestellter Mensch einem das an den Kopf wirft.
Dass so widersprüchliche Aussagen mit "wissenschaftlichen" Methoden möglich sind, dürfte hier niemanden überraschen, wir kennen ja unsere Pappenheimer, wenn es um die Wirksamkeit von CAM geht. Und dass Forschung ergebnisoffen sein muss, da sind wir uns wohl auch einig. (Confirmation Bias)

Ist das jetzt also schlecht für die Wissenschaft?
Ich finde eigentlich nicht. Denn es zeigt deutlich, dass es wichtig ist kritisch zu bleiben und sich nicht auf eine einzige Studie zu beschränken, sondern die Gesamtheit der Studien zu betrachen.
Außerdem ist es auch positiv zu werten, dass der Widerspruch so schnell entdeckt wurde.

Typee

Die lernen's nicht mehr, die Essen-und-Trinken-Wissenschaftler. So, wie die ihr Fach betreiben, werden die nie etwas hieb- und stichfestes produzieren.

Man produziert dort Berge von Studien, das ist nicht grundsätzlich verkehrt. Aber weil man in diesem Fach eine saubere und aussagekräftige Interventionsstudie so schlecht an einer Ethikkommission vorbeischmuggeln kann, sind das alles Datenfriedhöfe, aus denen sich jeder Fledderer das Gerippe für einen beliebigen Essen-und-Trinken-Unsinn zusammenbasteln kann. So kam es dann wohl auch hier; wenn man die Datensätze lange genug hin- und herschiebt, schaut jedes Ergebnis raus, das man haben möchte. Und daran ändert sich auch dann nichts, wenn man alle diese Studien zusammensucht und eine Meta-Decke drüberstülpt.

Grüße,

Typee (der sich weigert, "Ernährung" zu sagen)
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Hildegard

Auf Spon stand heute, dass man nicht nur 5mal, sondern sogar 7mal am Tag Gemüse futtern solle. Ergab so eine tolle Beobachtungsstudie, bei der man Störfaktoren natürlich komplett eliminieren kann. Ja bin ich denn ein Flusspferd?
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