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Papstbesuch

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Begonnen von Bobbele, 21. September 2011, 07:29:57

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Godesberg

Weder noch.
Man kann nun mal nicht von einem 84jährigen Kirchenmann erwarten, dass er auf einer Linie mit einem 30jährigen Atheisten ist. Und das ist sicher auch nicht sein Job.
Die Rede gestern war wohl ziemlich gut, zumindest konnte man das den Kommentaren entnehmen.

Ladislav Pelc

Zitat von: Frau Kuchen am 22. September 2011, 13:02:46
Hach...
ZitatBene in Berlin und die Meute traut sich plötzlich was

Ach, wenn sie doch immer so drauf wären, aber sie sind nur säkular, wenn der alte Mann aus Rom kommt, dessen Armee aus ein paar Schweizern besteht, die zwar kämpfen können, aber froh sind, wenn sie nur im buntem Putz auf den Mann aufpassen und seine bescheidene Hütte bewachen müssen. Bei den anderen sind sie da schon toleranter, bei den Handabhackern, den Schwule-Lynchern, den kleine Mädchen-Verätzern oder auch Juden-Köpfern. Da schweigt das Pack dann doch lieber, weil gerade in Berlin immer mit Sympathisanten dieser Religion des Friedens gerechnet werden muss, die nicht die andere Wange hinhalten, sondern mit einem gepflegten Roundhouse-Kick auf den Versuch einer theologischen Diskussion reagieren könnten. Aber es ist ja nur der Papst und der lächelt vor allem, winkt und spricht immerzu von Liebe, Frieden und manchmal sogar auf Latein, das man auf der Gesamtschule doch so bequem abwählen konnte. So eine Witzfigur lädt all die Pfeifen, die sich sonst in das Fahrtwasser der Gewalt oder des linken Zeitgeistes stellen, doch geradezu zum Protest ein.

Sonst sehen diese Kreise das nicht so eng mit der Vermischung von Staat und Kirche. Die Grünen zum Beispiel, die haben in ihren Reihen Frau Göring-Eckart, die stellvertretende Vorsitzende des Bundestags und Vorsitzende der Synode der EKD, also des Kirchenparlaments, in einer Person ist. Da ist es aber nicht so schlimm, weil die EKD Frau Käßmann hat und damit der religiöse Arm aller Roten und Grünen ist.

Solange die katholische Kirche ein freiwilliger Verein ist, ist sie mir egal. Solange der Papst keinen neuen Torquemada anstellt, kann er denken und behaupten was er will – niemand wird gezwungen, das Gleiche zu tun. Und solange in Rom keine Menschen an Baukränen erhängt werden, spare ich meine Energie, um mich über Achmadinejad und seine Ayatollah-Kumpels zu ärgern. Das macht den Berufsprotestlern aber weniger Spaß, denn der Oberperser mit dem falschen Grinsen ist steht ihnen näher als jeder greise Kirchenfürst.

http://fdogblog.wordpress.com/2011/09/22/bene-in-berlin-und-die-meute-traut-sich-plotzlich-was/


Hier kann man sich eine Hinrichtung am Baukran im Iran als Video anschauen:
http://iranbato.wordpress.com/2011/09/21/toten-ist-ihr-hobby/

und hier gibt´s Fotos von dieser barbarischen Show.
http://greekturkish.18.forumer.com/index.php?showtopic=4083

Wann haben denn das letzte mal Mitglieder der iranischen Regierung und/oder ranghohe Vertreter radikal-islamischer Strömungen offiziell Berlin besucht und eine Rede vor dem deutschen Bundestag gehalten, sodass das dumme Volk Gelegenheit erhielt, darauf statt mit ordnungsgemäßen Protesten mit übertriebener Toleranz und verkappter Sympathie zu reagieren?

Averell

Äpfel mit Birnen verglichen!

Belbo zwei

War mal ein paar Tage weg, blöd gefragt die doofen "Positivisten" sind wir, oder?

rincewind

Zitat von: Belbo zwei am 25. September 2011, 22:36:43
War mal ein paar Tage weg, blöd gefragt die doofen "Positivisten" sind wir, oder?

Ich bin zu doof für sowas. Keine Ahnung.

Graf Zahl

Zitat von: rincewind am 25. September 2011, 23:12:44
Zitat von: Belbo zwei am 25. September 2011, 22:36:43
War mal ein paar Tage weg, blöd gefragt die doofen "Positivisten" sind wir, oder?

Ich bin zu doof für sowas. Keine Ahnung.

Du musst das positiv sehen.  ;D

Janus

Iranische Menschenrechtsverletzungen sind überbewertet und wird reichlich zur propaganda benutzt. Ich will keinesfalls die theokratie rechtfertigen aber im vergleich zu manchen "verbündeten" des Westens ist der Iran regelrecht liberal. Im Gegensatz zu Saudi Arabien oder Pakistan kann man im Iran wenigstens friedlich Jude (was gern von Freunden von Israels Rechtsparteien verschwiegen wird) oder Christ sein. Und Frauen dürfen Autofahren. Kurios ist auch, dass Geschlechtsumwandlungen nicht nur erlaubt sind sondern regelrecht boomen (Ich kann mir aber nicht vorstellen wer in einer islamischen Gesellschaft freiwillig eine Frau werden will - oder vielleicht haben die Ayatollahs heimliche Gelüste).
Fazit: Iran ist eine Diktatur aber bekommt im vergleich mit noch schlimmeren diktaturen wesentlich mehr aufmerksamkeit.

PaulPanter

Zitat von: Janus am 27. September 2011, 02:35:04

Im Gegensatz zu Saudi Arabien oder Pakistan kann man im Iran wenigstens friedlich Jude (was gern von Freunden von Israels Rechtsparteien verschwiegen wird) oder Christ sein.
Wer soll den Scheiß denn glauben?

ZitatUnd Frauen dürfen Autofahren.
Das ist wirklich liberal.

Der Machmud ist schon echt ein netter Diktator.

Averell

Hat Mahmud nicht neulich wieder so eine witzige Büttenrede vor der UNO gehalten? Ein Sympath allererster Kajüte.

Aulak

Machmud Achmachmirdendjihad oder Machmud Achmachischdischgleichplatt ?

Janus

Zitat von: PaulPanter am 27. September 2011, 08:07:17
Zitat von: Janus am 27. September 2011, 02:35:04

Im Gegensatz zu Saudi Arabien oder Pakistan kann man im Iran wenigstens friedlich Jude (was gern von Freunden von Israels Rechtsparteien verschwiegen wird) oder Christ sein.
Wer soll den Scheiß denn glauben?

ZitatUnd Frauen dürfen Autofahren.
Das ist wirklich liberal.

Der Machmud ist schon echt ein netter Diktator.

Frag doch Juden und Christen im Iran. Ist nicht sonderlich schwer welche aufzutreiben. Ausserdem haben die auch ein eigeninteresse daran, da Juden und Christen im Schnitt wohlhabender sind und somit Steuern bringen, ähnlich wie die Könige hier im Mittelalter. Klar gibts diskriminierung von anderen religionen aber wesentlich weniger als in Pakistan oder Saudi Arabien. Hat ja auch niemand gesagt, dass das Land schön ist.

Ausserdem zeigst du ziemliche Ignoranz über die reale situation im Land. Nicht Ahmadinejad ist der Diktator sondern der Klerus Apparat sammt Polit-armee. Ahmadinejad ist nur ein Büttenredner, der seine mangelnde Macht im eigenen Land versucht durch markige Sprüche in der Aussenpolitik zu kaschieren.

P.Stibbons

Gabs da nicht vor einiger Zeit im Iran die Sache mit der Steinigung einer angeblichen Ehebrecherin??

Ich lass mich gern eines besseren belehren..

Bobbele

Im Iran werden jährlich Hunderte hingerichtet, zum Teil ohne anständige Gerichtsverfahren. Widerlich, da hilft kein Schönreden!

PaulPanter

@Janus
Weltverfolgungsindex der Christen
Iran Platz 2
Saudi Arabien Platz 4
Pakistan Platz 11
http://www.opendoors-de.org/verfolgung/wvi2011/plazierung_2011/
Klick ruhig mal den Iran an und lese was da steht.
Den iranischen Juden wird es mit Sicherheit nicht besser ergehen, oder denkst du das ein Jude aus dem Iran mal eben nach Israel reisen darf?

Das nennst du "Iran wenigstens friedlich Jude (was gern von Freunden von Israels Rechtsparteien verschwiegen wird) oder Christ sein."

Solche Texte wie von dir kenne ich sonst nur von den Truthern. Da wird der Mahmud wie ein Popstar gefeiert.

Wolleren

In der SZ vom 30.09.2011 schreibt Markus Rückert, der Vorsitzende des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland unter dem Titel "Die Kultur des dritten Weges" über die Konflikte von kirchlichen Arbeitgebern und ver.di.
Untertitel: "Proteste in Diakonie und Caritas: Warum für die Beschäftigten in kirchlichen Diensten weiterhin eigene Regeln gelten sollten".

Zunächst stellt Rückert fest, dass die Arbeitnehmer finanziell durchaus nicht mit Dumpinglöhnen abgespeist worden sind, sondern dass die Vergütungen und Nebenleistungen der 90% an die kirchlichen Tarife gebundenen Arbeitgeber überdurchschnittlich sind.
Zweitens macht er klar, wie wenig Kampfmaßnahmen (Streiks/Aussperrung) in der freien Wohlfahrtspflege geeignet sind, Tarifkonflikte zu lösen: Pflegebedürftige dürften nicht ungepflegt bleiben, und Arbeitgeber, die nicht nach Gewinn strebten, hätten an solchen Konflikten erst recht kein Interesse.

Zwei Grundannahmen stecken in seiner Argumentation:
1. ver.di vertritt die Interessen der angeschlossenen Arbeitnehmer ausschließlich finanziell und zum Schaden der Arbeitgeber.
2. Es ist korrekt, dass die Kirchen "auf ihrem grundgesetzlich garantierten Selbstbestimmungsrecht" bestehen, "die Arbeitsbedingungen als 'eigene Angelegenheit' zu regeln".
Schließlich weist er darauf hin, dass das kirchliche Mitarbeitervertretungsrecht die betriebliche Mitbestimmung entsprechend dem Betriebsverfassungsgesetz regelt und es dabei teilweise sogar übertrifft.

Diese selbstbewusste Argumentation (die man anhand der vorliegenden Konfliktfälle bei kirchlichen Arbeitgebern recht einfach widerlegen kann) bezieht sich mal locker auf das Grundgesetz. Dass die Kirchen in D eine enorme Autonomie genießen, zeigt sich übrigens auch darin, dass sie sogar ein separates Datenschutzrecht befolgen, sogar unser jüngstes Grundrecht muss dort eine Extrawurst kriegen.

Und was hat das alles mit dem Papst zu tun? Nun, wir alle bezahlen mit 2 Mrd. Euro im Jahr für die kirchlichen Träger. Wir müssen es hinnehmen, dass einige Grundrechte für Arbeitnehmer der Kirchen nicht gelten. Und in der SZ plustert sich einer dieser Arbeitgeber auf. Mit dem Grundgesetz unter dem Arm.

Und im Bundestag kommt der Papst als Staatsoberhaupt zu Besuch. Und das einzige, was kirchenkritischen Politikern dazu einfällt, besteht darin, den Saal zu verlassen? Gibt es an der EKD denn so gar nichts zu kritisieren?
Es gäbe genügend vor der Haustür zu kehren, doch diese "Kritiker" gefallen sich in Symbolpolitik. Es ist politische Aufgabe, sich einen Reim auf Nahles, Merkel, Thierse zu machen, doch Benedikt und "gefickt" reimen sich viel bequemer.