Enzensbergers Regeln für die digitale Welt

[F. A. Mesmer]

der große Hans Schmierfink zum Thema: ich weiß alles & werft die handys weg:

Für Leute, die keine Nerds, Hacker oder Kryptographen sind und die Besseres zu tun haben, als sich stündlich mit den Fallgruben der Digitalisierung zu befassen, gibt es zehn einfache Regeln, wie sie sich ihrer Ausbeutung und Überwachung widersetzen können:

1

Wer ein Mobiltelefon besitzt, werfe es weg. Es hat ein Leben vor diesem Gerät gegeben, und die Spezies wird auch weiter existieren, wenn es wieder verschwunden ist. Der abergläubischen Verehrung, die ihm zuteil wird, sollte man nichts abgewinnen. Smart sind nicht diese Geräte oder die sie benutzen, sondern die sie uns anpreisen, um unermessliche Reichtümer anzuhäufen und gewöhnliche Menschen zu kontrollieren.

2

Wer immer einem ein kostenloses Angebot macht, ist verdächtig. Man sollte unbedingt alles ausschlagen, was sich als Schnäppchen, Prämie oder Gratisgeschenk ausgibt. Das ist immer gelogen. Der Betrogene zahlt mit seinem Privatleben, mit seinen Daten und oft genug mit seinem Geld.

3

Online-Banking ist ein Segen, aber nur für Geheimdienste und für Kriminelle.

[Groucho]

der große Hans Schmierfink zum Thema: ich weiß alles & werft die handys weg:

Ein Kommentaror meinte, das wäre Ironie. Schön wär's ja.

[F. A. Mesmer]

der große Hans Schmierfink zum Thema: ich weiß alles & werft die handys weg:

Ein Kommentaror meinte, das wäre Ironie. Schön wär's ja.

es gibt so viele überflieger, die nicht mitbekommen haben, dass sie nie überflieger waren oder ihre zeit solches zu sein längst vorbei ist.

technikfeindlichkeit gepaart mit einem naiven verständnis derselben sind grundsätzlich außergewöhnliche voraussetzungen sich zu technik und dem umgang mit ihr zu äußern.

[pelacani]

Der ist ja wirklich erschütternd in seiner Schlichtheit. Um seine Konten scheint er sich nicht mehr selber kümmern zu müssen, oder er hat so viel Zeit, dass er sie für ein Schwätzchen auf der Bank seines Vertrauens verwenden kann.

Wer immer einem ein kostenloses Angebot macht, ist verdächtig

Jede Art von Kommentar, der mir dazu einfällt, würde als unfair empfunden werden und mein virtuelles Alter in diesem Forum weiter herabdrücken. 

Hätte ich nicht gedacht, dass es eine Zeitung mit Anspruch auf Seriosität fertig bringt, ihren Autor in dieser Weise vorzuführen.

[sweeper]

Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen:

worin unterscheidet sich Enzensbergers Polemik von der eines Polter-Pollmer?

[F. A. Mesmer]

Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen:

worin unterscheidet sich Enzensbergers Polemik von der eines Polter-Pollmer?

der eine ist besser angesehen als der andere 

[Hildegard]

Wer kam eigentlich auf die blödsinnige Idee, die Bäume zu verlassen und aufrecht zu gehen?

[Groucho]

Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen:

worin unterscheidet sich Enzensbergers Polemik von der eines Polter-Pollmer?

Dass es keine Polemik ist? Dass Polter-Pollmer meist weiß, wovon er spricht?

[Groucho]

Wer kam eigentlich auf die blödsinnige Idee, die Bäume zu verlassen und aufrecht zu gehen?

Den Ozean zu verlassen war schon ein Fehler.

[pelacani]

worin unterscheidet sich Enzensbergers Polemik von der eines Polter-Pollmer?

Findest Du wirklich, dass die beiden vergleichbar sind? Das sind doch verschiedene Welten, meine ich.

[Hildegard]

Hätte ich nicht gedacht, dass es eine Zeitung mit Anspruch auf Seriosität fertig bringt, ihren Autor in dieser Weise vorzuführen.

Stimmt genau, vorgeführt haben sie ihn. Denn dass man von einem 85-jährigen keine informierten Ansichten zu moderner Technik erwarten kann, weiß man garantiert auch bei der FAZ.

[sweeper]

worin unterscheidet sich Enzensbergers Polemik von der eines Polter-Pollmer?

Findest Du wirklich, dass die beiden vergleichbar sind? Das sind doch verschiedene Welten, meine ich.

Findest du?
Pollmers Polemik finde ich ebenso krass überzogen.
Außerdem macht es mich misstrauisch, dass ein offensichtlich stark übergewichtiger Mensch polemisch überspitzt zu ungesunder Ernährung schreibt...

Enzensbergers Gedichte waren für mich gehasster Stoff im Oberstufen- Deutschunterricht!!
"Gedichte" ordne ich der Kategorie Lyrik zu - letztere Qualität konnte ich bei Enzensberger nicht identifizieren - in etwa wie Grass seine Besorgnis über politische Entwicklungen in ein letztes "Gedicht" gefasst hat, weil er zu bequem war, einen gscheiten Essay zu schreiben: ein "Gedicht" ist nie angreifbar...

Enzensberger habe ich später schätzen gelernt: seinen Zahlenteufel finde ich genial für Kinder, denen der Zugang zu Mathe nicht in die Wiege gelegt ist.

Und für seine aktuelle Polemik nimmt Enzensberger - im Gegensatz zu Grass - nicht Zuflucht hinter der Schutzbehauptung, seine Besorgnis müsse sich in einem "Gedicht" Luft machen.
Pollmers wissenschaftliche Sattelfestigkeit maße ich mir nicht an zu beurteilen.
Polemik "kann" er jedenfalls.

[sweeper]

@celsus:
Aber die Antwort auf den Kommentar ist sehr authentisch... :-)

[sweeper]

Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen:

worin unterscheidet sich Enzensbergers Polemik von der eines Polter-Pollmer?

Dass es keine Polemik ist? Dass Polter-Pollmer meist weiß, wovon er spricht?

Uff... Zumindest versteht Sascha Lobo Enzensbergers Text ähnlich wie ich... !

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/kolumne-von-sascha-lobo-willkommen-im-zeitalter-der-selfieness-a-956643.html

Hans Magnus Enzensberger hat dazu einen Text geschrieben, den man - um ihn zu verstehen - zusammen mit der eigenen Reaktion darauf betrachten muss. Seine "Zehn einfachen Regeln", wie man sich der Ausbeutung und Überwachung widersetzen könne, sind, Riesenüberraschung, gar nicht einfach. Im Gegenteil sind sie sind unmöglich. Jedes "Hä, Handy wegschmeißen, wie soll das gehen?" als Reaktion beweist dem Leser aufs Neue: Im Kampf gegen die politische und ökonomische Überwachungsgesellschaft gibt es keine zehn einfachen Regeln. Denn nichts daran ist einfach. Es handelt sich vielmehr um die größte politische Aufgabe des Zeitalters der Selfieness. ..

[F. A. Mesmer]

Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen:

worin unterscheidet sich Enzensbergers Polemik von der eines Polter-Pollmer?

Dass es keine Polemik ist? Dass Polter-Pollmer meist weiß, wovon er spricht?

Uff... Zumindest versteht Sascha Lobo Enzensbergers Text ähnlich wie ich... !

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/kolumne-von-sascha-lobo-willkommen-im-zeitalter-der-selfieness-a-956643.html

Hans Magnus Enzensberger hat dazu einen Text geschrieben, den man - um ihn zu verstehen - zusammen mit der eigenen Reaktion darauf betrachten muss. Seine "Zehn einfachen Regeln", wie man sich der Ausbeutung und Überwachung widersetzen könne, sind, Riesenüberraschung, gar nicht einfach. Im Gegenteil sind sie sind unmöglich. Jedes "Hä, Handy wegschmeißen, wie soll das gehen?" als Reaktion beweist dem Leser aufs Neue: Im Kampf gegen die politische und ökonomische Überwachungsgesellschaft gibt es keine zehn einfachen Regeln. Denn nichts daran ist einfach. Es handelt sich vielmehr um die größte politische Aufgabe des Zeitalters der Selfieness. ..

mit dieser strategie könnte man bei jedem, der mist labert die eigene reaktion einbeziehen und dem gegenüber so lange unterstellen, dass er es ganz anders meint, als er es sagt, bis es wieder richtig ist.

beginnen wir mit all denen, die im wiki aufgeführt werden. die wollen das garnicht, die glauben das garnicht, deren eigentliche absicht ist, das es psiram gibt, und die skeptiker-bewegung, damit realität wieder zum zug kommt und sich die leute nicht mehr (selbst) verarschen. sehe ich das richtig so? 

edit: ich halte lobo für lobotomiert.