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"die gute Nachricht" Wirklich?

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Begonnen von amphibol, 18. November 2009, 14:55:54

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rincewind

Zitat von: P.Stibbons am 22. November 2009, 15:44:51
ZitatKeywords: "Spiegelneuronen", "Mitgefühl", "Neuro-Theologie"

Mich interessiert dieses PDF insofern, weil darin folgendes beansprucht wird:
Zitat
"..Je stärker wir im Westen von wissenschaftlichen Denkweisen geprägt sind, desto mehr scheint der Drang nach Religion und Spiritualität zuzunehmen, uns an die Begrenzung des Machbaren zu erinnern und ein gefühl dr Verantwortung u erzeugen...."

Tja, so labert man vor sich hin. Und realiter ist es umgekehrt bzw der Glaube an Technik mit Wissenschaft verwechselt. Nirgends lernt man "Demut" oder die Einsicht in die Begrenzheit und Vorläufigkeit unseres Wissens schneller, als in der Wissenschaft, während die harten Religioten in Allmachtsphantasien schweben. Da wurde wohl aus Versehen ein Vorzeichen vertauscht.

P.Stibbons

ZitatNirgends lernt man "Demut" oder die Einsicht in die Begrenzheit und Vorläufigkeit unseres Wissens schneller, als in der Wissenschaft, während die harten Religioten in Allmachtsphantasien schweben

Genau das nervt eben so....wo immer man hinguckt, in einer an sich wichtigen "Werte"-Diskussion auf immer die selben selbst ernannten (oder mediengestützt hochgejubelten...) "Päpste" zu treffen...

Sehr interessante - aber hier nicht direkt verlinkbare - Überlegungen zum Thema vertritt der mehrfach habilitierte Prof.Joachim Bauer in seinem Buch "Das kooperative Gen".
Er setzt sich u.a. mit den (nach Bauers Interpretation ideologisch gefärbten) Postulaten von Konrad Lorenz zum "Aggressionstrieb" auseinander und nimmt den Gedanken des "Zusammenarbeitens, damit die Gruppe überlebt" auf, der hier auch schon geäußert wurde.
Wobei damit die Frage nicht beantwortet ist, ob es auch ohne Ressourcenknappheit aus anderen Gründen zur Konkurenz und aggressiven Auseinandersetzung zwischen Gruppen kommen kann, einfach weil die anderen "anders" sind (anders aussehen, anders riechen, andere Rituale entwickelt haben....

Und gibt es nicht auch innerhalb von Gruppen den Willen zur Macht, der sich in aggressiven Positionskämpfen, meist zwischen den Männchen, äußert?!

Das nur mal so, um die hoffentlich nicht schon  völlig versandete Diskussion wieder etwas anzufachen...

Ponder

Heinz-Rüdiger

Zitat von: P.Stibbons am 22. November 2009, 17:33:11
...Prof.Joachim Bauer...

Was diese Type so über Psychotherapie schreibt:
ZitatPsychotherapie: Heilmittel ist das Gespräch. Psychotherapie ist eine Behandlungsmethode, bei welcher das Gespräch zwischen Patient und Therapeut als Heilmittel eingesetzt wird. Die Heilwirkung kommt nicht alleine durch das gesprochene Wort als solches zustande, sondern auch durch die für den Patienten spürbare Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft sowie durch die annehmende und unterstützende Grundhaltung des Therapeuten. Die annehmende Grundhaltung des Therapeuten ermöglicht es dem Patienten, auch über Themen, über Gefühle oder geheime Wünsche zu sprechen, die im "normalen" Alltagsleben ausgeschlossen bleiben. Da gerade solche ausgeschlossene, im Alltag nicht geduldete und daher oft unterdrückte Gefühle Krankheit erzeugend sein können, ist es ein bedeutender Schritt zur Heilung, wenn alle Emotionen, Gefühle und Gedanken in der therapeutische Beziehung offen besprochen werden können.Auf dieser Basis kann der Patient dann in der Psychotherapie zu seiner wahren Identität und zu neuen, für die Gesundheit förderlichen Lebensweisen finden.
http://www.psychotherapie-prof-bauer.de/wasistpsychotherapie.html

Bauer ist übrigens Psychoanalyse-Fan mit Leib und - man verzeihe mir - "Seele".

Solche Leute sind bei mir in Sachen Ethik von vornherein disqualifiziert. "Wahre Identität", pah!

Eine schöne Rezension zu Bauers Buch "Das kooperative Gen": Nonstop Nonsens


Heinz-Rüdiger

Zitat von: P.Stibbons am 22. November 2009, 17:33:11
... - aber hier nicht direkt verlinkbare - ...
Mit der Maus auf den Text gehen, Rechtsklick -> (Kontextmenü) "Aktueller Frame" -> "Frame in neuem Tab öffnen". Die URL kopieren, einfügen, voilá!

P.Stibbons

Hast dus selbst gelesen oder dich auf die Rezension verlassen?

Ich finde, es hat durchaus nachdenkenswerte Aspekte...und nicht alles, was ich als Diskussionsbeitrag reingebe, finde ich uneingeschränkt gut...
Aber was finde ich schon uneingeschränkt gut....  ::) soll rolleyes sein - geht wieder mal nicht...

Jedenfalls bin ich nicht der Typ, der als Rundum - Totschlagargument verwendet, dass jemand in manchen Punkten eine für mich nicht nachvollziehbare Meinung vertritt.
Ich weiß wohl, dass Bauer z.B. zum Thema ADHS auch nicht unbedingt eine Meinung hat, die ich teile.

Aber zumindest vertritt er im "Kooperativen Gen" eine Argumentationslinie, die im Sinne der von Rincewind erwähnten "Bescheidenheit in der Sache" verstanden werden kann:
er legt ganz gut dar, dass man sowohl auf kreationistischer wie auch auf fanatisch "mechanistisch-biologistischer" Seite vom Pferd fallen kann.

Na, du könntest ja mal einen eigenen konstruktiven Diskussionsbeitrag einbringen  ;)
Da warte ich eigentlich noch drauf...

Ponder - in a permanent state of pondering and wondering...

Heinz-Rüdiger

ZitatNa, du könntest ja mal einen eigenen konstruktiven Diskussionsbeitrag einbringen  Zwinkernd
Da warte ich eigentlich noch drauf...
Naja, irgendeinen Autor und ein Buch nennen könnte ich schon auch. Und erwähnen daß ich das interessant finde und warum (Argumentationslinie des Autors etc.) Käme dir das entgegen?



P.Stibbons

ZitatProf.Joachim Bauer in seinem Buch "Das kooperative Gen"...:
Er setzt sich u.a. mit den (nach Bauers Interpretation ideologisch gefärbten) Postulaten von Konrad Lorenz zum "Aggressionstrieb" auseinander und nimmt den Gedanken des "Zusammenarbeitens, damit die Gruppe überlebt" auf, der hier auch schon geäußert wurde.
Wobei damit die Frage nicht beantwortet ist, ob es auch ohne Ressourcenknappheit aus anderen Gründen zur Konkurrenz und aggressiven Auseinandersetzung zwischen Gruppen kommen kann, einfach weil die anderen "anders" sind (anders aussehen, anders riechen, andere Rituale entwickelt haben....

Und gibt es nicht auch innerhalb von Gruppen den Willen zur Macht, der sich in aggressiven Positionskämpfen, meist zwischen den Männchen, äußert?!

Das war eigentlich mein Diskussionsbeitrag und nicht Bauer im Allgemeinen oder seine Haltung zur Psychoanalyse
(wobei du mich nun gerade darauf neugierig machst: wenn ein habilitierter Psychiater und Internist, der zudem lange genetisch- neuropsychologische Grundlagenforschung gemacht hat und DFG-Gutachter in diesem Bereich war, der Psychoanalyse scheinbar doch noch irgendwas abgewinnen kann - quod erit demonstrandum - , dann ist das eben nicht irgendein dahergelaufener Fuzzi...)

ZitatNaja, irgendeinen Autor und ein Buch nennen könnte ich schon auch. Und erwähnen daß ich das interessant finde und warum (Argumentationslinie des Autors etc.) Käme dir das entgegen?

Insofern habe ich hier nicht irgend ein Buch at random in die Runde geschmissen, sondern - unter Bezug auf das Buch - ein paar Fragen gestellt, die meine kritische Reflexion von Bauers These zumindest andeuten...(s.o.)

Du hältst dich ja immer noch sehr bedeckt, mein Guter...

Heinz-Rüdiger

Zitat von: P.Stibbons am 22. November 2009, 23:08:01
...
(wobei du mich nun gerade darauf neugierig machst:
....


Wenn ich helfen darf:
ZitatNur eine Lehr-Psychotherapie macht einen Arzt oder einen Psychologen zur guten Psychotherapeutin bzw. zum guten Psychotherapeuten. Die in diesem Sinne am besten ausgebildeten Therapeuten in Deutschland sind zur Zeit die "Psychodynamisch arbeitenden Psychotherapeuten" bzw. "Tiefenpsychologisch orinetierten Psychotherapeuten" sowie die "Psychoanalytischen Therapeuten". "Verhaltenstherapeuten" haben hier oft ein Defizit, auch wenn sie meistens eine sehr gute theoretisch Ausbildung haben.

Das ist in meinen Augen eine völlig unzutreffende und unkritische Aufwertung der Psychoanalyse als Therapieform. Belege für diese Wertung hat er vermutlich keine, ausser daß er womöglich selber viel Zeit und Geld auf der (Lehr-)Couch gelassen hat und dafür eine Rechtfertigung braucht.

Das "Kooperative Gen" habe ich nicht gelesen und ich lese es auch nicht.

Adromir

Muss eigentlich in jedem Thema die Psychoanalyse thematisiert werden? Gibts denn überhaupt noch nen Thema, wo man nicht darüber redet? Mmh, vieleicht mein Linker Fuß? Wir können uns ja mal versuchen, über meinen Linken Fuß zu unterhalten und schauen, wie lange es dauert, bis jemand das Thema Psychoanalyse einbringt.

P.Stibbons

ZitatMuss eigentlich in jedem Thema die Psychoanalyse thematisiert werden? Gibts denn überhaupt noch nen Thema, wo man nicht darüber redet? Mmh, vieleicht mein Linker Fuß? Wir können uns ja mal versuchen, über meinen Linken Fuß zu unterhalten und schauen, wie lange es dauert, bis jemand das Thema Psychoanalyse einbringt.

Das geht u.U. ganz schnell: vom linken Fuß über gekreuzte aufsteigende Bahnen und schwupp: in die rechte Hirnhälfte und damit in die Domäne des assoziativen, "ganzheitlichen" Verarbeitungsmodus, Sitz der "Anmutungen" , inneren Muster etc.pp.

Aber ich glaube, da woltest du jetzt nicht so gern hin, oder?  ;)

Ich nämlich auch nicht....

hic fuit

Jau, Adromir, dann lass uns mal ein Gesetz formulieren:
Die Zeitdauer in einem Faden bis zur ersten Thematisierung der Psychoanalyse ist direkt proportional zur Zeitdauer bis zur ersten Verwendung einer gesellschaftlich irrelevanten Definition, der Faktor beträgt im langjährigen Mittel 1,0001 * Beiträge/Zeiteinheit.

Heinz-Rüdiger

Zitat von: Adromir am 23. November 2009, 10:28:42
Muss eigentlich in jedem Thema die Psychoanalyse thematisiert werden? Gibts denn überhaupt noch nen Thema, wo man nicht darüber redet? Mmh, vieleicht mein Linker Fuß? Wir können uns ja mal versuchen, über meinen Linken Fuß zu unterhalten und schauen, wie lange es dauert, bis jemand das Thema Psychoanalyse einbringt.

Was ist mit deinem linken Fuß?

Adromir

@hic:fruit: Hört sich gut an, du darfst ihm deinen Namen geben :)
@Boris: Er steht im Gegensatz zu meinem rechten Fuß und ist maßgeblich an meiner Fortbewegung beteiligt.
Man könnte natürlich jetzt auch sinnieren, warum ich als Beispiel meinen Linken Fuß gewählt habe, aber das wird dann zu psychoanalytisch.  :P

Heinz-Rüdiger

Zitat von: Adromir am 23. November 2009, 13:24:23
@Boris: Er steht im Gegensatz zu meinem rechten Fuß und ist maßgeblich an meiner Fortbewegung beteiligt.

Danke, das wollt ich wissen.