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Deutschlandradio macht Werbung für Klaus Hartmann...

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Begonnen von Holger, 07. Oktober 2012, 11:17:23

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Holger

...und ich bin entsetzt.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1885994/ (wieso läuft eigentlich eine unkrititsche Werbesendung unter dem Titel "Kritik"?)
Habe gerade einen entsprechenden Kommentar über das Kontaktformular abgeschickt - vielleicht hilft's ja, wenn da sich noch mehr drüber aufregen - ich hoffe es sehr (beides - das sich mehr Leute drüber aufregen, das an den Sender weiterreichen - und das es hilft...). Oder kann man Deutschlandradio als seriöse Quelle nun auch endgültig abhaken?
Gruß
Holger

Holger

Habe gerade mal den Text gelesen - der ist nicht deckungsgleich mit dem Audio-File - das sollte man sich auch anhören - da kommt es heftiger unkritisch...
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2012/10/07/drk_20121007_1134_444b39ef.mp3


Dr. Ici Wenn

Ich habe sogar halbweg Verständnis, wenn man gerade auf den reinfällt, er war ja mal beim PEI und kann jeden Laien wunderbar zulabern. Allerdings ist es schon ein Klopper, dass das dem D-Radio geschieht, einem der wenigen verbliebenen seriösen ÖR-Sendern.

Ich denke, man kann durch Kommentare dort vielleicht wirklich was erreichen.

Monteverdi

@ Holger,

Werbesendung? Ich habe den Radiobeitrag heute Morgen gehört: es ist doch wohl eher eine normale Buchrezension. Und nach Meinung der Rezensentin legt Hartmann seinen Finger in alle Wunden des Systems und spricht sich keinesfalls gegen das Impfen aus (gemeint ist wohl die Schutzimpfung), was sie ja auch besonders betont. Ich bin sicher, dass die Hörerschaft des DLF das schon richtig einordnen kann. Ob man nun Hartmann in allen Kritikpunkten folgen will, steht ja auf einem anderen Blatt. Was wurde deiner Meinung nach denn beworben, was scheint dir kritikwürdig?

Eher gestört hat mich übrigens die undeutliche Unterscheidung zwischen präventiver und therapeutischer Impfung.

Holger

@Flaneur:
Schon der Einstieg klingt faul: "Impfstoffe sind in der Tat ein sehr lukratives Geschäft" - dann der Hinweis, dass der Umsatz im zweistelligen Milliardenbereich liegen - und das ganze mit einem Hinweis auf die "enorme Profitspanne" - das ist Kokolores - in anderen Bereichen lassen sich erheblich größere Gewinne erwirtschaften (siehe z.B. Biologicals). Und dann zieht der Autor zum Schluß "traurige Bilanz" - "jeder kriegt sein Fett weg". Der Rest geht dann ja ähnlich weiter - Grundtenor: mit Impfungen wird Geld verdient (natürlich ohne zu erwähnen, dass Herr Hartmann mit seinen Gutachten und seinem Buch auch jede Menge Geld verdienen wird), und deshalb ist davon auszugehen, dass es sich da um eine verschworene Gemeinschaft von Pharmaunternehmen, Pharmareferenten, Ärzten, dem PEI und allem anderen "Bösen" handeln muss, die einem die Impfungen verpassen.

Lord Ahriman

Zitat von: Flaneur am 07. Oktober 2012, 12:21:07
Ich bin sicher, dass die Hörerschaft des DLF das schon richtig einordnen kann.

Gewagte Hypothese.

The Doctrix

Zitat von: Flaneur am 07. Oktober 2012, 12:21:07
Eher gestört hat mich übrigens die undeutliche Unterscheidung zwischen präventiver und therapeutischer Impfung.

Welche Impfung soll denn bitteschön "therapeutisch" und nicht präventiv sein?
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Holger

Hier ein Zitat aus der Seite des Deutschlandradios:
"Hartmann lässt kein Detail aus und zeigt anhand verschiedener Fallbeispiele die Konsequenzen von Profitstreben und verbraucherfeindlichen Richtlinien. Der Einzelne bleibt fast immer auf der Strecke. So wie die 36-jährigen Silvia H., die seit einer Hepatitisimpfung an massiven Erschöpfungszuständen und Muskelentzündungen leidet. Erst nach jahrelangem Suchen, wird deutlich: ein Impfstoffverstärker, in der Fachsprache Adjuvans, der Aluminiumhydroxid enthielt, ist die Ursache."
Die Assoziation mit Frankreich (in der gesprochenen Fassung der Rezension) ist da wohl noch das zutreffendste - ansonsten müsste wohl Herr Hartmann über bahnbrechende Erkenntnisse verfügen, die er nun, statt sie in einem Fachjournal zu veröffentlichen, exklusiv dem deutschen Publikum in seinem nur in Deutschland erscheinenden Buch offenbart - der Rest der Welt ist hingegen noch ahnungslos (und wird so kaum seine wertvollen Gutachten anfordern):
http://www.who.int/vaccine_safety/topics/aluminium/questions/en/index.html
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15653065


Holger

Mit therapeutischer Impfung ist vermutlich eine Impfung gegen Tetanus gemeint - also passive Immunisierung?
Seit wann liefern übrigens Pharmareferenten den Ärzten die Impfstoffe (siehe Audiofile)? Ich hätte ja mal fast die Aussicht gehabt, ein solcher zu werden - aber Impfstoffe ausliefern gehörte da definitiv nicht zum Geschäft...
Und: das in der Sendung penetrant darauf rumgeritten wurde, dass Klaus Hartmann kein Impfgegner sei, macht ihn trotzdem nicht zu keinem...

bayle

Das mit der therapeutischen Impfung habe ich auch nicht so ganz verstanden; mir war die Tollwut eingefallen, aber das ist ja eigentlich auch eine postexpositionelle Prophylaxe und keine Therapie.

Monteverdi

Zitat von: Holger am 07. Oktober 2012, 18:16:51
Seit wann liefern übrigens Pharmareferenten den Ärzten die Impfstoffe (siehe Audiofile)?
Die Rezensentin sagt in der Tat "der Pharmareferent, der ihm den Impfstoff geliefert hat", aber ich verstehe es nicht anders, als dass  damit der Pharmareferent des Unternehmens, das den Impfstoff geliefert hat, gemeint ist. Da sollte man großzügig sein.

Zitat von: Holger am 07. Oktober 2012, 18:16:51
Und: das in der Sendung penetrant darauf rumgeritten wurde, dass Klaus Hartmann kein Impfgegner sei, macht ihn trotzdem nicht zu keinem...
So ganz kann ich dieser Argumentation nicht folgen. Es ist wohl auch eine Frage, wie man Impfgegner nun definiert. Für mich sind das kurz gesagt Leute, die aus welchen Gründen auch immer grundsätzlich gegen Schutzimpfungen sind und diesen Unsinn anderen einreden wollen. Berechtigte Kritik an Unzulänglichkeiten in Prozessen (hier Meldeverfahren bei Nebenwirkungen) halte ich für legitim. Insofern habe ich Hartmann nicht als Impfgegner gesehen.

Aber: Was ich anfangs leider übersehen habe war dein Link zum Wiki-Artikel, den hatte ich als Teil des Links zu ScieneBlogs betrachtet, der mir aber nicht so interessant erschien. Wenn ich nun das Umfeld betrachte, in dem sich Hartmann bewegt, dann werde ich allerdings recht skeptisch, auch wenn er sich öffentlich und in seinem Buch nicht gegen Impfungen aussprechen sollte.

Was mich schon anfänglich  an der Sendung störte, war der Aufmacher, dass bei jeder Pandemie eine entsprechende Schutzimpfung empfohlen wird und das natürlich ein lukratives Geschäft für die Pharmaindustrie ist - das ist mir gerade für den DLF einfach zu billig, zu populistisch. Vor allem, wenn dann noch zukünftige Profite vorhergesagt werden, die aber gar nichts mit Schutzimpfungen zu tun haben.

Und damit bin ich bei den therapeutischen Impfstoffen, die kurz in der Sendung für Blutdruck und Krebs erwähnt wurden. Den Begriff habe ich vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller übernommen, siehe hier: http://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/artikel-arzneimittel-forschung/impfstoffe.html/_7-neuartiges-behandlungskonzept-in-erprobung-therapeutische-impfstoffe.

Also langer Rede kurzer Sinn: mit der Werbesendung ist es wohl doch nicht so weit hergeholt, ich stimme dem zu!

Holger

Das mit den therapeutischen Impfstoffen wird sicher noch eine spannende Sache...
Übrigens ist der Kommentarteil eines kritischen Artikels von Ulrich Berger bei den deutschen Scienceblogs sicher, was das Umfeld von Herrn Hartmann angeht, sicher viel aufschlussreicher: http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2008/12/01/aluminium-adhs/

Holger

@Flaneur: noch mal danke für den Link was therapeutische Impfstoffe angeht!

Monteverdi