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Was ist eigentich die Grundphilosophie von EsoWatch

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Begonnen von einstein, 13. Februar 2011, 22:29:57

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rincewind

Zitat von: skeptizistiker am 31. Juli 2011, 19:49:02
Auch wenn ich mir diese Definition nicht zu eigen machen möchte: es kommt halt immer drauf an was man hervorhebt. Ein bischen über den Tellerand blicken, hat wohl noch niemandem geschadet, man sollte aber auch anderen gestatten in den eigenen Teller zu schauen. Interdisziplinäres Arbeiten sollte doch langsam normal sein. Anders kann man sich z.B. Kognitionsforschung auch nicht mehr vorstellen.

Werd konkret oder lass es. So ist es genau das nichtssagende Geschwurbel, dem sicher jeder zustimmt, mit dem Nachteil, dass es keinen Informationsgehalt hat.

Binky

Keiner leugnet, daß ein Intellektueller gebildet ist. Sorry, Deine Aussage @Skeptizistiker, ändert an der  Gesamtaussage nichts.

Gebildet, kritisiert aber Dinge, von denen der keine Ahnung hat, wenn man das bösartig interpretiert.

Wolleren

Zumindest ist es weder gebildet noch intellektuell, Geisteswissenschaften wie etwa Kunstgeschichte wegen fehlender Empirie nicht als Wissenschaften einzustufen. Es gibt neben Empirie und Statistik auch anderes Handwerkszeug von Wissenschaftlern, bspw. die Beachtung der Regeln des wissenschaftlichen Diskurses, oder zielgerichtetes Untermauern mit Belegen/Zitaten.

Allgemeine Intellektuellenkritik hat ungefähr das Niveau von "Ich kann nicht rechnen, hatte in Mathe immer ne 5. Toll, nicht wahr?" eines beliebigen Talkshowgastes, d.h. man prahlt auch noch damit, keine Ahnung zu haben.

Binky

Zitat von: Wolleren am 03. August 2011, 05:42:18
Zumindest ist es weder gebildet noch intellektuell, Geisteswissenschaften wie etwa Kunstgeschichte wegen fehlender Empirie nicht als Wissenschaften einzustufen. Es gibt neben Empirie und Statistik auch anderes Handwerkszeug von Wissenschaftlern, bspw. die Beachtung der Regeln des wissenschaftlichen Diskurses, oder zielgerichtetes Untermauern mit Belegen/Zitaten.

Allgemeine Intellektuellenkritik hat ungefähr das Niveau von "Ich kann nicht rechnen, hatte in Mathe immer ne 5. Toll, nicht wahr?" eines beliebigen Talkshowgastes, d.h. man prahlt auch noch damit, keine Ahnung zu haben.

Das tut auch keiner. Geisteswissenschaften, vor allem solche wie die von Dir erwähnte Kunstgeschichte sind ernstzunehmende Wissenschaften. Man sollte auch keine künstliche Grenze zwischen den NaWi und den GeistesWi ziehen, da sich beide an verschiedenen Stellen durchdrungen, bzw. die Methoden des jeweils anderen genutzen.

Die Kritik bezieht sich wirklich auf aufgeblasenens Filosofieren, und das können Vertreter aller Richtungen. Intellektuell in Sinne der obigen Definition ist nicht automatisch gleichzusetzen mit Geisteswissenschaft. Das wurde vorschnell dahinein interpretiert.

heterodyne

Sehe ich wie Binky. Geisteswissenschaften, wissenschaftlich betrieben, sind sehr wertvoll und ernst zu nehmen, spannend und interessant. Genauso wie unwissenschaftlich betriebene Naturwissenschaften kompletter Humbug sind.

Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

rincewind

Zitat von: heterodyne am 03. August 2011, 13:41:02
Sehe ich wie Binky. Geisteswissenschaften, wissenschaftlich betrieben, sind sehr wertvoll und ernst zu nehmen, spannend und interessant. Genauso wie unwissenschaftlich betriebene Naturwissenschaften kompletter Humbug sind.

Jupp. Das ist so ähnlich wie bei der Musik. Es gibt gute und schlechte. Die Stilrichtung ist sekundär. Da nen künstlichen Keil reinzutreiben, ist Quatsch.
Einige Probleme hab ich allerdings mit diesen Postmodernen Erscheinungen in den GeiWi. Kann natürlich auch an mir liegen. So als Dilletant  hört z.B. Philosophie bei mir bei Popper auf, das verstehe ich noch wirklich.

heterodyne

Obwoooohl ... Jazz ist eindeutig keine Musik mehr












Scherzerl - wem's gefällt, dem sei es herzlich vergönnt  ;D ist sicher super, halt nicht meins

rincewind

Zitat von: heterodyne am 03. August 2011, 20:07:51
Obwoooohl ... Jazz ist eindeutig keine Musik mehr

Samma a weng übermütig? Suchst an Streit?


Zitat
Scherzerl - wem's gefällt, dem sei es herzlich vergönnt  ;D ist sicher super, halt nicht meins

Ah, anscheinend  ;D ;D

Aber mal ernsthaft: Auch Jazz hat eine riesige Bandbreite. Von King Olivers 1920er Jazzband, wo fröhlich darauf los musiziert wird bis halt zu modernem Freejazz.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jazz

heterodyne

Das ist mir durchaus bewußt. Ich höre es ja auch oft (in Lokalen kann man halt uU schwer aus) - es kratzt irgendwie an meinen Nerven. Ich finde das selbst interessant, weil ich ansonsten in praktisch jeder Musikrichtung was finde, das mir gefällt (musikantenstadl zählt wirklich nicht zu Musik). Ich mag Orff sehr gerne, Schönberg hat auch für meine Ohren geniale Sachen geschrieben, also durchaus auch (angeblich) schwerer zugängliches.

rincewind

Zitat von: heterodyne am 04. August 2011, 13:07:42
Das ist mir durchaus bewußt. Ich höre es ja auch oft (in Lokalen kann man halt uU schwer aus) - es kratzt irgendwie an meinen Nerven. Ich finde das selbst interessant, weil ich ansonsten in praktisch jeder Musikrichtung was finde, das mir gefällt (musikantenstadl zählt wirklich nicht zu Musik). Ich mag Orff sehr gerne, Schönberg hat auch für meine Ohren geniale Sachen geschrieben, also durchaus auch (angeblich) schwerer zugängliches.

Also wenn Du selbst Schönberg was abgewinnen kannst, wundert mich das. Vielleicht liegts daran, dass Du Dich z.B. in einer Kneipe unterhalten willst. Manche Musik, die ich ansonsten mag, nervt mich auch, wenn ich mich gerade nicht darauf einlassen will und was anderes mache.
Was den Mutantenstadl betrifft, sind wir aber schon mal auf Linie  ;D

Belbo zwei

....wobei es wiederrum auch schöne Volksmusik gibt...

rincewind

Zitat von: Belbo zwei am 04. August 2011, 15:37:48
....wobei es wiederrum auch schöne Volksmusik gibt...


volksmusik, ja. Aber nicht volkstümliche

Belbo zwei


Manolo

Fünf Thread-Seiten und größtenteils Schrott. Sorry.

Das, was ich hier lese ist beschämend, vor allem, wenn man sich schon auf so hohe Rösser setzt.
Der Eindruck, dass der Spieß hier einfach umgedreht werden soll und irrational gegen Glaubenssysteme vorgegangen werden soll, drängt
sich bisweilen förmlich auf. Sollten gar "Alternativ-Esoteriker" (leider nicht meine Wortschöpfung) unter uns sein?
So wichtig ein solches Projekt ist und so sehr die Ziele legitim und wichtig sind, so wenig sollte man sich umgekehrt selber dem Dunstkreis aussetzen, "rumzuschwurbeln".


By the way, um mal eine ernsthafte Antwort auf die Eingangsfrage zu geben.
Ich kann natürlich nicht für Esowatch sprechen, aber vielleicht habe ich eine Philosophie anzubieten, die konsensfähig sein könnte.

Und zwar ist mein Antrieb, mich für Esoterik-Kritik zu interessieren, nicht mehr derjenige, einfach der Überzeugung zu sein, "im Recht" zu sein und auf Spinner herabzusehen.
Vielmehr handelt es sich um eine Einstellung, die eine ganz klare Problematik vor Augen hat:

Wollen wir in einer Wissensgesellschaft oder in einer Glaubensgesellschaft leben?
Was soll die Basis demokratischer Entscheidungen und Meinungsfindungen sein? Vorstellungen oder überprüfbare Argumente?
Wie kann eine Gesellschaft sich gegen Gentechnik aussprechen, ohne die elementarsten biologischen Grundkenntnisse über Molekularbiologie zu haben?
Wie kann eine Gesellschaft mit dem "gesunden Menschenverstand" argumentieren, oder Begriffe wie "Theorie" und "Beweis" benutzen, ohne sich der grundlegendsten wissenschaftstheoretischen Prinzipien bewusst zu sein?

Die Esoindustrie ist doch nur ein Auswuchs, der auf gewisse Defizite in obigen Bereichen zurückzuführen ist. Und sich über Spinner aufzuregen, die sich unkommerziell Zuhause die Kärtchen oder Energiesteinchen legen, ist zwar ganz niedlich, aber dennoch naiv. Das größte Problem liegt wo anders und lautet:

Wie kann es sein, dass solche Leute auf der Basis ihres vorhandenen Nichtwissens und dogmatischen Glaubens über uns als Gesellschaft und die nachfolgenden Generationen entscheiden?!?
Sei es durch direkte demokratische Entscheidung, sei es einfach durch Kultivierung eines gewissen Stils beim Umgang mit Wissen und Verantwortung.
Das mag etwas hochtrabend klingen, aber man sollte sich mal die Konsequenzen vor Augen halten, denn sie sind reichhaltig.
Und sie sind fataler als die Tatsache, dass sich Erna Meier aus Kuckuckshausen plötzlich Shira Nahavari nennt und für 500 € beim Guru ihrer Wahl über glühende Kohlen läuft.
Das ist ärgerlich, wenn arme Existenzen so aufs übelste ruiniert werden, aber meiner Meinung nach gesellschaftlich nicht so fatal wie die Tatsache, dass wir inzwischen in einer Zivilisation leben, in der unbelegte Meinungen und Vorstellungen dank Talkshows, neuen Medien und einschlägigem Bücherwald als legitimes Mittel der Argumentation und Entscheidungsfindung propagiert werden.

Vor allem deswegen sollten wir selber daher mit gutem Beispiel voran gehen - die ein oder andere schnippische Antwort in diesem Thread ist der Thematik und dem - teilweise wohl eher unartikulierten - Motiv nicht würdig.