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Neuer, grottiger SB-Blog

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Begonnen von cohen, 06. August 2010, 10:04:02

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cohen

Es gibt einen kleinen Nachtrag zum Blogartikel.

GeMa

Macht es auch nicht besser.
Der Grundtenor bleibt bestehen. Sie hats vermasselt, weil sie schlicht noch nicht mal durchsehen wollte, wo der Denkfehler lag und warum sie überhaupt kritisiert wurde. Das ist kognitiv hochgradig dissonant. Ihre Fragestellung im Blogpost und somit ihren eigenen Grund zur Veranlassung scheint sie auch völlig übersehen zu haben. Muß man auch erst mal schaffen.

Wird bestimmt nicht besser, das ist sicher was grundlegendes. Sehe ich wie Jadzia. (und in der Sparte geht auch Moonhoaxing jahrelang schmerzfrei  :P )


rincewind

Zitat von: GeMa am 08. August 2010, 19:34:43
Macht es auch nicht besser.
Der Grundtenor bleibt bestehen.

Eher noch schlimmer. Nicht gerafft, worum es eigentlich geht. Ich frage mich nur, wie solche Leute dahin kommen. Man soll ja angeblich zu den SBs eingeladen werden.

GeMa

Zitat von: rincewind am 08. August 2010, 19:45:24
Man soll ja angeblich zu den SBs eingeladen werden.

Scheint sicher das Problem zu sein. Wer von SB lädt ein.
Die Artikel von Scheloske reissen einen ja nun auch nicht vom Hocker, ob des brillianten Hintergrund(teilweise sogar Basis)wissens in einzelnen Bereichen. Ne.

T-M

Zitat von: Conni am 06. August 2010, 14:42:27
Wenn man mit Wahrscheinlichkeiten herumrechnet, ob irgendein bisher unbekanntes Phänomen gibt, verzettelt man sich  man sich im Endlosen. Sowas machen höchstens Philosophen, wenn sie grad nicht Taxi fahren.

Naja, ich habe nicht vorgehabt, damit wirklich "herumzurechnen". Selbst wenn ich es könnte (was ich nicht kann, da ich nicht einmal abschätzen kann, in welcher Größenordnung die Wahrscheinlichkeit für fliegende Nashörner anzusiedeln wäre), äwre es sicherlich wenig zielführend. Es reicht zu wissen, dass sie wohl nicht ganz Null, aber trotzdem ziemlich genau Null ist.

Was mir aber wichtig ist, ist, dass man bedenkt, dass man selbst nicht unfehlbar ist, sondern sich irren kann. Das heißt nicht, dass man den "anderen" recht geben sollte, wenn die irgend einen Unsinn behaupten, sondern, dass man bedenken sollte, dass die eigene Ansicht, so logisch sie auch sein mag, (zumindest theoetisch) irgendwann widerlegt werden könnte.

Hält man sich selbst für unfehlbar und über jeden Zweifel erhaben, läuftz man Gefahr, in einem esotypischen  geschlossenen Weltbild zu landen, indem dann automatisch wahr ist, was man glaubt, und die anderen sich daher automatisch irren, wenn sie etwas anderes behaupten.

Zitat von: Conni am 06. August 2010, 14:42:27
Man kann nicht beweisen, dass es etwas nicht gibt.

Oh, es gibt eine Menge Dinge, von denen man ziemlich sicher sagen kann, dass es sie nicht gibt. Ich muss z. B. nicht alle Dreiecke des Universums gesehen haben, um zu sagen, dass es auf der ganzen Welt kein ebenes Dreieck mit einer Winkelsumme von 72° gibt.

Zitat von: Conni am 06. August 2010, 14:42:27
Wer behauptet, dass es etwas gibt, ist in der Nachweispflicht und nicht anders herum.

Und wenn man postuliert, dass es ein bestimmtes, bis dato unbekanntes Phänomen gibt, dann sollte man zumindest begründen, warum man das annimmt, und zwar aus derzeit auch erklärbaren Gesetzmäßigkeiten oder Beobachtungen heraus.

Naja, man kann aus der bloßen Tatsache, dass etwas nivht bewiesen ist, nicht auf dessen Nichtexistenz schließen.

Allerdings stimmt es natürlich, dass es wenig Sinn macht, einfach irgendetws zu postulieren, bloß weil es einem so in den Sinn kommt, ohne eine sinnvolle Begründung dafür zu haben, alles andere führt zu völliger Beliebigkeit. Und selbst wenn irgendwann der unwahrscheinliche Fall einträte, dass die völlig aus der Luft gegriffene Annahme tatsächlich stimmt, wäre es immer noch keine gute Theorie, sondern nur ein Fall von "gut geraten".

Conni

ZitatNaja, ich habe nicht vorgehabt, damit wirklich "herumzurechnen". Selbst wenn ich es könnte (was ich nicht kann, da ich nicht einmal abschätzen kann, in welcher Größenordnung die Wahrscheinlichkeit für fliegende Nashörner anzusiedeln wäre), äwre es sicherlich wenig zielführend. Es reicht zu wissen, dass sie wohl nicht ganz Null, aber trotzdem ziemlich genau Null ist.

Was mir aber wichtig ist, ist, dass man bedenkt, dass man selbst nicht unfehlbar ist, sondern sich irren kann. Das heißt nicht, dass man den "anderen" recht geben sollte, wenn die irgend einen Unsinn behaupten, sondern, dass man bedenken sollte, dass die eigene Ansicht, so logisch sie auch sein mag, (zumindest theoetisch) irgendwann widerlegt werden könnte.

Na klar, so funktioniert Wissenschaft.

Zitat
Oh, es gibt eine Menge Dinge, von denen man ziemlich sicher sagen kann, dass es sie nicht gibt. Ich muss z. B. nicht alle Dreiecke des Universums gesehen haben, um zu sagen, dass es auf der ganzen Welt kein ebenes Dreieck mit einer Winkelsumme von 72° gibt.

Dein Beispiel ist falsch. Denn die Existenz von Dreiecken ist bewiesen, definiert, so dass man jedes unbekannte Dreieck beschreiben und berechnen kann. Trotzdem ist es nicht beweisbar, dass es keine rosa Einhörner gibt.

ZitatNaja, man kann aus der bloßen Tatsache, dass etwas nivht bewiesen ist, nicht auf dessen Nichtexistenz schließen.

Nein, aber man kann aus den bekannten Gesetzmäßigkeiten heraus postulieren, sogar berechnen, ob irgend etwas im Bereich des Möglichen liegt. Und bevor man wie wild herumforscht, ob es rosa Einhörner gibt, muss man vorher eine sinnvolle Hypothese zu deren Existenz aufstellen. Wenn man schon zu Beginn aber feststellt, dass es wahrscheinklich keine gibt, wird es sich nicht lohnen, hier weiter zu forschen.

Ich verweise mal auf die gute olle Nessie: Loch Ness ist wahrscheinlich der besterforscht See, den man sich vorstellen kann. Bis jetzt hat sich keine Nessie gezeigt, und wahrscheinlich gibt es sie nicht. Arbeitshypothesen waren diverse Sagen, Legenden und zweifelhafte Sichtungen. Es gibt aber stichhaltigere Argumente, dass es trotzdem keine Nessie gibt, nämlich:

ZitatLoch Ness hat nur eine relativ kleine Oberfläche von 55 km² (39 km lang, 1,5 km breit) und bietet nicht genug Lebensraum, damit eine Population solch großer Tiere so lange Zeit überleben kann.
Um ein längerfristiges Überleben einer Population zu sichern, müsste eine Mindestanzahl an Individuen existieren. Da Plesiosaurier zum Luftholen an die Oberfläche müssten, würde das viel mehr Sichtungen (Lebendsichtungen, Kadaverfunde) ergeben, als es tatsächlich der Fall ist, zumal Loch Ness intensiv nach Nessie abgesucht wurde.
Loch Ness ist ein sehr kalter und relativ fischarmer See, so dass keine ausreichende Nahrungsgrundlage für so große Tiere besteht.
Es ist unklar, wie die Plesiosaurier in dieser Region die letzte Eiszeit überleben konnten.
Wäre ein Plesiosaurier wechselwarm, wäre Nessie im nur fünf Grad kalten Wasser des Loch Ness fast bewegungsunfähig. Sollte Nessie aber, ähnlich wie es von einigen Dinosauriern angenommen wird, doch ein Warmblüter sein, wäre sein Stoffwechsel höher und es bräuchte mehr Nahrung als im See vorhanden.

Aber die hat man im Vorfeld nicht beachtet. Naja, ist aber auch spannender, nach einem Saurier zu forschen, als sich mit dem oftmals langatmigen Alltagsgeschäft der Wissenschaft zu plagen...  ;D

Siehe hier: http://www.psiram.com/ge/index.php?title=Ungeheuer_vom_Loch_Ness

In dem Zusammennhang verweise ich auch auf Ockhams Rasiermesser.


T-M

Zitat von: Conni am 09. August 2010, 14:04:37
Na klar, so funktioniert Wissenschaft.

Und das ist einer der Punkte, die ich wichtig finde: Meinem Eindruck nach scheint es für viele Menschen keinen qualitativen Unterschied zwischen dem wissenschaftlichen "Weltbild" und den diversen esoterischen Weltbildern zu geben: Alle scheinen gleichberechtigt nebeneinander stehend irgendetwas zu behaupten, und welches davon "Recht hat" wäre dann eine reine Glaubensfrage. Aber meiner Meinung nach ist dass eindeutig nicht so, denn wissenschaftlich denken und arbeiten heißt eben nicht, einfach nur Behauptungen aufzustellen, weil die einem gerade in den Kram passen.

Zitat von: Conni am 09. August 2010, 14:04:37
Dein Beispiel ist falsch. Denn die Existenz von Dreiecken ist bewiesen, definiert, so dass man jedes unbekannte Dreieck beschreiben und berechnen kann. Trotzdem ist es nicht beweisbar, dass es keine rosa Einhörner gibt.

So ganz verstehe ich den Unterschied noch nicht klar, auch wenn ich nicht abstreiten möchte, dass es einen gibt: Selbst wenn z. B. die Existenz von weißen Einhörnern bewiesen wäre, wäre das imemr noch kein Beweis für oder gegen die Exitenz von rosa Einhörnern. Vielleicht ist es auch ein Definitionsproblem: Wenn wir definieren würden, dass ein Einhorn ein weißes, Pferdeartiges Tier mit einem Horn auf dem Kopf ist, wäre ausgeschlossen, dass es rosa Einhörner gibt, ganz unabhängig davon, ob es weiße Einhörner gibt oder ob deren (Nicht-)Existenz beweisen werden kann. Eine Antwort, auf die dahinter stehende Frage, ob es rosafarbene pferdeartige Tiere mit einem Horn auf dem Kopf gibt, ist das aber auch nicht.

Zitat von: Conni am 09. August 2010, 14:04:37
Nein, aber man kann aus den bekannten Gesetzmäßigkeiten heraus postulieren, sogar berechnen, ob irgend etwas im Bereich des Möglichen liegt.

Ich würde eher sagen "im Bereich des Wahrscheinlichen" oder vielleicht sogar "im Bereich des Realistischen, aber wenn man berechnet hätte, das etwas wirklich ganz und gar unmöglich ist, wäre das ja doch ein Beweis der Nichtexistenz.

Zitat von: Conni am 09. August 2010, 14:04:37
Und bevor man wie wild herumforscht, ob es rosa Einhörner gibt, muss man vorher eine sinnvolle Hypothese zu deren Existenz aufstellen. Wenn man schon zu Beginn aber feststellt, dass es wahrscheinklich keine gibt, wird es sich nicht lohnen, hier weiter zu forschen.

Naja, in gewisserweise mag das richtig sein. Aber ich denke nicht, dass es unbedingt schädlich oder verwerflich ist, an Stellen weiterzuforschen, an denen es sich vermutlich nicht lohnt, wenn man Lut, Zeit und Geld dafür hat. Nach rosa Einhörnern oder auch nach Nessie zu forschen lohnt sich aus wissenschaftlicher Sicht vermutlich nicht wirklich, aber es ist meiner Meinung nach unschädlich, solange man wissenschaftlich vorgeht und nicht nahdem man vergeblich nach einem Beweis gesucht hat einfach einen erfindet oder herkonstruiert.

Zitat von: Conni am 09. August 2010, 14:04:37
In dem Zusammennhang verweise ich auch auf Ockhams Rasiermesser.

Ockhams Rasiermesser war mir ehrlich gesagt immer etwas suspekt. Sicherlich hilft es gut gegen unsinnigen "Wildwuchs", aber andererseits sollte man sich nciht dazu verleiten lassen, die am einfachsten erscheinende Theorie wäre automatisch die richtige.

cohen

Das echte Einhorn ist ja auch rosa und unsichtbar.

http://de.wikipedia.org/wiki/Unsichtbares_rosafarbenes_Einhorn

ZitatUnsichtbare, rosafarbene Einhörner sind Wesen mit großer spiritueller Macht. Wir wissen dies, da sie fähig sind, gleichzeitig rosafarben und unsichtbar zu sein. Wie alle Religionen basiert der Glaube an das Unsichtbare rosafarbene Einhorn auf Glauben und Logik: Wir glauben, dass es rosafarben ist, aber logisch betrachtet wissen wir, dass es unsichtbar ist, da wir es nicht sehen können.

Graf Zahl

Zitat von: T-M am 09. August 2010, 14:52:14
Zitat von: Conni am 09. August 2010, 14:04:37
Dein Beispiel ist falsch. Denn die Existenz von Dreiecken ist bewiesen, definiert, so dass man jedes unbekannte Dreieck beschreiben und berechnen kann. Trotzdem ist es nicht beweisbar, dass es keine rosa Einhörner gibt.

So ganz verstehe ich den Unterschied noch nicht
Stell Dir vor, Du hast keinen Fernseher und sollst mir das beweisen. Egal, was Du tust, ich werde immer behaupten, Du versteckst Deinen Fernseher nur woanders.


Zitat von: T-M am 09. August 2010, 14:52:14
Zitat von: Conni am 09. August 2010, 14:04:37
In dem Zusammennhang verweise ich auch auf Ockhams Rasiermesser.

Ockhams Rasiermesser war mir ehrlich gesagt immer etwas suspekt. Sicherlich hilft es gut gegen unsinnigen "Wildwuchs", aber andererseits sollte man sich nciht dazu verleiten lassen, die am einfachsten erscheinende Theorie wäre automatisch die richtige.
Der wichtige Zusatz ist ja auch, dass beide Theorien auch alles gleich gut erklären und vorhersagen können müssen.
Und es ist ja auch eher eine Richtlinie und nichts mit Absolutheitsanspruch.

Godesberg

Wie wird man eigentlich science-blogger?

rincewind

Zitat von: Godesberg am 09. August 2010, 15:25:25
Wie wird man eigentlich science-blogger?

M.W. wird man von der Redaktion eingeladen ...

Godesberg

Zitat von: rincewind am 09. August 2010, 15:28:25
Zitat von: Godesberg am 09. August 2010, 15:25:25
Wie wird man eigentlich science-blogger?

M.W. wird man von der Redaktion eingeladen ...


Ok, die nächste Frage kann man sich denken...  ;D

Wie kommen die auf die?

T-M

Zitat von: cohen am 09. August 2010, 15:12:00
Das echte Einhorn ist ja auch rosa und unsichtbar.

Diese Pseudoreligion ist mir durchaus bekannt. Die Behauptung, Religionen basierten auf Logik, würde ich allerdings anzweifeln. ;)

Zitat von: Graf Zahl am 09. August 2010, 15:23:57
Stell Dir vor, Du hast keinen Fernseher und sollst mir das beweisen. Egal, was Du tust, ich werde immer behaupten, Du versteckst Deinen Fernseher nur woanders.

Nun ja, dass in meiner Wohnung kein Fernseher existiert, könnte man, hätte ich wirklich keinen, durchaus nachweisen. Schlimmstenfalls muss man die Wohnung in hinreichend kleine Teile zerlegen, um zu zeigen, dass sich wirklich nirgends einer versteckt hat. BEweisen, dass es etwas aber überhaupt nirgends gibt, dürfte sich dagegen schon erheblich schwerer erweisen.

Zitat von: Graf Zahl am 09. August 2010, 15:23:57
Der wichtige Zusatz ist ja auch, dass beide Theorien auch alles gleich gut erklären und vorhersagen können müssen.
Und es ist ja auch eher eine Richtlinie und nichts mit Absolutheitsanspruch.

Ja, als Richtliniue ist es in Ordnung, aber als Regel im Sinne eines Naturgesetzes taugt es vermutlich nicht.

Und zwei Theorien, die unter allen Umständen die gleichen Vorraussagen treffen, hat man eher selten. Wenn wären sie auch äquivalent, weil nicht unterscheidbar.

cohen

Anscheinend hat sie vorher noch nicht gebloggt. Wenn man den Namen googelt, kommt schon auf der ersten Seite dieser Thread hier.

Das sieht nach Anfängerfehler aus. Sie scheint gerade erst mit dem Studium fertig geworden zu sein.

http://www.informatik.uni-halle.de/arbeitsgruppen/mustererkennung/mitarbeiter/128357_138703/thum/

cohen

@T-M

Es gibt aber schon einen großen Unterschied zwischen ergebnisoffener Grundlagenforschung, die sich interessanten Phänomenen und Lücken im Wissen widmet und irgendwelchen Deppen, die die Thermodynamik neu erfinden wollen und am 2000sten Perpetuum Mobile rumdilletieren.