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Re: Statement on Naturalism

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Begonnen von Balthasar Zorn, 07. August 2009, 11:01:51

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Shrike

Wenn man also über Naturalismus diskutieren will/möchte, sollte klar sein über was man eigentlich einen Diskurs führen möchte, hier kurz die stark vereinfachten Naturalismus- Definitionen:


  • Ontologischer/Metaphysischer Naturalismus - Alles ist natürlich. Es gibt nichts, das nicht natürlich/übernatürlich ist.
  • Methodologischer Naturalismus(wissenschaftstheoretischer Naturalismus) In den Naturwissenschaften ist alles durch natürliche Ursachen zu erklären.
  • Methodologischer Naturalismus 2 (metaphilosophischer Naturalismus). Die Philosophie ist zu vernaturwissenschaftlichen (zu 'naturalisieren', zu 'empirisieren' und zu 'entapivisieren'), d.h., sie hat sich den Methoden der Naturwissenschaften so weit wie möglich anzupassen und deren Resultate zu übernehmen.
  • Epistemologischer Naturalismus. Nur natürliches ist für uns Menschen erkennbar. Wenn es übernatürliches gibt, dann ist es unerkennbar.

Hinzu kämen dann noch die Formen des kulturellen Naturalismus, wie er sich z.B. in der Kunst wiederfinden lässt. Der Naturalismus, wie ich ihn verstehe, hat viele Seiten: ontologische, methodologische, semantische.

Heinz-Rüdiger

Zitat von: nickpol am 21. Oktober 2009, 12:22:15
Wenn man also über Naturalismus diskutieren will/möchte, sollte klar sein über was man eigentlich einen Diskurs führen möchte, hier kurz die stark vereinfachten Naturalismus- Definitionen:


  • Ontologischer/Metaphysischer Naturalismus - Alles ist natürlich. Es gibt nichts, das nicht natürlich/übernatürlich ist.
  • Methodologischer Naturalismus(wissenschaftstheoretischer Naturalismus) In den Naturwissenschaften ist alles durch natürliche Ursachen zu erklären.
  • Methodologischer Naturalismus 2 (metaphilosophischer Naturalismus). Die Philosophie ist zu vernaturwissenschaftlichen (zu 'naturalisieren', zu 'empirisieren' und zu 'entapivisieren'), d.h., sie hat sich den Methoden der Naturwissenschaften so weit wie möglich anzupassen und deren Resultate zu übernehmen.
  • Epistemologischer Naturalismus. Nur natürliches ist für uns Menschen erkennbar. Wenn es übernatürliches gibt, dann ist es unerkennbar.
....

Sind das verschiedene "Naturalismen" oder sind das nur verschiedene Aspekte eines "Naturalismus"? Für mich im Alltag ist diese Unterscheidung verzichtbar. Aber ich will auch nicht unbedingt darüber diskutieren - mit der Ausnahme daß ich es wichtig finde darauf aufmerksam zu machen, daß es Leute gibt für die alles mit rechten DIngen zugeht (=meine Kurzdefinition von Naturalismus). Ansonsten siehe auch hier.

Shrike

Das Problem ist schon, dass es unterschiedliche Arten von Naturalismen sind. Ich stimme dir zu, im Alltag sollte das keine Rolle spielen, Wissenschaftler sehen das anders, Philosophen ebenso.

Komme ich zum Ausgangspunkt des Threads zurück bleibt nur zu sagen, im 21. Jahrhundert geht ohne Naturalismus nichts mehr, wer das nicht erkennt, lebt eben in rückwärtsgewandten Vorstellungen.