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Was ist Irrationalität?

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Begonnen von Groucho, 21. Juli 2013, 16:39:10

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Belbo

Zitat von: 71hAhmed am 24. Juli 2013, 19:44:21
Zitat von: Belbo am 24. Juli 2013, 07:17:52
Das ist ja das was Wissenschaft versucht, die Rationalisierung des Bezugssystems.
Das funktioniert nicht in allen Lebens/Erfahrungsbereichen. Politische und soziale Bezugssysteme können durchaus für sich und in sich sinnvoll und rational sein und funktionieren, jedoch trotzdem von einem anderen System aus gesehen irrational sein/wirken.

Zitat von: Belbo am 24. Juli 2013, 09:19:52
Bezugssystem irrational; Denkweise irrational------>irrational
Bezugssystem rational; Denkweise irrational-------->irrational
Bezugssystem irrational; Denkweise ratinal--------->irrational
Bezugssystem rational; Denkweise rational--------->rational
Und nach welchen Kriterien legst du die Rationalität oder Irrationalität eines Bezugssystems fest?


....guter Tip ist der dauernde Abgleich mit der Realität.

71hAhmed

Zitat von: Belbo am 24. Juli 2013, 19:49:44
....guter Tip ist der dauernde Abgleich mit der Realität.
Welcher Realität? Der vergleichsweise gut objektiv feststellbaren Realität der Narurwissenschaften oder die subjektiven Realitäten, die sich aus verschiedenen Bezugssystemen ergeben?

Belbo

Zitat von: 71hAhmed am 24. Juli 2013, 20:42:52
Zitat von: Belbo am 24. Juli 2013, 19:49:44
....guter Tip ist der dauernde Abgleich mit der Realität.
Welcher Realität? Der vergleichsweise gut objektiv feststellbaren Realität der Narurwissenschaften oder die subjektiven Realitäten, die sich aus verschiedenen Bezugssystemen ergeben?

Wie schon geschrieben, es ist immer eine möglichst hohe Annäherung die das Ziel sein muss, vielleicht sollten wir das an Beispielen besprechen, so im Allgemeinen landen wir sonst beim Konstruktivismus.... Oder bin ich gar kein Bezussystem?

71hAhmed

Zitat von: Belbo am 24. Juli 2013, 20:49:53
Zitat von: 71hAhmed am 24. Juli 2013, 20:42:52
Zitat von: Belbo am 24. Juli 2013, 19:49:44
....guter Tip ist der dauernde Abgleich mit der Realität.
Welcher Realität? Der vergleichsweise gut objektiv feststellbaren Realität der Narurwissenschaften oder die subjektiven Realitäten, die sich aus verschiedenen Bezugssystemen ergeben?
Wie schon geschrieben, es ist immer eine möglichst hohe Annäherung die das Ziel sein muss, vielleicht sollten wir das an Beispielen besprechen, so im Allgemeinen landen wir sonst beim Konstruktivismus.... Oder bin ich gar kein Bezussystem?
Wieso Konstruktivismus? Um meine Sicht der Dinge etwas zu erläutern:
Es gibt eine vom Beobachter unabhängige Realität, die unabhängig von (geistigen) Bezugssystemen die Grundlage aller Wahrnehmung bildet. Die Bewertung/Einordnung von Beobachtetem ist dann abhängig vom verwendeten Bezugssytem.

Ein Mensch verhält sich permanent abweichend von der herrschenden Norm (auch schon ein Bezugssystem), kann je nach Bezugssystem ausgelegt werden als:
- noch im Rahmen anerkannter Bandbreite menschlichen Verhaltens;
- psychische Krankheit;
- Strafe Gottes/ Götter;
- Auszeichnung durch Gott/Götter;

Homeboy

Zitat von: 71hAhmed am 04. August 2013, 11:43:36
Zitat von: Belbo am 24. Juli 2013, 20:49:53
Zitat von: 71hAhmed am 24. Juli 2013, 20:42:52
Zitat von: Belbo am 24. Juli 2013, 19:49:44
....guter Tip ist der dauernde Abgleich mit der Realität.
Welcher Realität? Der vergleichsweise gut objektiv feststellbaren Realität der Narurwissenschaften oder die subjektiven Realitäten, die sich aus verschiedenen Bezugssystemen ergeben?
Wie schon geschrieben, es ist immer eine möglichst hohe Annäherung die das Ziel sein muss, vielleicht sollten wir das an Beispielen besprechen, so im Allgemeinen landen wir sonst beim Konstruktivismus.... Oder bin ich gar kein Bezussystem?
Wieso Konstruktivismus? Um meine Sicht der Dinge etwas zu erläutern:
Es gibt eine vom Beobachter unabhängige Realität, die unabhängig von (geistigen) Bezugssystemen die Grundlage aller Wahrnehmung bildet. Die Bewertung/Einordnung von Beobachtetem ist dann abhängig vom verwendeten Bezugssytem.

Ein Mensch verhält sich permanent abweichend von der herrschenden Norm (auch schon ein Bezugssystem), kann je nach Bezugssystem ausgelegt werden als:
- noch im Rahmen anerkannter Bandbreite menschlichen Verhaltens;
- psychische Krankheit;
- Strafe Gottes/ Götter;
- Auszeichnung durch Gott/Götter;

Ich glaube, es war Nikolaus von Cues, der schrieb, dass Wahrheitsuche mit Gottsuche identisch sei, Wissenschaft, Glaube und Menschsein überhaupt sich dem Ideal aber nur annähren könnten...

Oder in den Worten moderner Wissenschaft (Version für Dummies) :
Subjektive Beobachter (Menschen), deren Beobachtungsfähigkeit konstituierend subjektiv ist (eben Menschen) sind zu objektiver Erkenntnis ungeeignet. Sie können sich dieser zwar annähren, in ihrer Totalität bleibt sie dennoch unerreicht.
Im Binären Code ist subjektives Erleben von objektiver Existenz die 0 und das objektive Universum die 1.

Objektive Realität ist für Menschen genauso unerreichbar wie absolute Wahrheit oder ähnliche Ideale.

primal

Die erste Frage ist schonmal Irrational,weil sie nicht zu Beantworten ist.Denn"Gebt mir einen Punkt und ich hebe das Weltall aus den Angeln" (Freischreibend abgeändert) kennt sicher jeder,oder ?

Drei Fragen in einer Zusammenzufassen,ist eigentlich auch Irrational.Zumindest aber Irreführend,falls davon noch etwas übrig ist ^^

Bezugssysteme ergeben sich,meiner Ansicht nach,wohl immer aus der Prägung  (Überlebensfähigkeit usw.) des Individuums und sind nach den Gesetzen der grossen Grosshirnrinde,also ich und du und Müllers Kuh,nur für höhere Diktatoren Erhältlich.Eine Hierarchie Unterscheidet sich in ihrem Wesen nicht von einer beliebigen anderen Hierarchie.Das bringt die Bedeutung des Wortes so mit sich.Denk ich mal.

Das ist dann also der zweite Lehrsatz der Irrationalität.Aber nur wenn man so will ^^

Die dritte Frage ist oben Erklärt und als dritter Lehrsatz der Irrationalität,die sich aus "Missinterpretationen" (Angst,Pawlow etc.) der Prägung ergeben haben,erkannt worden.Falls so etwas möglich ist ^^

"Absolut" ist nur im Verstehen des ganzen Gebildes zu Akzeptieren.Irrationale Psychisch Organische Verklumpungen um eigene Ego zu schwächen zu Erweitern oder zu Betrügen,sind Irrational und als Vorteilsannahme Negativ zu Bewerten,oder ?

"Irr Rat ion al(l)" Also man Rät (Ratefuchs Guido) wie Irre im Ionenkanal drauf los und stolpert über sich selbst.Aber nur wenn das "Selbst" Existiert und es nicht aus Körper oder Hormonen besteht.

Aber gut,das hier ein paar Smeilys (Verdammt wie Schreibt man das ?(Siehe oben)) herumhängen um ein paar Irrationale Bezugspunkte setzen zu können,oder ^^


Robert

 :shisha:

oder was rauchst du gerade? Ich will das auch haben.

Groucho

Zitat von: primal am 25. Oktober 2013, 19:58:13
Bezugssysteme ergeben sich,meiner Ansicht nach,wohl immer aus der Prägung  (Überlebensfähigkeit usw.) des Individuums und sind nach den Gesetzen der grossen Grosshirnrinde,also ich und du und Müllers Kuh,nur für höhere Diktatoren Erhältlich.Eine Hierarchie Unterscheidet sich in ihrem Wesen nicht von einer beliebigen anderen Hierarchie.Das bringt die Bedeutung des Wortes so mit sich.Denk ich mal.

Unbedingt! Auch ich plädiere für Hierarchien bei Kühen.

Lord Ahriman

Zitat von: Groucho am 25. Oktober 2013, 20:42:31
Unbedingt! Auch ich plädiere für Hierarchien bei Kühen.

Ist das dann Kuhrarchie oder Kuhrie?

gesine2

Zitatoder?
Eindeutig Bovismus, Lord Ahriman, das diskriminierende Sortieren der Mitweidenden nach Mustern der Fleckung, Größe des Euters etc pp
Außerdem sind KuharschCourage und 'Kuhrie? Ei like some' geschützte Markenzeichen, das eine von Mutter, das andere vom Vatikänchen.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Groucho

Zitat von: gesine2 am 25. Oktober 2013, 23:40:21
[...] das diskriminierende Sortieren der Mitweidenden nach Mustern der Fleckung, [...]

Diskriminierend ist vor Allem, dass Du ein Geschlecht weglässt, und die Mitweidenden nicht von den Mitweidern unterscheidest!

gesine2

Zitatvon den Mitweidern
"Jeder bringt was zum Essen mit, womit kommst Du?" - "Mitweidern Hungrigen"
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Vernum

Guter Thread, auch, wenn schon ein bisschen her.

Machen wir es doch wie Popper, nämlich kritisch rationalistisch.
Rationalität könnte man demnach doch sinnvollerweise als gute Modellierungsfähigkeit definieren. Wer gute (falsifizierbare) Voraussagen machen kann, denkt und handelt rational - seine Denkweise hat "predictive value", egal innerhalb welches Bezugssystems. Das ist dafür genaugenommen völlig irrelevant. Über irgendeine metaphyische Wahrheit können und wollen wir auch gar nichts aussagen. Entscheidend ist, ob unsere Voraussagen zutreffen und wir daraus innerhalb unseres Bezugssystems einen Nutzen schlagen können.
Ein Bezugssystem kann demnach auch gar nicht "rational" oder "irrational" sein. Das macht semantisch keinen Sinn.
Wer ein Bezugssystem als "falsch" deklariert, tut dies sowieso stets innerhalb und mit den Prämissen irgendeines anderen Bezugssystems.
Die Wahl des Bezugssystems und die Frage nach den anzustrebenden Zielen ("oughts") ist eine normative (dialektische) Frage und berührt das Problem erst gar nicht.

Homeboy

nope. m.m.n. gibt es durchaus irrationale bezugssysteme, zumindest gefühlt, nämlich wenn sie von der realität entkoppelt oder gelöst sind, auch, wenn sie in sich geschlossen, logisch oder rational sind, bleiben sie FALSCH - in jeder denkbaren bedeutung.

ansonsten gilt: wir streiten durchaus über das richtigere bezugssystem etwa von homöopathie, die befürworter nennen ihr humbug-system (wertung intendiert), die gegner naturwissenschaftlich-empirische medizin (auch hier ist wertung vorhanden, etwa weil ich es nicht "schulmedizin" nenne). wer ist da nun rational und wer ist da über gebühr normativ. wertfreiheit geht nicht.
das, worum dieser aushandlungsprozess geführt wird nennt sich definitionsmacht.

Vernum

Zitat von: Homeboy am 10. Dezember 2013, 10:05:05
nope. m.m.n. gibt es durchaus irrationale bezugssysteme, zumindest gefühlt, nämlich wenn sie von der realität entkoppelt oder gelöst sind

Nö. Das sind dann einfach unterschiedliche Bezugssyteme. Nur, weil ein anderes Bezugssystem sich mit Lieblingsbezugssystem des Menschen ("empirische Realität") widerspricht, heißt das nicht sie sei in irgendeinem anderen Sinne "falsch", als bloß aus der Sicht des anderen Bezugssystems.

Kurz gesagt: Warum wir Menschen am liebsten das Bezugssystem "empirische Realität" wählen, ist, weil sie für uns am Nützlichsten zum Leben und Überleben ist, aus dem Grund, dass sie  uns gute Vorhersagen ihr innerhalb liefert.
Vorhersagen in anderen Bezugssystemen sind für uns ja oftmals wertlos, wenn sie sich nicht auf empirische Realität abbilden lassen. Zum Beispiel gilt das für viele abstrakte mathematische Bezugssysteme.
Sich damit auch zu beschäftigen ist eine rein normative Frage. Ein Mathematiker, der sich auch damit beschäftigt, handelt also innerhalb dieses Bezugssystems auch dann rational, wenn sich dieser Sachverhalt in einem anderen Bezugssystem nicht so darstellen würde.

Keines der beiden Bezugssysteme ist aber in irgendeiner Weise entscheidbar richtiger oder falscher. Eben deshalb, weil man diese Entscheidung stets auch nach dem Maßstab eines anderen Bezugssystems fällen müsste. Woran würde man das sonst messen?

Es bleibt dabei, dass man bloß dialektisch und persuasiv der normativen Frage nachgehen kann, wie sinnvoll es ist, sich mit dem einen oder anderen Bezugssystem zu beschäftigen oder nicht. Aber irgendeine "Wahrheit" oder "Richtigkeit" festzustellen, ist schlicht nicht möglich und auch gar nicht nötig.

Zitat von: Homeboy am 10. Dezember 2013, 10:05:05
ansonsten gilt: wir streiten durchaus über das richtigere bezugssystem etwa von homöopathie, die befürworter nennen ihr humbug-system (wertung intendiert), die gegner naturwissenschaftlich-empirische medizin (auch hier ist wertung vorhanden, etwa weil ich es nicht "schulmedizin" nenne). wer ist da nun rational und wer ist da über gebühr normativ.

Nö. Die Vertreter von Homöopathie beanspruchen doch Vorhersagbarkeit in unserer empirischen und beobachtbaren Realität - nämlich die Heilung von Menschen mit allerlei Krankheiten.
Sie operieren also schon im selben Bezugssystem wie die evidenzbasierte Medizin - aber eben nicht sonderlich rational. Das merkt man daran, dass sie entweder schlechte Vorhersagen machen oder, dass sie sich nicht überprüfen lassen (Kriterium der Falsifizierbarkeit).

Das Bündel an Theorie und Methoden um in dem wichtigsten unserer Bezugssysteme erfolgreich und somit rational zu sein, nennt sich Wissenschaft.

Zitat von: Homeboy am 10. Dezember 2013, 10:05:05
wertfreiheit geht nicht.

Was meinst du damit? (Hab' eine Ahnung; aber hätte es gerne genauer)

Zitat von: Homeboy am 10. Dezember 2013, 10:05:05
das, worum dieser aushandlungsprozess geführt wird nennt sich definitionsmacht.

Jetzt bringst du hier eine kulturelle und soziale Variable ins Spiel... Bezug?
Wer geselleschaftliche Definitionsmacht besitzt, hat doch nichts mit rationalem operieren in Bezugssystemen zu tun.
Irgendwie ist dein Beitrag etwas wirr. Bitte um Ordnung.