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Gabriele Wolff zum Korpsgeist der Psychiater

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von sweeper, 14. Juli 2013, 21:54:27

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Belbo


sweeper

Hallo Nachterpel,

falls die Frage auch an mich geht:
ich halte nichts davon, vor dem WA-Verfahren zu dem Fall weiter spekulativ öffentlich Stellung zu beziehen.
Für mich ist ein Forenthread eher Kneipendiskussion, wo jeder seine Meinung sagen darf.
Ein Blogbeitrag von Psiram hat schon einen "offizielleren" Charakter - so lange es keine relevanten Neuigkeiten gibt oder einen unerwartet neuen Blickwinkel, würde ich mich da mit Statements in Zurückhaltung üben.

Das kritisiere ich am Blog von Gabriele Wolff: ist mir zu tendenziös und polarisierend - ebenso wie die neue Diskreditierungskampagne von RA Strate gegen Frau M.
Die Wortwahl in Strates docs ist Kampfsprache  - hier wird versucht, die öffentliche Stimmung am Kochen zu halten, nachdem mit der Freilassung gerade etwas Ruhe eingekehrt ist. Dabei ist es Aufgabe des neuen Verfahrens, die Sachverhalte zu prüfen, die Strate meint, spekulativ zu Ungunsten der gegnerischen Seite deuten zu können/müssen.

Je mehr er solche Züge an den Tag legt, um so misstrauischer werde ich.

Gute Nacht  ;)
Sweeper
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

71hAhmed

Zitat von: ErpelderNacht am 13. August 2013, 21:24:55
Zitat von: bayle am 13. August 2013, 20:52:32
Zitat von: ErpelderNacht am 13. August 2013, 20:45:34
Mal wat Anderes:

Gedenkt ihr, einen Update auf dem Blog zu machen?
Warum eigentlich nicht. Stell Deinen Blog-Vorschlag hier ein, und wir diskutieren ihn! ;)
Ich bin kein Psiramista, und habe mich doch schon als Verschwörungstheoretiker geoutet.
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-verschworung-oder-wahn/#comment-26429
Damit bin ich hoffentlich überzeugend disqualifiziert  :police:

Gruß und Gute Nacht,
EdN
So einfach geht das nicht, weder das eine noch das andere reicht für eine Disqualifizierung. Entweder der Text (und die Argumente) sind gut oder nicht. Also frisch den Bleistift gespitzt und losgelegt. Und dann  :fechtel:

sweeper

Zitat von: Belbo am 13. August 2013, 21:32:11
Vielleicht könnte man ja Herrn Doering as Gastautor gewinnen....

Chapeau


http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-16.html

Hab ich auch schon überlegt.
Dumm nur, dass es wieder Endlos-Loops im Kommentarbereich geben wird.
Wer soll darauf immer wieder eingehen?

Übrigens gibt es bei der faz schon eine Satire zum Drama:

http://www.taz.de/!121733/

ZitatDie Wahrheit
Der Graf von Monte Gustl

Quentin Tarantino will die Mollath-Affäre verfilmen. Er verlegt die Story in ein Fantasie-Bayern des 18. Jahrhunderts, mit reichlich Retro.

...

...Sieben Jahre verbringt Edmond in Einzelhaft bei Wasser und Brot, bis ihm durch die Hilfe des Abbé Strate (Bruce Willis) die Flucht gelingt und er bittere Rache nimmt – an seiner Frau, am König, an Bayern ...

Wie immer wird Quentin Taranatino die Handlung mit reichlich Retroelementen und fetziger Musik ausschmücken. Wer Musketierfilme kennt, wird angesichts der Filmzitate auf seine Kosten kommen. Wunderbar schon jetzt im ersten Drehbuchentwurf zu lesen ist jene blutrünstige Szene beim Showdown, wenn der Graf von Monte Gustl den um Gnade winselnden König von Bayern vierteilt, ,,als ob Marlon Brando geschlachtet wird", wie es in der Variety heißt.

Und doch könnte der Film, der im Sommer 2015 in die Kinos kommen soll, bei aller Mantel-und-Degen-Action eher nachdenklich stimmen, wenn der Graf von Monte Gustl am Ende einsam in den rauchenden Trümmern von Schloss Neuschwanstein steht, bevor er in die güldene Abendsonne des Bayernlandes reitet.

Jaja..
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sweeper

Jetzt rastet die Krimi-Gabi endgültig aus.
Zitiert unvollständig aus der von mir hier schon vor Tagen verlinkten Stellungnahme der DGPPN zur tendenziösen Berichterstattung über den Maßregelvollzug - ohne Quellenangabe.
Verkennt, dass sich hier die gesamte DGPPN (!) hinter ihre forensischen Kollegen stellt und meint, die DGPPN belehren zu müssen.
Gibt zu allem Überfluss unerlaubt Therapieempfehlungen ("im Notfall Beruhigungsmittel")
Zitathttps://gabrielewolff.wordpress.com/2013/07/26/der-fall-mollath-die-letzte-bastion/comment-page-6/#comment-21470
gabrielewolff sagte am 13. August 2013 um 23:50 :

Das mußte ja mal wieder gesagt werden: die blöde Justiz ist schuld:

    Der Fall Gustl Mollath hat gezeigt, dass in Bezug auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen, in denen die forensische Psychiatrie ihrem Behandlungs- und Sicherungsauftrag nachkommt, erhebliche Informationsdefizite bestehen. Dabei ist es die rechtsstaatliche Aufgabe des Gerichts – und nicht der forensischen Psychiatrie – zu prüfen und festzustellen, ob sich die einem Menschen zur Last gelegten Straftaten überhaupt ereignet haben und nicht eventuelle Falschbezichtigungen eine Rolle spielen. Es ist auch alleinige Aufgabe des Gerichts, die Schwere von begangenen Straftaten zu bewerten. Gutachter haben eine diagnostische und prognostische Aufgabe. In Gerichtsverfahren entscheiden nicht sie, ob es eine Straftat überhaupt gegeben haben könnte oder ob der von ihnen untersuchte Proband sie begangen hat, sondern sie arbeiten angeleitet durch das Gericht.

DGPPN


Und wie steht es um Psychiater, die von unbasierten Anklagen oder sogar auch nur polizeilichen Akten als Wahrheit ausgehen, weil sie zu kritischer Lektur nicht in der Lage sind? Ja, die solche nachgelieferten Materialien anfordern, weil sonst das Wunschergebnis des Auftraggebers ausbleiben muß? Es geht auch nicht um die Schwere der begangenen Straftaten, denn die Fehlkonstruktion des § 63 StGB liegt ja schon darin, daß die Anlaßtaten gar nicht schwer sein müssen. Und daran will selbst die liberale Justizministerin nichts ändern.
Nein, das Strafgesetz erlegt Psychiatern die Kaffeesatzleserei auf, aus womöglich leichten Straftaten in Kombination mit ihrer Diagnose prognostisch erhebliche Straftaten vorauszusehen.

Falls die DGPPN gewillt ist, professionell zu reagieren, sollte sie diese Zumutung ablehnen. Psychiater sind keine Hellseher. Und psychische Erkrankungen grundsätzlich nicht kriminogen.

Nein, die DGPPN treibt anderes um: dank des BVerfG sind "Patienten" im Maßregelvollzug nä#mlich geschützter vor Zwangsbehandlungen als der allgemeinpsychiatrisch versorgte Patient. Und das kann ja nicht sein.
Natürlich wird auch das hastig von gerade einmal 32 anwesenden Bundestagsabgeordneten verabschiedete Zwangsbehandlungsgesetz in der Allgemeinpsychiatrie ebenfalls vom BVerfG kassiert werden, weil es dessen Vorgaben, die im Rahmen von MRV-Fällen entwickelt wurden, nicht entspricht.
Die Rede von Akutfällen geht fehl: in Fällen der Nothilfe reicht die Gabe von Beruhigunsmitteln. Persönlichkeitsverändernde und krankmachende Neuroleptika, die ohnehin nur Symptome bekämpfen, gehören nicht dazu. In 50 Jahren wird diese Art von Behandlung als genauso grausam und fehlgeleitet angesehen werden wie Elektroschocks und Lobotomie. Von den Eisbädern der frühen Jahre der Psychiatrie ganz zu schweigen. In keiner ärztlichen Disziplin waren die Halbwertzeiten des jeweiligen Standes der Wissenschaft so kurz wie in der Psychiatrie.

Von der der Mode, der Politik und der Ökonomie unterworfenen Diagnostik mal ganz zu schweigen.

Selbstreflektion ist sehr anzuraten!

Diese Frau hat selbst ein gravierendes Problem - wenn sie sich als Staatsanwältin auch so benommen hat, würde das den Frühruhestand erklären.
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Belbo

Zumal das was Frau Wolff übern den Richter und Dr. Leipziger verbreitet wohl nur noch als Ehrabschneidung bezeichnet werden kann.

Belbo

Zitat von: Belbo am 14. August 2013, 09:54:53
Zumal das was Frau Wolff übern den Richter und Dr. Leipziger verbreitet wohl nur noch als Ehrabschneidung bezeichnet werden kann.

ZitatGanz direkt und im Klartext meine tatsachenbasierte Einschätzung:

Das Fehlgutachten von Dr. Leipziger ist das Ergebnis der justizabhängigen Betriebsblindheit eines nicht-intellektuellen Arztes, der über seine Kompetenz hinaus befördert wurde.

Das Fehlurteil Brixners beruht auf Vorsatz. Ihm war bekannt, daß das "Gutachten" von Dr. Leipziger nicht ausreichte, weshalb er es ja auch hinsichtlich der juristisch nicht ausreichenden Prognose freihändig hochzonen mußte. Die naive Ansicht Dr. Leipzigers, daß die "neuen" Taten der Sachbeschädigungen (da lag ihm mal gerade eine manipulierte polizeiliche Akte vor) eine Wahnprodegienz belegten, ließ er im Urteil gleich ganz weg, weil er alle Hände voll damit zu tun hatte, sachverhaltsfälschend handfeste Motive Mollaths zu basteln, um ihm die Täterschaft überhaupt anhängen zu können. Und dann mußte er die Schöffen durch den bestellten Auftritt von Dr. Wörthmüller auch noch beeindrucken, der freimütig, auf der Grundlage eines Gartenzaunsgesprächs und von mehrtägigen Verhandlungen mit Gustl Mollath, ob er, Dr, Wörthmüller, nun befangen sei oder nicht, locker seiner Ansicht Ausdruck verlieh, daß er Mollath für irgendwie gaga hielt.

Diese Inszenierung war erforderlich, weil das Leipziger-Gutachten zumindest für den Schöffen Heinz Westenrieder, seines Zeichens Klinikdirektor, ersichtlich zu schwach sein mußte.



Da kenne ich ja fanatische Truther die zu logischerem Denken fähig sind, wie gesagt inzwischen ein Schulbeispiel wie sich bei jemandem der Verschwörungswahn breit macht.

sweeper

Mollath und Strate bei Beckmann:

http://www.daserste.de/unterhaltung/talk/beckmann/sendung/beckmann-15082013-der-fall-gustl-mollath100.html

Die Psychiaterin Hanna Ziegert ist vor allem Psychoanalytikerin und als Gerichtsgutachterin zumindest umstritten:
Zitat
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8842996.html

...Die forensischen Psychiater in der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde haben ein Papier erarbeitet, das nach dem Facharzt für Psychiatrie eine zweijährige Fortbildung zur Voraussetzung für die Tätigkeit als forensischer Gutachter vorschlägt. Doch das Papier wird vom Ärztetag nicht angenommen zur Beschlußfassung. Da könnten ja noch andere kommen, die Gerontologen, die Psychiater, die sich mit Suchtkranken befassen. Es geht um Marktanteile: Wenn es Spezialisten gibt, reduziert sich der Spielraum für Doktor Jedermann.

In Augsburg sind Dinge geschehen, die einer Verhandlung über den gewaltsamen Tod eines Kindes unwürdig sind. Zwei Gutachter wurden bestellt, die Professoren Henning Saß aus Aachen und Reinhard Wille aus Kiel. Verteidiger Christoph Lang, 35, beantragte am ersten Sitzungstag die Aussetzung des Verfahrens: Der Verteidigung sei ein Auslagenvorschuß von 5000 Mark zu gewähren für die von ihr zu präsentierende Münchner Psychiaterin Hanna Ziegert und dieser zwecks Erstellung eines Gutachtens unbeschränkter Zugang zum Angeklagten. Das Gericht lehnte ab. Frau Ziegert habe die angebotenen Termine ungenutzt verstreichen lassen....

... Frau Ziegert befindet sich im Konflikt mit dem Vorsitzenden der Münchner Schwurgerichtskammer, der sie nicht mehr als Sachverständige bestellt. Er ist ein mächtiger und manchen Verteidiger zum Zorn reizender Mann, unter seiner Herrschaft hat sich in München eine besondere Art der Rechtskultur breitgemacht. Doch der Hanna Ziegerts Beratung zu dankende Antrag läßt Verständnis für den Münchner Vorsitzenden aufkommen.

Nur einige Beispiele: Es wird bemängelt, daß die bestellten Gutachter nicht erfragt hätten, ob der Angeklagte gestillt wurde; Schreiner zeige eine paranoide Symptomatik, ein Gefühl der Verfolgung und Benachteiligung, die ihre Wurzel in der Ermordung des Großvaters mütterlicherseits - 1935 - im KZ haben könne;
Schreiner könne einer Inzestfamilie entstammen, in der er von den Eltern oder anderen mißbraucht wurde, und so fort.

Au weia... da kommt was auf die Zuschauer zu...
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sweeper

Ebenfalls zu Frau Ziegert:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-12807581.html

Zitat...Für Frau Ziegert ist die Angeklagte wegen fehlender Einsichtsfähigkeit schuldunfähig oder zumindest wegen eingeschränkter Steuerungsfähigkeit vermindert schuldfähig. Es läßt sich nicht fixieren, was das begründen soll. Ziegerts Ausführungen gleichen einer Flutwelle, die wegspült, was an Fragen vorgebracht oder schließlich gar nicht mehr vorgebracht wird.

Frau Ziegert ist nicht zuletzt Psychoanalytikerin. Wilfried Rasch, der emeritierte Nestor der Gerichtspsychiatrie, beschrieb einmal die Chancen und die Grenzen der Psychoanalyse vor Gericht: "Wo einzelne Psychoanalytiker sich als Gutachter in die Gerichtssäle wagten, war ihr Scheitern vorprogrammiert, weil sie die Spielregeln des Systems nicht kannten oder meinten, das Strafrechtssystem vom Einzelfall her revolutionieren zu können ... Bis heute wirkt in die Auseinandersetzung über die Schuldfähigkeit im Gericht die magische Bedeutung hinein, die dem Unbewußten" - von ihnen - "zugemessen wird. Der theoretische Frontalangriff der Psychoanalyse auf die sonstige Begutachtungspraxis und die mit ihm verbundene Exkulpation war sozusagen zwangsläufig geeignet, Widerstände zu erzeugen."

Frau Ziegert hat Widerstand zuhauf provoziert. Nur angedeutet kann werden, in welcher Manier sie die Juristen und die Öffentlichkeit überfordert. Nicht bewußt soll der Pflegemutter gewesen sein, wie es um die Gesundheit der Kinder stand, konstatiert sie. Wozu aber hat Frau Rößler dann Legenden erfunden, die Kinder seien durch alkoholkranke Mütter erblich geschädigt, hätten epileptische Anfälle, Eßstörungen und so fort? Von Sommer 1997 an wurden die Kinder nicht mehr draußen gesehen. Kam jemand zu Besuch, lagen sie in ihren Betten, die Decke bis zum Haaransatz hochgezogen, die Gesichter zur Wand gedreht. Den Eheleuten muß bewußt gewesen sein, was der Anblick der Kinder auslösen mußte - blankes Entsetzen...
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P.G.

Zitat von: sweeper am 13. August 2013, 23:09:52
Jetzt rastet die Krimi-Gabi endgültig aus.
Zitiert unvollständig aus der von mir hier schon vor Tagen verlinkten Stellungnahme der DGPPN zur tendenziösen Berichterstattung über den Maßregelvollzug - ohne Quellenangabe.
Verkennt, dass sich hier die gesamte DGPPN (!) hinter ihre forensischen Kollegen stellt und meint, die DGPPN belehren zu müssen.
Gibt zu allem Überfluss unerlaubt Therapieempfehlungen ("im Notfall Beruhigungsmittel")
Zitathttps://gabrielewolff.wordpress.com/2013/07/26/der-fall-mollath-die-letzte-bastion/comment-page-6/#comment-21470
gabrielewolff sagte am 13. August 2013 um 23:50 :

Das mußte ja mal wieder gesagt werden: die blöde Justiz ist schuld:

    Der Fall Gustl Mollath hat gezeigt, dass in Bezug auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen, in denen die forensische Psychiatrie ihrem Behandlungs- und Sicherungsauftrag nachkommt, erhebliche Informationsdefizite bestehen. Dabei ist es die rechtsstaatliche Aufgabe des Gerichts – und nicht der forensischen Psychiatrie – zu prüfen und festzustellen, ob sich die einem Menschen zur Last gelegten Straftaten überhaupt ereignet haben und nicht eventuelle Falschbezichtigungen eine Rolle spielen. Es ist auch alleinige Aufgabe des Gerichts, die Schwere von begangenen Straftaten zu bewerten. Gutachter haben eine diagnostische und prognostische Aufgabe. In Gerichtsverfahren entscheiden nicht sie, ob es eine Straftat überhaupt gegeben haben könnte oder ob der von ihnen untersuchte Proband sie begangen hat, sondern sie arbeiten angeleitet durch das Gericht.

DGPPN


Und wie steht es um Psychiater, die von unbasierten Anklagen oder sogar auch nur polizeilichen Akten als Wahrheit ausgehen, weil sie zu kritischer Lektur nicht in der Lage sind? Ja, die solche nachgelieferten Materialien anfordern, weil sonst das Wunschergebnis des Auftraggebers ausbleiben muß? Es geht auch nicht um die Schwere der begangenen Straftaten, denn die Fehlkonstruktion des § 63 StGB liegt ja schon darin, daß die Anlaßtaten gar nicht schwer sein müssen. Und daran will selbst die liberale Justizministerin nichts ändern.
Nein, das Strafgesetz erlegt Psychiatern die Kaffeesatzleserei auf, aus womöglich leichten Straftaten in Kombination mit ihrer Diagnose prognostisch erhebliche Straftaten vorauszusehen.

Falls die DGPPN gewillt ist, professionell zu reagieren, sollte sie diese Zumutung ablehnen. Psychiater sind keine Hellseher. Und psychische Erkrankungen grundsätzlich nicht kriminogen.

Nein, die DGPPN treibt anderes um: dank des BVerfG sind “Patienten” im Maßregelvollzug nä#mlich geschützter vor Zwangsbehandlungen als der allgemeinpsychiatrisch versorgte Patient. Und das kann ja nicht sein.
Natürlich wird auch das hastig von gerade einmal 32 anwesenden Bundestagsabgeordneten verabschiedete Zwangsbehandlungsgesetz in der Allgemeinpsychiatrie ebenfalls vom BVerfG kassiert werden, weil es dessen Vorgaben, die im Rahmen von MRV-Fällen entwickelt wurden, nicht entspricht.
Die Rede von Akutfällen geht fehl: in Fällen der Nothilfe reicht die Gabe von Beruhigunsmitteln. Persönlichkeitsverändernde und krankmachende Neuroleptika, die ohnehin nur Symptome bekämpfen, gehören nicht dazu. In 50 Jahren wird diese Art von Behandlung als genauso grausam und fehlgeleitet angesehen werden wie Elektroschocks und Lobotomie. Von den Eisbädern der frühen Jahre der Psychiatrie ganz zu schweigen. In keiner ärztlichen Disziplin waren die Halbwertzeiten des jeweiligen Standes der Wissenschaft so kurz wie in der Psychiatrie.

Von der der Mode, der Politik und der Ökonomie unterworfenen Diagnostik mal ganz zu schweigen.

Selbstreflektion ist sehr anzuraten!

Diese Frau hat selbst ein gravierendes Problem - wenn sie sich als Staatsanwältin auch so benommen hat, würde das den Frühruhestand erklären.
Mir ist es ein absolutes Rätsel, warum sie sich wiederholt so peinlich zu Themen äussert, von denen sie nicht mal die Basics drauf hat.  Geradezu exhibitionistisch zur Schau getragene Selbstüberschätzung. Dass sie sich damit immer wieder entlarvend der Lächerlichkeit preis gibt, wird dabei vollkommen von den beifallklatschenden, offensichtlich noch viel inkompetenteren Fans, überdeckt.
Famoses Schauspiel.
[url="http://www.alltrials.net/"]http://www.alltrials.net/[/url]

Groucho

ZitatNur einige Beispiele: Es wird bemängelt, daß die bestellten Gutachter nicht erfragt hätten, ob der Angeklagte gestillt wurde

Nee, oder? Meint die das ernst?

sweeper

Zitat von: Groucho am 14. August 2013, 12:23:53
ZitatNur einige Beispiele: Es wird bemängelt, daß die bestellten Gutachter nicht erfragt hätten, ob der Angeklagte gestillt wurde

Nee, oder? Meint die das ernst?

Das meint die ernst.

Wenn es nicht so spät gesendet würde und wenn mir das ganze Mollath-Thema nicht zum Hals raushinge, würde ich sagen:

"Beckmann" anschauen und dann ggfs bloggen...

edit: da kann man sich dann darauf freuen, dass das "böswillig vorenthaltene Foto der Mutter" womöglich einen libidinös-inzestual -matriarchalischen Rollenkonflikt der P.M. symbolisiert usw. Wird bestimmt unterhaltsam...
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sweeper

Zitat von: P.G. am 14. August 2013, 12:04:31

Mir ist es ein absolutes Rätsel, warum sie sich wiederholt so peinlich zu Themen äussert, von denen sie nicht mal die Basics drauf hat.  Geradezu exhibitionistisch zur Schau getragene Selbstüberschätzung. Dass sie sich damit immer wieder entlarvend der Lächerlichkeit preis gibt, wird dabei vollkommen von den beifallklatschenden, offensichtlich noch viel inkompetenteren Fans, überdeckt.
Famoses Schauspiel.

Diese hier ist auch bemerkenswert - scheint sehr aktiv in der virtuellen Antipsychiatrieszene zu sein:

Zitathttp://opablog.net/2013/08/14/ein-spezialist-fur-therapie-beginn/#comment-6100
Susanne Stetter schreibt:   
14. August 2013 um 10:37   

opablog-Zitat kommt hoffentlich demnächst, noch ist es nicht online.

Psychiatrie versteckt sich hinter der "Erfahrungswissenschaft" MEDIZIN. Täten sie nicht Versteckerles, sondern brauchbare Korrelationen liefern, eine Näherung an fundiertes Arbeiten wäre denkbar.

Nur, wenn Leitlinien die schlechteste Evidenzstufe haben, dann hilft eben nur FOLTER einer KRANKHEITSEINSICHT wegen. Kröber hat es sich verspielt, Wissenschaftler genannt werden zu dürfen. Es ist eine armseelige Vogelscheuche. (Dies ist meine Meinung, die ich mir fundiert gebildet habe. Falls Kröber meinen könnte, es sei eine Ehrverletzung seiner Person, dann wird er sich warm anziehen müssen.)

Diese Blogs erinnern an interaktive Big-Brother-Container  :crazy
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sweeper

Die "Anti-Mollathisten-Verschwörung" weitet sich aus.
Jetzt sitzen schon  - von einem Spin-Doctor aus Fleisch und Blut?? - gleichgeschaltete JU-Aktivisten hinter ihren Tastaturen und versuchen, die Stimmung zu drehen:
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/07/26/der-fall-mollath-die-letzte-bastion/comment-page-6/#comment-21557

Vertragsbeilage sagte am 14. August 2013 um 14:58 :

Dank an Sascha Pommrenke, der die laufende mediale Kampagne hervorragend auf den Punkt bring. Man möchte tatsächlich wissen, ob sich die betreffenden Journalisten "unbewusst Gleichschalten", oder ob hinter den Auffälligkeiten nicht doch ein Spin-Doktor aus Fleisch und Blut, bzw. eine Agentur, steht. Tatsächlich wird durch die ewiggleiche Wiederholung falscher Tatsachen und aus dem Kontext genommener und somit manipulativ eingesetzter Versatzstücke zunehmend eine neue Realität geschaffen, deren Vegiftungspotential in seinem ganzen Ausmaß noch nicht abzuschätzen ist. Die vorpreschenden Schreiberlinge, anders kann man diese ehrlosen Wichte der Journalisten-Zunft nicht bezeichnen, machen ganze Arbeit, was sich an den vermehrt auftauchenden unreflektierten Kommentaren und Blogschreibern im Netz schon unschön deutlich zeigt. Auch in den Kommentaren zu Zeitungsartikeln wird langsam das Ausmaß vermehrter "kritischer Stimmen" deutlich. Wieviele JU-Aktivisten sitzen nun an ihren Rechnern, um Stimmung zu machen? Es wird auch an RA Strates hoffentlich weiterhin klugen Strategie und am Dranbleiben der lauteren Redakteure liegen, damit das köchelnde Süppchen dieser Gegenpropaganda nicht aufgeht. Hoffen wir, dass dieses Schmierstück nicht Eingang finden wird in zukünftige Ratgeber erfolgreicher PR-Arbeit. Oh Medienwald, mir graut vor dir!

Spin-Doctor Mabuse - das ist sicher auch Psiram  :crazy
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Groucho

Faszinierend, wie man hier live zuschauen kann, wie sich eine VT entwickelt.