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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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zimtspinne

Können die Zeugnisse (auf individuellen Wunsch) neutral oder wunschgemäß (wasauchimmerdasist?) formuliert werden oder werden sie?

Big difference.

Ich möchte als Mädchen weiterhin in der weiblichen Form angesprochen werden und nicht neutralisiert werden.
Das ist doch selbstverständlich, oder?
Wer anderes möchte, darf das anmelden. Die Normvariante muss nicht gesondert angefordert werden. Schon allein aus praktischen und organisatorischen Gründen.
Die kennt jeder Lehrer, während die Millionen Zusatzgeschlechter, Gender und Identitäten keiner kennen kann und diese am besten sogleich in einer Liste notiert werden sollten, auch für die tägliche Ansprache. Das nichtbinäre Einhorn darf schließlich nicht mit dem pansexuellen Hengst verwechselt werden. 

Warum schiebst du eigentlich häufig den schwarzen Peter für bullshit den Medien zu?
Die berichten halt. Was ja auch ihre Aufgabe ist.

Die Fronten werden nicht primär von dem verhärtet, der die Botschaft überbringt.
Sondern von dem, der sich bullshit ausdenkt und ihn auf die Menschen loslässt.

Ich finde es im übrigen auch äußerst unschön, immerzu die TERFs, Fischbiologinnen etc als Bösewichterinnen auszumachen, während beispielsweise Gewalttaten gegen Homosexuelle und Trans und Crosser-whatever von Männern begangen werden.
Hier und auch im Iran.

Reality is transphobic.

Max P

Zitat von: zimtspinne am 13. Januar 2023, 18:42:06Ich möchte als Mädchen weiterhin in der weiblichen Form angesprochen werden und nicht neutralisiert werden.
Mädchen sind nunmal sächlich.  ;D


ZitatDas nichtbinäre Einhorn darf schließlich nicht mit dem pansexuellen Hengst verwechselt werden. 
Das ist ein interessanter Aspekt. Sind Einhörner immer Stuten oder gibt es auch Einhornhengste? Gehören sie überhaupt zu den Equiden oder sind sie vielleicht doch paarhufig und Wiederkäuer (wie Hirsche und Hasen)? 

ZitatWarum schiebst du eigentlich häufig den schwarzen Peter für bullshit den Medien zu? Die berichten halt. Was ja auch ihre Aufgabe ist.
Medien berichten nicht einfach, sondern verbreiten damit auch und setzen Trends.


Gefährliche Bohnen

Zitat von: zimtspinne am 13. Januar 2023, 18:42:06Können die Zeugnisse (auf individuellen Wunsch) neutral oder wunschgemäß (wasauchimmerdasist?) formuliert werden oder werden sie?

Ja, das ist die Frage, nicht wahr? Ist fast ein bisschen so, als wäre es mir darum in #974 gegangen.
Wenn du es noch genauer wissen willst, hier noch ein Ergebnis meiner Mad Google Skills.

Zitat von: zimtspinne am 13. Januar 2023, 18:42:06Warum schiebst du eigentlich häufig den schwarzen Peter für bullshit den Medien zu?
Die berichten halt. Was ja auch ihre Aufgabe ist.

Die Fronten werden nicht primär von dem verhärtet, der die Botschaft überbringt.
Sondern von dem, der sich bullshit ausdenkt und ihn auf die Menschen loslässt.

Also erstmal ist das natürlich ein Strohmann. Und auf die Frage ohne den Strohmann hast du doch selbst die Antwort geliefert:

Zitat von: zimtspinne am 13. Januar 2023, 18:42:06Big difference.

Zitat von: zimtspinne am 13. Januar 2023, 18:42:06Ich finde es im übrigen auch äußerst unschön, immerzu die TERFs, Fischbiologinnen etc als Bösewichterinnen auszumachen, während beispielsweise Gewalttaten gegen Homosexuelle und Trans und Crosser-whatever von Männern begangen werden.
Hier und auch im Iran.

Absolut. Hattest du den Eindruck, ich würde das anders sehen? Wenn ja, warum? (Gerne mit Zitat)

Ganz allgemein nochmal: Könntest du den Filter, den du offenbar beim Lesen meiner Beiträge anschaltest, wieder abstellen, zumindest bevor du darauf antwortest? Ich habe irgendwie den Eindruck, du willst mich missverstehen.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 13. Januar 2023, 07:14:15Ich finde das total spannend - ich würde gern verstehen, was wirklich hinter diesem "Transsein" steckt.
Ja, interessante Frage, aber sehr schwer zu verstehen. Das ist kein einfaches Phänomen und es scheint da sehr viele Facetten zu geben. Aber wenns leicht zu verstehen wäre, wäre es ja langweilig ;)

Deine Analyse teile ich soweit, das habe ich bisher auch so gelesen und verstanden. Aber natürlich habe ich noch eine kleine Anmerkung.

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 13. Januar 2023, 07:14:15Mein Eindruck: vermutlich liegt Blanchard zumindest zum Teil richtig, aber die Realität ist wie so oft etwas komplexer.
Ich bin mir nicht sicher, ob Blanchard (et al.) den Wunsch, in das andere Geschlecht zu schlüpfen, nur auf Autogynophilie - alleine - zurückführt. Es ist eine Motivation neben vielen anderen (ich würde das tatsächlich von echter Geschlechtsdysphorie abgrenzen). Das Phänomen ist wissenschaftlich fundiert beschrieben, aber es erklärt bei weitem nicht alles. Mich stört eher, dass man das Phänomen - zumindest in bestimmten Kreisen - einfach wegleugnet. Der kanadische Gummifetischist scheint mir eher so eine Motivation zu haben.

Es betrifft auch nur nicht-"homosexuelle" männliche Transen. D.h., die sexuelle Orientierung ist weiterhin "cis". Soweit ich das bisher verstehe, ist der Wunsch - aufgrund der Dysphorie - im anderen Geschlecht zu leben und das auch auszudrücken. Dazu gehört die entsprechende Sexualität. Eine Transfrau sollte - mal von der Normalverteilung ausgehend - auch gegengeschlechtlich sexuell orientiert sein, also auf Männer stehen. Natürlich gibt es auch hier Homosexualität, aber die sollte genauso häufig vorkommen, wie in der Population insgesamt. In der Kohorte ist es aber sehr viel häufiger. Das sind wohl auch die Kriterien, wie man das Phänomen überhaupt fassen und abgrenzen kann. Ich muss aber nochmal zu den absoluten und relativen Zahlen räscherschieren. Nichwa.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 13. Januar 2023, 07:52:42Trotzdem ist die Aufregung bei einigen in der Tranaktivistenszene groß.
Guter Fund (das Buch)! Die Aufregung dürfte schon an einer Bemerkung liegen:

Zitat von: RPGNo1 am 13. Januar 2023, 07:52:42Bei den allermeisten Kindern und Jugendlichen erweist sich die Genderdysphorie aber als ein Übergangsphänomen
Das ist einer der Punkte, die man nicht akzeptieren will. Wer so etwas sagt, gilt sofort als transfeindlich, selbst wenn es dafür gute empirische Belege gibt.

Die Autoren MÜSSEN irgend einer dunklen Agenda folgen, sonst würden sie nicht solche UNWAHRHEITEN verbreiten. Das war IRONISCH.

Achso: die Leseprobe werde ich mir auch mal anschauen, aber das Thema nimmt schon arg viel Zeit in Anspruch. Das ganze Buch müssen die lesen, die direkter betroffen sind.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 13. Januar 2023, 09:53:58Was eigentlich passiert:
Das ist ein guter Punkt. Man muss auch ständig darauf schauen, wer was schreibt. Es gibt in dem Bereich zu viele "Sensationsmeldungen", die bei näherer Betrachtung keine sind. Es wird in beide Richtungen viel überzeichnet.

zimtspinne: das war von Böhnchen so gemeint und es ein Hinweis darauf, vorsichtig zu sein, wenn mal wieder Schlagzeilen zwecks Clickbaiting kursieren. Es ist wohl eine Option, keine allgemeine Vorgabe (das wäre tatsächlich eine "Sensation"). Wie sich sowas auswirkt, muss man abwarten. Ob jetzt massenhaft gefordert wird, im Zeugnis mit "Hochwürgen" oder "Durchleucht" angesprochen zu werden, ist aber möglicherweise denkbar ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Und noch ein Häppchen:

ZitatDas Selbstbestimmungsgesetz war von der Ampelkoalition als ein zentrales Projekt angekündigt worden. Doch bei der Umsetzung hakt es bis heute. Bundesjustizminister Marco Buschmann sagte in einem "Zeit"-Interview zu den Gründen für die Verzögerung: "Wir haben wahrgenommen, dass es Sorgen gibt, die sich auf die Rechtsfolgen des Geschlechtswechsels beziehen."
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/transfeindlichkeit-101.html

Man kommt langsam darauf, dass so ein Gesetz auch Rechtsfolgen haben könnte. Aber die Tagesschau erklärt uns, dass das alles nur TERF-Lügen sind. Das ist ein Gemisch aus Wahrheiten, Halbwahrheiten und Verdrehungen. Ist halt immer ungünstig, wenn man sich auf eine Position festlegt. Man hält sich halt für progressiv...
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am 14. Januar 2023, 20:31:32
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 13. Januar 2023, 09:53:58Was eigentlich passiert:
Das ist ein guter Punkt. Man muss auch ständig darauf schauen, wer was schreibt. Es gibt in dem Bereich zu viele "Sensationsmeldungen", die bei näherer Betrachtung keine sind. Es wird in beide Richtungen viel überzeichnet.

zimtspinne: das war von Böhnchen so gemeint und es ein Hinweis darauf, vorsichtig zu sein, wenn mal wieder Schlagzeilen zwecks Clickbaiting kursieren. Es ist wohl eine Option, keine allgemeine Vorgabe (das wäre tatsächlich eine "Sensation"). Wie sich sowas auswirkt, muss man abwarten. Ob jetzt massenhaft gefordert wird, im Zeugnis mit "Hochwürgen" oder "Durchleucht" angesprochen zu werden, ist aber möglicherweise denkbar ::)

Danke. Dafür bekommst du ein Bienchen ;D
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am 14. Januar 2023, 20:12:40
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 13. Januar 2023, 07:14:15Mein Eindruck: vermutlich liegt Blanchard zumindest zum Teil richtig, aber die Realität ist wie so oft etwas komplexer.
Ich bin mir nicht sicher, ob Blanchard (et al.) den Wunsch, in das andere Geschlecht zu schlüpfen, nur auf Autogynophilie - alleine - zurückführt. Es ist eine Motivation neben vielen anderen (ich würde das tatsächlich von echter Geschlechtsdysphorie abgrenzen). Das Phänomen ist wissenschaftlich fundiert beschrieben, aber es erklärt bei weitem nicht alles.

Nein, sicher bin ich mir natürlich auch nicht ;) Ich habe wie gesagt bisher kaum in die Primärliteratur dazu geschaut, sondern mir hauptsächlich die Rezeption Blanchards durch die verschiedenen Interessengruppen angeguckt. Törfs berufen sich viel auf ihn, und je nach Törf-Grad haben dann auch mal sämtliche Transfrauen einfach nur einen perversen Fetisch und mehr muss man dazu nicht wissen. Wie gesagt kommt Blanchards Forschung dazu aus den späten 80ern, der Begriff Geschlechtsdysphorie und die Idee einer "Geschlechtsidentität" ist ja, glaube ich, deutlich neuer. Aus welchen Bereichen man sich die hauptsächlichen Motive für das Phänomen heraussucht, unterliegt ja auch einem Zeitgeist bzw. Moden. Damals waren es die sexuellen Triebe, heute ist "Identität" der letzte Schrei.
Monokausal ist das Ganze sicherlich nicht und die Demographie bei den Betroffen hat sich in den letzten Jahren ja auch stark gewandelt, was auch auf andere Einflussfaktoren hindeutet.

Zitat von: eLender am 14. Januar 2023, 20:12:40Mich stört eher, dass man das Phänomen - zumindest in bestimmten Kreisen - einfach wegleugnet. Der kanadische Gummifetischist scheint mir eher so eine Motivation zu haben.

Ja, das stört mich auch. Das ist das andere Extrem dazu, alles nur auf Autogynephilie zu reduzieren.

Zitat von: eLender am 14. Januar 2023, 20:12:40Es betrifft auch nur nicht-"homosexuelle" männliche Transen. D.h., die sexuelle Orientierung ist weiterhin "cis". Soweit ich das bisher verstehe, ist der Wunsch - aufgrund der Dysphorie - im anderen Geschlecht zu leben und das auch auszudrücken. Dazu gehört die entsprechende Sexualität. Eine Transfrau sollte - mal von der Normalverteilung ausgehend - auch gegengeschlechtlich sexuell orientiert sein, also auf Männer stehen. Natürlich gibt es auch hier Homosexualität, aber die sollte genauso häufig vorkommen, wie in der Population insgesamt. In der Kohorte ist es aber sehr viel häufiger. Das sind wohl auch die Kriterien, wie man das Phänomen überhaupt fassen und abgrenzen kann. Ich muss aber nochmal zu den absoluten und relativen Zahlen räscherschieren. Nichwa.

Ja, das schrub ich hier weiter vorne ja auch schonmal. Wäre die Transidentität tatsächlich ein reines "Identitätsproblem", also eine "sexed soul", die im falschen Körper steckt und mit der Sexualität an sich nichts zu tun hat, würde man eine "normale" Verteilung von Homo- und Heterosexualität  erwarten. Das scheint aber nicht der Fall zu sein.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

RPGNo1

Zitat von: eLender am 14. Januar 2023, 20:53:10Und noch ein Häppchen:

ZitatDas Selbstbestimmungsgesetz war von der Ampelkoalition als ein zentrales Projekt angekündigt worden. Doch bei der Umsetzung hakt es bis heute. Bundesjustizminister Marco Buschmann sagte in einem "Zeit"-Interview zu den Gründen für die Verzögerung: "Wir haben wahrgenommen, dass es Sorgen gibt, die sich auf die Rechtsfolgen des Geschlechtswechsels beziehen."
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/transfeindlichkeit-101.html

Man kommt langsam darauf, dass so ein Gesetz auch Rechtsfolgen haben könnte. Aber die Tagesschau erklärt uns, dass das alles nur TERF-Lügen sind. Das ist ein Gemisch aus Wahrheiten, Halbwahrheiten und Verdrehungen. Ist halt immer ungünstig, wenn man sich auf eine Position festlegt. Man hält sich halt für progressiv...

Der Faktenfinder hat für Aufregung gesorgt. Es gibt Vorwürfe, dass er die Sachlage nicht korrekt aufbereitet hat bzw. einer der Autoren aufgrund persönlicher Umstände voreingenommen ist.
ZitatHalten wir fest, dass der Faktenfinder mal wieder keine Fakten recherchiert hat. Aber dröseln wir das der Reihenfolge nach auf @PatrickGensing
Beginnen wir mit dem geplanten Selbstbestimmungsgesetz. Jeder Fachmann mit Ahnung warnt davor.
https://twitter.com/Wanheda_I/status/1613257877908496394

ZitatAnfrage an die NDR Pressestelle hinsichtlich des Beitrags ,,Transfeindlichkeit als Kulturkampf"
https://www.severint.net/2023/01/12/anfrage-an-die-ndr-pressestelle-hinsichtlich-des/

Und noch eine Nachricht, wie "friedfertig" und "tolerant" sich doch so manche Transaktivisten verhalten bzw. wie hoffnungslos verloren diese Leute in einer autoritären identitätspolitischen Bubble diese Leute stecken.
https://www.ruhrbarone.de/conne-island-wir-haben-solches-abpassen-von-gaesten-einer-veranstaltung-so-noch-nie-erlebt/216086/
ZitatManche Gruppen scheinen über jeden Selbstzweifel erhaben zu sein und sich als Avantgarde zu setzen. Alle anderen Strömungen haben sich demnach unterzuordnen oder werden bekämpft. Ein anonymer Aufruf, der am 1. Februar auf dem linken Internetportal »Knack-news« veröffentlicht wurde, hielten so manche im Conne Island noch für einen Fake. Darin heißt es: »Wir fordern das ›Conne Island‹ auf, seine Infrastruktur widerstandslos der queerfeministischen Bewegung zu übergeben! Wir haben nämlich genug davon, dass ihr so viel Scheiße labert und konservative, peinliche Hetze publiziert! Und die Veranstaltungen, denen ihr Raum gebt, sind viel zu oft richtig schlimmer Mist.«
https://jungle.world/artikel/2023/01/queerfeminismus-oder-schlaegerei

Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am 14. Januar 2023, 20:12:40
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 13. Januar 2023, 07:14:15Mein Eindruck: vermutlich liegt Blanchard zumindest zum Teil richtig, aber die Realität ist wie so oft etwas komplexer.
Ich bin mir nicht sicher, ob Blanchard (et al.) den Wunsch, in das andere Geschlecht zu schlüpfen, nur auf Autogynophilie - alleine - zurückführt. Es ist eine Motivation neben vielen anderen (ich würde das tatsächlich von echter Geschlechtsdysphorie abgrenzen)

Noch ein Nachtrag: Es ist ja gerade die Frage, was "echte" Geschlechtsdysphorie im Kontrast zur Autogynephilie sein soll und ob es sich eben davon wirklich abgrenzen lässt (in der beschriebenen heterosexuellen Subgruppe der betroffenen Männer). Ich meine mich, wie gesagt, zu erinnern, dass Blanchard selbst sowas in die Richtung geschrieben hat, dass die Geschlechtsdysphorie mit dem Fetisch bzw. als Paraphilie startet und sich dann daraus entwickelt. Ich gucke mal, ob ich das wiederfinde.
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RIP

RPGNo1

Ich stelle mal zwei Sachen ins Forum.

1) Turning Point USA: Charlie Kirk Vs. Transsexual Buck Angel

Die erste halbe Stunde der Debatte dreht sich um Transgender (der Rest zum Thema Pornographie ist für diesen Thread uninteressant). FYI, Charlie Kirk ist ein amerikanischer ultrakonservativer Aktivist und Moderator einer Radiotalkshow, der einige sehr zweifelhafte Einstellungen in Bezug auf Corona, Klimawandel, Trump etc. hat. Die Debatte mit Buck Angel blieb aber höflich und rücksichtsvoll auch bei gegensätzlichen Standpunkten.

2) Oxford Union debates whether wokeness has gone too far (videos)

In diesem Rahmen trat u.a James Lindsay auf.

ZitatOn his website, James Lindsay, who was put on the side arguing that woke culture has NOT gone too far, gives his account of the debate and says this:

I don't intend to give a blow-by-blow summary of the debate. I encourage people to watch my part and the others for that (four speakers argued for ten minutes each, alternating sides). Instead, I want to summarize my argument and what I was doing with it and draw out a couple of important other points. My argument was simple: taken on its own terms, "Woke culture" has not gone too far because it cannot go too far.

zimtspinne

Zitat von: eLender am 14. Januar 2023, 20:31:32Das ist ein guter Punkt. Man muss auch ständig darauf schauen, wer was schreibt. Es gibt in dem Bereich zu viele "Sensationsmeldungen", die bei näherer Betrachtung keine sind. Es wird in beide Richtungen viel überzeichnet.

zimtspinne: das war von Böhnchen so gemeint und es ein Hinweis darauf, vorsichtig zu sein, wenn mal wieder Schlagzeilen zwecks Clickbaiting kursieren. Es ist wohl eine Option, keine allgemeine Vorgabe (das wäre tatsächlich eine "Sensation"). Wie sich sowas auswirkt, muss man abwarten. Ob jetzt massenhaft gefordert wird, im Zeugnis mit "Hochwürgen" oder "Durchleucht" angesprochen zu werden, ist aber möglicherweise denkbar ::)

Als Sensationsmeldung hatte ich das überhaupt nicht wahrgenommen.
Selbst die Komplettänderung der Zeugnisformulare hätte mich aus Berlin nicht sonderlich überrascht....

nachdem es dort den ersten Schwulen-Kindergarten gibt,
man sich begeistern darf über ein progressives gendersensibles Hock-WC mitten auf einem zertrampelten Kartoffel-Acker, sicher gut für alle zu erreichen bei Matsch und Regen und über das Hinhocken wie im Mittelalter ohne Abtrennung zum Nachbarn decken wir lieber gleich den Mantel des Schweigens,
die plärrende und wochenlang übergriffige Transtrulla im Kindergarten ist so auch eher in Berlin denkbar als im tiefsten Bayern (dort wäre sie bereits am ersten Tag hochkantig rausgeflogen),
und der Tampon-Spender aufm Herrenklo - ach nee, der befand sich ja in Stuttgart. Ausnahmsweise.

Berlin ist dennoch stets vorne dabei, sobald es um woke Schnapsideen geht, die auch keineswegs Luftschlösser bleiben, sondern zügig umgesetzt werden und Steuergelder kosten.

Schon aus diesem Grund sollte darüber auch berichtet werden.

In diesem Fall ist es im Grunde auch Wurst, ob die Neugestaltung der Zeugnisse (vorerst) eine Kann-Regelung ist oder gleich Kurs nimmt auf feste Implantation (mittelfristig).

Sie sind die komplett falsche Botschaft.

Weil sie wieder auf der pseudowissenschaftlichen Annahme der Existenz von mehr als zwei Geschlechtern fußen und somit diesen Schwachsinn munter weitertransportieren und etablieren.
Dafür werden auch keine Zeitungen als Vehikel für Transport und Verbreitung gebraucht, das passiert in einer vernetzten Welt auch so.

Wollen wir diesen Müll wirklich in Bildungseinrichtungen haben, wie die USA ihre Kreationisten und Leugner der Evolutionstheorie an Schulen zu etablieren versuchen?

Hätte Berlin verkündet, nun auch für den Promillebereich der wenigen Intersexuellen, die sich als beide Geschlechter verstehen oder nicht genau wissen, was sie fühlen, Mann oder Frau, soll unbürokratisch und schnell eine individuelle Lösung gefunden werden, wäre das nett und ich hätte nichts zu mosern*.
Gilt auch für Umkleiden und WC.

Für alle anderen Kids, die einfach nur auf den trans train aufhüpfen und sich exklusiv fühlen & abgrenzen möchten in der Adoleszenzphase, gibt es keine Extrawürste.

Transpersonen mit Geschlechtsdysphorie benötigen die eh nicht, da sie sich klar zu einem der beiden Geschlechter bekennen.
Selbst wenn sie noch unsicher bezüglich trans sind, begehren sie kein drittes Geschlecht.
Für die paar Unsicheren kann ja gerne ein Extraregelung gefunden werden. Und ich würde das natürlich auch an Nachweispflicht koppeln - mindestens durch Schulpsychologen, besser noch Fachleute für sowas. Nix Selbst-Identifikation als --irgendwas--.

Das kann ja gerne in der Freizeit ausagiert werden - wenn sich jemand als asexuelles Eichhörnchen fühlt und auch entsprechende Pronomen und Anreden verwenden möchte.

Bildungseinrichtungen sollten nicht nur weltanschaulich neutral auftreten, sondern sich auch der Wissenschaft verpflichtet fühlen. 

Wer das tut (Eichhörnchen usw), ist eben nicht trans, sondern nur ein ganz normales Heranwachsendes (hab ich das nicht schick gegendert? ;)), das sich abgrenzen möchte.

Zur Austobe-Spielwiese dafür sind Zeugnisse nicht der rechte Ort. Die stellen immerhin die Weichen für das zukünftige Leben ganz entscheidend mit.
Und sollten kein Tummelplatz für unwissenschaftlichen Müll aus der elitären Wokewolke sein.

*
Selbst von der Gruppe der Intersexe entscheiden sich viele für eins der beiden Geschlechter (und lassen sich dann zB auch angleichen) - aus dieser Minigruppe betrifft das also nur eine Minderheit.
Gibts in ganz Berlin pro Jahrgang wahrscheinlich 1-3. Nicht mal an jeder Schule eine.
Reality is transphobic.

zimtspinne

Zitat von: eLender am 14. Januar 2023, 20:31:32zimtspinne: das war von Böhnchen so gemeint und es ein Hinweis darauf, vorsichtig zu sein, wenn mal wieder Schlagzeilen zwecks Clickbaiting kursieren.
Es ist wohl eine Option, keine allgemeine Vorgabe (das wäre tatsächlich eine "Sensation"). Wie sich sowas auswirkt, muss man abwarten. Ob jetzt massenhaft gefordert wird, im Zeugnis mit "Hochwürgen" oder "Durchleucht" angesprochen zu werden, ist aber möglicherweise denkbar ::)

Echte Klarheit bringt auch der zweite nachgereichte Artikel nicht. Hat eher was kaugummiartiges, das bei Bedarf ordentlich in jede gewünschte Richtung gebubbelt werden kann ;)

Dass der bullshit-affirmierende Tagesspielel-Artikel der Bohne weitaus mehr zusagt als der eher neutral gehaltene erste, nehme ich zur Kenntnis.

Allein, wie in dem kurzen Artikelchen eifrig auf fünf verschiedene Arten gegendert wird, ist ein Sahnestückchen aus der Woke-Torte.

... und natürlich weiß wieder ein Mann am besten, wie geschlechtersensible Toiletten in Schulen auszusehen haben -- dass er dabei auf die Belange einer zu vernachlässigenden Hälfte kaum eingeht, aber die queeren (= transtrainkids) ganz dolle im Blickfeld hat, spricht auch für die Quellen-Auswahl der Bohne. Neutral soll das sein? Ich bitte euch.

Queere, also was man vor woke darunter landläufig verstand, haben übrigens gar kein Problem mit der üblichen Geschlechtertrennung. Die fordern auch keine Unisex-WC.

Reality is transphobic.

zimtspinne

Zitat von: eLender am 14. Januar 2023, 20:12:40Mich stört eher, dass man das Phänomen - zumindest in bestimmten Kreisen - einfach wegleugnet. Der kanadische Gummifetischist scheint mir eher so eine Motivation zu haben.

Es betrifft auch nur nicht-"homosexuelle" männliche Transen. D.h., die sexuelle Orientierung ist weiterhin "cis". Soweit ich das bisher verstehe, ist der Wunsch - aufgrund der Dysphorie - im anderen Geschlecht zu leben und das auch auszudrücken. Dazu gehört die entsprechende Sexualität. Eine Transfrau sollte - mal von der Normalverteilung ausgehend - auch gegengeschlechtlich sexuell orientiert sein, also auf Männer stehen. Natürlich gibt es auch hier Homosexualität, aber die sollte genauso häufig vorkommen, wie in der Population insgesamt. In der Kohorte ist es aber sehr viel häufiger. Das sind wohl auch die Kriterien, wie man das Phänomen überhaupt fassen und abgrenzen kann.

Interessanter Ansatz, und deiner Formulierung entnehme ich, kein spontaner Einfall von dir, sondern wurde schon näher betrachtet und untersucht. Was man so "untersuchen" kann in diesem Feld.

Ich würde annehmen, dass die sexuelle Ausrichtung mit der Transformation automatisch mitgeht bzw bereits davor bestand.

Wenn ich darüber nachdenke, sollte das selbstverständlich sein, normale Verteilung von Homosexualität einbezogen.

Die Sexualorientierung ist doch nicht an Transition gebunden oder davon abhängig.
Auch die Gabe gegengeschlechtlicher Hormone sollte diese Geschlechtspartner-Orientierung nicht umdrehen.
Oder sollte in diesem Fall mit Beginn der Hormongabe korrelieren/starten und sich mit Fortdauer verstärken.
Ist eh hochspekultiv, da diesen sexualpräferenzverändernden Effekt ja sonst auch Leute träfe, die in anderen Kontexten Geschlechtshormone einnehmen oder unterdrücken - wie manche Sportler oder Brustkrebspatientinnen.

Ergibt also für mich gar keinen logischen Sinn, plötzlich die sexuelle Präferenz fürs Geschlecht zu ändern.
Und wann genau soll das passieren?
Mit Pubertätsblockern? (die blocken ja eh alles)
Mit HRT?
Mit der sozialen Transition, also outing, Personenstandsänderung?
Mit der oberen OP?
Mit der unteren OP?
Mit Gesichtsangleichung?
Oder schleichend?

Einige der bekannten Gesichter aus der kritischen Transcommunity haben ja Partner und geben auch Einblick in ihre Vergangenheit vor und während Transition.
So stand PersiaX wohl immer auf Männer, Blair White hat ebenfalls einen (heterosexuellen) Lebenspartner und äußerte sich auch mal, dass sie sich auch vorher schon zu Jungs hingezogen fühlte.
Bei Buck Angel würde mich das auch interessieren, da man ja über die Transmänner diesbzüglich noch mehr Unklarheiten hat (ob es bei ihnen das Autodingens überhaupt gibt) - der hält sich aber über Privatdinge eher bedeckt, was zwar schade ist, aber auch verständlich.

Im übrigen sagt aber Buck Angel als Transmann häufig, er wüsste nicht, wie sich eine Frau oder ein Mann zu fühlen hat (man ist es einfach und denkt nicht drüber nach, ob man sich richtig fühlt), er habe sich jedenfalls schon sehr früh gewünscht, ein Junge zu sein.

Nicht konkret auf etwas spezielles bezogen -- Körperattribute, Frisuren, Kleidung - sondern einfach nur insgesamt wollte er ein Junge sein.
Später wollte er ein Mann sein, einen männlichen Körper(bau) haben, ein männliches Gesicht und einfach insgesamt ein Mann sein und als einer wahrgenommen werden (in der Reihenfolge).

Besser kann man mM nicht ausdrücken, was Kern-Transsexualität ist..  oder die primäre Form der Transsexualität auf Basis von GD.

Ich wollte eben noch was zum reingeworfenen "aber Frauen finden ihre Dessous, knallroten Haxenbrecher, duftende Seidenkleider usw auch an sich sexy und sind somit .. das gleiche, aber das würde zu lang hier an der Stelle, also stop.

Nur kurz cliffhääänger:
Nö, ist erstens nicht das gleiche, wenn dann wäre es vergleichbar mit wenn wir zweitens gerne mal ein übergroßes Männerhemd oder Männer-Schlafanzug tragen - was mM aus völlig unterschiedlichen Motiven geschieht.

Man könnte Fetisch-Kleidung vergleichen, aber auch dort gravierender Unterschied, außer bei unisex wie Latex.

Frauen tragen normalerweise zum Selbstantörnen auch als weiblich gelabelte und weibliche Attribute verstärkende Kleidung. Selbst bei Latex, Lack und Leder.

Sie tragen keine Männerperücken, Bärte, oder Männerkörper betonende und verschönernde sexualisierende & overkill Kleidung/Unterwäsche oder Schuhe.

Ist mir jedenfalls noch nie untergekommen, außer auf der Bühne oder Fasching.  8)

Ist aber auf jeden Fall ein faszinierendes Thema!
Reality is transphobic.