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aktuell: Ulrich Berger über Franz Hörmann

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Begonnen von P.Stibbons, 28. Januar 2012, 21:49:25

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Dr. Ici Wenn

Zitat von: Averell am 05. März 2012, 15:59:00
Dem stimme ich nur bedingt zu. Von alleine wäre Autoindustrie sicher nicht auf die Idee gekommen, den Katalysator standardmäßig beim Ottomotor einzusetzen.

Rahmenbedingungen zu setzen ist Aufgabe der Politik. Sinnvoll und notwendig. Aber es ist nicht ihre Aufgabe, zu bestimmen, wie ein Katalysator gebaut zu sein hat. Dann sind wir bei der Planwirtschaft.

Belbo zwei

Wobei ich mich  frage, ob heute, mit der verbesserten Computer- und Kommunikationstechnik, Planwirtschaft nicht besser funktionieren könnte. (rein theoretisch)

Averell

Zitat von: Belbo zwei am 05. März 2012, 16:16:17
Wobei ich mich  frage, ob heute, mit der verbesserten Computer- und Kommunikationstechnik, Planwirtschaft nicht besser funktionieren könnte. (rein theoretisch)
Nein würde sie nicht. Sie würde wie damals am Menschen scheitern. Hat man so gut wie gar keinen Druck/Konkurrenz mehr wird man ganz schnell träge... egal was der Plan vorgibt.

Rein theoretisch ist der Sozialismus und in seiner Premium Variante der Kommunismus ein ganz ein tolles Gesellschaftssystem. Wenn nur die Menschen darin nicht wären. :P

Ridcully

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 05. März 2012, 16:11:51
Rahmenbedingungen zu setzen ist Aufgabe der Politik. Sinnvoll und notwendig. Aber es ist nicht ihre Aufgabe, zu bestimmen, wie ein Katalysator gebaut zu sein hat. Dann sind wir bei der Planwirtschaft.

Jein, auch im realexistierenden Sozialismus lief das z.B. so ab, dass politisch ein Ziel formuliert wurde und verschieden Kombinate / Ingenieursbüros etc. Vorschläge eingebracht haben. Und natürlich durften sie die dann auch weiterentwickeln. Allerdings bestand (bis auf den Rüstungsbereich) kaum ein Anreiz zur qualitativen Verbesserung, sondern nur einer zur Erhöhung der Produktionszahlen, gerne auch auf Kosten der Qualität.

So oder so würde ich das aber nicht als grundlegendes Merkmal jeder Form von Planwirtschaft ansehen. Es gibt ja auch Formen indirekter Steuerung, wo die Betrieben durchaus noch Anreize und Konkurrenz haben, und vor allem auch Systeme wo die Politiker selbst um Zustimmung buhlen müssen. Nur kann man dazu auch theoretisch schlecht was sagen, wenn die Vorstellungen nicht mal ansatzweise konkret werden.

hamer_nein_danke

ich erinnere mich gerne an meine früheren Besuche in der DDR und den Gesprächen in der Verwandtschaft (Onkel war LPG-Vorsitzender, Cousine Schweisserin)... Unvergesslich Cousine: "Wir haben heute den Schrott-plan übererfüllt - dazu haben wir nagelneue Stahlplatten zerschnitten..."

prime-pippo

Wie sieht es den bei Produkten aus, die nicht "weiterentwickelt" werden können? Ich ärgere mich z.B. zweimal die Woche wenn ich an den Fischständen auf dem Wochenmarkt vorbeigehe ;D
Nennt mich bescheuert, aber ich finde es absolut verwerflich, dass da 5 Stände sind und 4 davon nur einen Bruchteil ihrer Ware an den Mann bringen. Scheinbar rentiert sich das dennoch, sonst würde das ja nicht seit Jahren so gehen.
Kommt mir jetzt nicht mit Fangquoten......

Was die Innovativität anbelangt, Innovationen werden doch auch teilweise zurückgehalten, damit man noch ein paar Jahre das alte Produkt vermarkten kann.
Die Liste der Mängel ist ja lang, ich brauch sie wohl kaum erzählen.

PS die "Trägheit" sehe ich ja nicht als wirkliches Problem. Warum soll man sich nicht bewusst machen, dass der Menschheit als Ganzes niemand mit der Pistole im Rücken steht. Auch finde ich einen Rückgang der Konkurrenz zu Gunsten der Kooperation durchaus sympathisch



hamer_nein_danke

mal ganz direkt: warum musst du eigentlich deine Weltsicht als Verbindlich für alle anpreisen?

Wenn die Menschen 30 Sorten Erdbeermarmelade wollen - wo ist das Problem? Geht es auch nur einem anderen Besser, wenn wir nur eine Sorte produzieren? Nein! Das hat nichtmal im Sozialismus oder Kapitalismus funktioniert. Solange es Menschen gibt, gibt es auch Individuen - und das ist gut so!

prime-pippo

Zitat von: hamer_nein_danke am 05. März 2012, 18:20:34
mal ganz direkt: warum musst du eigentlich deine Weltsicht als Verbindlich für alle anpreisen?

Wenn die Menschen 30 Sorten Erdbeermarmelade wollen - wo ist das Problem? Geht es auch nur einem anderen Besser, wenn wir nur eine Sorte produzieren? Nein! Das hat nichtmal im Sozialismus oder Kapitalismus funktioniert. Solange es Menschen gibt, gibt es auch Individuen - und das ist gut so!

Ich sehe meine Weltsicht in keiner Weise als verbindlich an. Ich halte nur gewisse Dinge für unvernünftig, das ist dann meine Meinung, die lässt sich aber auch ändern.

Die Erdbeermarmelade ist ein relativ schlechtes Beispiel, denn ich brauche für 30 Sorten Erdbeermarmelade genau so viele Erdbeeren wie für die gleiche Menge einer Sorte.
Insofern gönne ich den Menschen ihre 30 Sorten Erdbeermarmelade

hamer_nein_danke

ne - ist dasselbe! Wenn ich 20 Sorten produziere und nur 2 verkaufe, fliegen 18 in den Müll - wie beim Fischstand.

Und unvernünftig ist deine Sicht - aber ich würde meine Sicht nie als allein-seligmachende hinstellen. Das mag bei manchen als "angepasst" ankommen - aber bloss weil ich nicht zu jedem Quark meinen Senf gebe - habe ich dennoch eine Meinung. Aber wie ich geschrieben habe - meinen Senf geb ich da, wo ich Ahnung habe - sonst eben nicht. Und Experten erkennt man ganz einfach - immer bohren mit Fragen. Wenn keine Antwort mehr kommt - dann wars mit dem Expertentum nicht viel!

Ich bin übrigens FÜR Volksbefragungen (oder wie man das nennen mag) - aber mit HOHER Quote! Dann können nicht ein paar Willis der Masse ihre Meinung aufdrängen - kritisch sehe ich dabei: wer hat schon immer Ahnung zu allem?! Und nur auf "Glauben" für oder gegen Stuttgart 21 zu sein... um Gottes Willen...

prime-pippo

Die Erdbeermarmelade ist wirklich nicht so problematisch ;D
Auch wenn ich natürlich davon ausging, dass alle Sorten ihren Käuferstamm haben.......
Bei den Fischen ist die Situation eine andere, aber das dürfte dir ja warscheinlich bekannt sein. Wenn man darauf scheißt, dass die Bestände überfischt sind, gehen einem die weggeworfenen natürlich nicht aufs Gemüt.

hamer_nein_danke

moment - überfischen und wegwerfen sind zwei paar Stiefel! Ich bin für Fangquoten und bessere Netze (Beifang sehe ich problematischer als wegwerfen). Dazu mehr Fisch aus Zuchten (Problem: Überdüngung usw.). Aber im Ernst: da sind die Erdbeeren eher gefährlich - denn Spritzen, Monokulturen, Verdienst der Pflücker usw. dürfte in Summe mehr anrichten als Fische - was man aber erst rechnen müsste... womit wir wieder beim Punkt sind "ist doch alles ganz easy" - nein - die Welt ist nun mal komplex und jeder der aus der Ecke kommt, und alles in 5 Minuten erklärt - der hat bei mir per se verloren!

prime-pippo

Zitat von: hamer_nein_danke am 05. März 2012, 19:01:42
moment - überfischen und wegwerfen sind zwei paar Stiefel! Ich bin für Fangquoten und bessere Netze (Beifang sehe ich problematischer als wegwerfen)
Wegwerfen und Überfischung sind zwei Paar Stiefel, dennoch erscheint die Überfischung in Anbetracht des Überschusses noch überflüssiger.
Zuchten sind, wie du richtig sagst, nicht viel mehr als eine Verlagerung der Problematik.


Zitat von: hamer_nein_danke am 05. März 2012, 19:01:42
Aber im Ernst: da sind die Erdbeeren eher gefährlich - denn Spritzen, Monokulturen, Verdienst der Pflücker usw. dürfte in Summe mehr anrichten als Fische -

Oh, das bezweifel ich ganz stark. Die Überfischung bietet ja eine unglaublich Fülle denkbarer Rückkopplungseffekte. Aus ökologischer Sicht ist sie ganz sicher bedenklicher, aus sozioökonomischer Sicht sicher auch. Vergleiche mal die Anzahl der Erdbeerpflücker mit der derer, die vom Fischfang leben (auch in Drittweltländern)

Zitat von: hamer_nein_danke am 05. März 2012, 19:01:42was man aber erst rechnen müsste.
Ich bin interessiert, wie berechnet man sowas bei so vielen Unbekannten? (Ich glaube dir, dass es gehen mag)

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Ridcully am 05. März 2012, 16:38:48
Jein, auch im realexistierenden Sozialismus lief das z.B. so ab, dass politisch ein Ziel formuliert wurde und verschieden Kombinate / Ingenieursbüros etc. Vorschläge eingebracht haben. Und natürlich durften sie die dann auch weiterentwickeln. Allerdings bestand (bis auf den Rüstungsbereich) kaum ein Anreiz zur qualitativen Verbesserung, sondern nur einer zur Erhöhung der Produktionszahlen, gerne auch auf Kosten der Qualität.

Und wenn die Planvorgabe in Tonnen war für LKWs, hat man gerne schwere Stahlplatten verarbeitet ... Der Mensch, speziell der Ingenieur, ist da sehr kreativ.

Zitat
So oder so würde ich das aber nicht als grundlegendes Merkmal jeder Form von Planwirtschaft ansehen. Es gibt ja auch Formen indirekter Steuerung, wo die Betrieben durchaus noch Anreize und Konkurrenz haben, und vor allem auch Systeme wo die Politiker selbst um Zustimmung buhlen müssen. Nur kann man dazu auch theoretisch schlecht was sagen, wenn die Vorstellungen nicht mal ansatzweise konkret werden.

Das Thema ist wirklich schwierig. Ich plädiere hier mal für direkte Demokratie. Weg von irgendwelchen Überzeugungen hin zu Sachfragen. Steuern muss man nur an den Enden: Keiner darf zu arm sein, keiner so reich, dass er alles beherrscht. Dazwischen muss man einen  Weg finden.


P.Stibbons

Franz Hörmann und Rheingold:

http://rheingoldblog.wordpress.com/2012/02/04/prof-dr-franz-hormann-das-ende-des-geldes/

Zitat
...Hörmanns Buch ,,Das Ende des Geldes" können wir Rheingolder im rheingoldinteressierten Fachbuchhandel für 44 Rheingold bestellen.

Nun hat Dr. Hörmann einen eigenen Rheingold-Schein entworfen...