Neuer Skandal: Lebensmittelindustrie produziert Sachen, die schmecken!

[The Doctrix]

Erst wenn der letzte Baum gefangen, der letzte Fluss gerodet und das letzte Geld vergiftet ist - aber wer will schon Fisch essen?!?

[Maxi]

Binky:

Aber im Ernst, mich kotzt diese selbstgerechte, intolerante und arrogante Art in vielen Diskussionen an, in denen von oben herab den Opfern eines Betruges pauschal unterstellt wird, sie sind daran selber schuld, weil sie nicht auf dem Wochenmarkt, beim Biobauern im Hofladen oder wenigstens beim Fachmetzger kaufen und zu faul/blöd zum Kochen sind. Und preiswert ist es auch, also sei Armut keine Ausrede, usw.

Genau das ärgert mich auch immer, Binky.
Wie wäre es denn z.B. wenn ich mich darüber aufregen würde, dass die Leute heute ja nur noch Fertigkleidung kaufen. Meine Mutter hat noch genäht und gestrickt, meine Oma hat sogar die Wolle noch selber gemacht. Heutzutage gehen die Leute einfach in den Laden und kaufen sich eine Jeans und ein T-Shirt, und zwar nur deshalb, weil sie zu faul sind, selber zu nähen.
Warum wird immer so ein Geschiss ums Essen gemacht?

[Dr. Ici Wenn]

Wie wäre es denn z.B. wenn ich mich darüber aufregen würde, dass die Leute heute ja nur noch Fertigkleidung kaufen. Meine Mutter hat noch genäht und gestrickt, meine Oma hat sogar die Wolle noch selber gemacht. Heutzutage gehen die Leute einfach in den Laden und kaufen sich eine Jeans und ein T-Shirt, und zwar nur deshalb, weil sie zu faul sind, selber zu nähen.
Warum wird immer so ein Geschiss ums Essen gemacht?

Schöner Vergleich. Muss ich mir merken.

[Dr. Ici Wenn]

...sag ich doch, jeder wie er will, wenn mich Mode nicht interessiert trag ich nen Kartoffelsack, hauptsache eshält warm, wenn mich Design nicht interessiert stelle ich meine Bücher in Apfelsinenkisten und wenn mir Architektur wurscht ist kauf ich mir ein Massafertighaus........

Das ist doch alles keine Entweder-Oder-Geschichte. Es gibt Tage und Situationen, da interessiert mich Essen nicht, aber der Hunger stört halt. Dann reichen mir die Minimalkriterien völlig, Analogkäse und Pressfleisch - warum nicht? An anderen Tagen steht das Kochen und ein gutes Essen im Vordergrund mit feinen, frischen Zutaten. Das zieht sich doch fast überall durch, Musik z.B. Nichts über ein gutes Livekonzert, trotzdem höre ich mir YouTube Filmchen auf den miesen Lautsprechern des Netbooks an, wenn die Situation gerade so ist.

Entscheidend ist doch was ganz anderes: Man muss die Bandbreite kennen! Von bis. Da babe ich dann bei manchen Leuten, speziell, wenn es ums Essen geht, auch so meine Bedenken. Manche haben noch nie wirklich gut gegessen, haben keine Ahnung von Warenkunde etc. und sind tatsächlich von Fertigfutter abhängig. Sowas ist schade, aber letztlich auch nicht wirklich dramatisch - es entgeht ihnen halt nur was.

[The Doctrix]

Manche haben noch nie wirklich gut gegessen, haben keine Ahnung von Warenkunde etc. und sind tatsächlich von Fertigfutter abhängig.

Und selbst damit haben manche so ihre Schwierigkeiten.

Ich erinnere mich mal an ein Stationspraktikum während meines Studiums: da bekamen wir eine junge Schwesternschülerin. An ihrem 2. Morgen bekam sie den Auftrag, Wasser zu erhitzen (für Tee für Patienten). Sie wusste allen Ernstes nicht, wie man das macht.
Und an ihrem letzten Tag auf Station (vor der turnusmässigen Rotation) wollte sie Kuchen mitbringen. Was sie dann aber mitbrachte war eine Schachtel mit einer Fertigbackmischung. Sie dachte, man tut diese einfach in die Mikrowelle, und dann kommt da in 3 Minuten ein fertiger Kuchen heraus.   

Tolle Evolution: erst die Entwicklung von Fertiggerichten hat es überhaupt ermöglicht, dass solche Menschen überleben können.

[Belbo zwei]

...sag ich doch, jeder wie er will, wenn mich Mode nicht interessiert trag ich nen Kartoffelsack, hauptsache eshält warm, wenn mich Design nicht interessiert stelle ich meine Bücher in Apfelsinenkisten und wenn mir Architektur wurscht ist kauf ich mir ein Massafertighaus........

Das ist doch alles keine Entweder-Oder-Geschichte. Es gibt Tage und Situationen, da interessiert mich Essen nicht, aber der Hunger stört halt. Dann reichen mir die Minimalkriterien völlig, Analogkäse und Pressfleisch - warum nicht? An anderen Tagen steht das Kochen und ein gutes Essen im Vordergrund mit feinen, frischen Zutaten. Das zieht sich doch fast überall durch, Musik z.B. Nichts über ein gutes Livekonzert, trotzdem höre ich mir YouTube Filmchen auf den miesen Lautsprechern des Netbooks an, wenn die Situation gerade so ist.

Entscheidend ist doch was ganz anderes: Man muss die Bandbreite kennen! Von bis. Da babe ich dann bei manchen Leuten, speziell, wenn es ums Essen geht, auch so meine Bedenken. Manche haben noch nie wirklich gut gegessen, haben keine Ahnung von Warenkunde etc. und sind tatsächlich von Fertigfutter abhängig. Sowas ist schade, aber letztlich auch nicht wirklich dramatisch - es entgeht ihnen halt nur was.

Es war ja auch keine Antwort auf Dich sondern auf Conina. Übrigens schmecken Ravioli richti wie Ravioli nur aus einer Dose von Maggi mit fleischloser Sosse.

[Dr. Ici Wenn]

Es war ja auch keine Antwort auf Dich sondern auf Conina. Übrigens schmecken Ravioli richti wie Ravioli nur aus einer Dose von Maggi mit fleischloser Sosse.

Schon eine philosophische Frage: Ravioli sind mit der Dose ein Bündnis eingegangen, welche sind nun echt? Die frischen selbstgemachten oder die aus der Dose? 

[Belbo zwei]

Es war ja auch keine Antwort auf Dich sondern auf Conina. Übrigens schmecken Ravioli richti wie Ravioli nur aus einer Dose von Maggi mit fleischloser Sosse.

Schon eine philosophische Frage: Ravioli sind mit der Dose ein Bündnis eingegangen, welche sind nun echt? Die frischen selbstgemachten oder die aus der Dose? 

Das ist eine Kindheitsgeschichte meine ersten "richtigen" also selbergemachten italienischen Ravioli habe ich bestimmt erst mit 15 gegessen ide schmeckten aber eben nicht "echt".

[Dr. Ici Wenn]

Ich erinnere mich mal an ein Stationspraktikum während meines Studiums: da bekamen wir eine junge Schwesternschülerin. An ihrem 2. Morgen bekam sie den Auftrag, Wasser zu erhitzen (für Tee für Patienten). Sie wusste allen Ernstes nicht, wie man das macht.
Und an ihrem letzten Tag auf Station (vor der turnusmässigen Rotation) wollte sie Kuchen mitbringen. Was sie dann aber mitbrachte war eine Schachtel mit einer Fertigbackmischung. Sie dachte, man tut diese einfach in die Mikrowelle, und dann kommt da in 3 Minuten ein fertiger Kuchen heraus.   

Tolle Evolution: erst die Entwicklung von Fertiggerichten hat es überhaupt ermöglicht, dass solche Menschen überleben können.

Es fällt mir tatsächlich schwer, das zu glauben, aber es wird wohl so gewesen sein, sonst hättest Du Dir das nicht gemerkt.
Aber sind das nicht Randerscheinungen?

Wobei, wenn ich an Fertig-Pfannkuchenmischungen denke - wenn sowas im Regal steht, muss es wohl auch gekauft werden ...
Sind wir wieder bei meiner alten Idee, im Supermarkt Wasser zum Nudelkochen zu verkaufen. Vorgesalzen in verschiedenen Stufen.

[The Doctrix]

Es war ja auch keine Antwort auf Dich sondern auf Conina. Übrigens schmecken Ravioli richti wie Ravioli nur aus einer Dose von Maggi mit fleischloser Sosse.

Schon eine philosophische Frage: Ravioli sind mit der Dose ein Bündnis eingegangen, welche sind nun echt? Die frischen selbstgemachten oder die aus der Dose? 

Wie? Was? Es gibt Ravioli, die nicht aus der Dose kommen???   

[The Doctrix]

Es fällt mir tatsächlich schwer, das zu glauben,

Sowas aus Deinem Munde - den Tag streiche ich mir im Kalender an.

Aber sind das nicht Randerscheinungen?

Das kommt darauf an, wie gross der Rand ist.

Sind wir wieder bei meiner alten Idee, im Supermarkt Wasser zum Nudelkochen zu verkaufen. Vorgesalzen in verschiedenen Stufen.

Geniale Idee. Wie wäre es dann noch mit vorgestrichener Butter? Auf einem Trägerpapier, welches man dann einfach nur aufs Brot drückt, kräftig drüberstreift, abziehen - fertig ist das Butterbrot. (Natürlich gibt es das Butterpapier in verschiedenen Grössen - es sind ja auch nicht alle Brote gleich gross.)

[Belbo zwei]

Es fällt mir tatsächlich schwer, das zu glauben,

Sowas aus Deinem Munde - den Tag streiche ich mir im Kalender an.

Aber sind das nicht Randerscheinungen?

Das kommt darauf an, wie gross der Rand ist.

Sind wir wieder bei meiner alten Idee, im Supermarkt Wasser zum Nudelkochen zu verkaufen. Vorgesalzen in verschiedenen Stufen.

Geniale Idee. Wie wäre es dann noch mit vorgestrichener Butter? Auf einem Trägerpapier, welches man dann einfach nur aufs Brot drückt, kräftig drüberstreift, abziehen - fertig ist das Butterbrot. (Natürlich gibt es das Butterpapier in verschiedenen Grössen - es sind ja auch nicht alle Brote gleich gross.)

Könnte man Pellkartoffeln nicht in so einer Art Überraschungsei anstatt der Pelle anbieten?

[sumo]

Tja, der gute Herr Wagner von der BILD vergißt aber, daß diese idyllische Landwirtschaft schon lange nicht mehr existiert, und der Grund dafür war sicher, daß die Landwirtschaft erst mit Rationalisierung und Optimierung in der Lage war(ist), die ständig wachsende Bevölkerung zu ernähren. Zur Zeit ländlicher Idylle gab es auch noch Hungersnöte.
-----
Ich halte selbst nicht so sehr viel von TK-FERTIG-Essen, ich betone FERTIG-Essen. Ich kaufe des öfteren TK-Gemüse, welches aber dann genauso gekocht werden muß wie frisches Zeug vom Markt. Diese völlig fertig zubereiteten Dinge, die man nur in die Schnelle Welle knallt, die gibt es bei mir nur sehr selten, da muß ich schon äußerst faul sein.
Da ich aber der Familienkoch bin, dabei auch meist sehr gerne koche, halte ich es oft wie @the Doctor, ich koche bei diversen gerichten schlicht eine große Menge und friere dann ein, dann kann meine Tochter, wenn sie aus der Schule kommt, die dann äußerst nützliche Schnelle Welle nutzen.

---
Diese Menschen, die nicht mehr kochen können und es auch nicht wollen, davon kenne ich auch ein Exemplar, Kollege, alleinstehend, alleinwohnend, der hatte über Jahre hinweg nur Nutella und Toastbrot im Hause, sonst ernährte er sich überwiegend von dem, was die --allerdings abwechslungsreiche-- Berliner Imbißkultur so anbot. Sein Herd wurde mehrere Jahre nicht benutzt.
Eine Bekannte berichtete mir von einer Reise in die USA, bei der sie feststellte, daß man ohne selbst zu kochen leben kann. An einer dieser Ausfallstraßen gab es ein Drive-Restaurant neben dem anderen, überall konnte man vergleichsweise riesige Portionen kaufen und mitnehmen (ihr fiel besonders eine Pizza auf, 45cm Durchmesser, für 1$99, dazu 1l Cola), das kann zuhause niemand schaffen.
Da geht natürlich die Kultur des Kochens verloren.
Ich bin gespannt, ab wann sich derartige Dinge auch hier verbreiten.....

[The Doctrix]

Es fällt mir tatsächlich schwer, das zu glauben,

Sowas aus Deinem Munde - den Tag streiche ich mir im Kalender an.

Aber sind das nicht Randerscheinungen?

Das kommt darauf an, wie gross der Rand ist.

Sind wir wieder bei meiner alten Idee, im Supermarkt Wasser zum Nudelkochen zu verkaufen. Vorgesalzen in verschiedenen Stufen.

Geniale Idee. Wie wäre es dann noch mit vorgestrichener Butter? Auf einem Trägerpapier, welches man dann einfach nur aufs Brot drückt, kräftig drüberstreift, abziehen - fertig ist das Butterbrot. (Natürlich gibt es das Butterpapier in verschiedenen Grössen - es sind ja auch nicht alle Brote gleich gross.)

Könnte man Pellkartoffeln nicht in so einer Art Überraschungsei anstatt der Pelle anbieten?

Wie wäre es mit vorgeschälten Bananen?

[Belbo zwei]

Tja, der gute Herr Wagner von der BILD vergißt aber, daß diese idyllische Landwirtschaft schon lange nicht mehr existiert, und der Grund dafür war sicher, daß die Landwirtschaft erst mit Rationalisierung und Optimierung in der Lage war(ist), die ständig wachsende Bevölkerung zu ernähren. Zur Zeit ländlicher Idylle gab es auch noch Hungersnöte.
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Ich halte selbst nicht so sehr viel von TK-FERTIG-Essen, ich betone FERTIG-Essen. Ich kaufe des öfteren TK-Gemüse, welches aber dann genauso gekocht werden muß wie frisches Zeug vom Markt. Diese völlig fertig zubereiteten Dinge, die man nur in die Schnelle Welle knallt, die gibt es bei mir nur sehr selten, da muß ich schon äußerst faul sein.
Da ich aber der Familienkoch bin, dabei auch meist sehr gerne koche, halte ich es oft wie @the Doctor, ich koche bei diversen gerichten schlicht eine große Menge und friere dann ein, dann kann meine Tochter, wenn sie aus der Schule kommt, die dann äußerst nützliche Schnelle Welle nutzen.

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Diese Menschen, die nicht mehr kochen können und es auch nicht wollen, davon kenne ich auch ein Exemplar, Kollege, alleinstehend, alleinwohnend, der hatte über Jahre hinweg nur Nutella und Toastbrot im Hause, sonst ernährte er sich überwiegend von dem, was die --allerdings abwechslungsreiche-- Berliner Imbißkultur so anbot. Sein Herd wurde mehrere Jahre nicht benutzt.
Eine Bekannte berichtete mir von einer Reise in die USA, bei der sie feststellte, daß man ohne selbst zu kochen leben kann. An einer dieser Ausfallstraßen gab es ein Drive-Restaurant neben dem anderen, überall konnte man vergleichsweise riesige Portionen kaufen und mitnehmen (ihr fiel besonders eine Pizza auf, 45cm Durchmesser, für 1$99, dazu 1l Cola), das kann zuhause niemand schaffen.
Da geht natürlich die Kultur des Kochens verloren.
Ich bin gespannt, ab wann sich derartige Dinge auch hier verbreiten.....

Für mich ist das tatsächlich eine kulturelle Grundtechnik, das wäre für mich wie was muss ich lesen können gibt doch Hörbücher und youtube.