Das Interview mit Frau Melanie Joy habe ich mir zwischenzeitlich auch angetan. Ich würde diese Frau als militante Veganerin bezeichnen, die in dem Augenblick, in dem sie eine Machtposition erhält, sofort den Fleischverzehr verbieten würde.
In den Diskussionsbeiträgen im Spiegel (ca. 740) steht es gottseidank fast unentschieden zwischen denjenigen Foristen, die auch Fleisch verzehren, zu den veganen Foristen.
Aber auch in normalen Diskussionen kann man fast immer die Klage heraushören, dass Nichtfleischesser benachteiligt seien: in der Gastronomie gäbe es keine richtige vegetarischen Gerichte, im Supermarkt fehlten Produkte aus Seitan oder Tofu usw.
Wenn ich mit offenen Augen durch die Einkaufswelt gehe, entdecke ich ausreichend Lebensmittel, aus denen ich mir eine vegetarische Mahlzeit kochen könnte. Allerdings stehe ich auf dem Standpunkt, dass, wenn ich auf Fleisch verzichten würde, auch keine Fleischersatzprodukte (Seitan, Tofu) benötigen werde.
Wenn ich vegetarisch gut essen will (ja, das geht) gibt es in den größeren deutschen Städten gute vegetarische Restaurants. In Frankreich gibt es sehr gute vegetarische Restaurants auch in kleineren Städten, dort macht man aber kein solches Theater wie bei uns, dort ißt man, was einem schmeckt und versucht nicht Andersgläubige zu bekehren.
Übrigens: mir wurde es in jungen Jahren beim Verzehr von Spinat mehrmals schlecht, ich esse aber heute dennoch Gemüse, so eingeschlagen wie bei Frau Joy mit dem verdorbenen Stück Fleisch hat es bei mir nicht.

Die im Interview als Opfer des Karnismus genannten ausgebeuteten osteuropäischen Schlachter sind nicht etwa Opfer des Karnismus sondern Opfer der BWL.