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Düsseldorf - durchschnittlicher IQ bei unter Null?

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Begonnen von Bloedmann, 15. Mai 2012, 22:20:12

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Bloedmann

Ja ich weiß, der gemeine EsoWatcher hat mit Fußball nicht allzuviel am Hut... ::)

Für alle anderen Mitleser die Frage, ob sie oben stehender These vielleicht teilweise zustimmen würden? :P

Wird in Düsseldorfs Grundschulen neben den Grundrechenarten Uhrzeit lesen auch nicht mehr geübt? 2 Minuten vor dem so gut wie sicherem Aufstieg in die 1. Liga den Platz zu stürmen - das ist echt eine neue Dimension von Bescheuertheit, die ich bisher nicht für möglich gehalten habe.

Ich habe noch nie live im TV und im Großformat soviele VOLLIDIOTEN live im TV gesehen.

Entsetzt,
Bloedmann
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

heterodyne

Wow, da scheinen die Em otionen total hochzulaufen - alleine der Titel  ;D

Aber den Ärger kann ich sehr gut nachvollziehen - auch als Fußballakzeptierer.

Elfenstaub

Ich glaube nicht an Fussball  ;D

Allerdings bin ich nicht sicher, ob das ganze nicht in jeder Stadt ebenso passiert wäre. Die haben sich halt gefreut und irgendeiner war total besoffen, hat einen Pfiff gehört, ist losgelaufen und alle anderen haben sofort das Frontalhirn ausgeschaltet....
2-3 Elfen, luftgetrocknet, mit dem Mörser zerstoßen bis die Konsistenz von Puderzucker erreicht ist: Elfenstaub!

Giftig wie Aspartam, süß wie Dihydroxymonoxid und nicht überdosierbar.

Bloedmann

Oh das wäre echt doof wenn so was in jeder Stadt passieren könnte, dann kann man die Bundesliga auch abschaffen. Oder die Spiele fänden alternativ nur noch im TV statt, was irgendwie auch blöd ist, wegen der dann fehlenden Hintergrundgeräusche.

Ich würde nur nach dem gestrigen "Spiel" fast dafür plädieren, Fußball-Fansein in den Kreis irrationaler Überzeugungssyteme aufzunehmen. :P

Wenn es nämlich ganz blöd läuft, gibts ein Wiederholungsspiel, was die Fortuna auch verlieren könnte - dann war das ein absolut echter Bärendienst. Von daher kann ich es auch jetzt noch immer nicht fassen, was da gestern live in der ARD ablief. Diese rot-weißen Vollhorste sind ja schon einige Zeit vorher über die Mauern geklettert und standen/waren ziemlich nah am Spielfeld. Und das bei einem Spiel was während der gesamten Partie (auch durch Hertha-Fan-Provokationen) schon 1, 2 mal kurz vorm Abbruch stand.

Wer 15 Jahre auf den Wiederaufstieg warten mußte und keine 2 Minuten mehr Zeit dafür hat - gehört nicht in die 1. Bundesliga sondern ins Irrenhaus.

Ichse bin zwar halber Berliner aber kein Hertha Fan. Die Mannschaft hat sich den Abstieg ja auch redlich erspielt. Aber als einer der selber mal zwar mehr schlecht als recht gespielt hat, kann ich sagen das hatte da nix mehr mit fairplay zu tun.

Sorry EsoWatch für dieses OT-Thema. :P :aleck:

Aber ich fürchte der Abend gestern wird noch einige Wellen in diesem Land schlagen.
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Binky

So OT ist das nicht. Das ganze ist aus gruppendynamischer Sicht interessant. In Gruppen handelt der Mensch völlig anders, als als Individuum.

mintCCC

der durchschnittliche IQ ist definiert als 100. also antwort auf die frage: nein. aber ansonsten: 75.  :laugh:

Bloedmann

Danke. :grins2:

Das würde aber auch vielleicht bedeuten, das u.a. "Herr der Fliegen" sich in Düsseldorf nicht besonders gut verkauft hat. ::)
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Arno

Hier schreibt mal zur Abwechslung jemand ohne Schaum vorm Mund:

ZitatEine Schande für den Fußball, eine Katastrophe, die Horrornacht von Düsseldorf - die meisten Medien überschlagen sich mit Superlativen, um die Ereignisse beim Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC zu beschreiben, besser: hochzuschreiben.

Denn nüchtern betrachtet fällt die Bilanz weit weniger dramatisch aus. Da wäre der Polizeibericht, demnach es "weder vor, während noch nach dem Spiel zu gravierenden körperlichen Auseinandersetzungen oder Gewalt" kam. Klingt eigentlich nicht nach einer Horrornacht.

Auch die Bilder von tanzenden Kindern auf dem Rasen wollen so gar nicht zur medialen Hysterie passen. Kein Wunder, denn der Platzsturm in der 97. Spielminute war kein geplantes Werk von irgendwelchen Gewalttätern, sondern eine spontane Dummheit [...]

http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentarrelegation100.html

Bloedmann

Naja die Tagesschau ist ja auch kein Revolverblatt. Die sollten sich schon etwas gepflegter ausdrücken. :P Der Kommentator war jedenfalls genauso fassungslos wie ich.

So heute ist ja D-Day mal kucken, was rauskommt.
http://www.n-tv.de/sport/fussball/DFB-entscheidet-ueber-Skandalspiel-article6289601.html

Sollte es echt 'ne Wiederholung geben (was ich aber stand jetzt nicht glaube) wird die Ausdrucksweise sicher wieder deftiger.
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Bloedmann

Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Arno

Ich hab da aber wohl auch eine andere Perspektive drauf, meinen Verein hat eine teilweise vergleichbare Situation 1995 fast den Aufstieg gekostet. Auslöser für das positive Chaos damals war ein Mißverständnis.
Der Schiedsrichter sagte zehn Jahre später: "Ich habe in den letzten Minuten kaum noch gepfiffen, weil so viele schon am Rand standen ... Dann gab es dieses Foul, und ich konnte nicht anders, als Strafstoß zu pfeifen. Natürlich wurde das missverstanden, die Leute kamen von allen Seiten. Da hab ich den Arm halt ein wenig gedreht und weg vom Elfmeterpunkt hin zur Kabine gezeigt [...]" (Quelle: "FC St. Pauli. Das Buch. Der Verein und sein Viertel." S. 305) Das mit dem Mißverständnis war in Düsseldorf u.U. ähnlich, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall find ichs nicht besonders schlimm - waren ja keine Krawalle sondern Party von Leuten die - nach 97 Minuten - zunächst wohl zum großen Teil wirklich dachten das Spiel ist vorbei.
Das damals war "nur" in der Liga. Die wieder eingeführten zusätzlichen Relegationsspiele sind nochmal weit emotionaler und ab nächster Saison gibt´s wegen der Regionalligareform noch weitere Relegationsspiele in den oberen Ligen (dann reicht Platz 1 in den 4. Ligen nicht mehr zum automatischen Aufstieg in Liga 3). Das ist m.M.n. eher ein Problem, siehe auch das andere Relegationsspiel (Karlsruhe - Regensburg) und das drumherum. Das kann doch niemanden wundern das es da unschöne Vorkommnisse gibt, wenn der DFB die - mal aus gutem Grund abgeschafften - Relegationsspiele, in denen es oft genug um die nackte Existenz geht, wieder ausm Hut zaubert.



Bloedmann

Also aus Perspektive der Spieler war das auf jeden Fall Horror als die Chaoten in den letzten Minuten schon auf den Mauern standen. Als die Massen dann quasi während des Abstoßes vom Torwart das Feld stürmten, wäre ich auch erstmal um mein Leben da runter geflitzt. Angesichts der Vorgeschichte bei dem Spiel kannst Du nicht wissen ob die Dich vielleicht nicht lynchen wollen.

Ich habe nichts gegen kindliche Freude über den Aufstieg, kann das aber so einem Verein nicht gönnen. Nicht vergessen, die Situation war daß es 2:2 stand und ein Tor das Spiel hätte verlängern können. Und Hertha zwar in Unterzahl, hatte aber so schon den Ausgleich geschossen.

Ich hätte verstanden wenn die angefangen hätten zu feiern bei einem Stand von 4:1 oder so. So aber wurde durch diese Aktionen das Spiel entschieden, auf eine absolut unsportliche Weise. Emotionen hin oder her, das hatte mit Fairness nichts mehr zu tun. Und die 1 1/2 Minuten die von den 2 Minuten dann nach dieser ewigen Unterbrechung noch "gespielt" wurden waren ja nun absolut irregulär. Was wohl geschehen wäre, hätte die Hertha da noch eins gemacht... bin mir sicher manch ein Spieler auf dem Platz hat sich das auch gefragt...

Um zu sehen daß manche "End"-Spiele durchaus in den letzten Sekunden erst entschieden werden, muß man nicht lange zurückblättern. Da reicht ein Blick nach England am letzten Wochenende, mit dem Knallerfinale was die da hatten.

http://www.sportschau.de/fussball/international/manchestercity104.html

ZitatEs war wohl das dramatischste Finale in der Geschichte der englischen Fußballliga. Der Ex-Wolfsburger Edin Dzeko (90.+2) und Sergio Agüero (90.+4) schossen Manchester City zum nicht mehr für möglich gehalten Sieg gegen die Queens Park Rangers und sicherten so den dritten Meistertitel in der Vereinsgeschichte. Das Etihad Stadium, die Heimstätte der Citizens, glich nach dem feststehenden Titelgewinn der Mannschaft von Teammanager Roberto Mancini einem Tollhaus. Die City-Stars tanzten ausgelassen auf dem Rasen, denn sie leiteten möglicherweise endgültig die Wachablösung im Fußball-Mutterland ein.

Zitat"Fußball ist unglaublich, so ein Saisonfinale habe ich noch nicht erlebt. Das waren zwei verrückte Minuten", sagte City-Coach Mancini. "Das war brutal. Aber: Gratulation an unsere Nachbarn. Das ist ein fantastischer Erfolg für sie. Und jeder, der diesen Titel gewinnt, hat ihn verdient", meinte ManUnited-Trainer Sir Alex Ferguson fair.

Das ist Fairness.

Ich stimme Dir aber zu, daß Relegationsspiele eigentlich nur unnötige Dramatik schüren. Man hat ja nun gesehen wohin das führen kann und sollte diese schleunigst wieder abschaffen. Aber ich fürchte, man wird weiter von Verbandsseite aus versuchen mit diesem Fußball-Overkill auch noch den letzten Euro rauszupressen.
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Arno

ZitatAlso aus Perspektive der Spieler war das auf jeden Fall Horror als die Chaoten in den letzten Minuten schon auf den Mauern standen. Als die Massen dann quasi während des Abstoßes vom Torwart das Feld stürmten, wäre ich auch erstmal um mein Leben da runter geflitzt. Angesichts der Vorgeschichte bei dem Spiel kannst Du nicht wissen ob die Dich vielleicht nicht lynchen wollen.

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?action=post;topic=8756.0;num_replies=11#ixzz1vIznaN8i

Hab mir die gestrige Verhandlung im BZ-Ticker angetan gehabt und fass mal das m.M.n. wichtigste zusammen.
Hoffe ich hab mir das richtig gemerkt:
Die Schiris sagten alles war regulär, das Spiel sei nicht beeinträchtigt worden, lediglich gab es nach Wiederanpfiff keine Balljungen mehr. Die einzigen Aggressionen, gar Gewalttaten seien im übrigen von Hertha-Spielern (!)  ausgegangen und Herr Rehagel habe später noch versucht den Schiri bzgl. seines Berichts zu beeinflussen.
Die befragten Hertha-Spieler sagten, das Spiel sei sehr wohl beeinträchtigt gewesen, z.B. kann man das Spiel nicht über Einwürfe schnell machen, wenn die Polizisten praktisch an der Linie stehen. Außerdem hätten die Südländer im Team Angst gehabt  ::) und man habe sich Gedanken gemacht, was wohl passiert wenn man z.B. ein Tor schießt und sei um Freunde und Verwandte im Stadion besorgt gewesen.
Jemand von Hertha (Co-Trainer?) habe auf der Toilette geweint. Und zwar ausschließlich wegen der Situation im Stadion.

Mehr kam dabei eigentlich nicht rum.
Bin jetzt mal echt gespannt wie die Entscheidung lauten wird.
Ist m.M.n. in erster Linie Abwägung zwischen dem "Recht" gutbezahlter Profis durch einen Zaun vom gemeinen Pöbel "geschützt" zu sein vs. der Annahme, dass es einem Profi auch in Stresssituationen zumutbar sein muss, für zwei Minuten die Nähe zu normalen Leuten zu ertragen. Offensichtliche "Chaoten" hab ich da im Gegensatz zu dir jedenfalls keine bemerkt.  ;)

Schaun wir mal... ich befürchte ein hammerhartes Urteil. Hoffentlich hält man sich beim DFB zumindest an die Ankündigung, aufgrund der Erfahrungen mit Dresden und speziell Frankfurt, auf Aussperrungen von Gästefans zukünftig zu verzichten.

Bloedmann

Naja das Urteil gab es gestern nicht, weil der Richter wohl seinen Flieger gen München zum Finale nicht verpassen wollte. ;) Also weiter abwarten und Tee trinken.

Wenn Du Dich wirklich mit dem Spiel befassen willst, solltest Du besser versuchen die Originalaufnahmen komplett zu sehen. Die erklären das bedrohliche an der Gesamtsituation sehr gut. Da war ein normales Spiel einfach nicht mehr möglich. Und ja angefangen haben die Hertha-Fans. Aber wie haben die ihren Pyroscheiss eigentlich ins Stadium bekommen... ^^

Wie ungerecht Fußball sein kann, haben heute abend die Bayern ziemlich bitter erfahren... Aber alles vollkommen fair und die Fans haben nicht die Arena 2 Minuten vor Spielende gestürmt so daß Chelsea noch den Ausgleich erziehlen konnte...
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Chris224

Also ich fand das ziemlich grenzwertig, auch die Angaben des Herta-Anwaltes, so manche Herta-Spieler, hätten Todesangst gehabt, noch einmal auf den Platz zu gehen, kann ich nicht wirklich glauben.

Nach allem was ich im Fernsehen mitbekommen habe, war die Todesangst anscheinend nicht groß genug, um den Schiedsrichter auf dem Weg in die Katakomben nicht auch noch anzugreifen. Der Mann hat sogar Strafanzeige gestellt.

Auf der anderen Seite, bei einem Spielstand von 2:2 und noch offizieller Nachspielzeit, das können schon die entscheidenden Minuten werden, denn gerade am Schluss eines Spieles kommen selbst kleinste Fehler beim Training, bei Kondition, bei der Mentalen Verfassung und dem Durchhaltevermögen sowie dem Zusammenhalt der Mannschaften zum tragen und können ein Spiel noch zugunsten der mental stärkeren Mannschaft wenden.

Diese Effekte kommen dann nach einer längeren Pause(21 minuten), der Möglichkeit sich zu sammeln und neu zu konditionieren, nicht mehr zum tragen, allerdings gilt das für beide Mannschaften, wobei Herta sich dabei wohl eher im Zugzwang befand, gegen die Zeit zu arbeiten und damit die größere Belastung zu tragen hatte.

Eine "Verlängerung" von einer halben Stunde, um den Zustand der am Spielende herrschte zu erreichen, hätte ich als fair empfunden, nur die 90 Sekunden nochmal dran zu hängen war eine Phars, dann hätte der Schiedsrichter das Spiel offiziel ohne die Nachspielzeit an diesem Punkt beenden sollen und hätte damit möglicherweise diese blödsinnige Diskussion und damit die Gerichtsentscheidung verhindert.

http://www.sueddeutsche.de/sport/relegationsspiel-in-duesseldorf-jagdszenen-gegen-den-top-schiedsrichter-1.1360818