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Positiv denken

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Begonnen von BasementBoi, 29. Dezember 2010, 15:37:28

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BasementBoi

Hallo,

ich wollte mal fragen was die 'positiv denken' Philosophie alles mit einschließt.

Nehmen wir an, eine Person möchte eine für sie hinderliche Leitidee verändern. Zum Beispiel 'Man darf keine Fehler machen' wird ersetzt durch 'Als Mensch darf man Fehler machen ohne gleich an der ganzen Person zu zweifeln.'
Nun fängt die Person an diesen neuen Leitsatz mit positiven Vorstellungen gedanklich zu verknüpfen, wie ihr Leben und die Konsequenzen aussehen könnten, würde sie den alten Leitsatz tatsächlich gegen den neuen austauschen.

Fällt diese Methode schon in den Bereich des positiven denkens?

celsus

Dieses "positiv denken" scheint für dich eine Konnotation zu haben, die ich jetzt nicht ganz nachvollziehen kann.
Der von dir beschriebene Vorgang ist doch ziemlich natürlich und weit verbreitet bei allen Menschen, die in der Lage sind, sich ab und zu selbst zu reflektieren. Und außerdem kommt das Prinzip in jeder psychologischen Therapieform vor, auch in ganz normalen Coaching-Gesprächen. Selbstwert und so.
Oder wolltest du uns etwas spezielles mitteilen?
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

BasementBoi

Tja, ich bin mir tatsächlich nicht sicher was ich mir unter dem Begriffen 'positiv denken' vorstellen soll.
Unter 'positiv denken' verstehe ich affirmierende Gedanken in jedem Lebensbereich.
Im Übrigen kann man auch der Person in meinem Beispiel die Hauptschuld an ihrer Misere geben.

rincewind

"Positiv denken" ist wohl im Allgemeinen eher ein Begriff, der mit Tschacka-Tschacka-Gurus verknüpft ist. Im Gegensatz zu einer durchaus sinnvollen optimistischen Haltung dem Leben gegenüber ("schaff ich schon irgendwie") gleites Positiv Denken in absurd-magisches Denken ab, indem dem Denken das Primat über die Realität verliehen wird. Es ist definitiv keine ausschließliche Sache des Denkens, ob jemand reicht, schön oder sonstwas wird. Ohne reale Voraussetzungen nützt das nicht die Bohne. Genau dies ignoriert "positives Denken".

celsus

@BB
Ach so, du meinst dieses New-Age-Ratgeber-Positiv-Denken. Das ist doch eine uralte Nummer, Dale Carnegie und solche Spezialisten. Nimmt das noch jemand ernst?
Klar ist, dass ich mit mehr Kraft und Ehrgeiz an eine Sache gehe, wenn ich davon ausgehe, dass sie gelingt.
Viel weiter braucht man da nicht gehen. Diese Tschacka-Show ist doch lächerlich.

Ja, das was du meinst, wurde glaube ich in den letzten Jahren reichlich diskutiert. Wenn du versagst, bist du selbst schuld, weil du ja nicht fest genug an deinen Erfolg geglaubt hast.
Das ist der typische Eso-Psychoterror. Wenn du nicht das und das glaubst/wünschst/denkst, dann wird alles ganz schrecklich und du bist dafür verantwortlich. Oder der Standardspruch: "Überleg mal, was das mit dir zu tun hat".

Bullshit.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

BasementBoi

Ich zitiere aus dem Wikipedia Artikel: Dennoch ist die Grenze zur Esoterik oft fließend.
Ich frage mich wo diese Grenze zu bestimmen ist und ob man das überhaupt so genau sagen kann?

Von P. Watzlawick gibt es ja auch ein Buch mit dem Titel 'Wie wirklich ist die Wirklichkeit' in dem sich mehrere Autoren mit dem Thema Realitätskonstruktion befassen und eine strikte Trennung verneinen.

celsus

Zitat von: BasementBoi am 29. Dezember 2010, 18:41:39
Ich frage mich wo diese Grenze zu bestimmen ist und ob man das überhaupt so genau sagen kann?

Warum?
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

BasementBoi

Zitat von: celsus am 29. Dezember 2010, 18:46:26
Zitat von: BasementBoi am 29. Dezember 2010, 18:41:39
Ich frage mich wo diese Grenze zu bestimmen ist und ob man das überhaupt so genau sagen kann?

Warum?

Aus persönlichen Interesse, weil ich gewisse Leitideen von mir und den verknüpften Verhaltensweisen als hinderlich empfinde.
Aus allgemeinem Interesse an der Thematik. Ich bin der Meinung ein radikaler Konstruktivismus führt sich selbst ad absurdum, es wäre trotzdem hilfreich eine Grenze zwischen Realität und Fantasie zu ziehen.
Besonders im Umgang mit anderen Menschen entscheidet das Bild das ich von ihnen (und von mir) habe, natürlich darüber inwieweit wir miteinander klarkommen.

celsus

Ein Gehirn kann all sowas machen. Ist doch toll.
Die Realität außerhalb des Gehirns lässt sich davon nicht beeindrucken.

Will sagen: Die Schädeldecke ist die Grenze.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

BasementBoi

Zitat von: celsus am 29. Dezember 2010, 19:31:26
Ein Gehirn kann all sowas machen. Ist doch toll.
Die Realität außerhalb des Gehirns lässt sich davon nicht beeindrucken.

Will sagen: Die Schädeldecke ist die Grenze.

Ja. Das ist natürlich klar. Es geht eher um die 'Gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit'. Inwieweit Gefühle und Vorannahmen für mich 'real' sind, z.b. im Bezug auf mich, meinen 'nächsten' oder einem Kunstwerk das ich schön finde.
Das alles verhält sich auch rückbezüglich auf 'Die Realität außerhalb des Gehirns'.

Truhe

Sorry BB, aber für mich grübelst Du einfach zu viel.
Mach einfach mal 'ne Nachtwanderung im Wald mit ein paar Kumpels. Seift Euch mit Schnee ein. Geht Schlitten fahren.
Das lüftet den Kopf und sorgt auch für positive Stimmung. Und über die brauchst Du dann nicht lange grübeln. Freu Dich einfach und fertig is.
Ich wünsche Dir einen guten Rutsch.

71hAhmed

Zitat von: BasementBoi am 29. Dezember 2010, 18:57:33
Aus persönlichen Interesse, weil ich gewisse Leitideen von mir und den verknüpften Verhaltensweisen als hinderlich empfinde.
Aus allgemeinem Interesse an der Thematik. Ich bin der Meinung ein radikaler Konstruktivismus führt sich selbst ad absurdum, es wäre trotzdem hilfreich eine Grenze zwischen Realität und Fantasie zu ziehen.
Besonders im Umgang mit anderen Menschen entscheidet das Bild das ich von ihnen (und von mir) habe, natürlich darüber inwieweit wir miteinander klarkommen.

Zitat von: BasementBoi am 29. Dezember 2010, 19:42:16
Ja. Das ist natürlich klar. Es geht eher um die 'Gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit'. Inwieweit Gefühle und Vorannahmen für mich 'real' sind, z.b. im Bezug auf mich, meinen 'nächsten' oder einem Kunstwerk das ich schön finde.
Das alles verhält sich auch rückbezüglich auf 'Die Realität außerhalb des Gehirns'.

Ich glaube, zunächst sollte man mal unterscheiden zwischen der physikalischen Realität (der Schwerkraft ist es egal, was du und die Gesellschaft über sie denken) und der gesellschaftlich-sozialen Realität, die sowohl individuell als auch im grossen Massstab durch gedankliche Konstruktionen geändert werden können und wie die Geschichte zeigt, auch geändert wurden und werden.




BasementBoi

Zitat von: 71hAhmed am 29. Dezember 2010, 20:11:03
Zitat von: BasementBoi am 29. Dezember 2010, 18:57:33
Aus persönlichen Interesse, weil ich gewisse Leitideen von mir und den verknüpften Verhaltensweisen als hinderlich empfinde.
Aus allgemeinem Interesse an der Thematik. Ich bin der Meinung ein radikaler Konstruktivismus führt sich selbst ad absurdum, es wäre trotzdem hilfreich eine Grenze zwischen Realität und Fantasie zu ziehen.
Besonders im Umgang mit anderen Menschen entscheidet das Bild das ich von ihnen (und von mir) habe, natürlich darüber inwieweit wir miteinander klarkommen.

Zitat von: BasementBoi am 29. Dezember 2010, 19:42:16
Ja. Das ist natürlich klar. Es geht eher um die 'Gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit'. Inwieweit Gefühle und Vorannahmen für mich 'real' sind, z.b. im Bezug auf mich, meinen 'nächsten' oder einem Kunstwerk das ich schön finde.
Das alles verhält sich auch rückbezüglich auf 'Die Realität außerhalb des Gehirns'.

Ich glaube, zunächst sollte man mal unterscheiden zwischen der physikalischen Realität (der Schwerkraft ist es egal, was du und die Gesellschaft über sie denken) und der gesellschaftlich-sozialen Realität, die sowohl individuell als auch im grossen Massstab durch gedankliche Konstruktionen geändert werden können und wie die Geschichte zeigt, auch geändert wurden und werden.





Gedanklich habe ich das schon. Ich habe das aber dem Forum nicht mitgeteilt, was dich wiederum zu deinem Beitrag veranlasste..

celsus

Und jetzt möchtest du gerne, dass noch ein paar mehr Leute deine Spielchen mitmachen?
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

BasementBoi

Zitat von: celsus am 29. Dezember 2010, 20:37:55
Und jetzt möchtest du gerne, dass noch ein paar mehr Leute deine Spielchen mitmachen?
Ist es das was du über mich denkst? Dann kann ich Dir klar sagen: Nein!
Aber jeder ist willkommen hier was beizusteuern.
Besonders freue ich mich über persönliche Erfahrungen.