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Übungsaufgabe: Was ist falsch?

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Begonnen von Dr. Ici Wenn, 26. Mai 2012, 12:46:48

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Dr. Ici Wenn

An dem erstmal gut klingenden Geschwafel? Für die noch nicht so ganz Versierten im Erkennen von Bullshit ein super Text zum üben.

ZitatIm Gegensatz zur Auffassung des Galilei, der wissenschaftliche Forschung darin gesehen hatte, alles zu beobachten, dann alles zu vermessen und bei dem, was nicht messbar ist, zu versuchen es messbar zu machen, bevor eine Theorie aufgestellt wird, haben die modernen Denker ein neues Ideal postuliert. Heute entscheidet eine Theorie darüber, was überhaupt beobachtet werden kann. Jede Wahrnehmung ist daher theoriegeprägt und vorurteilsbehaftet. Das vermittelt den Menschen die Sicherheit, in einer überschaubaren und voraussehbaren Welt zu leben. Wäre es anders, so müsste man bei jeder Wahrnehmung eines neuen Phänomens, unsicher werden. Der aufgeklärte Mensch von heute, ist der Überzeugung, dass die Natur für uns keine neuen, überraschenden Phänomene mehr bereit hält. Neue Entdeckungen werden nur als marginale Abweichungen, von im Grunde bekannten Erscheinungen, erwartet.

gefunden bei:
http://forum.oekotest.de/cgi-bin/YaBB.pl?num=1331902318/2#2



Graf Zahl

Ein einziges pseudointellektuelles Bullshit-Bingo. Schreibt der Walach dort?

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Graf Zahl am 26. Mai 2012, 13:32:41
Ein einziges pseudointellektuelles Bullshit-Bingo. Schreibt der Walach dort?

Mann könnte es meinen, schreiben tut der da vermutlich nicht, aber der Text könnte durchaus von ihm sein ...

Wolleren

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 26. Mai 2012, 12:46:48
An dem erstmal gut klingenden Geschwafel? Für die noch nicht so ganz Versierten im Erkennen von Bullshit ein super Text zum üben.

ZitatIm Gegensatz zur Auffassung des Galilei, der wissenschaftliche Forschung darin gesehen hatte, alles zu beobachten, dann alles zu vermessen und bei dem, was nicht messbar ist, zu versuchen es messbar zu machen, bevor eine Theorie aufgestellt wird, haben die modernen Denker ein neues Ideal postuliert. Heute entscheidet eine Theorie darüber, was überhaupt beobachtet werden kann. Jede Wahrnehmung ist daher theoriegeprägt und vorurteilsbehaftet. Das vermittelt den Menschen die Sicherheit, in einer überschaubaren und voraussehbaren Welt zu leben. Wäre es anders, so müsste man bei jeder Wahrnehmung eines neuen Phänomens, unsicher werden. Der aufgeklärte Mensch von heute, ist der Überzeugung, dass die Natur für uns keine neuen, überraschenden Phänomene mehr bereit hält. Neue Entdeckungen werden nur als marginale Abweichungen, von im Grunde bekannten Erscheinungen, erwartet.

Wenn man sich zunächst mit der Form beschäftigt, erblickt man sofort die Wirrköpfigkeit des Autors. 

Der erste Satz wimmelt aufgrund seiner irren Konstruktion von Kommas. Schlechtes Deutsch.
... "so müsste man bei jeder Wahrnehmung eines neuen Phänomens, unsicher werden". Das Komma kommt direkt aus der Hölle.
"Der aufgeklärte Mensch von heute, ist der Überzeugung". Noch so eins.
"Neue Entdeckungen werden nur als marginale Abweichungen, von im Grunde bekannten Erscheinungen, erwartet." Auch hier wird, sinnlos, schwer, geatmet.

Jede Wette, dass die Kommadichte in pseudowissenschaftlichen Quantentexten enorm erhöht ist.
Denn jedes weitere Komma ist ein Zeichen für die unglaubliche Tiefgründigkeit eines Textes. Das glauben jene Leute, die immer erst einmal Einstein oder Galilei heranziehen.

zwingenberger

Falsch ist vor allem folgendes:

da hat jemand keinen Plan davon, was man eine Theorie nennt. Theorie folgt der Beobachtung nach und versucht ein Erklärungsmodell zu bilden. Ist sie empirisch gut belegt, braucht man nicht jedes Phänomen ab ovo neu zu erklären.

Das ist übrigens der Grund, weshalb man nicht ausprobieren muss, ob Steine nach oben fallen, wennman sie in einer Aluminiumröhre sitzend loslässt.

Neue Beobachtungen werden damit natürlich nicht ausgeschlossen. Astronomen, die ich dilettierend verfolge, entdecken alle paar Wochen irgend etwas unerwartetes, was einer Theorie harrt.

Grinsi Kleinpo

Was soll das denn?

Die ähm sehr individuelle Zeichensetzung wurde ja schon bemängelt, aber da bin ich nicht so kleinlich :D

Aber wieso sollte eine Theorie darüber entscheiden, was beobachtet werden kann? Ist es nicht eher so, dass eine Theorie aufgrund einer Beobachtung beim Versuch für das Beobachtete eine Erklärung zu finden, entsteht?

Und natürlich ist jede Wahrnehmung individuell, und somit erst mal subjektiv, oder? Und die Interpretation der individuellen Wahrnehmung ist dann natürlich auch geprägt von individuellen Faktoren wie zB theoretischen Denkansätzen aber auch von gemachten Erfahrungen. Ist das jetzt großes Geheimwissen oder bin ich nur zu dämlich um die tiefe Weisheit darin zu erkennen?

Das Menschenbild, das in den letzten vier Sätzen dargestellt wird, ist echt irgendwie befremdlich. Aus lauter Angst vor dem Verlust der Überschaubarkeit und der daraus entstehenden Verunsicherung werden keinen neuen Phänomene mehr wahrgenommen bzw. uminterpretiert als Variationen des bereits bekannten. Nu ja ... Liest sich fast, als hätte das jemand geschrieben, der unbedingt beweisen will, dass Homöopathie/Quantenmystik usw. nur deshalb nicht von allen geschätzt wird, weil sie aus lauter ängstlicher Verunsicherung deren wahre Wirksamkeit nicht erkennen wollen :)




Omikronn

Abgesehen davon dass der Autor einfach ein paar gut klingende Wörter aufgeschnappt hat, fällt mir dieser Satz auf: "Heute entscheidet eine Theorie darüber, was überhaupt beobachtet werden kann". Das zeigt m.A. nach genau wo der Autor falsch liegt. Zum einen, wie von zwingenberger schon angemerkt, hat da jemand keine Ahnung was eine Theorie ist, zum anderen wird somit Inhaltlich gesehen jede Neuentdeckung ausgeschlossen.

Edit: Es ist genau umgekehrt: Eine wissenschaftliche Theorie entsteht nachdem man Beobachtungen systematisch überprüft hat und sie somit verifiziert oder falsifiziert hat.
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Dr. Ici Wenn

Die Intention des Textes ist, Zweifel zu sähen.

Jeden, der von gut gesicherten Tatsachen ausgeht, als leichtgläubig darzustellen.

Die Methode: Unvoreingenommenheit gegen Voreingenommenheit auszuspielen.

Als Ausgangspunkt nimmt man immer ein Zitat des Gegners um seine eigene angebliche Unvoreingenommenheit zu demonstrieren. Typischerweise Galileo.

Danach folgt üblicherweise Shakespeare mit "Es gibt mehr zwischen Himmel und Erden ...". Kommt hier entsprechend auch, allerdings etwas verklausuliert.

Der Text ist in seiner Begrifflichkeit, Logik und Rechtschreibung dermaßen schlecht, dass es ein Leichtes ist, das zu erkennen. Dummerweise gibt es aber auch begabtere Autoren ...

Warum das Ganze? Es ist die einzige Verteidigungslinie von Scharlatanen und Quacksalbern aller Art, sich gegen das Offensichtliche zu wehren, nämlich dass sie Scharlatane und Quacksalber sind - Relativieren und Zweifel sähen.

heterodyne

(Zwecks der Übung mal gleich geantwortet, ohne die anderen posts zu lesen)
ZitatHeute entscheidet eine Theorie darüber, was überhaupt beobachtet werden kann.

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?topic=8811.msg0#new#ixzz1w4VrfBWC
Das bedeutet für mich, daß der Begriff "Theorie" hier sehr eingeschränkt und damit eine Bias erzeugt/impliziert werden soll. Ab da braucht man nimmer weiterlesen, der Rest ist ganz sicher tendenziös.


Antitainment

Ein Idee zu diesem tollen Faden und damit er nicht zu schnell in der Versenkung verschwindet:

Sollte die Antwort eines Users den Fragesteller (+im Zweifelsfalle den Rest der Leserschaft) restlos zufrieden gestellt haben, so darf (muss aber nicht) der User mit der richtigen Antwort, die nächste Schwurbeltestkopfnuss auffahren.

Idee Ende  :grins2:
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Antitainment am 27. Mai 2012, 14:12:33
Ein Idee zu diesem tollen Faden und damit er nicht zu schnell in der Versenkung verschwindet:

Sollte die Antwort eines Users den Fragesteller (+im Zweifelsfalle den Rest der Leserschaft) restlos zufrieden gestellt haben, so darf (muss aber nicht) der User mit der richtigen Antwort, die nächste Schwurbeltestkopfnuss auffahren.

Idee Ende  :grins2:

Lustige Idee  :grins2:
Wobei ich da Probleme habe, irgendeine "beste" Antwort zu finden, jeder hat mit seinem Aspekt recht ...

Antitainment

Na gut, dann muss das Regelwerk eben erweitert werden:

Ist eine Frage zufriedenstellend von einer oder mehreren Personen beantwortet, so bestimmt entweder der Fragesteller völlig undemokratisch einen Sieger seines Herzens (man kann das auch emotionslos auswürfeln ;) ) oder es geht mit der Frage weiter, die zuerst gestellt wird (latürnich von einer Person, die auch die vorherige Frage beantwortet hat).
Sollte das Spielchen über längere Zeit stecken bleiben, dann darf eine beliebige Person den Faden wieder exhumieren.
Argh, alles schon viel zu bürokratisch - Es war nur eine Idee; kann auch gut sein, dass so etwas keiner haben will.
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Antitainment am 27. Mai 2012, 15:01:39
Na gut, dann muss das Regelwerk eben erweitert werden:

Ist eine Frage zufriedenstellend von einer oder mehreren Personen beantwortet, so bestimmt entweder der Fragesteller völlig undemokratisch einen Sieger seines Herzens (man kann das auch emotionslos auswürfeln ;) ) oder es geht mit der Frage weiter, die zuerst gestellt wird (latürnich von einer Person, die auch die vorherige Frage beantwortet hat).
Sollte das Spielchen über längere Zeit stecken bleiben, dann darf eine beliebige Person den Faden wieder exhumieren.
Argh, alles schon viel zu bürokratisch - Es war nur eine Idee; kann auch gut sein, dass so etwas keiner haben will.

Hiermit beschließe ich, dass Antitainment als Urheber der Idee die Ehre des nächsten Textes gebührt.  ;D ;D

Antitainment

Ja sehr witzig Herr Doktor  ;D Da stopft man Löcher in seiner Idee, nur damit wieder einer Löcher reinstupft.
Aber nun gut, ich zücke einen Klassiker in Anlehnung an Dr. Ici Wenns Eingangsprämisse "Für die noch nicht so ganz Versierten im Erkennen von Bullshit ein super Text zum üben."

"Nehmen wir an, beim Wandern durch die Heide stoße ich mir den Fuß an einem Stein und werde gefragt, warum der Stein dort liege, so könnte ich vermutlich antworten, dass, soweit ich weiß, bestehe die Möglichkeit, er habe schon immer dort gelegen; und es wäre vielleicht gar nicht einfach, die Absurdität dieser Antwort zu beweisen. Aber nehmen wir jetzt an, ich hätte eine Uhr auf dem Boden gefunden, und man fragte mich, wie die Uhr dorthin komme, so dürfte ich kaum auf die Antwort verfallen, die ich zuvor gab, nämlich soweit ich weiß, habe die Uhr schon immer dort gelegen."
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Grinsi Kleinpo

Also auf die Gefahr hin, mich zu blamieren,

... aber das "immer" als Aussage kann in keinem Fall stimmen, weder beim Stein noch bei der Uhr.

Ansonsten passe ich grade, weiss nicht worauf du raus willst