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Sind Wirtschaftssanktionen gegen Russland sinnvoll?

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Begonnen von Scipio, 02. August 2014, 13:48:42

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alliance1979

Tja...und hier haben wir eine Friktion. Ich halte das russische Importverbot für relativ problematisch.
Denn es wird zwangsläufig zu leichten Spannungen innerhalb der EU kommen, deren Mitglieder unterschiedlich stark vom Importverbot getroffen werden.
Wenn Rußland es schafft die entstandenen Lücken durch andere Anbieter zu füllen, halte ich die Auswirkungen am russischen Markt für überschaubar, auch wenn man mit steigenden Preisen rechnen muß.
Praktisch für Putin ist hier vorallem, das negative Auswirkungen eher die Mittel und Oberschicht treffen werden. Die breite Masse der Bevölkerung wird relativ wenig von den Einschränkungen zu spüren bekommen.

Wirklich problematisch daran ist, das hier wohl die Märkte für Europa langfristig wegbrechen werden.
In Deutschland werden wohl die Milchbauern am stärksten zu leiden haben. Die Preisentwicklung der letzten Jahre ist hier schon fast traditionel schlecht und solche Nachrichten machen es natürlich zusätzlich schwer.

Profitieren werden die Händler, Logistiker und Produzenten, denen sich neue Märkte erschließen, während gleichzeitg in den jeweiligen Ländern die Preise für die betroffenen Lebensmittel erhöhen werden.
Wenn diese Konflikt schärfer wird, wird es jedenfalls massive Verschiebungen im Internationalen Handel geben.

MfG





"Wer nicht gerne denkt, sollte wenigstens von Zeit zu Zeit seine Vorurteile neu gruppieren."

Luther Burbank


Groucho

Zitat von: F. A. Mesmer am 08. August 2014, 08:42:39
einfach weil ich den Titel des Artikels so schön fand: Sanktionen aus russischer Sicht: ,,Äpfel und Kartoffeln haben wir immer"

ZitatEs beginnt, kann man sagen, wieder einmal der aus der Geschichte bekannte, vergebliche Kampf des Westens gegen ein Russland, das immer dann stark wird, wenn es sich auf seine Autarkie besinnen muss – auf seine eigenen Ressourcen an Öl, Gas und anderen Rohstoffen einschließlich des unendlich weiten, in den letzten Jahren brachliegenden Landes zum einen und der seines traditionellen, wie die Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom es nennen würde, sozialen Kapitals zum anderen. Soziales Kapital – das ist in Russland die soziale Grundstruktur einer Gesellschaft, die sich immer noch in der lebendigen ergänzenden Familienwirtschaft ausdrückt, in der Datscha der Städter, im Hofgarten auf dem Lande. An den Grundelementen dieser russischen Selbstgenügsamkeit, dem Naturreichtum des Landes und der in die sozialökonomische Struktur bis in die Topografie des Landes eingewachsenen Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstversorgung seiner Bewohner und Bewohnerinnen, sind bisher alle Versuche Russland in die Knie zu zwingen gescheitert.

Das Paradies! Wo Löwe und Lämmchen friedlich nebeneinander grasen und satt und zufrieden am gluckernden Schokoladenbach sich liebevolle Blicke zuwerfen!

Schlusssatz:
ZitatUnd daran, davon sind meine Gesprächspartner reihum überzeugt, wird auch der neue Versuch scheitern. Die Leidtragenden werden hauptsächlich die Europäer sein. Schade um sie, heißt es, das wäre alles nicht nötig.

Ist das noch Optimismus oder schon Blauäugigkeit?


gesine2

_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Scipio

Zitat von: Groucho am 08. August 2014, 12:10:16
Zitat von: F. A. Mesmer am 08. August 2014, 08:42:39
einfach weil ich den Titel des Artikels so schön fand: Sanktionen aus russischer Sicht: ,,Äpfel und Kartoffeln haben wir immer"

ZitatEs beginnt, kann man sagen, wieder einmal der aus der Geschichte bekannte, vergebliche Kampf des Westens gegen ein Russland, das immer dann stark wird, wenn es sich auf seine Autarkie besinnen muss – auf seine eigenen Ressourcen an Öl, Gas und anderen Rohstoffen einschließlich des unendlich weiten, in den letzten Jahren brachliegenden Landes zum einen und der seines traditionellen, wie die Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom es nennen würde, sozialen Kapitals zum anderen. Soziales Kapital – das ist in Russland die soziale Grundstruktur einer Gesellschaft, die sich immer noch in der lebendigen ergänzenden Familienwirtschaft ausdrückt, in der Datscha der Städter, im Hofgarten auf dem Lande. An den Grundelementen dieser russischen Selbstgenügsamkeit, dem Naturreichtum des Landes und der in die sozialökonomische Struktur bis in die Topografie des Landes eingewachsenen Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstversorgung seiner Bewohner und Bewohnerinnen, sind bisher alle Versuche Russland in die Knie zu zwingen gescheitert.

Das Paradies! Wo Löwe und Lämmchen friedlich nebeneinander grasen und satt und zufrieden am gluckernden Schokoladenbach sich liebevolle Blicke zuwerfen!

Schlusssatz:
ZitatUnd daran, davon sind meine Gesprächspartner reihum überzeugt, wird auch der neue Versuch scheitern. Die Leidtragenden werden hauptsächlich die Europäer sein. Schade um sie, heißt es, das wäre alles nicht nötig.

Ist das noch Optimismus oder schon Blauäugigkeit?

Ich glaube, die meinen das ernst.....

alliance1979

Naja. Hüben wie drüben kann ein bissel Propaganda nie schaden ;).
Wenn man sich den Text aufmerksam ein paar Minuten widmet, dann findet man ja eh schnell heraus das es sich hier nur um Einschätzungen von "Bekanten" handelt.

Grundsätzlich hängt es davon ab, wie schnell Rußland hier die entstandenen Lücken schließen kann.

Auch die EU sollte sich überlegen, wie sie betroffene Produzenten unter die Arme greifen möchte.

MfG

PS Die Überschrift ist aber wirklich gut ;)
"Wer nicht gerne denkt, sollte wenigstens von Zeit zu Zeit seine Vorurteile neu gruppieren."

Luther Burbank

Groucho


alliance1979

:rofl simply the best . geht einfach nichts über Loriot.
Dafür haben wir heute leider nur einen Mario Barth und Konsorten.

Trotzdem würde ich behaupten, das Rußland andere Lieferanten findet und das es nur eine Frage der Zeit und des Preises ist. ;)

MfG
"Wer nicht gerne denkt, sollte wenigstens von Zeit zu Zeit seine Vorurteile neu gruppieren."

Luther Burbank

F. A. Mesmer

Dieser Putin hat seine Finger aber auch überall drin:

ZitatCouncil on Foreign Relations sieht Hauptschuld an Ukraine-Krise beim Westen
Roman Baudzus 26.08.2014
So unglaublich diese Überschrift auch klingen mag, sie ist doch wahr
Als ich einen in der vergangenen Woche publizierten Bericht in Foreign Affairs, dem medialen Sprachrohr des Council on Foreign Relations (CFR) überflog, musste ich mir erst einmal kräftig die Augen reiben, um mir bewusst zu werden, ob ich auch wirklich richtig gelesen hatte. Der CFR ist einer der weltweit vier wichtigsten privaten Think Tanks und unter anderem eng mit Chatham House verwoben.

Immerhin steht Chatham House unter der Schirmherrschaft der britischen Queen Elizabeth II. Einzelne Schlüsselprojekte werden laut wikipedia.de durch die Rockefeller-Stiftung, die Konrad Adenauer Stiftung, die NATO und die Europäische Union finanziert. Dem Gros der westlichen Mainstreammedien war dieser Bericht bisher keine Silbe wert. Wie passt das im Angesicht der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine alles noch zusammen?
Quelle

Belbo

https://www.google.com/search?q=Roman+Baudzus&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&channel=sb


.....dieser Roman Baudzus?

https://www.freitag.de/autoren/hans-springstein/nur-ein-paar-hinweise

Zitat• Der Börsenmakler Dirk Müller hat auf seiner Website cashkurs.com einen interessanten Beitrag von Roman Baudzus veröffentlicht. In dem Text vom 9. September (leider nicht frei zugänglich) beschäftigte sich der Autor mit der Frage, wer in den USA den offenen Kriegseintritt will. Seine Antwort unter der Überschrift ,,USA: Bestimmtes Gesellschaftselement will Syrien-Krieg mit allen Mitteln" macht deutlich,.....

F. A. Mesmer

Zitat von: Belbo am 26. August 2014, 08:58:22
https://www.google.com/search?q=Roman+Baudzus&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&channel=sb


.....dieser Roman Baudzus?

https://www.freitag.de/autoren/hans-springstein/nur-ein-paar-hinweise

Zitat• Der Börsenmakler Dirk Müller hat auf seiner Website cashkurs.com einen interessanten Beitrag von Roman Baudzus veröffentlicht. In dem Text vom 9. September (leider nicht frei zugänglich) beschäftigte sich der Autor mit der Frage, wer in den USA den offenen Kriegseintritt will. Seine Antwort unter der Überschrift „USA: Bestimmtes Gesellschaftselement will Syrien-Krieg mit allen Mitteln“ macht deutlich,.....
möglich, aber irrelevant.

Entscheidend ist, dass er den Bericht verlinkt hat und der Bericht offensichtlich vom Council on Foreign Relations auf Foreign Affairs publiziert wurde.
Da laut WP Henry Kissinger (US-Außenminister 1973–1977) CFR-Direktor (1977–1981) war, tendiere ich nicht zu der Annahme, es handle sich um einem Thinktank in kommirot, lasse mich aber gerne belehren. 8)

Zumal der Autor des Berichts John Mearsheimer laut dt. WP und engl. WP  jetzt auch nicht gerade eine linksalternative Biographie hat.

Belbo

Mearsheimer scheint ja in vielen bereichen eine Meinung zu haben.

ZitatMearsheimer emphasizes that the only hope for Israel to end its conflict with the Palestinians is to end the occupation and allow the Palestinians to have their own state in Gaza and the West Bank. Otherwise, Israel is going to turn itself into an "apartheid state." That would be a disastrous outcome not only for Israel, but also for the United States and especially the Palestinians

http://en.wikipedia.org/wiki/The_Israel_Lobby_and_U.S._Foreign_Policy

ZitatIn March 2006, Mearsheimer and Stephen Walt, former academic dean and professor of International Relations at the Harvard Kennedy School of Government, published a Harvard University Kennedy School of Government working paper[28] and a London Review of Books article[29] discussing the power of the Israel lobby in shaping the foreign policy of the United States. They define the Israel lobby as "a loose coalition of individuals and organizations who actively work to steer US foreign policy in a pro-Israel direction". They emphasize that it is not appropriate to label it a "Jewish lobby", because not all Jews feel a strong attachment to Israel and because some of the individuals and groups who work to foster U.S. support for Israel are not Jewish; according to Mearsheimer and Walt, Christian Zionists play an important role. Finally, they emphasize that the lobby is not a cabal or a conspiracy but simply a powerful interest group like the National Rifle Association or the farm lobby. Their core argument is that the policies that the lobby pushes are not in the United States' national interest, nor ultimately that of Israel. Those pieces generated extensive media coverage and led to a wide-ranging and often heated debate between supporters and opponents of their argument. The article was subsequently turned into a book entitled The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy.

F. A. Mesmer

mir gefällt die Noelle-Neumann Kontroverse. Offensichtlich hat Mearsheimer einen harmoniebedürftigen Charakter, was seine wissenschaftliche Leistung nicht unbedingt schmälert.

F. A. Mesmer

Frieden könnte so schön sein.

ZitatRussland: Soldaten verirrten sich in die Ukraine
26. August 2014, 14:01
Kiewer Behörden leiten Strafverfahren wegen illegalen Grenzübertritts ein

Donezk - Die zehn russischen Soldaten, die am gestrigen Montag in der umkämpften Ostukraine gefangen genommen wurden, haben die Grenze nach Angaben aus russischen Militärkreisen aus Versehen überquert. Die Soldaten hätten an einer Patrouille im Grenzgebiet teilgenommen, hieß es nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen am Dienstag aus dem Verteidigungsministerium in Moskau.

Sie sollen die Grenze laut ukrainischen Angaben mit einer Kolonne aus Dutzenden bewaffneten Infanteriefahrzeugen überquert haben. Auf den von der Regierung in Kiew auf Facebook veröffentlichten Videoaufnahmen waren sie in armeegrüner Kleidung zu sehen. Einer von ihnen gab sich als Angehöriger einer Fallschirmjäger-Einheit aus.

"Ich habe nicht gesehen, wo wir die Grenze überquert haben", sagte er. "Sie haben uns nur gesagt, dass wir auf einem 70 Kilometer langen Dreitagesmarsch waren. Hier ist alles anders, nicht so, wie es im Fernsehen gezeigt wird. Wir sind als Futter für die Kanonen gekommen." Ein anderer Mann sagte: "Hört auf, unsere Jungs reinzuschicken. Warum? Das ist nicht unser Krieg."
Auch Ukrainer sollen Grenze überschritten haben
Quelle

Demnächst dann vielleicht bei Postillion: Pfandfinder Timmy verirrt erneut in der 1-Zimmerwohnung seiner Oma im Altenheim. Eltern zufrieden, dass die Karriere bei den russischen Fallschirmjägern gesichert ist.