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Osteopathie

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Begonnen von adahgiox, 26. September 2010, 14:02:40

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adahgiox

Sehr geehrtes Esowatch-Team,

ich bin ein langjähriger fan ihrer seite und habe sie schon mehrfach
in facebook und mit vergnügen auf meiner homepage verlinkt (siehe links).

da ich selbst "osteopathin" (der begriff ist in deutschland noch
unzulässig- korrekt ist "heilpraktikerin für osteopathie") bin, wollte
ich einige ergänzende links zu ihrer seite anbieten, die die
"ausbildungs"-situation in Deutschland besser beleuchten.
http://www.osteopathie.de/de-osteopathie-ausbildung.html, verband der
deutschen osteopathen http://www.osteopathie.de.

erklärung: die beweglichkeit der schädelknochen ist ähnlich wie die
der zähne im kiefer zu begreiden. wenn ihre zähne keine
rest-elastizität (mittels kollagenen sharpey-fasern) hätten würden sie
z.b. bei jedem stück harten brot ausfallen. das ist mit beweglichkeit
gemeint.

Korrektur: D.O. darf sich in deutschland nur nennen wer eine
wissenschaftliche these ausgearbeitet hat. zuständig dafür ist nicht
die AOD (Tippfehler) sondern die AFO:

http://www.osteopathie-akademie.de ist zuständig für wissenschaftliche
osteopathie-studien in deutschland, die sich inzwischen sehr wohl an
weltweiter literatur orientiert und deren arbeiten in bei
pubmed/medline zu finden sind (u.a. z.B.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19705093, oder z.b.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15138373)

innerhalb der osteopathischen szene zeigt sich leider zunehmend ein
esoterischer trend, den ich gerne verhindern würde, eine wirre
vermischung mit chakren, energiearbeit, pseudopsychotherapie und
kinesiologie mit osteopathie, die ich nicht vertreten kann. aber es
gibt auch andere, zum glück.

ich stehe gerne für info zur verfügung.
mit freundlichen grüsse, adah gleich

adah gleich
www.adah.de
praxis ät adah dot de

Toiletman

Scheint mir letztendlich in die Richtung " Die anderen sind schlecht aber ich nicht" zu laufen.  Dagegen spricht z.B. , dass du ebenfalls die "Craniosacrale" Therapie anwendest, die nachweislich unwissenschaftlich ist.

Achja, ich bin jetzt einfach nur reiner neugier. Hast du zufällig vorfahren aus dem nahen osten? Hat keinerlei relevanz, war nur das erste was mir in den sinn kam als das foto gesehen habe

adahgiox

Korrekt,  die Craniosacrale Therapie ist nachweislich unwissenschaftlich, es wird immer wieder erneut und verzweifelt nach Beweisen für Bewegungen gesucht. Teile der Therapie sind dennoch recht beeindruckend, insbesondere die Kiefergelenksbehandlung, die ja von vielen Physiotherapeuten praktiziert wird. Es gibt eben auch schlechte Skeptiker aus dem fernen Osten unter uns.

mossmann

die links zu EW finde ich nirgends :-(
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Adromir

Wenn man sich die verlinkten Studien auf die schnelle anschaut, kann man gleich sehen, daß die probandenzahlen viel zu klein sind, um ein Aussagekräftiges Ergebnis zu liefern. Da kann man es sich auch fast gleich schenken sowas wie die Randomisierungsmethoden zu überprüfen.

adahgiox

Unsere Studien werden z.Z. ausschliesslich aus der eigenen Tasche der Praktizierenden finanziert und nicht von der Industrie oder Universität gefördert, was die kleinen Fallzahlen erklärt. Es ist nicht einfach grosse klinische Studien (Interventionsstudien) unentgeltlich in der Praxis durchzuführen. Richtig, es sind kleine Studien, aber immerhin grösser als so manches am Markt und in Medizinischen Fachzeitungen zitiertes. Wir sind nicht gegen Wissenschaft. Sponsoren gerne willkommen!

Adromir

Wenn man überlegt, wie lange es Osteopathie gibt und wie viele Interessenverbände weltweit, sollte doch mittlerweile mal eine Studie mit Wissenschaftlicher Aussagekraft bei rum gekommen sein. Vorallendingen, wenn man sein Geld mit irgendwelchen Aussagen verdient, sollte man doch sicher stellen, daß diese auf dem bestmöglichen Fundament basieren..

adahgiox

siehe auch angehängte PDF oben

Adromir

Ja und was soll mir das PDF sagen? In den im Anhang gelisteten Studien erfüllt keine, das Qualitätsmerkmal einer hinreichend großen Patientengruppe. Ein signifikantes Ergebnis ist schon daher nicht erreichbar.
Schon traurig, daß die Studien an schon so geringen Hürden scheitern.

rincewind

@ adahgiox: Es ist nun mal sinnlos, zig kleine Studien zu machen. Die nicht vorhandene Signifzkanz wird nach multiplizieren und anschießendem Teilen dadurch auch nicht größer.

Kleine Studien sind maximal zur Absicherung einer größeren verwerbar: Hat die Hypothese überhaupt Überlebenschancen? Lohnt sich eine große Studie?

Ich wundere mich wie Adromir auch - es gibt das doch sehr große Verbände, warum bekommen die da nichts Vernünftiges auf die Reihe? Ist wie bei den Homöopathen.

adahgiox

Beweismängel sind gewiss richtig, wie sooft in der Wissenschaft. Osteopathie ist deswegen aber nicht zwingend  "esoterisch" !
Viele Osteopathen orientieren sich immer noch streng an anatomischen-funktionellen Zusammenhängen, insbesondere arteriellen Versorgungsfragen.
Die Verbände in Deutschland sind leider nicht sehr groß, auch nicht sehr alt und untereinander leider unsolidarisch...

rincewind

Zitat von: adahgiox am 23. Oktober 2010, 23:04:12
Beweismängel sind gewiss richtig, wie sooft in der Wissenschaft.

ich bitte Sie hier vorsorglich, aus dem Prinzip der Wissenschaft keinen virtuellen Strick zu drehen - Skepsis und Unwissenheit sind ja die Ausgangspunkte, welche wir als Menchen nun mal haben, so wir denn wirklich etwas über diese Welt erfahren wollen.

Zitat
Osteopathie ist deswegen aber nicht zwingend  "esoterisch" !

Zwingend nicht, stimmt. Wobei wir hier "esoterisch" recht frei verwenden, also auch für Pseudowissenschaft, Quacksalberei etc. Gehört ja streng genommen nicht zur Esoterik.


Zitat
Viele Osteopathen orientieren sich immer noch streng an anatomischen-funktionellen Zusammenhängen, insbesondere arteriellen Versorgungsfragen.

Könnten Sie das näher erläutern? Ich verstehe es nicht.

Zitat
Die Verbände in Deutschland sind leider nicht sehr groß, auch nicht sehr alt und untereinander leider unsolidarisch...

Die Tendenz, sich swlber zu bescheißen, ist leider überall anzutreffen, also sind möglichst saubere, gute Studien der einzige Weg.

adahgiox

...war nur eine "pseudomedizinische" Bezugnahme zu Andrew T. Still's Prizipien "The rule of the arterie is supreme" = Die "Herrschaft der Arterie ist vorderrangig"- z. B. Arteria vertebralis hat Engpass in Bereich atlanto-occipitaler Übergang, wo sie das Foramen transversarium verlässt und die Membrana atlantooccipitalis durchbohrt. Ossäre, fasziale oder muskuläre Manipilationen dieser Region könnten evtl. positiven Einfluss auf Durchblutung der Arteria basilaris des Kleinhirns haben z.b. bei Schwindel...  so wäre das gemeint, ungefähr so "ticken" viele Osteopathen. Vielen Dank für diesen skeptischen Diskurs und kritisches Feedback.

Adromir

Auch wenn sich Osteopathen an (unbestreitbaren) anatomischen  Grundlagen orientieren (ausnahme hier die kraniosakrale Therapie mit ihren verschiebbaren Schädelnähten und dem Liquorpuls) heißt das noch lange nicht, daß ihre Behauptungen bezüglich pathogenese und Therapiewirksamkeit richtig sind.

Ich hatte da z.B. eine sehr lange Diskussion mit einem Ostheopathen, der auch sehr engagiert in bezug auf Verbandsarbeit war/ist, wie es sein kann, daß die Osteopathie z.b. behauptet, zum Beispiel Diabetes Mellitus zu behandeln, aber es gleichzeitig keinen einzigen handfesten Beweis dafür gebe. Und dabei ließe sich das so schön überprüfen. 2 Patientengruppen, eine bekommt Sham- Behandlung, eine nach osteopathischem Standard und nach einem Zeitpunkt X schaut man, wie sich die Gruppen z.B. in den Punkten Blutzuckerwerte, HBA1C und Insulinbedarf vorher/Nacherher unterscheiden.

Oder man überprüft einfach die Diagnosefähigkeit der Therapeuten. Wenn eine Spürbare "Bewegungseinschränkung" eines Organes vorliegt, die sie angeblich spüren und beeinflussen können, so holt man sich einfach einen Haufen an Patienten mit gesicherter Diagnose bzw. gesichertem Ausschluss eines Krankheitsbildes und schaut einfach, in wievielen Fällen der Therapeut die Erkrankung korrekt diagnostiziert und ob das über einer reinen Ratewahrscheinlichkeit liegt.

Supereinfache Studiendesigns, die sogar relativ Kostengünstig sind, trotzdem fehlt es der Osteopathie an so simplen Beweisen für ihre Behauptungen.

rincewind

Zitat von: adahgiox am 24. Oktober 2010, 11:58:22
...war nur eine "pseudomedizinische" Bezugnahme zu Andrew T. Still's Prizipien "The rule of the arterie is supreme" = Die "Herrschaft der Arterie ist vorderrangig"- z. B. Arteria vertebralis hat Engpass in Bereich atlanto-occipitaler Übergang, wo sie das Foramen transversarium verlässt und die Membrana atlantooccipitalis durchbohrt. Ossäre, fasziale oder muskuläre Manipilationen dieser Region könnten evtl. positiven Einfluss auf Durchblutung der Arteria basilaris des Kleinhirns haben z.b. bei Schwindel...  so wäre das gemeint, ungefähr so "ticken" viele Osteopathen. Vielen Dank für diesen skeptischen Diskurs und kritisches Feedback.

Solche Hypothesen sind ja durchaus nichts Esoterisches. Wir hatten Ähnliches hier:

http://www.psiram.com/ge/index.php?title=Liberation_Treatment_der_CCSVI

Umso wichtiger wäre es hier, valide, möglichst starke Studien anzusetzen. Wäre ja durchaus möglich.