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Hüther?

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Begonnen von Conni, 11. Januar 2009, 18:26:57

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Elke

ZitatKontroversen um die ADHS

ADHS ist zwar schon lange bekannt und es gibt viele Langzeitstudien zur Behandlung mit Methylphenidat, sowie zur Auswirkung von unbehandeltem ADHS auf die Biographie der Betroffenen. Die Durchbrüche in der Erforschung der Genese von ADHS und das Begreifen als neurobiologische Störung folgten aber erst seit Alan Zametkins PET-Studie von 1990. Der neurologische Wirkmechanismus ist, wie zum Beispiel bei Schizophrenie und anderen neurologisch bedingten psychischen Störungen noch nicht vollständig entschlüsselt. Der aktuelle Forschungsstand ist außerhalb der Neurologie zudem nicht immer ausreichend bekannt, um Fehlinformationen und unsachlichen Argumenten vorzubeugen.

Außerdem werden häufig Ängste vor dem unter das Betäubungsmittelgesetz fallenden Methylphenidat und die vermeintliche Persönlichkeitsveränderung von ADHS-Betroffenen durch Medikation und Verhaltenstherapie aufgegriffen. Die daraus resultierende Verunsicherung von Eltern Betroffener und folgende Verweigerung einer medikamentösen Behandlung kann ein ADHS-Kind, sofern es medikationsbedürftig ist und ein Coaching offenkundig nicht ausreicht, den erweiterten Risiken von Sucht, Depression und gesellschaftlichem und sozialem Abstieg aussetzen.

Kirsten Stollhoff zeigt die Möglichkeit auf, dass viele ADHS-Betroffene – mit Einschränkungen – nach ihrer Diagnose bei medikamentöser Einstellung keiner Therapie durch Psychoanalyse oder der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, die sich mit den Folgeerkrankungen befasst, bedürfen. Dadurch ist ein Kompetenzstreit entbrannt, in dessen Rahmen die neurobiologische Genese der Störung in Zweifel gezogen und die medikamentöse Therapie kritisiert wird. Die Argumentation wird in vielen Fällen gestützt durch die Aussagen des umstrittenen Göttinger Neurobiologen Gerald Hüther, der sich häufig gegen eine medikamentöse Therapie von ADHS in psychoanalytischen Fachzeitschriften äußert und 2002 mit einer Untersuchung von fünf Ratten einen Zusammenhang zwischen Methylphenidat und der Parkinson-Krankheit herstellte, welcher mittlerweile widerlegt ist und von dem sich der Arbeitskreis Neurobiologie der Georg-August-Universität Göttingen nachdrücklich distanziert.[30]

http://www.beepworld.de/members47/logopaed/ads.htm

Rothenberger, A.: Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)und Stimulantien. Nur evidenzbasierte Sachlichkeit ist hilfreich

ZitatZu großer Medienbeachtung, Internetdiskussion und Verunsicherung bei
Betroffenen führte die umstrittene und in hohem Maße spekulative Behauptung,
dass die Einnahme von MPH im Kindesalter später zu einem
Parkinson-Syndrom führen könne (Hüther, 2001, 2002; Hüther & Bonney,
2002).

Allerdings gibt es hierüber bisher keine Fallberichte und Erfahrungen, obwohl
Stimulantien seit 1937 verabreicht werden, MPH seit Mitte der Siebzigerjahre
in größerem Umfang auch in Deutschland verordnet wurde und
- 3 -
bei der Diagnostik eines Parkinson-Syndroms eine sorgfältige
Medikamentenanamnese erhoben wird. Die vermeintliche «Parkinson-
Gefahr» ist also bisher weder begründet noch belegt. Zumal auch auf
neurobiologischer Argumentationsebene die Fachleute keine
Zusammenhänge sehen (Rothenberger & Banaschewski, 2002 a, b). Es
fragt sich also, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage eine solche
Spekulation entstehen konnte, und ob es dafür überhaupt eine Berechtigung
gibt.

http://media.dgkjp.de/mediadb/media/dgkjp/stellungnahmen/stn-2002-03-01-adhs-stimulantien.pdf

Nebelparder

Zitat von: P.StibbonsWer genau schreibt was wo?
Meinst du hier irgendwo?  ZNV

Ja aber das steht ja auch auf der Uni Göttingen Seite.Auch wenn ers selber dem Webseitenbetreuer zukommen läßt glaub ich nicht daß sich sowas so leicht vorgaukeln läßt wie ein Arzt der sein Abitur und Examen gefälscht hat.Seine Kollegen stolpern drüber und auch wenn sie ihn nicht zum Geburtstag einladen und seine Thesen nicht teilen , muß es doch irgendwie zum Austausch kommen nach dem Motto " Und was machst du so ? " 

Zitat von: hic fuitAkademisch ist der Mann völlig weg vom Fenster.

Hier hat er noch bei Projekt 5 mitgearbeitet :  " Auswirkung musikalischer und malerisch gestalterischer Frühförderung auf die Entwicklung sozialer , emotionaler und kognitiver Fähigkeiten  "

http://www.med.uni-goettingen.de/content/forschung/media/forschungsbericht_2008/fb_2008-medizinische_psychologie_medizinische_soziologie.pdf

P.Stibbons

Lies mal die Posts von Vogelspinne bzw. die dort angegebenen Quellen!
Zitat...
Die Argumentation wird in vielen Fällen gestützt durch die Aussagen des umstrittenen Göttinger Neurobiologen Gerald Hüther, der sich häufig gegen eine medikamentöse Therapie von ADHS in psychoanalytischen Fachzeitschriften äußert und 2002 mit einer Untersuchung von fünf Ratten einen Zusammenhang zwischen Methylphenidat und der Parkinson-Krankheit herstellte, welcher mittlerweile widerlegt ist und von dem sich der Arbeitskreis Neurobiologie der Georg-August-Universität Göttingen nachdrücklich distanziert.

Das allein sagt schon alles.

Zitat"Meinst du hier irgendwo? ZNV " - Ja aber das steht ja auch auf der Uni Göttingen Seite...

Nach meiner Einschätzung gibt es das ZNV wohl noch irgendwie, aber die Hauptakteure, allen voran der unlängst mit dem Leibnitzpreis ausgezeichnete Prof. Treue (forscht an Aufmerksamkeitssystemen von Primaten), scheinen sich in einer neuen Exzellenz-Initiative zusammen gefunden zu haben, und bei der ist Hüther auf jeden Fall nicht dabei:

http://neurosenses.de/neurosenses/Welcome.html

P.Stibbons

Auch dieses hier ist extrem aufschlussreich:

Immerhin war Hüther unter Rüthers  Leitung angetreten, die Abteilung für neurobiologische Grundlagenforschung dort neu aufzubauen.
Es ist doch seltsam, dass er als "Neurobiologe der ersten Stunde" dieses Instituts nicht auf der Liste der Eingeladenen steht!

Zitat von: P.Stibbons am 26. März 2010, 16:05:51
Manchmal spricht auch das Unerwähnte Bände:

http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/materials/Symposium_Doppelseiten_web.pdf

Symposium zu Ehren des Emeritus der Psychiatrischen Uniklinik Göttingen, Prof. Dr. Eckart Rüther

Die Liste der ehrwürdigen Gastreferenten (alle von Prof. Rüther eingeladen und sämtlich zugesagt lt PDF S.2 ) erwähnt den damaligen Leiter der Abteilung Neurobiologische Grundlagenforschung jedenfalls nicht.

P.Stibbons

Nebelparder, der von dir gefundene Forschungsbericht stammt aus einer anderen Abteilung:

http://www.medpsych.med.uni-goettingen.de/

Ich deute das so, dass in dem Projekt 5 Hüther irgendwie beratende Tätigkeit hatte - vielleicht aus der Zeit (2005 z.B.), in der er tatsächlich noch in der angegebenen Funktion in der Psychiatrischen Klinik beschäftigt war.
Er gehört jedenfalls nicht zum Mitarbeiterstamm von Frau v. Steinbüchel.

Auch der am Projekt beteiligte Prof. Hasselhorn ist nicht in seiner derzeitigen Funktion aufgeführt.


Aber es ist gut, dass du so aktiv mitrecherchierst!
Du siehst selbst, wie schwierig es sein kann, an verlässliche Informationen zu kommen!

Nebelparder

Naja gut die Rattenstudie wurde ja schon oft erwähnt. Das Problem hierbei wie sooft ist wohl daß die Medien eine Überschrift  brauchen. Sag das erstmal wertneutral. Schaut man dann aber in den Videotext genau rein  dann heißt es " deutet darauf hin " "muß noch genauer untersucht werden ".

AAADDDHHHSSS

http://www.geo.de/GEO/mensch/medizin/62250.html

Ein *weiteres* Interview mit Hüther. Ich finde es ja immer wieder erstaunlich wie dieser Mann aus rot gelb machen kann....

hic fuit

Interessant dort auch der Diskussionsteilnehmer Christian R., der jedesmal, wenn man ihm seine Fakten wieder in Ordnung gebracht hat, eine neue Baustelle aufmacht, anstatt beim Thema zu bleiben und zuzugeben, dass er ausargumentiert wurde. Kenne ich schon.

Scheibenwelt

http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/medizinische_fakultaet/news/news-20100324-methylphenidat

Ist das schon bekannt? Hier wird Hüthers "Theorie" zu Parkinson endgültig widerlegt

P.Stibbons

Schon gebongt.

Willkommen! 

Boris

im Medicine&More Blog (scilogs, Gruner & Jahr) wird im Zshg. mit Neuroenhancement wieder mal dumpfes Halbwissen über Ritalin ins Netz gepflanzt, natürlich nicht ohne Verweis auf unseren umstrittenen Herrn Hüther:
http://www.brainlogs.de/blogs/blog/medicine-amp-more/2010-04-01/neuro-enhancement-die-unertr-gliche-leichtigkeit-des-arbeitens2

P.Stibbons

Aus 2002 und daher "alt", aber nicht uninteressant:
Nach HRS (Glaubwürdigkeit der Zitierpraxis sei dahin gestellt...) hat Hüther durchaus auch Therapie-bzw. Medikamenten-Empfehlungen gegeben:

http://www.ads-kritik.de/ADS-Kritik8.htm
Zitat
Hüther zu Ritalin
In einem wirklich beeindruckenden Vortrag vor ca. 400 Teilnehmern hat Prof. Dr. Hüther heute in Köln Eltern von betroffenen Kindern geraten, Methylphenidat immer nur als Notlösung und nur dann, wenn das Kind ein überentwickeltes dopaminerges System hat, anzuwenden. Auf die Frage, wie lange, meinte er: "Zwei Wochen. Und dann absetzen und im Rahmen einer familienbezogenen Psychotherapie sehen, ob das Kind Fortschritte gemacht hat. Wenn ja, um so besser. Wenn nein, dann Ritalin wieder für ca. 2 Wochen geben (vielleicht schon geringer dosiert), wieder absetzen und nachsehen, welche Fortschritte die Familientherapie macht, und so weiter." Auf keinen Fall dürfe der Zustand einer jahrelangen Medikation passieren.
Auf die Frage, wie man denn diagnostisch feststellen könne, ob ein überentwickeltes dopaminerges System vorliege, meinte er, dass das genau die Crux der ADHS-Diagnostik sei. Man könne dies beim Kind nicht feststellen, sondern müsse es mit Hilfe einer sehr sorgfältigen Psychodiagnostik "vermuten". Dass dies in der gegenwärtigen Praxis sorgfältig genug geschehe, bezweifele er. Von 10 Diagnosen seien ca. 8 (also 80 Prozent aller Diagnosen!) wahrscheinlich falsch. In diesem Zusammenhang betonte er die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit der Kinder vom Medikament insofern, als Verhaltensänderungen nicht aus dem Kind selbst heraus kommen, sondern von der Tablette gemacht werden, was sich auf das Selbstbewusstsein, die Selbststeuerungsentwicklung der Kinder und eben auch auf ihre frontkortikale Hirnentwicklung nachteilig auswirken könne.

P.Stibbons

Hier noch mal ganz aktuell zum "Schmücken mit fremden Federn":

http://www.offene-akademie.org/?page_id=52
Zitat
Wissenschaftlicher Beirat

Der wissenschaftliche Beirat repräsentiert die Offene Akademie als ein Forum kritischer und fortschrittlicher Wissenschaft.

Der Wissenschaftliche Beirat besteht aus:

   * Prof. Dr. Rolf Bertram, Physiker, Göttingen
   * Bernd Bittenbinder, Zahnarzt, Herdorf
   * Dr. Andreas von Bülow, Publizist, Bonn
   * Heinrich Breuckmann, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaftler, Castrop-Rauxel
   * Agathe Czylwick, Lehrerin, Witten
   * Dr. Ulla Franken, Dipl. Pädagogin, Essen
   * Prof. Dr. Rainer Frentzel-Beyme, Umweltmediziner, Bremen
   * Dr. Colin Goldner, Dipl. Psychologe, Hörgertshausen
   * Prof. Dr. med. Christian Hegelmaier, Chirurg, Stadthagen
   * Prof. Dr. Günther Heider, Veterinärmediziner, Berlin †
   * Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe u. Psychiater, Göttingen
   * PD Dr. Christian Jooß, Physiker, Göttingen
   * Uwe Kliemt, Pianist, Musikpädagoge und Musikgeschichtler, Hamburg
   * Christoph Klug, Dipl. Psychologe u. Wissenschaftsjournalist, Recklinghausen
   * Prof. Dr. Knut Krusewitz, Umwelt-und Friedensforscher, Fulda
   * Prof. Dr.-Ing. Josef Lutz, Physiker, Chemnitz
   * Traugott Nassauer, Dipl.Psychologe u. Kinder- und Jugendlichentherapeut, Daaden
   * Dr. Heinz Preuß, Physiker, Hameln
   * Prof. Dr. Harry Rosin, Virologe u. Arzt, Erkrath
   * Dr. Werner Rügemer, Publizist, Köln
   * Dr. Michael Schmidt-Salomon, Diplom-Pädagoge und Publizist, Newel-Butzweiler
   * Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake, Physikerin, Köln
   * Prof. Dr. Jürgen Schneider, Geologe, Göttingen
   * Dr. Marianne Thomsen, Ärztin, Harare, Zimbabwe
   * Dr. Klaus Vowe, Publizist †
   * Günter Wallraff, Journalist und Schriftsteller, Köln
   * Rolf Becker, Schauspieler, Hamburg

Programm der diesjährigen "Offenen Akademie" (März2010):

http://www.offene-akademie.org/wp-content/plugins/download-monitor/upload/6oa2010_programm.pdf

Ein "ritalin-kritischer" Vortrag ist auch dabei (S.14):

"Der ADHS/Ritalin-Komplex: Symptom einer kranken Gesellschaft?"   (Prof. Dr.med Hartmut Arnft, Zollikon/Schweiz - war bis 2007 Prof. für Sozialmedizin an der Hochschule Darmstadt)

Conni

 ;D

Hüther ist eine allround-Konifere: Neurobiologe, Neurologe, Psychiater, Hirnforscher, Ritalin-Experte, Kinderpsychologe,...

Hab ich was vergessen?

Scheibenwelt

Zitat von: Conni am 07. April 2010, 09:05:31


Hab ich was vergessen?

!"§$&%$§"%$§"%$§ hast Du vergessen. 

Aber halten wir mal fest, ein wissenschaftlicher Beirat:

* Rolf Becker, Schauspieler, Hamburg
* Uwe Kliemt, Pianist, Musikpädagoge und Musikgeschichtler, Hamburg
* Prof. Dr. Knut Krusewitz, Umwelt-und Friedensforscher, Fulda
* Agathe Czylwick, Lehrerin, Witten

gehört das so?