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Urzeit-Code

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Begonnen von Sir David Attenborough, 15. Juli 2012, 14:31:51

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Sir David Attenborough

Hallo Leute,

mir ist aufgefallen, dass der Artikel Zum Urzeit-Code verbesserungswürdig ist. Im Abschnitt Behauptungen steht:

Als Beispiel für eine derartige Erweckung wird die Regenbogenforelle genannt, die erfolgreich in eine angebliche "ursprüngliche Wildform" zurückverwandelt worden sei, wie sie vor Jahrhunderten existiert habe. Eine Fischuntersuchungsstelle der Eidgenossenschaft in Bern soll angeblich vorgestellte Forellen als eine Urform der Forelle bezeichnet haben, die vor ca. 150 Jahren ausgestorben sei. Abbildung 1 zeigt im oberen Teil eine normale Regenbogenforelle im Vergleich zum unterem Bild, auf dem angeblich die Urform der Regenbogenforelle zu sehen ist, die sich entwickelt haben soll, nachdem der Laich mit einem elektrostatischen Feld behandelt wurde, erkennbar an dem "Lachshaken" am Unterkiefer des Fisches. Eine naturwissenschaftliche Erklärung für ihre jetzige Existenz gebe es nicht.

Ich würde dem hinzufügen, wie es sich in der Wirklichkeit verhält. Der Lachshaken, auch Laichhaken genannt, ist einfach nur ein sekundäres Geschlechtsmerkmal erwachsener männlicher Salmoniden (Zumindest der meisten). Wird durch veränderte Hormonpegel gebildet und bildet sich wieder zurück, sollten die Tiere die Laichzeit überleben (Das tun nicht alle Salmoniden). Erstaunlicherweise bilden auch unfruchtbare Hybriden wie die Tigerforelle  ( Salvelinus fontinalis x Salmo trutta) den Laichhaken aus. Und die Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) ist nun mal ein Pazifiklachs. Wikiartikel zum Laichhaken sollte als Quelle ausreichen.

Daneben ist das Bild der beiden Forellen (kommt es so in Bürgins Buch vorkommt, oder habt ihr das selbst zusammengesetzt? Wenn zweiteres zutrifft, ist die folgende Kritik hinfällig) manipulativ. Das obere Bild zeigt das typische "Hängebauchschwein" aus der Fischzuchtanlage. Kurzer Kopf, dicker Bauch, kurze Flossen und blase Färbung weil nicht geschlechtsreif und wenig geschwommen. Geschlecht ist nicht zu erkennen. Das untere Bild zeigt ein ausgewachsenes Männchen, das wahrscheinlich in starker Ströhmung gelebt hat/ viel geschwommen ist, deutlich größer ist als das obere Tier (Maulspalte reicht hinter die Augen, nur bei großen Forellen der Fall) und das volle Laichkleid trägt (rot leuchtender Seitenstreifen und Kiemendeckel).  Viellleicht war das Tier sogar wildlebend. (Mal zum Vergleich bilder der Wanderform der Regenbogenforelle, unter Anglern liebevoll Steelheads genannt http://www.fisher2fisher.de/reisen/steelhead.htm)

Bei den Wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema würde ich eventuell noch erwähnen, dass es tatsächlich so etwas wie "Urzeitformen" gibt, nämlich Atavismen. Sind zwar selten, aber es tauchen dabei Merkmale auf, die evolutionär gesehen überholt sind.
Hier mal der Englische Wikiartikel: http://en.wikipedia.org/wiki/Atavism#cite_note-universe-review.ca-0

Schönen Gruß

Sir David Attenborough
Der Schusswaffenexperte im Forum

Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen.

Sir David Attenborough

Hallo zusammen,

mal wieder wecke ich einen sanft Entschlafenen unsanft auf. Es gibt was neues zum Urzeit-Code (naja, nicht ganz so neu, eigentlich schon seit Dezember 2013), genauer gesagt Geldmacherei. Wollte ich eigentlich schon vor Wochen verlinken, dann kam die zeitweise Unerrreichbarkeit...

http://www.fios-greenbox.net

Man versucht dort, überteuerten Schrott Greenboxen zu verscherbeln (Für nur 455€ + 86,45€ MWST. + 39€ Versand = 580,45€).

Offenbar versucht(e) man damit (Die Seite incl. Forum wirkt recht leblos), die Bastler zu schröpfen, die anhand des Buches selbst irgendwelche Maschinchen konstruiert haben. So ähnlich wie diese ganzen funktionierenden Modelle, die man zusammenbauen kann, wenn man bestimmte Zeitschriften abonniert, nur dass man sich hier nur ein Buch kaufen muss und anstatt häppchenweise gleich auf einen Streich sein Geld los wird.

Hier gibts das Ding auch zu kaufen, zu nochmal gesalzeneren Preisen als auf der Website selbst (Neben dem üblichen Esoterikschmoo zu völlig überzogenen Preisen).

Da die Seite auf die eigentliche Seite vom Urzeitcode verlinkt und Daniel Ebner selbst in dem Forum schreibt, gehe ich mal davon aus, dass es wirklich einen offizielle Seite der Macher ist.

Könnte man das bitte im Artikel aktualisieren.


Schönen Gruß

Sir David Attenborough
Der Schusswaffenexperte im Forum

Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen.

Robert

Schade, dass die Greenbox so teuer ist, ich würde das gerne mal nachvollziehen. inkl. Kontrollkultur.

gesine2

Zitatwürde das gerne mal nachvollziehen
Falls Die oder einem Dir bekannten Menschen sowas liegt, Roberta: Es gibt Kleinstleistungs-Hochvoltnetzteile (fließt ja nur Leckstrom) für´n Appel und´n Ei, ob nun alt-gebraucht oder Einzelteile/Selbstbau. Klar, kV sind immer mit Vorsicht zu genießen, doch bei 2-3cm Bauhöhe der Keimbox und den benötigten 500-1500V/cm Feldstärke bleibts ja noch im handhabbaren Bereich.

Zur Not reicht vielleicht auch ein leicht bastelbarer, good old Bandgenerator.
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ne schöne jrooß, gesine2

celsus

Die sprechen da von einem elektromagnetischen Feld. Entweder ist das Techno-Blabla oder es müssten schon irgendwo ausreichend große Ströme fließen, um das in messbarer Größenordnung zu erzeugen. Nur stromdurchflossene Leiter produzieren ein elektromagnetisches Feld, oder? Mit Spannung alleine würde ich nur mit einem elektrischen Feld rechnen.
Laut Beschreibung lässt sich das auch mit Batterien betreiben. Entweder meinen die Autobatterien oder die Batterien müssen ziemlich oft erneuert werden oder das ist alles der übliche pseudowissenschaftliche Unfug, für den ich ihn halte.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

gesine2

ZitatDie sprechen da von einem elektromagnetischen Feld
Wo, celsus? Kleiner Hinweis bitte. Ist aber eigentlich egal, dort sprechen sie von "ob der Widerstand auf 6V eingestellt ist", dort von 'Bananenstecker' - und der ist per def einpolig, was fließende Ströme gemeinhin erfolgreich verhindert. Letzteres dürfte allerdings ein Übersetzungsfehler sein.
Die Feldstärken stammen aus den Original-Veröffentlichungen und werden bei den Abzockern auch genau so reproduziert.
Zitatirgendwo ausreichend große Ströme fließen, um das in messbarer Größenordnung zu erzeugen
Elender Materialist - erstens fließen wie gesagt Leckströme, insbesondere in der feuchten Umgebung, zweitens findet die Messung durch die Keimung statt und ist somit vorgeblich machbar.
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ne schöne jrooß, gesine2

celsus

Zitat von: gesine2 am 04. November 2014, 04:40:10
ZitatDie sprechen da von einem elektromagnetischen Feld
Wo, celsus? Kleiner Hinweis bitte.

Hier, im Shop: http://swissquella.ch/fios-greenbox.html
"Die Schweizer Forscher Dr. Guido Ebner und Heinz Schürch entdeckten Ende der 1980er-Jahre, dass Pflanzen sich verändern, wenn sie während der ersten Keimung einem elektromagnetischen Feld ausgesetzt sind."

(jetzt frage ich mich schon wann die zweite Keimung stattfindet. Ach ...)

Auf der Greenbox-Seite dagegen: "Ende der 80er-Jahre gelang den Schweizer Forschern Dr. Guido Ebner und Heinz Schürch eine sensationelle Entdeckung. In Laborexperimenten setzten sie Getreide und Fischeier einem simplen Hochspannungsfeld in dem kein Strom fliesst aus, dem «elektrostatischen Feld»."

Die Experten streiten noch.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

gesine2

ZitatHier
Ach, im Shop, käme nie auf die Idee, dort nach Info zu suchen...
ZitatDie Experten streiten noch.
Oh wie gnädig bewertet, celsus, mich drängt es eher zu sowas wie Lk23:34.
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ne schöne jrooß, gesine2

Robert

Also, wenn Ihr beiden mir eine für Laien nachvollziehbare und unfallfrei zu bewerkstelligenden Bauanleitung gebt, werde ich das mal ausprobieren.

Ich meine, in einem Artikel was gelesen zu haben, dass es ein elektrostatisches Feld sein soll. Gerne mache ich aber den Test Normalgruppe versus elektrostatisxhes Geld versus elelktromagnetisches Feld nach.

celsus

Leider ist ja völlig unklar, mit welcher Spannung das arbeiten soll. Auch über die Frequenz, sofern vorhanden, wissen wir nichts. Je höher die Spannung, desto stärker das elektrische Feld. Eine einfache und billige Methode wäre, eine elektronische Fliegenklatsche zu besorgen und in dem Gewächskasten zwei Gitter anzubringen, eins oben ein unten. Dann werden die zwei Elektroden der Fliegenklatsche mit den beiden Gittern verbunden. Damit bist du bei unter 10 Euro Materialkosten und hast ca. 1000 Volt, die aber nicht gefährlich sind. Ein aufgelader Wollpulli hat eine ähnliche Spannung.

Etwas gefährlicher wäre eine Hochspannungskaskade aus einem Röhrenmonitor. Da würde ich aber ohne Fachwissen die Finger davon lassen, weil das schon ziemlich schmerzhafte Folgen haben kann (da spreche ich aus Erfahrung).

Eine geringere, ungefährliche Spannung lässt sich mit einem CCFL-Inverter erzeugen. Die gibt es mit Gehäuse zu kaufen, um Leuchtfolien zu betreiben. Etwa 80-100 Volt kommen da raus. In Notebooks und älteren TFT-Monitoren sind auch solche Teile für die Hintergrundbeleuchtung drin. Bei ebay bekommt man sowas für wenige Euro.

Ich denke, die Fliegenklatsche ist die einfachste Methode mit der größtmöglichen Feldstärke. Statt Batterie kommt dann ein Netzteil dran, der Einschalter wird festgeklebt oder überbrückt und fertig. Eleganter und teurer wäre eine elektronische Fliegenfalle, wie sie manchmal in Bäckereien rumstehen. Da ist dann zusätzlich noch eine UV-Lampe drin, um die Insekten anzulocken. Vielleicht lässt sich die gleich noch als Wachstumsbeschleuniger in der dunklen Jahreszeit nutzen.

Das elektromagnetische Feld ist mit mehr Aufwand und ziemlich viel Stromverbrauch verbunden. Würde ich lassen. Du kannst ja zusätzlich zum Hochspannungsgitter noch ein paar Magnete anbringen, dann hast du ein statisches Magnetfeld zum Vergleich.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

P.G.

[url="http://www.alltrials.net/"]http://www.alltrials.net/[/url]

Harpo

Zitat von: celsus am 04. November 2014, 21:21:22
Leider ist ja völlig unklar, mit welcher Spannung das arbeiten soll.

Naja, nicht ganz. Ein Gleichfeld soll es sein, und Feldstärken sind auf der Seite der Hersteller-Firma FIOS (die wird von Daniel Ebner, dem Sohn von Urzeit-Code-Erfinder Guido Ebner betrieben) genannt, wie Gesine oben schon sagte. 750 V/cm bis 1500 V/m werden da genannt. Da die Platten in dem Kasten einige Zentimeter Abstand voneinander haben, müsste die Spannung in V etwa das 5-fache davon sein.

Die Hochspannung soll über die Spannung am Netzteil eingestellt werden: bei 6 V gibts 750 V/m Feldstärke, bei 12 V das Doppelte.

Über die Hochspannungserzeung wird nix gesagt, auch in den Zeichnungen ist nichts von einer Elektronik zu erkennen. Würde mich nicht wundern, wenn da gar keine drin ist.



Mit technischen Termini steht der Herr Ebner offnbar sehr auf Kriegsfuß. Nicht nur, dass er aus einem Hohlstecker einen Bananenstecker macht, er nennt die Versorgungsspannung seltsamerweise "Widerstand", und der soll mit einem "Rundschraubenkopf" am Netzteil eingestellt werden. Danach ist das Netzteil in die "220 Volt Strombuchsen" zu stecken.

celsus

Ah, danke. Die Inlinelinkwüste habe ich mal wieder ignoriert und auch nicht weiter recherchiert.
Diese Hochspannungs-Fliegenfallen liegen bei ca. 2,5kV, kosten unter 50 Euro. EL-Inverter gibt es bis 2kV, preislich auch in der Region. Mal schauen was ich noch so finde.
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Harpo

Ich habe die Angaben aus dem Wiki-Artikel und später gesehen, dass Gesine das Gleiche gefunden hat.


Um die Hochspannung zu erzeugen, kann man ja auch einfach mit 50 Hz und zwei Händen voll Dioden und Kondensatoren loslöten, siehe z.B. http://www.instructables.com/id/High-Voltage-Power-Supply-For-Marx-Generator/



Der Musteraufbau des Autors ist aber eher etwas for experienced experimenters:  :grins


celsus

Das ist allerdings die fortgeschrittene Version mit Kaskade, genau. Mit Spule, MOSFET und Kondensatoren ließe sich auch was schönes löten.

Aber ich denke wir suchen lieber eine fertige und möglichst einfache Lösung, bevor es Verletzte gibt  ;)

Den Wiki-Artikel finde ich übrigens super.
Ein Link ist allerdings inzwischen tot: http://www.sjf.ch/datei/Wettbewerbsbrosch%C3%BCre_Definitiv.pdf
Ich habe auch keinen Ersatz dafür gefunden. Das war Jugend forscht 2011, dazu wurde alles entfernt.
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