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Bio-Essen

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Begonnen von velniuksti, 31. Oktober 2011, 14:25:02

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Antitainment

Vielleicht hau ich jetzt den vollen Nonsense raus aber zu der Schweinefleisch Thematik meine ich gelesen zu haben:

Das Problem könnte auch rein religiös verankert gewesen sein und zwar gab es wohl früher in gewissen Kulturkreisen die Angst, dass man sich in ein Mischwesen aus Schwein und Mensch verwandeln könnte, wenn man zuviel Schwein isst...Klingt bescheuert, aber das sollte ja bei einer Religion niemanden verwundern. (Die Quelle kann ich leider nicht angeben, aber ich meine es war bei Hitchens, der aber als fundierte Quelle in dem Fall nicht taugt)

Die Trichinenerklärung ist quasi eine moderne Apologetenversion, die den Eindruck vermitteln soll, dass der Koran/Islam als Ernährungsberater taugt und Sinn macht, bzw. Sinn gemacht hat - Daher findet man sie auch meistens bei Vertretern der jeweiligen Religion.
Diese Erklärung taucht aber historisch gesehen viel zu spät auf (ich meine 19. Jhdt, aber das ist ohne Gewähr), als dass sie bei der Entstehung des Nahrungsverbotes eine zentrale Rolle gespielt haben könnte. Man hat auch bei Ausgrabungen in den entsprechendne Gegenden durchaus Überreste von Schweinen in Form von Nahrungsmitteln gefunden und das Schweinefleischverbot existierte bereits im Judentum und in einigen anderen Religionen.
Zudem sind Trichinen nicht ausschließlich auf Schweine fixiert und benötigen lediglich einen Allesfresser oder Fleischfresser; gut durchgaren hat auch damals das Problem mit den Würmern gelöst.
Auch andere Fleischsorten (Rind, Ziege etc) dienen im Rohzustand als Krankheitsüberträger, wenn auch nicht für Trichinen, aber somit wäre das als einzige Erklärung wohl nicht ausreichend.

Wikipedia (etwas Handfesteres hab ich leider nicht) spuckt folgende Erklärungen aus, unter anderem die von Binky:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nahrungstabu
http://de.wikipedia.org/wiki/Schweinefleisch
In der Zusammenfassung kann man sagen, dass ergänzend zum Nomadenleben die schwierige und anspruchsvolle Haltung und der Mangel, bzw. Schwund an Rohstoffen zur adäquaten Versorgung von Schweinen als Erklärungsversuch bisher gilt; die Biester sind eben zu anspruchsvoll.

/Ende OT  ;D
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Binky

Stimmt, Schweine haben keinen Pansen und kommen mit der kargen Vegetation der Steppengebiete nicht klar. Damit sind sie sozusagen Nahrungskonkurrenten des Menschen, da die Landwirtschaft auch keine verwertbaren Reste (z.B. von Kartoffeln und Rüben) abgibt und Wälder (Eichelmast) nicht vorhanden sind.

Das mit den Trichinen kann unbewußt als "Schwein macht krank" verstanden worden sein.

Antitainment

Jein im Bezug auf "Schwein macht krank", denn Durchgaren konnte man das Fleisch schon und im Rohzustand ist so ziemlich jedes Fleisch recht anfällig. Warum man sich dann genau Schweinefleisch rausgepickt hat bleibt dann immer noch als Frage offen, bzw. braucht noch eine zusätzliche Erklärung.
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Binky

Zitat von: Antitainment am 16. November 2011, 17:30:38
Warum man sich dann genau Schweinefleisch rausgepickt hat bleibt dann immer noch als Frage offen, bzw. braucht noch eine zusätzliche Erklärung.

Die hätte wir.

Antitainment

Hach, den Wald vor lauter Bäumen und so... ;D
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Ladislav Pelc

Zitat von: Antitainment am 16. November 2011, 17:19:16
Das Problem könnte auch rein religiös verankert gewesen sein und zwar gab es wohl früher in gewissen Kulturkreisen die Angst, dass man sich in ein Mischwesen aus Schwein und Mensch verwandeln könnte, wenn man zuviel Schwein isst...Klingt bescheuert, aber das sollte ja bei einer Religion niemanden verwundern. (Die Quelle kann ich leider nicht angeben, aber ich meine es war bei Hitchens, der aber als fundierte Quelle in dem Fall nicht taugt)

Naja, dann würde immer noch die Frage bleiben, warum diese Angst ausgerechnet Schweinefleisch betrifft. Ich meine, sich z. B. in ein Mischwesen aus Mensch und Kuh zu verwandeln, wenn man zu viel Rindfleisch ist, klingt ähnlich unerfreulich (und ähnlich an den Haaren herbeigezogen, was es wiederum als religiöses Dogma qualifizieren könnte).

Das scheint mir viel mehr eine moderne (Eso-)Interpretation zu sein. ich habe nämlich schon häufiger die Behauptung gehört (von Menschen, die aus religiös-esoterischen Gründen Schweinefleisch ablehnen), dass Schweineproteine den menschlichen Proteinen so ähnlich seien, dass sie vom Körper nicht verstoffwechselt, sonder direkt "eingebaut" würden, sodass man durch den Genuss von Schweinefleisch "von innen heraus" zum Schwein werde, da im Laufe der Zeit immer mehr menschliche Proteine durch solche des Schweins ersetzt würden. (Dass das ziemlich absurd klingt, ist mir auch klar, aber das hält ja einige Leute bekanntlich nicht davon ab, etwas als einzig wahre Wahrheit anzusehen.) ::)

Antitainment

Der Koran hat's ein wenig mit den unreinen Schweinen und Allah straft laut heiliger Schrift Juden und andere Ungläubige damit, dass er sie in Schweine oder wahlweise Affen verwandelt. Die Angst sich als Mensch in ein Schwein zu verwandeln ist somit ein wenig älter, sonst hätte das als Strafe wohl nicht richtig gezogen. (Taucht auch in anderen Mythologien auf)
Es müssen immer irgendwelche Tiere für irgendeinen Quark herhalten - siehe Hindus und die Kuh, daher musste man sich wohl auf irgendein Viech einigen und dann nimmt man eben das, was man gerade eh schon aus anderen Gründen für schlecht oder gut befindet.
New Age Geschädigte übernehmen dann gerne den alten Quack, da alt=gut als Richtlinie völlig ausreichend zu sein scheint.
Der tatsächliche Ursprung der Nahrungsverbote ist meist recht undurchsichtig und spätere Generationen haben die Tradition schlicht und ergreifend aus Tradition weitergetragen - Ob das tatsächlich mal alles sinnvoll war, lässt sich mittlerweile schwer beurteilen.
http://www.taz.de/!53603/

P.S.
Vielleicht sollten wir den Schweine-Religion OT verlegen, sonst artet das hier aus.
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Binky

Das ist Schweinediskriminierung. Dabei schmecken die so gut.

Zu den Mythen: schon die Gefährten des Odysseus wurden von Kirke in Borstenvieh verwandelt.

ZitatVielleicht sollten wir den Schweine-Religion OT verlegen, sonst artet das hier aus.

Wieso, es gibt doch auch Bio-Schweine.

rincewind

Zitat von: Ladislav Pelc am 16. November 2011, 17:42:42
sodass man durch den Genuss von Schweinefleisch "von innen heraus" zum Schwein werde, da im Laufe der Zeit immer mehr menschliche Proteine durch solche des Schweins ersetzt würden.

Grunz !!

niedlich

um noch mal auf's Thema zurück zu kommen:
Ein Argument gegen Bio-Fleisch ist natürlich auch, dass die lieben Kinderchen durch konventionelles Fleisch genügend mit Breitbandantiobiotika versorgt werden. Ist im Kindergarten natürlich von Vorteil:

Fast jedes Masthähnchen ist gedopt


Wolleren

Dem Islam ist das Schwein, was dem Hinduismus die Kuh ist. Er nennt es aber nicht "heilig", sondern "halal".

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Wieviel von den verfütterten Antibiotika kommt eigentlich in den Kindern an, und in welchem Zustand?

Binky

Ich esse nur handaufgezogende glückliche Hühner, die niemalsnicht giftige Chemie bekamen und die im Beisein ihrer Bezugsperson artgerecht geschlachtet wurden.

niedlich

Ich habe gerade mal die Studie überflogen:

Evaluierung des Antibiotikaeinsatzes in der Hähnchenhaltung Recklinghausen, den 14.11.2011

Leider lässt sich nicht genau erschließen, wie der Zusammenhang zwischen "antibiotikafrei" und Biohaltung ist.
Es lässt sich aber ein klarer Zusammenhang zwischen Betriebsgröße und Mastdauer erkennen:
Kleinere Tiergruppen und längere Mast --->weniger (bzw. kein) Antibiotika

Hat jemand zufällig gerade einen Link parat hinsichtlich der Richtlinien konventioneller Mast und "Biomast"?

Binky

[lmgtfy]Richtlinien konventioneller Mast und Biomast[/lmgtfy]

Conina

Niedlich hat Schiss vor Messwerten.
Er ist sozusagen unser Quotenmainstreamer.
Wir sollten ihn uns warmhalten und nicht kaputtspielen.
8)
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.