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@Stimmviechs Thesen zur Sinnlosigkeit der Forensik

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Begonnen von sweeper, 16. Januar 2014, 13:41:06

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pelacani

Zitat von: F. A. Mesmer am 30. April 2014, 22:04:40
1 h und fast 25 min, bist du des Wahnsinns
Ich habe mir den auch nicht zu Gänze angetan. Da genügen doch die ersten zwei, drei Minuten.  8)

stimmviech

Mit meinem Lebenserfolg bin ich bislang recht zufrieden.

pelacani

Aber bei Deinen intellektuellen Höchstleistungen scheinen mir Selbst- und Fremdbild weit auseinanderzuklaffen.
Übrigens ist die Normierung des HAWIE so alt, dass er den IQ systematisch überschätzt.

stimmviech

Für die Ausformulierung meiner Erfahrungen mit der Forensik reicht mein IQ. Für gewisse Aufgabenstellungen bringt mehr IQ nix. Eine akademische Karriere habe ich nie angestrebt. Das Schlimme: gemäß Volkmar Weiss sind Psychologen auf dem Intellektuellen Niveau der Marxismus-Leninismus-Studenten der früheren DDR,Durchschnitt 115.Wir werden also unter diesen Wissenschaftlern Diplominhaber mit IQ 100 und Uniprofessoren mit IQ 110 haben. Da fällt der Trisomieprofessor wirklich nicht auf. Ein solche Welt muß in Richtung Afrikanisierung gehen,und unsere Kultur hat das verdient,weil sie eben nicht durch Elitenförderung dagegenhält.

sweeper

@Stimmviech:
Für den Fall, dass ich mich in der Diskussion demnächst etwas rar machen sollte:
es gibt hier auch eine Funktion "Persönliche Mitteilungen" .   ;)
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Terry Pratchett

stimmviech

Ok. Ich bevorzuge aber die öffentliche Diskussion. Ich bin hier sicher deutlich vom Thema abgewichen,deshalb möchte ich auf den Kern,die Lügendiskussion mit dem verschollenen Fachmann P.G. zurückkommen. Vielleicht weiß der nicht,daß hier diskutiert wird, und ich warte vergeblich.

sweeper

Ich habe P.G. schon eine Nachricht deswegen geschickt. Vermutlich ist er im Urlaub, sonst hätte er sicher reagiert.
Auch ich bevorzuge eine öffentliche Diskussion, mag mir aber sinnloses persönliches Gestichele nicht antun.

Zurück zum Thema:
Meiner Meinung nach hast du mit deinem intelligenten Lügner, der alle erwarteten Emotionen erfolgreich auf Kommando abrufen kann, eine Kunstfigur geschaffen, die es in der Realität äußerst selten gibt - und wenn, dann eher unter den Hochstaplern als unter den typischen Gewalttätern.

Das Problem ist das innere Konzept der Emotionen.
Nur wer einen authentischen Zugang zu eigenen Emotionen hat, kann diese meiner Meinung nach erfolgreich instrumentalisieren. Nun handelt es sich bei den von dir beschriebenen Tätern hauptsächlich um solche aus dem Bereich der (antisozialen) Persönlichkeitsstörungen, und da ist eine emotionale Flachheit / Indifferenz störungstypisch. (Etwa der erwähnte Magnus Gäfgen oder Breivik)
Die Hochstapler wiederum sind nicht die klassischen Gewalttäter.
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Terry Pratchett

stimmviech

Die Flachheit stimmt für einen gewissen Teil der Gewaltstraftäter,deshalb werden js heute auch so wenige entlassen. Die "Kunstfigur" gab es ja,das war ich. Natürlich hat der geringste Teil der Täter Spaß/Befähigung zur Persönlichkeitsanalse per Sprachanalyse. Einige haben aber ein ansatzweises Talent,auch wenn sie diese Analysen mehr intuitiv denn explizit unter Bezugnahme auf psychologische Theorien tätigen. Es reicht aber erfahrungsgemäß zu einem ersten Ausgang mit der Möglichkeit zur Rückfalltat. Schmökel war das "beste " schlechte Beispiel diesbezüglich. Ich finde die Gesellschaft hier erschreckend gleichgültig. Angesichts mehrerer solcher  Erfahrungen ( 3 Morde,ein Mordversuch 1984-1994 in Eickelborn,Schmökel in Brandenburg 2000) ist ihr das durch Straftätertherapie erzeugte "Gutgefühl" wohl so wichtig,daß sie über potentielle Opfer hinweggeht. Ende 2012 ermordete dann ein 64er Patient,der die Therapie "erfolgreich"( ich unterstelle:erfolgreich lügend) abschloß,an seinem Entlaßtag in München eine Barfrau,die er schon aus der Klinik heraus gestalkt hatte. Mich stört das,meine Mitbürger wohl aber leider kaum.

sweeper

Mit den schwer persönlichkeitsgestörten Antisozialen tut sich die Psychiatrie generell sehr schwer.
In der Dissertation oben werden ja die Verläufe differenziert nach Störungsbildern betrachtet. Da kann man schon einiges ablesen. Trotzdem war auch in dieser problematischen Gruppe bei den Rückfalldelikten eine deutliche Tendenz zu leichteren Straftaten ablesbar.

Es gibt wohl auch unter den Gutachtern eine gewisse Tendenz, die Persönlichkeitsgestörten in den normalen Strafvollzug abzuschieben, wie der Chef der Forensik Moringen neulich bei einer Veranstaltung erwähnte. Und wahrscheinlich gibt es überehrgeizige Therapeuten, die sich überschätzen und glauben, sie könnten solche schweren Fälle erfolgreich therapieren.

Weil du Bezug auf dich selbst nimmst:
Natürlich hast du es tatsächlich selbst geschafft, entlassen zu werden! Das soll dir auch gewiss nicht ausgeredet werden. Aber du passt eben auch nicht in das von dir geschaffene Konstrukt - es sei denn, du bist heimlich rückfällig und keiner hat's gemerkt.
Das glaube ich aber nicht- ich habe eher den Eindruck (verzeih mir die Deutung!), dass du davor Respekt hast, was in dir im Verborgenen noch schlummert.
Mir fällt die Ambivalenz im Bereich Emotionen auf - du gibst dich extrem rauh, aber deine Schilderungen sind alles andere als indifferent.

Ansonsten:
Ja, es ist nun mal die von der Gesellschaft an die Therapeuten übertragene Aufgabe, zu therapieren und nicht nur zu verwahren.
Diesen Auftrag kann man vielleicht ausdifferenzieren: diese ja, jene nicht.
Dazu braucht es aber einen klar gefassten rechtlichen Rahmen, den die Psychiater nicht von sich aus schaffen können - die Notwendigkeit solcher Initiativen wurde von der Fachgesellschaften schon deutlich signalisiert.
Warum sich die juristische Seite damit so schwer tut, begreife ich nicht.
Unverantwortlich finde ich aber auch die Versuche der Antipsychiatrie, per Stimmungsmache das ganze System zu sabotieren und damit vielen Menschen den Zugang zu dringend benötigter Hilfe zu verweigern. Das finde ich menschenverachtend und zutiefst antidemokratisch.
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stimmviech

Nicht jeder,der sich zur Entlassung lügt,wird rückfällig. Da ja in der erwähnten Dissertation diskutiert wird(mit bejahender Tendenz),ob Intelligenz ein Schutzfaktor gegen Rückfälle sei,unterstelle ich,daß die erfolgreichen Lügner auch in der Masse die erfolgreicheren Rückfallvermeider sind. Trotzdem lehne ich nicht nur Flucht und Rückfall,sondern auch die Ermöglichung des Lügens durch die Ideologie der Straftätertherapie ab. Eben wegen der Gefahr der Rückfälle,die bei durch ihre Ersttat als "Gefährder" erkannten Untergebrachten durch Verzicht auf Therapie/Prognose/Entlassung gänzlich zu Vermeiden werden. Bei der Ablehnung des Lügens zwecks Entlassung mache ich nur 3 Ausnahmen. Einmal naheliegenderweise bei mir selbst aus Egogründen,dann bei Undchuldigen(ohne Lügen bleiben die für immer drin) und bei den gemäß 62Stgb Fehleingewiesenen.Das ist sicher nicht juristisch,aber moralisch grenzwertig,denn die haben ja wie Mollath(der wegen Zeitdifferenz zwischen Tatbegehung und Einweisung mit mehreren Jahren straffreien Lebens dazwischen m.E.darunter fällt) ein korrektes Urteil. Da aber nach Meinung mehrerer Rechtskommentatoren dieser Paragraph stiefmütterlich behandelt wird und nun ja auch die Neuregelung des 63ers der Schutz vor Unverhältnismäßigkeit in den Paragraphen "eingebaut " werden soll,erlaube ich mir hier diese nicht-ablehnende Einstellung zur Lüge zwecks Entlassung.

sweeper

Ist alles recht nachvollziehbar - insbesondere deine nette egoistische Ausnahmeregelung ;)
Mit dem Transfer verhält es sich dann so, dass alle konsequenter Weise lebenslänglich ohne Freigang eingelocht bleiben.
Was das wohl volkswirtschaftlich kostet?- Hast du das mal überschlagen? - Denn dann toben die ganzen Psychotiker und Borderliner und narzisstisch sowie antisozial persönlichkeisgestörten Täter da rum und mischen die Knäste auf. Wieviel Personal müsste man dafür zusätzlich einstellen, nur damit man sich dort nicht tagaus-tagein gegenseitig drangsaliert und fertigmacht?
Wer soll dort arbeiten wollen?
Und soll das Ganze vielleicht privatisiert werden?
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stimmviech

Bis auf die Psychotiker toben die anderen da jetzt schon rum. Habe ich bislang nicht gesagt: die Stimmviech-Knastreform würde nicht mehr kosten als jetzt. Ich würde nämlich den fußfesselbewachtenvHausarrest zur Regelstrafe bei allen Nicht-Gewaltdelikten machen. Dann kommen 20000 raus,ich vermute,daß wir bei echtem Lebenslänglich für Extremtäter die heutigen Gefangenenzahlen unterschreiten würden.

sweeper

Na, da bin ich schon mal erleichtert, dass die Stimmviech-Knastreform den Dieben Hausarrest statt Kugeln in den Kopf beschert ...

Ach ja: die Diebe mit ihren Fußfesseln schulen dann um auf Internet-Betrügereien :D
Vielleicht solltest du ein online-Rollenspiel "Stimmviechs Knastreform"
entwickeln. Das wird bestimmt der Renner. Es müsste eine Figur geben, die so überragend intelligent ist, dass sie es schafft, sich sogar trotz widrigster Umstände charmant rauszulügen. Vielleicht macht dieser hochkriminelle Überflieger eine nobelpreiswürdige Erfindung im Hochsicherheitstrakt und wird zum international geschätzten Experten.
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F. A. Mesmer

Zitat von: sweeper am 01. Mai 2014, 12:24:02
Na, da bin ich schon mal erleichtert, dass die Stimmviech-Knastreform den Dieben Hausarrest statt Kugeln in den Kopf beschert ...
aber nur veganes essen. keinen (bösen) zucker, keine (verstrahlten) handys und zur medizinischen behandlung nur glaubulies.

stimmviech

Zur Knastreform: viele sind drin, weil sie Geldstrafen nicht zahlen können. Bezüglich der Warenbestellberüger(innen) kann man ein Freizeitinternetverbot erlassen. Das Absitzen eines Hausarrestvollzuges stellt hohe mentale Anforderungen an de
Delinquenten,man unterschätze das nicht. Einige werden aus Überforderung neue Straftaten begehen, um in den Verwahrvollzug zu kommen. Die Bewährungshilfe muß massiv ausgebaut werden,um den Arrestanten zu unterstützen bei der Problembewältigung. Dies aber nicht durch Therapie,sondern durch freiwillig zu nutzende Selbsthilfegruppen der solcherart Bestraften. Den heutigen Vollzug 2-3 Jahre runterzuziehen ist bei weitem einfacher als solch einen Hausarrest zu bewältigen.